Dienstag, 23. April 2019

Ukrainewahl - wieder hat ein Favorit des Westens eine Wahl verloren

Thema: Ukraine

Vorläufige Ergebnisse der Ukraine-Stichwahl:
Knappe Dreiviertelmehrheit für Wladimir Selenskij

Nach der Auszählung von rund 95 Prozent der Wahlzettel liegt der Vertreter der Partei "Sluga naroda" Wladimir Selenskij mit einem großen Vorsprung vor seinem Rivalen Petro Poroschenko. Demnach erhielt Selenskij 73,17 Prozent der Stimmen, Poroschenko nur 24,50 Prozent.

Insgesamt gaben mehr als 12,8 Millionen Ukrainer Selenskij den Vorrang, den amtierenden Präsidenten unterstützten hingegen lediglich 4,3 Millionen Wähler. Die Oblast Lwiw ist die einzige Region der Ukraine, in der Poroschenko mit 62 Prozent der Stimmen eine absolute Mehrheit bei der Stichwahl erlangte. Auch im ausländischen Wahlkreis gewann er nach Auszählung von 100 Prozent der Stimmen deutlich mit 54,73 Prozent. Die restlichen 23 Regionen der Ukraine sowie die Hauptstadt Kiew unterstützten mehrheitlich Selenskij. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 62,07 Prozent.

Die Stichwahl zeichnete sich durch einen symbolischen Rekord Selenskijs aus, den er nach dem Anteil der ihn unterstützten Wähler aufstellte. Zuvor hatte der erste Präsident der Ukraine Leonid Krawtschuk diese Position 28 Jahre lang innegehabt. Bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 1991 siegte er mit 62 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang über seinen Opponenten Wjatscheslaw Tschornowil.

Die Zentrale Wahlkommission der Ukraine wird die offiziellen Ergebnisse der Präsidentschaftsstichwahl bis spätestens 1. Mai veröffentlichen. Die Amtseinführung des designierten Präsidenten findet bis spätestens 31. Mai statt. (TASS)

Quelle: RT-Deutsch


» der Kommentar des Blogschreibers «

Ich kann mir schon vorstellen, dass im Westen, aufgrund des Wahlergebnisses, doch so einige herzhaft in eine Tischkante gebissen haben.
Schon einmal waren sich viele, noch am Abend vorher, sicher, der neue Präsident der USA ist eine Frau und heißt Hillary - und dann - ?

Hoffentlich stößt ihm nichts zu bis zum 31. Mai.

Aber was soll's - die USA wurden auch schon von einem echten Schauspieler regiert (Ronald Reagan 20. Januar 1981 – 20. Januar 1989) ... und was die können ...


2 Kommentare :

  1. Zur Wahlentscheidung in der Ukraine, meine Meinung dazu.

    Das Wahlergebnis, trotz Differenzen, die eine freie Wahl beeinträchtigen, so durften in Russland lebende Ukrainer nicht wählen, ist eine Klatsche für die sogenannte westliche Demokratie und stößt immer wieder auf den Ursprung hin, wie und durch wem Poroschenko an die Macht gehievt worden ist.
    Wer diese verheerende Niederlage mit irgendwelchen Verschwörungstheorien schönreden will, gibt sich der Lächerlichkeit preis.
    In der Ukraine hat sich für das einfache Volk überhaupt nichts verändert. Bis auf den geopolitischen Einfluss hat auch der Westen, an der Spitze dieVSA, eine krachende Niederlage erlitten.
    Wer aber nun glaubt, dass sich mit Selenskij alles zum Guten wenden könnte, begibt sich auf sehr dünnes Eis.
    Wir reden hier über die Präsidentenwahl, mehr nicht. Die Partei Sluga naroda von Selenskij verfügt über keinen einzigen Sitz im Parlament. Parlamentswahlen sind im Oktober.
    Bis dahin, kann Selenskij kann schnell gefügig gemacht werden, um die „westliche Demokratie“ zu verteidigen, die Hetze gegen Russland aufrechtzuerhalten und auch im Donbass die russisch stämmige Bevölkerung weiter mit Krieg zu überziehen.
    Nach wie vor wird auch das Gefasel über die Annexion der Krim eine Rolle spielen, obwohl dort bei Neuwahlen nicht zu befürchten wäre, dass die Mehrzahl der Bewohner zurück zur korrupten Ukraine wollten.
    Es bleibt spannend, mal sehen, ob es doch mit Selenskiy eine Wende für das Volk in der Ukraine geben könnte.Ich bleibe da eher skeptisch.

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  2. Ich möchte nicht unbedingt die Skepsis in den Vordergrund stellen.

    Was ist alles nach den Zerfall der Sowjetunion passiert? Besonders auch in Russland.
    Bei Anderweltonline fand ich dazu einen Kommentar nachzulesen unter
    https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-20191/ukraine-selenskys-wahlsieg-ist-ein-fanal-gegen-das-etablierte-politkartell/

    Ich stimme P. Haisenko, besonders zum Abschnitt Vergleich Putin vs. Jelzin und Poroschenko vs. Selensky zu.
    Zitat:
    Politische “Erdbeben” sind am ehesten in desolaten, instabilen Ländern zu erwarten. So, wie eben jetzt in der Ukraine. Was dann daraus wird, hängt stark von den Fähigkeiten der neugewählten Person ab. Selensky ist in einer vergleichbaren Lage wie Putin bei seinem ersten Amtsantritt. Er übernimmt ein Land in Trümmern. Die Frage, die über seinen Erfolg entscheiden wird, ist, ob er, ähnlich wie Putin, die Oligarchen entmachtet, die Korruption ernsthaft bekämpft, die Wirtschaft wieder auf Vordermann bringt und so seinem Land wieder Hoffnung auf eine bessere Zukunft gibt. Ganz wesentlich wird sein, ob er den Mut hat, den Ausverkauf seines Landes an das westliche Kapital zu stoppen, der unter Poroschenko massiv gefördert worden ist, ebenso wie in Russland unter Jelzin. Wenn er das aber tut, wird er – wie Putin – schnell zum Feind des Westens erklärt werden. So gesehen, habe ich wenig Hoffnung, dass Selensky Erfolg haben und das Land wieder einen kann. Zu sehr sind die Institutionen mit Vasallen des Westens durchsetzt, die nun keinerlei Interesse an einer gesunden, eigenständigen Ukraine haben, die wohlmöglich noch dazu ihr Verhältnis zum Bruderstaat Russland wieder in Ordnung bringt.
    P. Haisenko bleibt zwar auch skeptisch, wenn aber das Volk merkt, dass Selensky wirklich was verändern will, müsste auch der Westen passen. Die Ukrainer merken doch selber, dass die Lebensverhältnisse sich auf der Krim merklich verbessert haben, seitdem sie zu Russland gehören.
    Warum sollte das nicht für eine neutrale Ukraine möglich sein?

    Hans. W.


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