Montag, 30. Oktober 2017

Presseclub 28.10.2017 - Jammerossis und Besserwessis – ist die neue Bundesrepublik noch immer nicht zusammengewachsen?

So. 28.10.2017, 12.03 - 13.00 Uhr

Jammerossis und Besserwessis –
ist die neue Bundesrepublik noch immer nicht zusammengewachsen?


Zu Gast:

  • Sven Gösmann,
    dpa
  • Brigitte Fehrle,
    Berliner Zeitung
  • Cerstin Gammelin,
    Süddeutsche Zeitung
  • Joachim Frank,
    Chefkorrespondent der DuMont Mediengruppe

  • Moderation:

  • Jörg Schönenborn,
    Mitglied der Atlantikbrücke
  • Bilder: Screenshots

    Vor fünf Wochen hat Deutschland gewählt und dabei zeigte sich auch deutlich, dass „Westen“ und „Osten“ anders gewählt haben. Im Osten schwindet die Bedeutung von CDU und SPD noch mehr als im Westen. Eine große Koalition hätte im Osten keine Mehrheit. Die AfD wurde in den neuen Bundesländern zweitstärkste Kraft, in Sachsen sogar knapp stärkste Kraft. Sachsen Ministerpräsident Stanislaw Tillich ist wegen des Wahlergebnisses zurückgetreten.

    Mittlerweile hat sich der Bundestag konstituiert; die AfD hat erstmals ihre Plätze dort eingenommen und Union, FDP und Grüne verhandeln über eine mögliche gemeinsame Regierung. In deren Regierungszeit würde das Ende des Solidarpakts II fallen, denn der läuft 2019 aus - noch ist unklar, wie es danach weitergehen soll.

    Braucht es eine Erneuerung des Solidarpaktes? Ist die Sonderrolle des Ostens noch zeitgemäß? Welche wirtschaftlichen Unterschiede gibt es heute noch zwischen alten und neuen Bundesländern? Jammern die „Ossis“ nur oder ist was dran an dem Gefühl vieler Ostdeutscher, Bürger zweiter Klasse zu sein? Ist die neue Bundesrepublik, 28 Jahre nach dem Fall der Mauer, noch immer nicht zusammengewachsen?

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    Kommentare

    R. Gerlach 28.10.2017, 21:28 Uhr:
    Besser- und Jammer-, Befindlichkeiten und Mentalitäten: Ist es nicht ein erheblicher Unterschied, ob man mit Arbeits- und Obdachlosigkeit aufwächst oder dieses mal eben so übergestülpt bekommt? Ich musste mir trotz alleinerziehend keine Gedanken machen um Arbeit. In einem noch dazu kleinen VEB wie KOSORA hatte nach einem Gespräch mit dem Personalleiter und Attest der Kinderärztin kurzerhand einen Heimarbeitsplatz und nach drei Jahren meinen Arbeitsplatz und für meinen Sohn einen Kindergartenplatz. Dagegen ist das, was unter heutigen Bedingungen mit den jungen Leuten/Müttern gemacht wird, ein für angebliche Demokratie ein RÜCKschritt in Richtung Römische Dekadenz, für den mir meine Kinder und Enkel zu schade sind. Im Unterschied dazu war der Sozialismus ein genialer Versuch. Leider: Gut gemeint, aber schlecht gemacht weil die Bürger noch nicht reif. Z. B. hätte die DDR Ausreisewillige ausreisen lassen können. Allerdings ...
    R. Gerlach", heute, 21:29 Uhr:
    ... wäre die Investition - Subventionen in Ausbildung, Gesundheit usw. eine weitere Fehlinvestition zuzügl. zu den so schon dünnen Finanzen der DDR ein weiterer Verlust gewesen. So dachte man in der DDR schon mal VOR im Gegensatz zum ewigen NACHdenken heute. Und angesichts des heutigen Bildungssystems und Lehrermangels – trotz oder gerade wegen Wende: Was für Facharbeiter – wären in die DDR gekommen?
    Hansi, 28.10.2017, 21:04 Uhr:
    @ Kommentar von "Rolf", heute, 16:19 Uhr: ,,Butter über 100 Prozent teurer. Käse-Aufschnitt innerhalb einer Woche von 1,20 auf 1,39 und 1,59 Euro gestiegen. Eine 50-g-Eiskugel 1,29 Euro, ein kleiner runder Berliner Pfannkuchen 1,19 (3 DM). Alle Preise in Euro teurer geworden als in DM-Preisen. Die Löhne, Gehälter und Renten wurden nach dem Umrechnungskurs halbiert. Das muss man sich mal richtig ansehen, welchen Wert dieser Umrechnungsfakter heute hat. Der hat nur noch einen für den A..., und nichts weiter. Ende der Durchsage.'' - Ja Ende. Das hilft uns aber nicht weiter. Die Kanzlerin ist für die Volksernährung zuoberst zuständig. Schaden abwenden, usw. Aber wie verhält sich diese Person? Die steckt ihren Kopf in den Sand. Im Sand blubbert sie was von uns geht es gut uns wir leben gern in Deutschland. Wo soll ich denn sonst leben? Wenn das gut sein soll, dann war die DDR für mich ein Schlaraffenland gewesen.

    Katharina, 29.10.2017, 12:37 Uhr:
    Immer die AfD zu boykottieren, indem man jetzt auch noch eine Minderwertigkeit der Ostdeutschen herbei zu reden ist infam. Für mich, als Westler ist es eindeutig; Der Osten hat sich eine klarere Sicht auf Politik bewahrt. Der Westen ist bräsig gesteuert worden über viele Jahre. Hier auch noch von mehr Parteienzugehörigkeit oder, in Richtung Osten von "Angst vor Globalisierung" zu sprechen , zeugt von absolut regierungskonformen Personalien der Anwesenden. Ich sags mal ganz einfach...bevor man nach 12 Jahren immer noch nicht eine Regierungsnähe mit Fokus auf das eigene Volk hin bekommt, sollte man sich auch nicht an Massen von kulturfremden Orientalen herantrauen. dIch habe ein einfaches Rezept, wenn ich mit Gepflogenheiten nicht auskenne: Ich bin höflich und zurückhaltend. Die Politik von Angela Merkel ist für West sowie Ost ein Trauma..hört auf die Deutschen gegeneinander auszuspielen. die Spaltung zieht sich durch eine extrem links gerichtete Elitengesellschaft und das einf ...

    Holger Dietrich 34 Gelsenkirchen,29.10.2017, 12:36 Uhr:
    Jammerossis und Besserwessis – ist die neue Bundesrepublik noch immer nicht zusammengewachsen? Ehrlich gesagt hat mich die Auswahl dieses Themas irritiert – Jetzt aber nach den ersten 30 Minuten dieser Sendung ist alles klar. Wieder mal eine Hetzt Sendung gegen die AFD und Pegida. Warum wird das Thema der Sendung nicht gleich beim Namen genannt? So ist es wieder mal sehr durchschaubar das sie uns Zuschauer unterschwellig ( oder mit dem Holzhammer ) ihre Meinung aufdrücken wollen.

    Klaus Keller, 29.10.2017, 13:39 Uhr:
    Herr Schönenborn, wenn Sie sich über Begriffe wie "Lügenpresse" wundern, dann schauen Sie sich einfach mal Ihre ersten Worte in der Sendung an. Sie Sprechen von guten "statistischen" Werten und einem "Gefühl", dass der Wohlstand nicht ankommt. Mit ein paar Feinheiten in der Wortwahl haben Sie die Realität glatt umgedreht. Statistik gehört nicht immer zu den Fakten und von den Unternehmensgewinnen kommt nicht genug an, besonders im Osten. Nehmen wir die Arbeitslosenstatistik; bei Tagesschau.de gibt es bei solchen Meldungen einen Link zur Seite "Was die offizielle Statistik verbirgt". Damit kann ich Leben, da wird erklärt was z.B. nicht gezählt wird. Davon hat der Zuschauer in der Sendung aber nichts und mit Ihrem Satz präsentieren Sie so "alternative Fakten". Es geht auch nicht um "Modernisierung" oder um "Angst" vor Globalisierung sondern schlicht um Ablehnung von Lohn- und Rentendumping, das ist etwas völlig anderes. Im Osten hat man mehr Erfahrung mit solchen Manipulationen.

    Als Anmerkung des Blogschreibers zum obigen Kommentar ein Zitat von:
    John Swinton (1829 - 1901), dem US-amerikanischen Redaktions-Chef der New York Times:
    “. . .Die Aufgabe der Journalisten ist es, die Wahrheit zu zerstören, gerade heraus zu lügen, zu verdrehen, zu verunglimpfen, vor den Füssen des Mammons zu kuschen und sein Land und seine Rasse um sein tägliches Brot zu verkaufen. Sie wissen es und ich weiss es. . .”
    das koplette Zitat findet man bei Wikipedia

    Maria A., 29.10.2017, 12:42 Uhr:
    Es heißt nicht Sozialisation, sondern Sozialisierung, werte Presse-Dame. Diese Verflachung kann man generell feststellen, nicht nur bei der Sprache. Die Medienvertreter pauschalieren ja immer mehr. Da sind die PEGIDA-Spaziergänger "Abgehängte", die AfD-Politiker und -Wähler rechtslastige Zeitgenossen, Sachsen ist zu Dunkeldeutschland mutiert, weil dessen Einwohner ihre unwohlen Gefühle offen zum Ausdruck brachten in Zeiten des allgemeinen Willkommensjubels. Dass ein Großteil der deutschen Bevölkerung mittlerweile ernüchtert ist, möchte ich ganz nebenbei anmerken. Wir Ossis sind absolut nicht undankbar. Wir sind nur "gebrannte Kinder", wir erkennen Polemik bereits im Ansatz und, wahrscheinlich aus unserer Geschichte heraus, fürchten nichts so sehr, wie erneute Befürwortung. Wir möchten einfach noch länger was haben von diesem besseren Lebensgefühl! Und auch von der Demokratie, wie wir sie einige Jahre nach der Wende genießen konnten. Wir sehen bereits dunkle Wolken aufziehen...

    Bruno Müller, 29.10.2017, 12:34 Uhr:
    Es scheint ein Phänomen zu sein, dass das Problem, das die "Eliten" mit dem Volk haben, jetzt allein dem Osten zugeschrieben werden soll. Es ist das Überstülpen von Neuem, was Bürger nicht hinnehmen wollen, Ost, wie West.

    Brandubh, 29.10.2017, 12:34 Uhr:
    Solange Journalisten in ihrer Blase leben, weit weg von der Erlebniswelt des Normalbürgers, werden sie am Thema vorbeireden. Das ist heute wieder einmal deutlich zu sehen.

    Dr. Roland Katzer, 29.10.2017, 12:26 Uhr:
    ich bin gewissermaßen ein im OSTEN lebender "WESSI" - und ich kennen die Situation auf beiden Seiten sehr gut ... Das Gerede von den "Abgehängten"/ Zu-kurz-gekommenen ist u n g l a u b l i c h d u m m , trifft die Gegebenheiten NICHT! Warum hat denn die AfD auch im W e s t e n so viele Anhänger und Wähler??? Die Antwort ist viel einfacher: "Wenn alle einer Meinung ist, braucht es eine ALTERNATIVE"! Viele mögliche Standpunkte werden in den etablieren Parteien NICHT MEHR ANGESPROCHEN, alle sind einer Meinung: "immer mehr Europa" wird k r i t i k l o s als g u t angesehen, der "Euro" und die Euro-Rettungen sind doch g u t , die vielen Flüchtlinge sind ein "Geschenk" ... N u r die AfD stellt dem etwas entgegen!!!


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