Samstag, 1. Februar 2020

Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz


Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz
Foto: tagesschau.de
Mit mehr als 200 Überlebenden haben hochrangige Staatsvertreter des 75. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz gedacht.

Gedenktage sind oft hohle Rituale, getragen von Worten, deren Sprecher meist Schuldgefühle für sich instrumentalisieren, die Opfer dieses Krieges für eigene Zwecke mißbrauchen. Weltweit wird während dessen anderen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zugeschaut und auch dem Umstand, wie die Faschisten wieder ihr Haupt erheben.

Auszug aus dem Artikel: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier forderte in Auschwitz dazu auf, die Geschichte als Mahnung für die Gegenwart zu verstehen. "Wer den Weg in die Barbarei von Auschwitz kennt, der muss den Anfängen wehren", schrieb er in das Gedenkbuch.

Warum handelt man nicht danach?
Warum spaltet man mehr als man vereint?
Warum lässt man die Gier wieder zu?


Gedenktage begründen kein Handeln, sondern sind Rituale der Mahnung gegen das Vergessen und halten meist nur die Erinnerung wach.

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3 Kommentare :

  1. Ulrich Heyden berichtet in einem aktuellen Beitrag auf den NachDenkSeiten über das Gedenken in St. Petersburg an die eine Million Menschen, die bei der Blockade der Stadt durch die deutsche Wehrmacht starben.
    „Ich halte es für verhängnisvoll, wenn man Opfer des deutschen Faschismus gegeneinander ausspielt. Solange wir nur um Juden, aber nicht auch um die Blockade-Opfer von Leningrad und die in deutschen Kriegsgefangenenlagern verhungerten sowjetischen Soldaten trauern, haben wir unsere Geschichte als Deutsche nicht aufgearbeitet und nicht die nötigen Lehren gezogen.“
    Das Konzentrationslager Auschwitz wurde von der Roten Armee der Sowjetunion befreit. Gegen diesen eindeutigen historischen Fakt läuft aktuell eine Kampagne. Sogar in der EU-Erklärung steht missverständlich:“„Vor 75 Jahren haben die Alliierten das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreit.“ Beim Gedenken an die Befreiung von Auschwitz in Yad Vashem (Israel) hatte weder Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier noch US-Vize-Präsident Mike Pence konkret die Befreier, die Soldaten der Roten Armee erwähnt. Bei der Gedenkrede im Bundestag mit dem israelischen Präsident Rivlin erwähnte zwar Steinmeier den sowjetischen Soldaten Alexander Woronzow, der mit seiner Filmkamera bei der Befreiung von Auschwitz das furchtbare Elend aufnahm. Aber kein Wort des Gedenkens über die Opfer der Befreier hörte man. Die Sowjetunion trug die Hauptlast des 2.Weltkrieges mit 27 Millionen Opfern, davon 13 Millionen Soldaten.
    Gewissermaßen als „Ausgleich“ dafür findet von Deutschland ausgehend zum Zeitpunkt des 75.Jahrestages des Endes des 2.Weltkriegs das größte NATO-Manöver nach dem 2.Weltkrieg „Defender 2020“ im Baltikum - gegen Russland gerichtet- statt.

    Neutraler Beobachter

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  2. Bei https://robert-diegrossenreligionen.blogspot.com/
    stellte ich dazu den folgenden Kommentar ein. Ich denke, er passt zur Einschätzung von https://torpedo63.blogspot.com/2020/01/gedenkveranstaltung-zum-75-jahrestags.html

    Die von den Nazis begangene Barbarei und Verbrechen sollen nicht in Vergessenheit geraten und immer daran mahnen, dass derartige Verbrechen nie wieder geschehen dürfen. Die begangenen Verbrechen betreffen aber nicht nur Juden. Auf Auschwitz bezogen, auch Polen, Roma und Sinti, sowie eine hohe Anzahl sowjetischer Kriegsgefangener. Die Erinnerung an die Nazibarberei findet meine vollste Unterstützung. Die Ausführungen in der Rede von BP Steinmeier in der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem zur Trauer der Opfer und Hinterbliebenen, die Hinweise auf Versöhnung und der Appell „ Nie wieder“ sind richtig gewählt.
    Aber bei „ Nie wieder“ kommen mir Zweifel, alleine schon deshalb, weil ich einige Politiker erkannt haben, die eindeutig die Welt wieder mit Kriegen und Leid überziehen. An der Spitze der israelische Ministerpräsident. Netanjahu. Wenn ich seine Rolle in der aktuellen Politik näher beleuchte und kritisiere, wird man ja in Deutschland gleich ein Anhänger des Antisemitismus. Stimmt natürlich nicht, denn es geht nicht gegen das jüdische Volk, aber seine Führer. Diese Einschätzung hat nichts mit Antisemitismus zu tun.
    Ich wehre mich auch, als Bestandteil der großen historischen Schuld der Deutschen allgemein bezeichnet zu werden. Das hat Steinmeier getan. Er sollte schon differenzieren, wer die Schuldigen waren und wer vor allem nach dem Krieg in ( West) Deutschland von den Naziverbrechen profitiert hat und ungestraft weiter seinen Geschäften egal, ob auf der politischen Bühne oder in der Wirtschaft nachgehen konnte.
    Haben die deutschen Frauen und Kinder eine historische Schuld, die ihren Mann und Vater im Krieg verloren haben? Welche Wahl hatte denn der Mann, Einberufung verweigern und an die Wand gestellt zu werden oder doch an die Front zu gehen?
    Warum unterlässt Steinmeier die Erwähnung des Versagen des Staates zum Beispiel beim NSU Prozess, bei anderen sichtbaren Auswüchsen rechtsgerichteter Verhaltensweisen zum Beispiel bei der Bundeswehr mit den beiden Totalversagerinnen als Ministerinnen an der Spitze als jetziges Erscheinungsbilds Deutschlands darzulegen?
    Nein, er betont schon wieder die Form der Verallgemeinerung. Wann erwähnt ein neutraler Bundespräsident die völkerrechtswidrige Beteiligung Deutschlands an Kriegen? Wann fordert er die Schließung von Ramstein?
    Ein glaubwürdiger Bundespräsident ist für mich Steinmeier mit „ Nie wieder“ nicht.
    F. Köppel

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  3. Zitat:
    Ein glaubwürdiger Bundespräsident ist für mich Steinmeier mit „ Nie wieder“ nicht.
    Für mich auch nicht. Mir tun die Opfer, Betroffene und Hinterbliebenen leid, die bei derartigen Veranstaltungen als Kulisse für solche Selbstdarsteller, wie Steinmeier herhalten, egal ob freiwillig oder eher dazu aufgefordert.
    Steinmeier, der Architekt von Hartz IV, Steinmeier, der Draghi auszeichnet. Draghi, der deutsche Sparer um Milliarden von Euros betrogen hat, wird von Steinmeier in dem Himmel gehoben. Steinmeier ist nie ein Bundespräsident für das einfache Volk. Er steht immer auf der Seite, die auch jetzt wieder für Kriege, Elend, Menschenopfer, Flüchtlinge verantwortlich zeichnen. Deshalb ist aus dem Munde von Steinmeier „Nie wieder“ für mich der blanke Hohn.
    Leser des Blogs

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