Montag, 4. Mai 2020

Presseclub - 03.05.2020 - Kinder als Corona-Verlierer: Verspielen wir gerade unsere Zukunft?



So. 3. Mai 2020, 12.03 - 13.00 Uhr

Kinder als Corona-Verlierer: Verspielen wir gerade unsere Zukunft?


Moderation:
Ellen Ehni
Chefredakteurin des WDR
Bilder: Screenshots

Die Diskussion um die Schulöffnung in Deutschland ist in vollem Gange. Ein riskantes Vorhaben oder längst überfällig? Schüler und auch Kinder leiden unter der Kontaktsperre. Einige Elternverbände mahnen jedoch mehr Zurückhaltung an. Sie befürchten einen drastischen Anstieg der Infektionen. Die Schulpolitik riskiere Menschenleben. Andere glauben, dass die Schulöffnung mit vernünftigen Hygieneplänen machbar sei – wie in anderen europäischen Ländern auch. Studien über die Ansteckungsgefahr, die von Kindern ausgeht, widersprechen sich.

Gleichzeitig hat die Coronakrise jahrzehntealte Probleme im deutschen Schulwesen sichtbar gemacht. Deutsche Schulen sind digital schlecht ausgestattet, viele Lehrer überfordert mit der neuen Anforderung, die Schüler digital mit Lehrmaterial zu versorgen. Die Krise entlarvt schonungslos die Mängel unseres Bildungssystems. Wahres E-Learning ist nicht machbar wie in Dänemark, Island oder Estland. Während wir in der Bewältigung der Krise international gelobt werden, offenbaren sich im deutschen Bildungssektor die Sünden der Vergangenheit. Vertieft die Krise die Spaltung der Gesellschaft? Werden Schüler und auch Familien abgehängt?

Für die Wirtschaft werden Hunderte Milliarden an Hilfe mobilisiert, die Bürokratie umgangen, um Deutschland vor dem wirtschaftlichen Untergang zu retten. Doch wie unterstützt die Politik die Familien? Bahnt sich ein neuer Generationskonflikt an. Die Krise ist wie ein Brandbeschleuniger und treibt die Polarisierung in unserer Gesellschaft voran. Die Jüngeren sind in Kurzarbeit, für die Älteren steigt das Rentenniveau. Nachdem die Jugend in der Krise Rücksicht genommen hat, wird sie zukünftig nicht auch die Solidarität für ihre eigene Zukunft einfordern und etwa auf eine nachhaltigere Umwelt- und eine gerechtere Rentenpolitik pochen?

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1414 Kommentare und Antworten, davon 303 gesperrt

Dirk schreibt am 03.05.2020, 14:59 Uhr :
Kinder brauchen zunächst vor allem ihre Eltern! Welche Werte und Verhaltensweisen können sie von mind. ebenso unreifen (auch aus anderen Kulturkreisen stammenden) Gleichaltrigen lernen? In Kitas/Schulen werden sie kaum auf eine selbstständige und verantwortungsvolle Lebensführung vorbereitet, stattdessen werden schon Grundschulkinder(!) ohne Widerspruchsrecht der Eltern in der blödsinnigen, schamverletzenden Genderideologie zwangsunterrichtet! Jan Grossarth, „FAZ“, 12.7.2015: „Viele Krippen u. Ganztagsschulen werden neu eröffnet. Der Ausbau geht weiter, und Eltern fürchten, dass Angebote schleichend zur Pflicht werden.“ Olaf Scholz sagte am 3.11.2002 als SPD-Generalsekretär der rot-grünen Bundesregierung: „Die Regierung will mit dem Ausbau der Ganztagsbetreuung eine kulturelle Revolution erreichen.“, obwohl das BVerfG schon 1998 erklärte, dass sich der Staat in der Betreuungsfrage nach den Entscheidungen der Eltern richten müsse und keine Form der Betreuung einseitig bevorzugen dürfe.
B.Tester schreibt am 03.05.2020, 14:46 Uhr :
In Venedig gabs den berühmten Maskenball, oft Rekordverdächtig. Bald ist in ganz DE Maskenball. Ebenfalls Rekorverdächtig. Weltweit gibt es nicht ähnliches. Und das für unbestimmte Zeit. Ist das Vermummungsverbot vorerst aufgehoben? Erst hieß es Masken bringen nicht, dann waren Masken Virenschleudern, dann konnte der Staat nicht ausreichend liefern weil ausgelagert, verschenkt wurden diese auch noch und nun kommt die Maskenpflicht!Wie sich Politiker doch von Tag zu Tag, von Woche zu Woche sich wenden, eben Wendehälse. Was früher falsch war soll heute richtig sein?
Biggi schreibt am 03.05.2020, 14:45 Uhr :
Am wenigsten wurde über die Kinder selbst gesprochen, über die es dem Titel zufolge aber doch gehen sollte. So wurde im Verlauf der heutigen Sendung auch unfreiwillig deutlich, wie sie gesellschaftlichen Rollen so verteilt sind. Frau eher als Managerin - Kinder als zu managende Notwendigkeit. Viele Frauen haben es aber inzwischen satt, in dieses feministische Weltbild gezerrt zu werden, in der eine Frau keine Frau mehr sein darf, wenn sie nicht als Karrierefrau mit morgendlichem Kind-in-der-Kita abgeben als Bindestrichmanagerin mit 20-Stunden-Tag pseudomodernen Anforderungen entspricht. Unter dem Emanzentum leiden am meisten die Kinder, die werden nicht gefragt. Was später an Charakteren dabei herauskommt, sehen wir an unserer kaputten Gesellschaft schon jetzt.
Joachim Findeis schreibt am 03.05.2020, 14:43 Uhr :
Den Bundestagsabgeordneten wird jährlich ein Betrag von 12.000 Euro zur Verfügung gestellt, mit denen sie "vor allem Büromaterial, Geräte wie Laptops mit Zubehör, Diktier- und Faxgeräte, mandatsbezogene Fachbücher, Schreibgeräte, Briefpapier, die IT-Ausstattung ihrer Wahlkreisbüros, Mobiltelefone sowie Mobilfunk- und Festnetzverträge" beschaffen können. Davon können Deutsche Schüler nur träumen.
    Antwort von B.Tester , geschrieben am 03.05.2020, 14:54 Uhr :
    Nicht zu vergessen einen Edelfüller für alle Bundestagsabgeordnette,der schlappe 1000.- Euronen zu Buche schlägt. Übrigens, sind alle Bundestagsabgeornette auch wirklich immer nett? Ick hab da so meine leisen Zweifel, sage und frage es aber laut! Und was sind schon 12.000 Teuro, zahlt ja nicht der Sesselbreitsitzer aus seinem Portomonai, sondern der Steurzahler ? Macht doch nix, oder doch?

B.Tester schreibt am 03.05.2020, 14:34 Uhr :
Über 650 000 Betriebe haben Anträge auf Kurzarbeitergeld gestellt, wo soll das noch hinführen. Über 10 Millionen Menschen mussten Kurzarbeitergeld beantragen, diese müssen nun auf einen erheblichen Anteil ihres fest verplanten Einkommens verzichten, natürlich ungewollt. Auch diese haben Kinder auch diese werden unter dem Kurzarbeitegeld finanziell leiden. Wie kann man das ausgleichen? Wie wäre es mit einer Vermögensabgabe, Reichensteuer, schon der Solidarität wegen, weiste? Pängsionäre könnte auch mal Verzicht üben, oder Beamte in gehobenen Dienst, oder Aktieninhaber. Na wie wärs ihr Herren und Damenschaften aus der Politik. Habe ich auf noch nie gedachte Gedanken gebracht, ihr müsst sie nur noch aufgreifen und anwenden. Dann muss nicht nur der kleine Mann, die kleine Frau bluten und wieder alle Kosten stemmen, wofür sie ja nichts können.
Wolfgang M schreibt am 03.05.2020, 14:24 Uhr :
Fr. Ehni hat einem Anrufer widersprochen, dass ARD und ZDF sehr regierungsnah berichten. Das sehe ich anders. Unser ÖRR ist ein Regierungssender. Selbst wenn nachgewiesen wird, dass ARD und ZDF regierungsfreundliche Fake-News gesendet haben, wird sich nicht entschuldigt

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