Samstag, 11. Mai 2013

Geheime Pläne: „Merkel steht Idee eines Nord-Euro aufgeschlossen gegenüber“

Ein Interview mit dem ehemaligen Redakteur der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“

Der Buchautor und Euro-Kritiker Udo Ulfkotte glaubt, dass Angela Merkel „hinter geschlossenen Türen“ längst über eine Spaltung der Euro-Zone nachdenkt. Sie stehe einem Nord-Euro positiv gegenüber, weil sie weiß, dass der Euro in seiner aktuellen Form nicht bestehen kann. In der neuen Anti-Euro-Partei AfD sieht Ulfkotte eine ernste Gefahr für Merkel. Nun rächt sich nach seiner Einschätzung die undemokratische Einführung des Euro, die von einer beispiellosen Propaganda-Maschine orchestriert worden war.


Mario Draghi hat Angela Merkel mit dem Geld-Drucken durch niedrige Zinsen Zeit gekauft. Nach der Bundestagswahl dürfte Merkel jedoch um eine Entscheidung über die Zukunft Deutschlands im Euro nicht herumkommen. (Foto: Consilium)
Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Sie beschäftigen sich in Ihrem neuen Buch mit der Art und Weise, wie der Euro eingeführt wurde. Helmut Kohl hat dazu einmal gesagt, die Einführung sei undemokratisch gewesen. Deckt sich diese Aussage mit Ihren Recherchen?

Udo Ulfkotte: Ja, die Politik wird seit Jahren schon immer undemokratischer. Fraktionsdisziplin, also das unkritische Marschieren hinter dem jeweiligen Parteiführer im Gleichmarsch, ist wichtiger als eigenständiges Denken. Nun marschieren die angeblichen Volksvertreter also voraus in unseren finanziellen Untergang. Die Bevölkerung wurde und wird absichtlich außen vor gelassen, weil es gar nicht mehr auf sie ankommt.
Nehmen wir nur den bayerischen Grünen-Politiker Gerald Hefner. Der beklagte sich über die Schweigespirale in seinem politischen Umfeld zum Thema Euro. Er sagt rückblickend zu den anderen Abgeordneten in seinem Umfeld beim Thema Euro: „Menschen, auch Abgeordnete, hatten Angst, ihre Bedenken deutlich zu äußern. Kritische Haltung zum Euro, oft sogar schon Nachfragen, galten weiterhin als nationalistisch, chauvinistisch, dumpf, unmodern, uneuropäisch, antieuropäisch.“ Kann man da noch von Demokratie sprechen? Wenn Politiker Angst haben, sich beim wichtigsten Thema für Jahrzehnte zu informieren? Wenn sie nicht nachfragen dürfen, weil das als „nationalistisch“ gilt?
Dabei war die Mehrheit der Bevölkerung gegen den Euro. Und unsere Politiker haben uns die verhasste Einheitswährung gegen unseren Willen diktatorisch aufgezwungen. Gigantische 78 Prozent der deutschen Abgeordneten, die damals für den Euro gestimmt haben, haben auf eine mir vorliegende schriftliche Anfrage, ob sie den Bürger den Euro „aufgezwungen“ hätten, diese Frage mit einem eindeutigen „Ja“ beantwortet. Das sagt alles.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Wieso konnte der Euro in Deutschland eigentlich derart geräuschlos eingeführt werden? Die Briten haben sich darüber immer gewundert, galt ihnen doch die D-Mark als besonders heiliges Gut der Deutschen…

Udo Ulfkotte: Weil es ein Tabuthema war. Wer gegen die Einheitswährung aufbegehrte oder auch nur leise Zweifel zu äußern wagte, der war politisch nicht korrekt. Die politische Korrektheit hat die frühere Zensur ersetzt. Da durfte keiner aufstehen und sagen, was für ein Wahnsinn das ist. Nehmen wir nur die Journalisten. Unter den Brüsseler Journalisten, die naturgemäß am frühesten und am besten über die Pläne auf EU-Ebene Bescheid wussten, gab es seit den 1980er Jahren einen Comment, der eine kritische Haltung gegenüber einer europäischen Währungsunion nur innerhalb enger Grenzen erlaubte. Wer diese Grenzen überschritt, bekam zu verstehen, dass man ihn für fehl am Platze hielt, zumindest für desorientiert.
Einer der das deutlich zu spüren bekam, war Winfried Münster, Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in Brüssel. Er beschreibt den Druck auf ihn so: „Ein paar Wochen vor dem Gipfel von Maastricht hat mich der deutsche Botschafter in Brüssel Dietrich von Kyawi als ,Ratte‘ beschimpft. Er stand vor mir: ,Wenn Sie so weiterschreiben, dann machen Sie die deutsche Wirtschaft kaputt, denn dann kommt die Währungsunion nicht!‘ Der Druck war sofort enorm.“ Der damalige Bundeskanzler Kohl nahm den Journalisten Münster bei einem Journalistengespräch zur Seite und wies ihn an, seine Euro-Kritik nicht in die Redaktion zu bringen. Kohl warf ihm persönlich vor, er könne das Klima „vergiften“. Auch der damalige FDP-Außenminister Klaus Kinkel sagte bei anderer Gelegenheit zu Münster, dieser solle nicht mehr so „destruktiv“ über den Euro schreiben. Im Klartext: Politiker spielten sich als Zensoren auf, übten gewaltigen Druck aus.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Wie hat sich der Deutsche Bundestag mit dem Thema beschäftigt?

Udo Ulfkotte: Überhaupt nicht. Lesen Sie heute einmal die Bundestags-Protokolle nach. Da gab es wie bei Parteitagen wie in der früheren DDR nur Loblieder auf die Euro-Einheitswährung. Der FDP-Politiker Burkhard Hirsch beklagte den großen Druck, der auf Euro-Skeptiker ausgeübt wurde. Hirsch sagte einmal rückblickend zu Diskussionen in seiner Partei über die Euro-Einführung: „Auf den Kirchentagen wurde zeitweise offener und ehrlicher debattiert als auf sämtlichen Parteitagen.“ Nicht anders war es im Bundestag. Als über die Euro-Einführung abgestimmt wurde, da berichteten die Zeitungen, dass die Politiker sich nicht dafür interessiert hätten. Es gibt Fotos, da blättern einige während der entscheidenden Bundestagssitzung in Porno-Heftchen.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Wie erklären Sie sich, dass es in keiner Partei nennenswerte Widerstände gegeben hat?

Udo Ulfkotte: Mit der Fraktionsdisziplin. Wer im Bundestag sitzt, der hat ja meistens kein Rückgrat. Ich habe ja diese Politiker mehr als anderthalb Jahrzehnte für die Frankfurter Allgemeine Zeitung begleitet und aus nächster Nähe beobachtet. Die meisten unserer Politiker haben doch bei näherer Betrachtung geringe moralische Standards. Sich selbst die eigenen Taschen zu füllen und Versorgungsposten sichern – das ist für viele das einzige Ziel. Anders habe ich es jedenfalls nie bei denen erlebt. Da können auch die teuren Anzüge nicht drüber wegtäuschen.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Deutschland ist das einzige Land, das bisher keine euro-skeptische Partei hervorgebracht hat. Kann es sein, dass der Euro am Ende doch so gut für die Deutschen ist, dass Widerstand unsinnig gewesen wäre?

Udo Ulfkotte: Der Euro ist jetzt sehr gut für die Deutschen, weil er jenen, die sich nicht für Politik interessieren oder traditionell eine bestimmte Volkspartei wählen, zeigen wird, wie sehr sie von den klassischen Parteien belogen und betrogen worden sind. Die Euro-Einheitswährung ist eine Art Augenöffner. Jedenfalls dann, wenn sie crashen wird. Erst wenn die Bürger sehen, dass die Früchte ihrer Arbeit ganz oder teilweise einfach weg sind, werden sie sich fragen, welche Leute sie da eigentlich gewählt haben.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Die Parteien und Gruppierungen, die sich gegen den Euro ausgesprochen hatten, konnte nie signifikante Wähler-Massen mobilisieren – und das, obwohl die Chefs dieser Gruppen behaupten, die Mehrheit der Deutschen sei für die D-Mark. Wie erklären Sie sich das?

Udo Ulfkotte: Wir hatten zu jener Zeit eben noch nicht die heutige Verbreitung des Internets und alternativer Medien. Die damals vorherrschenden Massenmedien bildeten einen Schutzschirm um die Euro-Einheitswährung, heute ist das nicht mehr möglich. Man sieht das am Aufstieg der neuen Partei Alternative für Deutschland. Die brauchen die klassischen Journalisten und deren Einheitsberichterstattung schlicht nicht mehr.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Eine besondere Rolle spielte der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk. Sie schreiben, er agierte als Propaganda-Maschine. Haben die Redakteure das aus Überzeugung getan, oder gab es Anweisungen aus der Politik?

Udo Ulfkotte: Die öffentlich-rechtlichen Einheitsprogramme übernahmen die Rolle der Einpeitscher für die Einheitswährung. Schauen Sie sich heute einmal rückblickend an, wie dort jene fertig gemacht wurden, welche es wagten, auf die Risiken des Euro auch nur hinzuweisen. Die Journalisten dienten sich den Politikern an, suchten die Nähe zur Macht und hofierten die Mächtigen mit ihrer Einheitsberichterstattung. Wer nicht auf Linie war, der wurde fertiggemacht. Für diese Propaganda mussten die Steuerzahler doppelt zahlen, einmal über die GEZ-Zwangsgebühren und dann auch noch mit ihren Steuergeldern. Schließlich wurden Millionen Steuergelder sinnlos dafür rausgehauen, den Bürgern die angeblichen Vorteile des Euro zu verkaufen.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Die Moderatoren Sabine Christiansen und Ulrich Wickert sind als Werbe-Ikonen aufgetreten. Haben die beiden dafür Honorare erhalten? Gab es darüber jemals eine Debatte zur ethischen Dimension in den Sendern?

Udo Ulfkotte: Die beiden haben offenbar sogar gegen ihre damaligen Verträge mit den öffentlich-rechtlichen Sendern verstoßen. Sie haben ja auf Plakatwänden und in Werbespots Werbung für die Euro-Einheitswährung gemacht. Doch der Rundfunkstaatsvertrag untersagte damals, dass in Fernsehspots Personen auftreten, die regelmäßig Nachrichtensendungen oder Sendungen zum politischen Zeitgeschehen vorstellen. Der Rechtsprofessor Christoph Degenhart von der Universität Leipzig hielt die Prominentenfilme deshalb auch für problematisch, weil die öffentliche Autorität der ARD-Journalisten zielgerichtet für politische Propaganda-Zwecke ausgenutzt wurde. Christiansen und Wickert haben sich nun einmal skrupellos für die Interessen der Politik hergegeben. Übrigens war Wickerts Vater ein aufrechter Euro-Gegner, ganz anders als sein Sohn.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Ihre Darstellung der FAZ ergibt ein widersprüchliches Bild: Zum einen war die FAZ unter Barbier immer euro-kritisch, auf der anderen Seite wurde Euro-Gegner verunglimpft. Gab es einen Machtkampf in der FAZ?

Udo Ulfkotte: Es war immer schon so, dass die FAZ eigentlich aus mehreren Teilen besteht, die nicht immer geschlossen auftreten. Da kann es sein, dass der Herausgeber des Feuilletons, Frank Schirrmacher, eine linke politische Richtung vertritt und die Herausgeber des politischen Teils eine konservative und der Herausgeber der Wirtschaft eine liberale. Ich hab das 17 Jahre lang miterlebt. Man kann das auch als Pluralismus verstehen. Meinungsvielfalt in einer einzigen Zeitung. Es ist kein Kampf, sondern ein Konkurrieren von Meinungen. Und die FAZ war nun einmal im Wirtschaftsteil ganz klar gegen den Euro und hat Euro-Kritiker zu Wort kommen lassen und unterstützt. Das hat dem Diktator Helmut Kohl damals übrigens gar nicht gefallen. Kohl forderte beispielsweise, dass der Euro-Kritiker Professor Arnulf Bahring nicht mehr in der FAZ erwähnt werden dürfe. Kohl kannte keine Pressefreiheit. Ich war mit ihm in Ägypten, in Israel, in Jordanien und an vielen anderen Orten. Er wollte keine Pressefreiheit. Er wollte Einheitsmedien, die ihm zujubelten. Das hab ich auch damals im Kanzleramt immer wieder gehört.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Sie beschreiben, dass Leo Kirch über SAT 1 und seinen damals noch beträchtlichen Einfluss auf den Springer-Verlag den Euro massiv unterstützt hat. Haben Sie Belege, dass es Anweisungen an die Redaktionen gab?

Udo Ulfkotte: Ja natürlich war das so. Es gab die Anweisung, dass Euro-Kritiker nicht oder kaum zu Wort kommen durften. Journalisten aus dem Springer-Verlag haben mir bestätigt, dass es eine solche Anweisung gab, und zwar direkt von Leo Kirch. Diese Journalisten leben heute teilweise von der betrieblichen Altersversorgung und wollen daher anonym bleiben. Kohl war einer der engsten Freunde von Kirch. Beide zusammen haben Milliardenschäden angerichtet.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Warum haben die Medien keine kritische Diskussion geführt – das wäre doch eigentlich ein interessantes, kontroverses Unterfangen gewesen?

Udo Ulfkotte: Erstens waren sie noch mit der Wiedervereinigung abgelenkt. Und zweitens war es politisch nicht korrekt, sich mit dem Thema neutral auseinanderzusetzen. Die D-Mark war angeblich etwas für Ewig-Gestrige.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Welche Interessen haben die Banken verfolgt – und wie haben sie Einfluss auf die Politik genommen?



Udo Ulfkotte: Der Deutsche Bundestag hat sich vor dem Einführung des Euro nicht ernsthaft mit dem Thema beschäftigt. (Foto: Privat)"
Udo Ulfkotte: Manche haben bei der Einführung des Euro ein doppeltes Spiel getrieben, etwa die Deutsche Bank. Auf der einen Seite hat sie damals gegenüber dem Durchschnittsbürger für die Einführung des Euro geworben und von dessen angeblichen Vorzügen geschwärmt. Und parallel dazu hat sie wohlhabenden Deutschen diskret Post mit Angeboten ins Haus schicken lassen, wie diese ihr Vermögen vor den absehbaren Risiken des Euro schützen konnten. Die Deutsche Bank empfahl wohlhabenden Kunden damals den Ausstieg aus der Euro-Zone – und den Kauf von Schweizer Franken. Sie will allerdings nicht daran erinnert werden.
Schließlich könnte manch ein Bürger fragen, was da eigentlich gespielt wurde und warum wir Steuerzahler nun solche Bankinstitute mit unseren Steuergeldern stützen müssen. 1995 hat die Deutsche Bank Werbebriefe verschickt und diskret für Investitionen in Schweizer Franken – und nicht in den künftigen Euro – geworben. Die großen Banken haben jedenfalls ein doppeltes Spiel gespielt. Und zwar mit den Politikern zusammen. Im Klartext: Jene Banken, die sich öffentlich als glühende Verfechter des Euro brüsteten und dessen angebliche Stabilität lobten, haben ganz genau gewusst oder geahnt, dass sie der Masse der Kunden nicht die ganze Wahrheit gesagt haben. Und diese Kunden müssen ihre Banken heute retten.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Auch das Bundesverfassungsgericht kommt bei Ihnen nicht gut weg. Kann man den Richtern Rechtsbeugung vorwerfen – oder haben sie am Ende doch nur im Rahmen der Gesetze agiert, auch wenn das die Euro-Gegner nicht gerne hören?

Udo Ulfkotte: Das Bundesverfassungsgericht hat alle Klagen gegen den Euro abgeschmettert. Wen wundert das? Die Richter haben doch Parteibücher. Sie sind ja nicht wirklich unabhängig. Verfassungsrichter haben Verfassungsbrecher geschützt.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Die Euro-Gegner wurden immer in die Nähe des Rechtsextremismus gerückt. Warum eigentlich – es geht ja „nur“ ums Geld?

Udo Ulfkotte: Angeblicher Rechtsextremismus ist doch in Deutschland noch die Totschlagskeule. Wenn Sie keine inhaltlichen Argumente gegen jemanden haben, dann verdächtigen sie ihn als mutmaßlich rechts. In einem Land, in dem wir weitgehend Einheitsmedien, eine Einheitsberichterstattung und eine vorgefertigte Einheitsmeinung haben, funktioniert das so, wenn man auch noch eine Einheitswährung durchdrücken will. Aber irgendwann bricht immer wieder auseinander, was nicht zusammengehört.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Heute kommen in Europa viele Euro-Kritiker auch von links – die Syriza in Griechenland, oder Beppe Grillo in Italien. Kann es sein, dass diese Entwicklung auch bei den deutschen Medien einen gewissen Eindruck hinterlassen hat – heute finden sich eurokritische Töne ja in fast allen Medien…

Udo Ulfkotte: Na klar doch. Gestern noch haben alle gebrüllt: Geiz ist geil. Morgen werden sie brüllen: Geist ist geil. Von rechts bis links erkennen immer mehr Leute, dass es nichts bringt, denselben Fehler immer wieder zu machen.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Glauben Sie, dass die „Alternative für Deutschland“ (AfD) das Potential zu einer Massenbewegung hat? Die Partei ist ja – ähnlich wie die historischen Anti-Euro-Bewegungen – sehr „kopflastig“, besteht aus Professoren und eher kühlen Köpfen. Kann man mit diesem Personal einen durchschlagenden Erfolg bei der Bundestagswahl erreichen?

Udo Ulfkotte: Dirk Müller hat es unlängst in einem Interview auf den Punkt gebracht. Die Masse der Bürger da draußen hat die Schnauze von den Politikern voll. Und dieses „Schnauze voll“ äußert sich im rasanten Aufstieg der AfD. Da stehen auf einmal Menschen aus der Mitte der Gesellschaft und sagen „Schnauze voll“. Damit kann sich jeder identifizieren. Weil fast jeder die Schnauze voll hat. Politiker der etablierten Parteien stehen ja auf der Beliebtheitsskala der Bürger inzwischen ganz am Ende. Ich bin überzeugt davon, dass die AfD enormen Druck auf jene Politiker ausüben wird, welche die Bürger nur noch als lästige Bestandteile einer Demokratie betrachten.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Was denken Sie, wie Merkel wirklich zum Euro steht? Kann es sein, dass sie auf Zeit spielt, und einen Euro-Ausstieg vorbereitet, weil sie die verheerenden Konsequenzen für Deutschland erkannt hat?

Udo Ulfkotte: Da muss man nicht lange spekulieren. Ich war ja lange Zeit neben meiner Tätigkeit für die FAZ auch für die deutschen Sicherheitsbehörden tätig und habe enge Kontakte zu den Geheimdiensten aufgebaut. Aus dieser Schiene habe ich mehrfach gehört, dass sie der Idee eines Nord-Euro hinter geschlossenen Türen aufgeschlossen gegenübersteht. Also der Idee von Ex-BDI-Chef Hans-Olaf Henkel. Jedenfalls weiß sie, dass es den Euro so ganz sicher nicht mehr lange geben kann. Und sie weiß, dass die Bürger da draußen einen Teil ihrer Ersparnisse verlieren werden.
Die entscheidende Frage für jeden Spitzenpolitiker ist doch, wie man die Abschaffung der Euro-Einheitswährung ohne Bürgerkriege oder gar Kriege schafft. Denn das große Problem ist, dass wir Deutschen viele Schuldscheine von bankrotten EU-Staaten im Tresor haben, sie aber aus Gründen der politischen Korrektheit nicht einlösen wollen. Oder aber es kommt Krieg oder Bürgerkrieg. Genau davor stehen wir. Und die Politiker schieben die Entscheidung nur noch hinaus.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Glauben Sie, dass die EZB mit dem Gelddrucken Merkel und Schäuble Zeit gekauft hat bis nach der Wahl – oder ist ein Crash auch schon vorher denkbar?

Udo Ulfkotte: Sie dachten, sie hätten sich Zeit gekauft. Dummerweise gibt es jetzt die Alternative für Deutschland. Und die gekaufte Zeit bringt den etablierten Parteien nichts, weil es derzeit so aussieht, dass die neue Partei zu schnell zu stark werden wird. So ist das nun einmal, wenn die Bürger die Schnauze voll haben. Die Bürger sind ja dank des Internets nicht mehr doof. Und jene, die sich heute noch im Bundestag mit ihrer Immunität sicher wähnen, ahnen wohl schon, dass für sie der Tag kommt, an dem abgerechnet wird.

Udo Ulfkotte war 17 Jahre lang Redakteur für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und ist Buchautor und freier Journalist. Sein neues Buch „Raus aus dem Euro – rein in den Knast. Das üble Spiel von Politik und Medien gegen Kritiker der EU-Einheitswährung“ gibt mit zahlreichen, ausführlichen Original-Statements interessante Einblicke in die Methoden, die bei der Einführung des Euro angewendet wurden. Kopp Verlag, 304 Seiten, 19,95 Euro.

mit freundlicher Genehmigung der DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN

Der Euro: von Anfang an ein falsches Spiel

An Einiges kann ich mich noch gut erinnern, vieles ist mir neu. Dem "Göttervater" und "Schwarze-Kassen-Experte" Kohl habe ich vieles zugetraut, aber dies ist für mich "der absolute Hammer":

1995 hat die Deutsche Bank Werbebriefe verschickt und diskret für Investitionen in Schweizer Franken – und nicht in den künftigen Euro – geworben. Die großen Banken haben jedenfalls ein doppeltes Spiel gespielt. Und zwar mit den Politikern zusammen. Im Klartext: Jene Banken, die sich öffentlich als glühende Verfechter des Euro brüsteten und dessen angebliche Stabilität lobten, haben ganz genau gewusst oder geahnt, dass sie der Masse der Kunden nicht die ganze Wahrheit gesagt haben. Und diese Kunden müssen ihre Banken heute retten.

Danke Klaus für den Link


Kommentare zum Artikel

Uwe E. Mertens sagt:
Linkhinweis:
http://www.europolis-online.org/videos/plan-for-the-eurozone-guldenmark/

Sophokles sagt:
Jetzt ist die Zeit Tabula rasa zu machen, d.h. es darf keine Zeit mehr für Merkel, Draghi, Schäuble und Konsorten und schon gar nicht für diesen EURO geben, egal ob Nord oder Gemeinsam. Das Schiff Europa ist am Sinken, da nützen keine auch keine Leckabdichtungen der billigsten Art!

der forscher sagt:
Und jene, die sich heute noch im Bundestag mit ihrer Immunität sicher wähnen, ahnen wohl schon, dass für sie der Tag kommt, an dem abgerechnet wird…… Diesen Tag wird das aufgestandene Volk dann als Feiertag einführen …:) . Ich hoffe das dann alle verurteilt werden , nicht nur die kleinen Politiker , vor allem auch rückwirkend diejenigen die anderen die Karriere kaputt gemacht haben , weil sie gegen den Euro geschrieben haben .

schmetterling sagt:
Diese Aussage von Herrn Ulfkotte macht mir aber wirklich RICHTIG Angst: Die entscheidende Frage für jeden Spitzenpolitiker ist doch, wie man die Abschaffung der Euro-Einheitswährung ohne Bürgerkriege oder gar Kriege schafft. Denn das große Problem ist, dass wir Deutschen viele Schuldscheine von bankrotten EU-Staaten im Tresor haben, sie aber aus Gründen der politischen Korrektheit nicht einlösen wollen. Oder aber es kommt Krieg oder Bürgerkrieg. Genau davor stehen wir. Und die Politiker schieben die Entscheidung nur noch hinaus. Ich frage mich schon lange, wie können wir aus dieser Geschichte raus kommen, aber Krieg ist ja nun ganz sicher das, was niemand will. Mit “dieser Geschichte” meine ich nicht nur den Euro und die EU, sondern all so was auch wie Fracking, Monsanto, Wasserrechte (Nestlé), Geo Ingenieering, Zusatzstoffe in Lebensmitteln, Machenschaften der Pharmaindustrie – ich höre besser auf, sonst wird mir noch schlecht…

Exhibit sagt:
Bitte schaut euch zum Thema Eurokrise mal folgendes Video an:
"http://www.youtube.com/watch?v=1rvPPxnITzU" BITTE UNBEDINGT ANSCHAUEN

Anmerkung von mir:
Wer mehr über den dort auftretenden Andreas Popp erfahren möchte, kann das hier:
http://psiram.com/ge/index.php/Andreas_Popp


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Inge Hannemann kämpft weiter

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