Montag, 15. April 2019

Presseclub - 14.04.2019 - Brexitdrama ohne Schlussakt – Schlechte Wahl für Europa?


So. 14. April 2019, 12.03 - 13.00 Uhr

Brexitdrama ohne Schlussakt – Schlechte Wahl für Europa?


Bild: Screenshot

Moderation:
Jörg Schönenborn
WDR Fernsehdirektor
Mitglied der Atlantikbrücke

Die Europäer haben Großbritannien eine neue Gnadenfrist gewährt. Wenn sie bis Ende Oktober den Brexitdeal unterschreiben, bleibt allen ein ungeordneter Ausstieg erspart. Das will vor allem Deutschland aus wirtschaftlichen Gründen vermeiden. Aber zu welchem Preis? Die Briten werden jetzt an der Europawahl teilnehmen müssen, obwohl sie eigentlich austreten wollen. Und das ausgerechnet in einer Zeit, in der die Europäische Union so stark unter Druck steht wie noch nie. Welche Konsequenzen hat das?

Das Zugeständnis für eine weitere Verlängerung speist sich aus der Hoffnung, dass die Briten doch noch irgendwie die Kurve kriegen und in die EU-Familie zurückkehren. Ist das wahrscheinlich nach so vielen Sondergipfeln und Botschafterrunden? Zwar sind zuletzt im März eine Million Menschen in London auf die Straße gegangen, um für den Verbleib in der EU zu demonstrieren. Doch im Parlament gibt es keine Mehrheit dafür. Im Gegenteil: Die Debatten im Unterhaus und auf der Straße werden immer härter und kompromissloser.

Das Land ist gespalten

Woher rührt die Feindseligkeit gegenüber der EU? Wieso schaffen es die Parteien nicht, ihr Verhältnis zu Europa zu klären? Die Torypartei diskutiert schon seit 20 Jahren darüber, und noch so viele Zugeständnisse haben die Euroskeptiker nicht befrieden können. Bei uns versteht kaum noch jemand, was sich in Westminister abspielt. Deshalb: War es richtig, dass die EU den Briten wieder mehr Zeit eingeräumt hat, obwohl damit die quälende Ungewissheit über den Britenabschied und die Zukunft der Europäischen Union weitergeht? Ist die Vertagung eine echte Chance oder ein schwerer Fehler, der sich für Europa noch rächen wird? Welchen Einfluss hat das Austrittsgezerre auf die Europawahl?

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Kommentare

Otto schreibt am 14.04.2019, 13:57 Uhr :
Wir transferieren unseren Wohlstand, der uns zusteht in die Eurozone. Unglaublich aber wahr. Ursprünglich sollte die EU eine Währungs-Union sein und nicht wie jetzt eine Transfer-Union.

    Antwort von Jochen, geschrieben am 14.04.2019, 14:21 Uhr :
    Haben wir etwas verpasst???....Wir transferieren unseren Wohlstand, der uns zusteht in die Eurozone. Unglaublich aber wahr....Welcher Wohlstand, der der Reichen und Schönen??? Drei Länder USA, Großbritannien und Deutschland eine Entwicklung. In den 70ziger und 80ziger Jahren sorgte Maggi Thatcher dafür, das Gewerkschaften geschwächt bzw. abgeschafft wurden, staatliche Unternehmen privatisiert wurden, Folge die Mittelschicht bricht weg, USA Mittelschicht weggebrochen, Deutschland seit der AGENDA 2010 auf dem besten weg den Deutschen Wohlstand zu opfern. Zauberwort Tarifflucht, immer mehr Unternehmen steigen aus den Arbeitgeberverbänden aus, Mindestlohn, 9,15 €, Rentenbesteuerung, usw. Wir brauchen nicht die Eurozone um unseren Wohlstand zu transferieren, der geht auch so in unserem Land an Klatten (BMW),Schwarz (Lidl),Heinig(KIK,Tedi),Schaeffler (INA, Conti),usw. Die 500 reichsten Deutsche haben ihr Vermögen seit 2010 um rd. 48% gesteigert, ich mein Gehalt um 22%.

Kai schreibt am 14.04.2019, 13:50 Uhr :
Es fehlt jemand der mal richtig auf den Tisch haut und die Grenzen aufzeigt, sowohl den Briten als auch den deutschen und europäischen Politikern. Was spielt sich da Unverständliches ab in Brüssel?? Der Junker ist auch völlig ungeeignet für dieses Amt-ein Finanzhai sondergleichen.

    Antwort von B.Tester , geschrieben am 14.04.2019, 14:09 Uhr :
    Datt kann der Pofalla machen, der stellte sich vor die Pressemeute und erklärte im Merkelauftrag den Abhöhrskandal für beendet, Da sind die Schlapphüte und Spiogenten vor Lachen vom Stuhl gefallen und das Rumsen in den Schalldichten Kabinen war lauthals zu vernehmen. Die kringeln sich noch heute. Wie teuer war der Neubau und Umzug nach Berlin des BND noch mal? Es wird gemunkelt das es 1,5 Milliarden gewesen sein sollen und 6000 Beamte verursachen ja auchjährlich Kosten. Vom Rattenschwanz dahinter kaum zu reden....

Dr. H. Sträter schreibt am 14.04.2019, 13:28 Uhr :
Einer der Anrufer hat es auf den Punkt gebracht: Bei allen Schwächen, und lässt man die "Folklore" außer Acht, wird in den Houses of Parliament Demokratie noch gelebt, während es sich beim Deutschen Bundestag und seinen "Debatten" eher um eine Simulation von Demokratie handelt. ::: Lasst die Briten doch einfach in Ruhe machen und geht nicht jedem Schreckenszenario, nicht jedem von unseren "Leitmedien" an die Wand gemalten Menetekel auf den Leim.

Markus Atorf schreibt am heute, 12:48 Uhr
Das war der beste Presseclub seit Langem - nicht nur unterhaltsam sondern auch sehr informativ. Mit neuen interessanten Aspekten rund um das Thema Brexit. Herzlichen Dank an die heutige Runde! Ach ja, meine persönliche Meinung - auf Grund der aktuellen Lage - ist: spätestens nach den Europawahlen wird Theresa May gestürzt und ein Brexiteer (Boris Johnson?) wird Primeminister. Und dann - erst dann - wird es schnell gehen mit dem Brexit.

ThoreStein schreibt am heute, 12:46 Uhr
Brillant, das Wahlergebnis ist veraltet. Das ist beste Comedy. Auf „Narren“ sollte man hören, dass öffnet beste Chancen. Muss ich morgen auf der Arbeit eigentlich drei Jahre alte Gesetze anwenden? Völlig veraltet. Werde dem BP auch gleich sagen, dass ich nur anwende was ich will und nicht alte Gesetze. Ich lach mich schlapp.

Renate Meile schreibt am 14.04.2019, 12:46 Uhr
Ich stimme den Wetten der Gästen zu. Wir werden am 31. Oktober mit dem Brexit genau so weit sein, wie jetzt. Werter Presseclub, ernsthaft, ihr serviert Wein in Wassergläsern, damit das Publikum nicht sehen kann, wer Wasser und wer Wein trinkt? Wie erbärmlich und feige ist das denn? Hätte sich die österreichische Gästin nicht verplappert, dann wäre das wohl nicht rausgekommen.

    Antwort von Markus Brems , geschrieben am 14.04.2019, 12:58 Uhr :
    ja, das ist wirklich eine erbärmliche Feigheit. Vor diesem Hintergrund versteht man auch, dass die Redaktion viel zu feige ist, wirklich brisante Themen zu behandeln. Wir werden daher noch zig weitere Brexitrunden erleben.


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