Wo Deutsche historisch einmal nicht Täter, sondern Opfer waren, schreiben westliche Politiker die Geschichte nur allzugern um.
von Peter Frey (erschienen in Rubikon)
Die angloamerikanische Bombardierung Dresdens jährt sich heuer am 13. Februar zum 75. Mal. Die Art, wie aus diesem Anlass die Geschichte umgeschrieben wird, offenbart seit Jahrzehnten die Mentalität der Macht, die willens und fähig ist, die Vergangenheit „anzupassen”. Jahr für Jahr wird das tief ins Bewusstsein der Dresdner eingeprägte Inferno instrumentalisiert, das vor 75 Jahren zwischen dem 13. und 15. Februar die vollständige Zerstörung der barocken Innenstadt und den Tod Zehntausender Zivilisten zur Folge hatte. Nachträglich werden Zeugen pathologisiert, um ihre Aussagen an die offizielle Lesart anzugleichen, maßen sich Nachgeborene an, den damals unmittelbar Betroffenen eine Neubewertung aufzuschwatzen. Die historische Gerechtigkeit verlangt es, dieses Ereignis ohne falsche politische Rücksichtnahme als das zu benennen, was es war: ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Historiker, Geschichtsforscher – sie haben auch eine Verantwortung, eine Verantwortung gegenüber der Geschichte, die sie versuchen zu ergründen. Die schließt Anstand und Achtung vor jenen Menschen ein, die in jeglicher Weise Teilnehmer und Betroffene des Geschehens sowie dessen Folgen gewesen sind.
Wenn sogenannte Rechte regelmäßig die Bombardierung von Dresden zum Anlass nehmen, um sich selbst zu inszenieren, dann nutzen sie fraglos die Stimmungen der Menschen für sich aus, die spüren, wie hier Geschichte manipuliert wird, um Freund-Feind-Bilder entsprechend des politischen Realitätsverständnisses zu stärken.
Besonders bedauerlich stellt sich der Versuch dar, die Zeugen des Dresdner Infernos – sagen wir es salopp – für nicht ganz dicht zu deklarieren. Historiker können gern auch die Psychologie für ihre zeithistorische Forschung nutzen, das hilft beim Verstehen. Etwas anderes ist es, wenn sie sich als Psychiater versuchen.
Lassen wir dazu in diesem Beitrag einen Zeitzeugen zu Wort kommen, einen der als Kind hautnah den Untergang Dresdens erlebt hat, einen Dresdner in hohem Alter, den ich persönlich kenne. Ein Mensch, der trotz allem auch heute noch geistig voll auf der Höhe ist und mit Abstand und Bedacht die Worte wählt. Er – Jürgen – hat mir dankenswerterweise gestattet, ihn ausführlich zu zitieren und zu kommentieren.
Jürgen begann seine Einlassungen zum 13. Februar 1945 so:
„Seit 1946 gedenken die Dresdner der Folgen von vier Luftangriffen angloamerikanischer Bomberverbände vom 13. bis 15. Februar 1945 auf Dresden. Der vierte Angriff, am 15. Februar, 12 Uhr, wird selten erwähnt, wahrscheinlich weil dort tatsächlich doch noch einige militär-strategische Objekte getroffen wurden. Damit gab man (gemeint ist die britische- und US-amerikanische Führung) dem Terror am Ende den Anschein einer militärischen Bedeutung. Es folgten 45 Jahre Betroffenheit und Trauerstimmung mit Kranzniederlegungen und kleineren Veranstaltungen sowie am Abend, zur Erinnerung an den Beginn des ersten Angriffs, kurz nach 22 Uhr das Glockenläuten aller Dresdner Kirchen. In der ersten Zeit erinnere ich mich auch an das Ertönen der Sirenen zu jener Abendzeit. Sicher war es für alle, die den Angriff erlebt haben, eine zu große psychische Belastung. Ich glaube, die Sireneneinlage gibt es schon lange nicht mehr. Kurzum: Dieser 13. Februar war ein echter Trauertag, und ich hörte damals nie irgendwelche Streitgespräche über Einzelheiten der Bombenangriffe.“
Den Worten des alten Dresdners möchte ich – ebenfalls Dresdner – eine Aussage des Militärhistorikers der Bundeswehr Rolf-Dieter Müller entgegenstellen, die jener aktuell in einem Spiegel-Interview äußerte. Auf die Frage, warum über die Anzahl der Toten von Dresden 1945 überhaupt so diskutiert wird, antworte Müller:
„Da kommt vieles zusammen. In Dresden ist ein traditionell übersteigertes Selbstbewusstsein verbreitet, das geht noch auf August den Starken zurück. Man hat während des Krieges gehofft, dem Bombenkrieg zu entgehen, und als die Stadt doch zerstört wurde, war die Bereitschaft groß, die Deutungen der Goebbels-Propaganda aufzunehmen: das unschuldige Elbflorenz, von den Alliierten sinnlos geopfert. Das hat die verbreitete Selbstgerechtigkeit befördert” (1).
Hier sei zuerst angemerkt: Ignoranz erzeugt auch Arroganz.
Womit nun lässt sich begründen, dass Müller ignorant ist?
Er ignoriert die Geschichte des Gedenkens an den Februar 1945 in Dresden, wie sie sich zur Zeit der DDR tatsächlich abspielte, und übernimmt dafür ohne jede Reflexion das Bild, das Seinesgleichen überhaupt erst kreiert haben. Stellen wir daher schon an dieser Stelle klar, was ignoriert wurde und wird – und zwar von den Meinungsführern:
Sie begannen deren Geschichte neu zu schreiben.
Aber Rolf-Dieter Müller, Chef der vor Jahren aktiven Historikerkommission, welche beauftragt wurde, die Toten von Dresden noch einmal nachzuzählen, ist genau in dieser Rolle arrogant. Seine Denkweise stellt sich in dem Sinne dar, dass „die dort” im Osten nicht nur ideologisiert, sondern auch noch zu blöd waren, ihre Toten zu zählen:
„Nach Kriegsende setzte Dresdens kommunistischer Oberbürgermeister Walter Weidauer 1946 erstmals eine Kommission ein, um die tatsächliche Zahl der Opfer zu ermitteln; sie einigte sich auf 35.000. Auf welcher Grundlage diese Zahl ermittelt wurde, lässt sich nicht mehr nachvollziehen, denn die Bestandsaufnahme wurde damals ‚nicht transparent‘ durchgeführt, wie Thomas Widera vom Dresdner Hannah-Arendt-Institut, Mitglied der aktuellen Kommission, konstatiert. Selbst die damaligen Mitglieder konnten sich später nicht einigen, wie die Zahl eigentlich zustande gekommen war – dennoch wurde sie 1965 die DDR-offiziöse Opferzahl für Dresden” (2).
Mein alter Dresdner Freund wird darauf noch zurückkommen – auch, dass Müller mit dieser Aussage von 2008 eine weitere Geschichtsfälschung betrieb.
Erst einmal jedoch stellte Jürgen ein weiteres Zitat in den Raum und kommentierte es nachfolgend:
„Nun lese ich am Schluss einer Expertenschilderung zum Angriff auf Dresden am 13. Februar 1945 (3) eine aus meiner Sicht völlig wirre Darstellung der Trauer und Totenehrung von 1945 bis 1990. Ich bin gespannt, ob jeder, der dies liest, die gleichen Wortspiele des Kalten Krieges heraushört.
Beginn des Zitats:
‚(Dresden … ) war bereits zum Symbol geronnen und wurde schon wenige Monate nach Kriegsende neuerlich propagandistisch benutzt, nunmehr von den neuen Machthabern in Ostdeutschland. Das sollte typisch für die folgenden Jahrzehnte werden. Im An- und Abschwellen der politischen Konfrontation des Kalten Krieges, in den Richtungswechseln der aktuellen Tagespropaganda war das öffentliche Erinnern an den Dresdner 13. Februar 1945 strikt auf die vorgegebenen Deutungen der DDR-Staatspartei ausgerichtet.
Gedenken wurde erlaubt, ja gefordert, solange es den propagandistischen Absichten hilfreich schien, oder verweigert und unterdrückt, wenn es zu Haltungen führt, die der Staatsführung missliebig waren.
Die persönliche Trauer und das abweichende Nachdenken über das Erlebte wichen so in den privaten Raum der Familien und in die geschützte Nebenöffentlichkeit der Kirchen und Künste aus.
Folgerichtig war das öffentliche Erinnern im letzten Jahrzehnt der DDR zum Gegenstand der innenpolitischen Auseinandersetzungen zwischen einer wachsenden Opposition und dem Staat. Auch außerhalb der DDR und der Ost-West-Konfrontation blieb das Symbol der Zerstörung Dresdens geläufig. Es diente weltweit als Argument in allen möglichen Diskursen, wurde vielfach künstlerisch reflektiert (…)‘ (4).
Ende des Zitats
Das ist ein Text des heutigen Dresdner 13.-Februar-Experten Mathias Neutzner (a1) in einer Passage über den Umgang der DDR mit den damaligen Ereignissen.
Zu diesem Text nun einige Bemerkungen:
Wie will man die Zerstörung Dresdens anders ‚propagandistisch‘ nutzen, als dieses Kriegsverbrechen beim Namen zu nennen? Die ‚neuen Machthaber‘ waren die Regierung eines völkerrechtlich, und später auch von der BRD, anerkannten Staates. Ein Historiker ist für mich bereits durch solche demagogischen Formulierungen befangen. Wir (Dresdner in der DDR) haben nicht laufend einen Richtungswechsel des Erinnerns vorgenommen. Wie sollte man sich auch laufend anders erinnern? Natürlich haben wir nie von Versöhnung gesprochen. In meiner Erinnerung sind wir uns in unseren Meinungen treu geblieben. Weitere Kalte-Kriegsformulierungen sind beispielsweise, dass ‚Gedenken (also Trauern) erlaubt, ja gefordert‘ wurde — welch unsinnige Wortkombination.
Man kann einer Bevölkerung von 500.000 Einwohnern, die 35.000 Angehörige, Bekannte oder Freunde verloren hat, weder das Trauern verbieten noch kann man es fordern. Ich kenne auch keine Auseinandersetzungen in den letzten DDR-Jahren mit der Opposition hinsichtlich der Art und des Inhalts des Trauerns. Das würde mich schon interessieren, was ich da alles nicht mitbekommen habe. Sarkastisch gesagt: Wahrscheinlich hat man in den Kirchen von Versöhnung gesprochen und die so Denkenden sind damit nicht in die Öffentlichkeit gekommen. Und? Da hat ja die Diktatur des SED-Regimes wieder eine furchtbare Gemeinheit begangen. Man hat die Versöhnung nur in den Kirchen zugelassen und sie nicht zur Staatsdoktrin erhoben!
Es gibt sehr gut recherchierte Bücher über die Luftangriffe auf Dresden. Sie entstanden mehrheitlich nicht hier, am Ort des Geschehens und der wichtigsten Originaldokumente, sondern in den alten Bundesländern Deutschlands, auch in Österreich, England und so weiter. Geschrieben haben diese Bücher freischaffende Journalisten und selbst ernannte Historiker, die damit ihren Lebensunterhalt bestritten. Sie sind entweder in der Ideologie des Westens aufgewachsen oder nach dort ausgewandert. Ich betone dies, weil ich relativ viel Subjektives herauslese, obwohl ihre Schriften einen Anspruch an Wahrhaftigkeit vermitteln.
Trotzdem anerkenne ich die Leistung der zusammengetragenen Informationen und Dokumente. Das Grundmaterial stammt von den Arbeitsergebnissen und Unterlagen Dresdner Arbeitsgruppen und Ermittler. Was neu hinzukam, ist eine Fülle von weiteren Dokumenten aus den Arsenalen der Militärs, sind zusammengetragene Augenzeugenberichte, Fotos und einige wenige neue Erkenntnisse. Die teilweise Subjektivität der Texte ist menschlich verständlich. Ich kann mit solch unterschiedlichen Betrachtungsweisen leben.
Schlimm dagegen finde ich die Bemühungen, eine verordnete Wahrheit zu kredenzen. Ganz gleich, ob die Autoren dies aus Feigheit, der dienlichen persönlichen Anerkennung zuliebe oder aufgrund ihrer Überzeugungen behaupten. Angesichts der Unterschiedlichkeit bestimmter Aussagen und Behauptungen fragt man sich, wem man glauben darf und was die Autoren bewegt, solche Entstellungen zu kreieren.
Beispielsweise Franz Kurowski, Autor von ‚Dresden Februar 1945‘ und anderen Publikationen, — laut Wikipedia stigmatisiert als Bestsellerautor unter anderem für sogenannte rechtspopulistische Dokumentationen und Literatur über den Zweiten Weltkrieg — führt einige Zeugen so glaubhaft an, dass der Leser keinen Zweifel hat, dass es während der Luftangriffe auf Dresden Tieffliegerangriffe mit entsprechenden Toten gab. Für mich liest sich sein detailreiches Werk überzeugend. Doch es wird von Wikipedia und der Dresdner Historikerkommission der Jahre 2003 bis 2010 in mancher Hinsicht nicht anerkannt.
Strittig in der Aufarbeitungsliteratur des 13. Februar 1945 sind zumindest folgende Komplexe:
Terror „der Guten”
Diese Fragen sind von großer Bedeutung, weil sie uns — so man das damalige Geschehen offen und ehrlich analysiert — zu der Antwort führen, dass die Bombardierung von Dresden grundsätzlich ein Akt des Terrors war. An dieser Stelle beginnt nämlich für Historiker — die aus ideologischen Gründen ihrem Anspruch nicht gerecht werden können — das Problem, die Dissonanz aufzulösen, dass „die Guten” ja gar nicht fähig sein können, terroristische Handlungen zu begehen. Wer aus der Sichtweise vom hohen Podest „der Guten” forscht, fühlt sich genötigt, zu verkürzen oder zu überhöhen, abzulenken und neu zu zeichnen.
Blick von der Kreuzkirche über Gebäudetrümmer in Richtung Johannstadt, 1950.
Aber im Kampf gegen „das Böse” war schon immer jedes Mittel recht. Vor Dresden kostete die Operation „Gomorrha” 45.000 Hamburger das Leben. Kurz nach Dresden wurde Tokio mit Tausenden Napalmbomben eingeäschert, wobei etwa 150.000 Einwohner jämmerlich zugrunde gingen. Monate später registrierte man zwei verstrahlte Großstädte in Japan, sechs Jahre später die Umwandlung des größten Teiles von Nordkorea in eine Mondlandschaft.
Die Nazikeule
Jürgen gehört zu jenen Menschen, die zu ihrer Vergangenheit stehen und stolz sind auf das, was die DDR mit ihren begrenzten Möglichkeiten — und trotz all ihrer Mängel — geschaffen hatte. Deswegen lässt er sich noch lange nicht die eigene Meinung verbieten, nur weil sie auch von „Rechten” vertreten wird:
„Die Rechten haben nach 1990 ein Problem aufgegriffen und demonstrierten gegen die Terroranschläge der britischen und US-amerikanischen Luftstreitkräfte. Zu DDR-Zeiten hießen diese Anschläge auch so. Da brauchte man nicht extra demonstrieren. Denn auch wir wussten, dass Dresden keine unschuldige Stadt war, weil auch von den Menschen dieser Stadt der Zweite Weltkrieg und die Hitlerdiktatur ideologisch und durch die tägliche Arbeit unterstützt wurde. Bis dahin (1990) waren wir Dresdner uns 46 Jahre lang einig gewesen.
Unsere Ansichten waren aber nicht im Interesse der altbundesdeutschen Ideologie, welche uns durch die CDU und den am Rockzipfel hängenden anderen Parteien — PDS/Die Linke leider oft einbegriffen — übergestülpt wurde. Da die als Verteidigungsbündnis gegründete NATO, rechtswidrig nach deutschem und nach UNO-Recht, wieder Terroranschläge in anderen Ländern der Welt flog und wir mehr oder weniger daran beteiligt waren und sind, mussten wir von dem anklagenden Begriff des ‚Terroranschlages‘ auf Dresden wegkommen.
Man organisierte eine neue öffentliche Meinung, welche die Zerstörung Dresdens nicht mehr als Terrormaßnahme der westlichen Alliierten benannte. Dazu gibt es heute von den Meinungsmachern folgende, wesentliche Begründungen:
Stalin hätte beim Treffen der Antihitlerkoalition auf Jalta die Verbündeten gebeten, den Gegner Deutschland mithilfe von Bombenangriffen zu schwächen, sodass es endlich eine Entlastung für die sowjetischen Fronten geben würde. Die westlichen Verbündeten hätten bewusst die Sowjetunion viel zu lange allein gegen den deutschen Faschismus kämpfen lassen und mit der Eröffnung einer zweiten Front im Westen gezögert. Stalin hätte im Gespräch auch (sinngemäß) geäußert, dass unter Umständen bei Kriegshandlungen der westlichen Alliierten auch zivile Wohngebiete mitbetroffen sein können.
Das bezweifelten zwar die DDR-Historiker, weil es im Widerspruch zur sowjetischen Kriegstaktik stand. Denn die sowjetischen Truppen haben die großen Städte — im Zuge von Kampfhandlungen — zwar mit Artilleriebeschuss, aber ohne Bombenteppiche befreit. Trotzdem steht erst einmal Standpunkt gegen Standpunkt (a2). Die verantwortlichen britisch-amerikanischen Generäle waren ohnehin damals der Meinung, wenn man die Bevölkerung terrorisiert, werde sie sich gegen den eigenen Staat auflehnen, dem sie ja den Krieg zu verdanken hat, und durch den erlittenen Schmerz dazu beitragen, den Krieg zu beenden.
Klingt logisch, hat aber damals nicht geklappt – und vorher und hinterher auch nicht.
Nordkorea wie Vietnam haben nicht aufgegeben und Syrien acht Jahre lang auch nicht.
Aber bleiben wir bei Dresden und lassen unseren Zeitzeugen sprechen:
„Denn Dresden wurde eben nicht aus militärischen Gründen angegriffen. Die Sowjetarmee war auf gutem Weg und hätte gern eine unzerstörte Stadt befreit. Unsere Propaganda in der DDR behauptete, es ginge den Westalliierten damals darum, ihr in der Ostzone/sowjetisch-besetzten Zone nur eine Trümmerwüste zu überlassen. Und deshalb habe man die einzige, bisher verschonte Großstadt zerstören müssen. Ganz offensichtlich ging es ausschließlich um die Demoralisierung der Zivilbevölkerung. Denn kriegswichtige Unternehmen und die Dresdner Kasernen blieben unzerstört. Und das war kein Zufall und kein Versehen.
Die schon von Walter Weidauer veröffentlichte und allgemein bekannte Karte für die ersten zwei Angriffe zeigt den Sektor, der mit Leuchtkörpern (bekannt geworden als „Christbäume“) vor dem Abwurf der Bomben markiert wurde (b2):
Zielgebiet war eindeutig das alte, (elbabwärts gesehen) linksseitige Stadtzentrum, in dem sich keine kriegswichtigen Objekte, sondern nur Wohn- und Geschäftsviertel, öffentliche Gebäude und denkmalgeschützte Kunst- und Kultureinrichtungen befanden. Beim zweiten Angriff kam das rechtsseitige Zentrum hinzu. Aber auch da sparte man die Kasernen, in denen sich zeitweise bis zu 20.000 Wehrmachtsangehörige befanden, aus.
Es handelte sich also um eine echte Terrormaßnahme gegen die Einwohner Dresdens und Tausende von Flüchtlingen, die zwischenzeitlich in der Stadt untergebracht waren.“
An dieser Stelle ein weiteres Zitat des Militärhistorikers Müller aus dem Spiegel-Interview:
„Der Major und sein Kommandant (Festungskommandant von Dresden) seien damals aber völlig überfordert gewesen und bald nach dem Angriff abgelöst worden; sie hätten nicht einmal geschafft, die Zahl ihrer eigenen Toten zu ermitteln. Das hat die Kommission jetzt für sie nachgeholt: Von rund 17.000 Wehrmachtsoldaten in der “Festungsstadt” Dresden wurden gerade einmal rund einhundert als tot gemeldet” (7).
Dieser Historiker hat weder Zeit noch Mühen gescheut, ganz genau nachzurechnen, ob auch jeder Tote von Dresden ordentlich gemeldet wurde. Namenlose Tote sind für ihn keine Toten. Stolz verkündet er, dass es ja gar nicht so viele waren und belegt das unter anderem mit einhundert toten Wehrmachtssoldaten. Aber er wird offensichtlich nicht stutzig, wenn von 35.000 Menschen, die im Bombenhagel starben, 34.900 Zivilisten waren. Mehr als 99 Prozent der Getöteten in Dresden waren keine Militärs. Wem haben wohl die Angriffe von Dresden gegolten — etwa Soldaten?
Was nun tat der Müller-Interviewer des Spiegel? Er verwies darauf, dass die AfD beim angloamerikanischen Bombenangriff auf Dresden von Terror spreche, und – siehe da – schon war Terror als verwendbarer Terminus aus dem Rennen. Das geschah schon in der Frage, die emotional Ablehnung erzeugte. Die Antwort des Militärhistorikers war die eines Propagandisten, der systematisch andere Meinungen ausgrenzt:
„Das (bezogen auf Terror) ist eine Sprache, die heute die Neonazis benutzen. Dresden war zum Zeitpunkt des Angriffs von erheblicher Bedeutung für Hitlers Kriegsführung, als Rüstungsstandort, Verkehrsknotenpunkt für Truppenverlagerungen, es war eine der letzten intakten Garnisonsstädte, die Berlin im Süden schützte” (8).
So begründete Müller also, dass es völlig in Ordnung sei, wenn 99 Prozent aller Toten eines Bombardements Zivilisten sind. Der „Witz” dabei war, dass die Garnison der „Garnisonsstadt” nie getroffen wurde. Keine Rückfrage des Spiegel, kein Kommentar.
Mehr als zweifelhaft belegte Horrorgeschichten von „Luftangriffen des Assad-Regimes auf unschuldige Zivilisten“ wurden aber im gleichen Blatt wieder und wieder emotional genau andersherum den Konsumenten verkauft. Auf die Ergebnisse einer Historikerkommission zu diesen syrischen (Nicht-)Ereignissen wäre ich wirklich gespannt. Wie ich schon sagte: Das nennt sich Propaganda. Wem der Vergleich mit Syrien zu sehr an den Haaren herbeigezogen scheint, der möge sich noch ein paar Zeilen gedulden.
Die Opferdiskussion entstand nicht in Dresden
Der Dresdner Jürgen — lebendiger Zeuge der Zerstörung Dresdens — kommt noch einmal zum hässlichen, instrumentalisierenden „Spiel“ mit den Opferzahlen:
„In dem Buch des Dresdner Oberbürgermeisters Walter Weidauer ‚Inferno Dresden‘ aus dem Jahr 1965 wurden 35.000 Tote durch eine Kommission nachgewiesen. Es gab in der DDR keine andere Zahl. Gerüchteweise sprach man unter unserer Bevölkerung, weil man sich nicht sehr damit beschäftigte und die Nazi-Infos noch im Hinterkopf festsaßen oder man von Ermittlungen in der BRD erfuhr, von einigen 100.000 Toten. Es war für uns, die wir den Angriff miterlebt hatten, ziemlich unbedeutend. Jeder Tote ist ein Toter zu viel. Uns kam es auf die Schlussfolgerungen und Lehren aus diesen Terrorangriffen der Westalliierten an. Nun waren also ab 1991 die Altbundesdeutschen im Rahmen der deutschen Einheit wie eine Art Besatzungsmacht für Dresden zuständig. Und plötzlich kamen auch die einstigen Streitpunkte über die Toten wieder auf.
Leichenberg auf dem Dresdner Altmarkt,
Februar 1945 (b3).
Im westdeutschen und angelsächsischen Raum beschäftigte man sich damals auch mit der Zerstörung Dresdens und berief sich auf einen von der SS nach Berlin gemeldeten Bericht, wonach es intern 60.000, als ‚Geheim‘ von Goebbels deklariert aber 250.000 Tote gab. Und dieses hinterhältig ‚geheim‘-benannte Papier war angedacht, verbreitet zu werden. Das ist genau die Lesart, die den Altnazis im Westen und den an einem neuen Krieg interessierten Kriegsgewinnlern gefiel, zeigte es doch, durch welche Unmenschlichkeit der ‚unbesiegbare‘ Deutsche in die Knie gezwungen wurde und das eine Atombombe auch nicht viel gefährlicher sei.
Walter Weidauer lud daher die Herren, welche solch falsche Zahlen in die Welt setzten, nach Dresden ein, um die echten Zahlen zu überprüfen. Aber sie kamen nicht — nicht zu einem kommunistischen Bürgermeister. Also schickte Weidauer den Dresdner Abschlussbericht an die Adressaten. Und trotzdem blieb im Westen die Zahl der Todesopfer in Dresden weiterhin ‚offen‘. Die Bundesrepublik ging es eigentlich gar nichts an, wie viel Tote in Dresden gezählt wurden. Es war einfach nur eine der üblichen Stänkereien und Einmischungen in die Belange eines anderen Staates: Größenwahn im Kalten Krieg — Stichwort Alleinvertretungsanspruch der BRD. Die Regierung Pankow, wie sie die DDR-Regierung über zehn Jahre lang nannten, war ja von der BRD in dieser Zeit nicht anerkannt.
Nach 1991 unternahm man den Versuch, die Toten des Angriffes auf Dresden als gar nicht so schlimm darzustellen, in dem man sie herunterrechnete. Man sah die Unterlagen von Walter Weidauer ein und prüfte sie nach. Aha, 35.000 Tote statt bis zu 300.000. Doch scheinen diese Angaben unglaubwürdig zu sein? Warum?
Eine Begründung habe ich jedenfalls nicht finden können, warum der Dresdner Stadtrat stattdessen eine Historikerkommission beauftragte, um für anfangs angeblich 170.000 Euro die Toten – 60 Jahre nach dem Krieg – noch einmal nachzuzählen. Als gäbe es nichts Wichtigeres in dieser Zeit zu tun. Und das Ergebnis nach sieben Jahren harter Historikerarbeit?
Ganz klar: Die US-Luftwaffe flog am 14. Februar 1945 keinen Tiefflugangriff, jagte und tötete die von der Katastrophe betroffenen Dresdner weder auf den Elbwiesen noch im/am Großen Garten. Die noch lebenden und zu diesem Sachverhalt aussagenden mehr als hundert Zeugen hätten sich dieses Ereignis mit den Jahren selbst eingeredet, entnehme ich den umschreibenden Worthülsen. Im Rahmen der neuerlichen Untersuchungen habe man mit entsprechenden Munitionsspürgeräten die Elbwiesen und den Großen Garten abgesucht und – nach 60 Jahren! – keine Munition aus Bordwaffen mehr gefunden.
Außerdem wüssten die angloamerikanischen Militärs — also die damaligen und heutigen Terroristen —, danach befragt, nichts davon. In deren Archiven gebe es keinerlei Hinweise darauf und militärtechnisch sei es gar nicht sinnvoll beziehungsweise unmöglich gewesen, solche Tiefflugangriffe durchzuführen. Also erklärte man die Zeugen als nicht mehr glaubwürdig. Die DDR hätte ja keine andere Meinung zugelassen. Die bedauernswerten Opfer und Augenzeugen können angesichts der damals verordneten Trauer unbewusst in eine Hysterie über die bösen Amerikaner getrieben worden sein. So lese ich das zwischen den Zeilen. Eine andere Deutung gibt es wohl nicht. Das Ergebnis der Historikerkommission kann man ja verstehen. Die US-Streitkräfte, die dafür am 13./14. Februar 1945 verantwortlich gewesen wären, sind doch unsere Freunde und Helfer in der Not. Die tun so was nicht! Und 35.000 Tote waren es auch nicht (9).
Man habe mit Computerberechnungen die alten Datenbanken, die als Hauslisten vorliegen, überprüft und komme nun auf höchstens 25.000 Tote. Und wer dagegen demonstriert, ist ein Rechter. Denn der Computer lügt nicht. Allerdings gibt es eine alte Computerweisheit: Mist rein – Mist raus.”
Unaufrichtige Versöhnungskultur
Wir Dresdner sind bewegt und dankbar für Gesten von Menschen, denen die Geschichte und die Gegenwart Dresdens und seiner Bewohner tatsächlich am Herzen liegen. Doch misstraut mein alter Freund zutiefst der von lokalen und höhergestellten Politikern zelebrierten Versöhnungskultur:
„Der Bau der Dresdner Frauenkirche mit dem von dem Vereinigten Königreich, Großbritannien und Irland, gespendeten Kreuz soll so ein Mahnmal der Versöhnung sein. (…) Für mich ist die Handhabung der Versöhnung in diesem Zusammenhang diskussionswürdig. Wir DDR-Bürger sind nie zum Hass gegen andere Völker erzogen oder manipuliert worden. Selbst Stalin mahnte seine Truppen, einen Unterschied zwischen Hitler und dem deutschen Volk zu machen, obwohl ein unversiegbarer Hass verständlich gewesen wäre. (…) Zu DDR-Zeiten hieß die Losung: „Nie wieder Krieg! Dresden mahnt!“ Dazu konnte sich jeder seine Gedanken machen, ohne dass man in Streit geriet. Was gewesen ist, ist gewesen.“
An dieser Stelle ist es angebracht auf das weiter oben angedeutete Thema Syrien etwas näher einzugehen. Wie eine Instrumentalisierung der Katastrophe von Dresden durch die Apologeten der Macht und des Krieges aussieht, möchte ich Ihnen an einem Foto deutlich machen, das – wie unschwer zu erkennen ist – direkt vor der Dresdner Frauenkirche aufgenommen wurde (b4):
Bus-Installation im Februar 2017.
Das Bild zeigt noch mehr. Es weist uns eindringlich darauf hin, wie man Menschen, die guten friedlichen Willens sind, mittels Propaganda zu willfährigen Dienern des Krieges formen kann – ohne dass es jenen überhaupt bewusst wird. Die Installation war Teil einer Kampagne gegen die syrische Regierung und Syrien als Ganzes und meinte, ein Symbol setzen zu müssen — aber was für eins?
„(Es zeigt) eine von unzähligen Straßensperren, die zum Schutz der Zivilbevölkerung während der Kampfhandlungen in der Stadt (Aleppo) errichtet wurden, um das Leben von Menschen zu schützen” (10).
Allerdings handelte es sich nicht um irgendwelche Kampfhandlungen, sondern um die zwischen terroristisch islamistischen Kämpfern — vorrangig der al-Qaida nahen Jabhat al-Nusra und Ahrar al-Sham, unterstützt von westlichen und autokratischen arabischen Staaten —, die seit 2012 in Aleppo eingefallen waren einerseits sowie der regulären syrischen Armee und den mit ihnen verbündeten Milizen andererseits. In jener Zeit wurde dieser Fakt aus der Syrien-Berichterstattung ausgespart und stattdessen ein Bild gezeichnet, dass sich der Westen aus dem Krieg herausgehalten hätte und nun endlich moralisch in der Pflicht sei, in Syrien einzugreifen. Das war nichts anderes als eine heimtückische Aufforderung, die Menschen ins Kriegsboot zu holen.
Der Vollständigkeit halber sei hinzugefügt, dass die Busse im Jahre 2015 von der Islamistenmiliz Ahrar al-Sham in Ost-Aleppo als Barrikade aufgestellt worden waren (11).
Unser Zeitzeuge verband dieses Ereignis der jüngeren Geschichte mit denen von 1945 in seiner Heimatstadt:
„Die offizielle Auffassung: Die Busse sind ein Symbol für die Verteidigung der syrischen Stadt gegen die Todesschützen der eigenen Regierung. Das sagen diejenigen, die das Monument unterstützt und bezahlt haben.
Die entgegengesetzte Auffassung: Nein, es ist ein Symbol für die Verteidigung der Einwohner Aleppos vor den ausländischen Horden, die auch von den Deutschen unterstützt wurden. Die NATO will — natürlich wieder einmal ohne UNO-Beschluss und unter Verletzung der UN-Charta — die vom Volk gewählte Assad-Regierung stürzen.
Mit anderen Worten: Die Busse sind ein Mahnmal dafür, dass die ehemalige Antihitlerkoalition unter Führung der USA immer wieder und immer noch Terroranschläge durchführt oder durch Bezahlte durchführen lässt.“
Lassen wir meinen alten Freund — der als Kind erleben musste, wie seine Stadt im Feuersturm unterging — auch abschließend zu Wort kommen:
Mahnung
„Diejenigen, die begriffen haben, dass wir uns seit einigen Jahren am Beginn eines Dritten Weltkrieges befinden, werden der Wahrheit am nächsten kommen. Denn sie wissen, dass in jedem kalten und heißen Krieg als erstes die Wahrheit auf der Strecke bleibt. Wir sehen es an den Lügen und Verdrehungen, Halbwahrheiten und feindbilderschaffenden Meinungsäußerungen in unseren Medien, die bereits sprichwörtlich sind. Die Tageszeitung Junge Welt hat einen neuen Slogan für ihre Zeitung:
‚Sie lügen wie gedruckt. Wir drucken, wie sie lügen.‘
Wer nun so naiv ist und der Kriegspropaganda unserer Regierung und der Medien der Mächtigen vertraut, kann von sich nicht behaupten, im Besitz irgendeiner Wahrheit zu sein.
Entweder man schweigt besser oder man informiert sich auch über andere Kanäle sowie Blogs und Plattformen im Internet. Dann kommt man der Wahrheit sicher etwas näher.“
Liebe Leser, bitte bleiben Sie schön aufmerksam.
Quellen und Anmerkungen:
(a1) Mathias Neutzner war zudem Mitglied der Historikerkommission unter dem mehrfach genannten Rolf-Dieter Müller, die 60 Jahre nach den Bombenangriffen die Anzahl der Opfer prüfte und auf maximal 25.000 revidierte.
(1) Klaus Wiegrefe, Historiker über Bombenopfer in Dresden „Goebbels war damit erstaunlich erfolgreich", in Der Spiegel, 9. Februar 2020, https://www.spiegel.de/panorama/bombenangriff-auf-dresden-1945-historiker-widerspricht-afd-chef-tino-chrupalla-a-456cb726-5ddb-4ee7-b858-34b54181e2f8?sara_ecid=nl_upd_1jtzCCtmxpVo9GAZr2b4X8GquyeAc9&nlid=us100fk7
(2) Hans Michael Kloth, Bombenangriffe auf Dresden 1945 Das Ende der Legenden, 3. Oktober 2008, https://www.spiegel.de/geschichte/bombenangriffe-auf-dresden-1945-a-947951.html
(3) Bus-Monument in Dresden kostete 57.000 Euro, 16. Februar 2017, http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/SACHSEN/Bus-Monument-in-Dresden-kostete-57-000-Euro-artikel9837136.php
(4) Gravuren des Krieges, Verlag DZA, 1. Auflage 2006, Beitrag von Matthias Neutzner, Dresden 1945.
(5) Olaf Groehler, Geschichte des Luftkriegs 1910 bis 1981, 1981, Militärverlag der DDR, Seite 115, Originalquelle: Die Luftherrschaft, Guliot Douhet, 1921 (1930).
(6) The Command of the Air; Giulio Douhet; Air Force History and Museums Program, Washington D.C. 1998, ISBN 0-16-049772-8, Seiten 9, 10, Originaltitel: Dominio dell’Aria. Amerikanische Originalausgabe: Coward-McCann, New York NY 1942.
(7) (7) https://www.spiegel.de/panorama/bombenangriff-auf-dresden-1945-historiker-widerspricht-afd-chef-tino-chrupalla-a-456cb726-5ddb-4ee7-b858-34b54181e2f8?sara_ecid=nl_upd_1jtzCCtmxpVo9GAZr2b4X8GquyeAc9&nlid=us100fk7
(8) Gravuren des Krieges, Verlag DZA, 1. Auflage 2006, Beitrag von Matthias Neutzner, Dresden 1945.
(9) Erklärung der Dresdner Historikerkommission zur Ermittlung der Opferzahlen, 1. August 2008, http://www.stadtwikidd.de/wiki/Datei:Deutsche_Fotothek_df_roe-neg_0002588_003.jpg
(10) Businstallation zu Aleppo vor der Frauenkirche in Dresden, Informationstafel vor der Installation, 3. März 2017, aufgenommen von Peds Ansichten.
(11) Olivier Laurant, 27. März 2015, https://time.com/3760455/aleppo-busses-syria/
(b1) Dresden; Blick von der Kreuzkirche über Gebäudetrümmer Richtung Johannstadt, 1950; Quelle: Deutsche Fotothek
(b2) Walter Weidauer, Inferno Dresden, Dietzverlag Berlin, 1966.
(b3) Zehntausende von Toten wurden in den Straßen Dresdens in hohen Stapeln auf Roste geschichtet und, zum Teil ohne Identifizierung, verbrannt, Februar 1945, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_183-08778-0001,_Dresden,_Tote_nach_Bombenangriff.jpg, Lizenz: CC3.0 Share Alike Germany.
(b4) Businstallation zu Aleppo vor der Frauenkirche in Dresden, 03. März 2017; Autor: Peds Ansichten; https://peds-ansichten.de/wp-content/uploads/2017/03/2017-03-03_DD-Businstallation-Aleppo_PedsAnsichten.png, Lizenz: Creative Commons 4.0.
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Historiker, Geschichtsforscher – sie haben auch eine Verantwortung, eine Verantwortung gegenüber der Geschichte, die sie versuchen zu ergründen. Die schließt Anstand und Achtung vor jenen Menschen ein, die in jeglicher Weise Teilnehmer und Betroffene des Geschehens sowie dessen Folgen gewesen sind.
Wenn sogenannte Rechte regelmäßig die Bombardierung von Dresden zum Anlass nehmen, um sich selbst zu inszenieren, dann nutzen sie fraglos die Stimmungen der Menschen für sich aus, die spüren, wie hier Geschichte manipuliert wird, um Freund-Feind-Bilder entsprechend des politischen Realitätsverständnisses zu stärken.
Besonders bedauerlich stellt sich der Versuch dar, die Zeugen des Dresdner Infernos – sagen wir es salopp – für nicht ganz dicht zu deklarieren. Historiker können gern auch die Psychologie für ihre zeithistorische Forschung nutzen, das hilft beim Verstehen. Etwas anderes ist es, wenn sie sich als Psychiater versuchen.
Lassen wir dazu in diesem Beitrag einen Zeitzeugen zu Wort kommen, einen der als Kind hautnah den Untergang Dresdens erlebt hat, einen Dresdner in hohem Alter, den ich persönlich kenne. Ein Mensch, der trotz allem auch heute noch geistig voll auf der Höhe ist und mit Abstand und Bedacht die Worte wählt. Er – Jürgen – hat mir dankenswerterweise gestattet, ihn ausführlich zu zitieren und zu kommentieren.
Jürgen begann seine Einlassungen zum 13. Februar 1945 so:
„Seit 1946 gedenken die Dresdner der Folgen von vier Luftangriffen angloamerikanischer Bomberverbände vom 13. bis 15. Februar 1945 auf Dresden. Der vierte Angriff, am 15. Februar, 12 Uhr, wird selten erwähnt, wahrscheinlich weil dort tatsächlich doch noch einige militär-strategische Objekte getroffen wurden. Damit gab man (gemeint ist die britische- und US-amerikanische Führung) dem Terror am Ende den Anschein einer militärischen Bedeutung. Es folgten 45 Jahre Betroffenheit und Trauerstimmung mit Kranzniederlegungen und kleineren Veranstaltungen sowie am Abend, zur Erinnerung an den Beginn des ersten Angriffs, kurz nach 22 Uhr das Glockenläuten aller Dresdner Kirchen. In der ersten Zeit erinnere ich mich auch an das Ertönen der Sirenen zu jener Abendzeit. Sicher war es für alle, die den Angriff erlebt haben, eine zu große psychische Belastung. Ich glaube, die Sireneneinlage gibt es schon lange nicht mehr. Kurzum: Dieser 13. Februar war ein echter Trauertag, und ich hörte damals nie irgendwelche Streitgespräche über Einzelheiten der Bombenangriffe.“
Den Worten des alten Dresdners möchte ich – ebenfalls Dresdner – eine Aussage des Militärhistorikers der Bundeswehr Rolf-Dieter Müller entgegenstellen, die jener aktuell in einem Spiegel-Interview äußerte. Auf die Frage, warum über die Anzahl der Toten von Dresden 1945 überhaupt so diskutiert wird, antworte Müller:
„Da kommt vieles zusammen. In Dresden ist ein traditionell übersteigertes Selbstbewusstsein verbreitet, das geht noch auf August den Starken zurück. Man hat während des Krieges gehofft, dem Bombenkrieg zu entgehen, und als die Stadt doch zerstört wurde, war die Bereitschaft groß, die Deutungen der Goebbels-Propaganda aufzunehmen: das unschuldige Elbflorenz, von den Alliierten sinnlos geopfert. Das hat die verbreitete Selbstgerechtigkeit befördert” (1).
Hier sei zuerst angemerkt: Ignoranz erzeugt auch Arroganz.
Womit nun lässt sich begründen, dass Müller ignorant ist?
Er ignoriert die Geschichte des Gedenkens an den Februar 1945 in Dresden, wie sie sich zur Zeit der DDR tatsächlich abspielte, und übernimmt dafür ohne jede Reflexion das Bild, das Seinesgleichen überhaupt erst kreiert haben. Stellen wir daher schon an dieser Stelle klar, was ignoriert wurde und wird – und zwar von den Meinungsführern:
Es gab zu DDR-Zeiten keine überzogene Opferkultur in Bezug auf Dresden, sondern ein eher stilles Gedenken. Die Diskussion über die Opferzahlen kam – erstaunlich, erstaunlich – erst in Gang, als die DDR untergegangen war und westliche Politiker mit ihren anhängigen Historikern der Welt, vor allem aber den Menschen vor Ort in Dresden, zu erklären begannen, wie deren eigene Geschichte wirklich gewesen zu sein hat.
Sie begannen deren Geschichte neu zu schreiben.
Aber Rolf-Dieter Müller, Chef der vor Jahren aktiven Historikerkommission, welche beauftragt wurde, die Toten von Dresden noch einmal nachzuzählen, ist genau in dieser Rolle arrogant. Seine Denkweise stellt sich in dem Sinne dar, dass „die dort” im Osten nicht nur ideologisiert, sondern auch noch zu blöd waren, ihre Toten zu zählen:
„Nach Kriegsende setzte Dresdens kommunistischer Oberbürgermeister Walter Weidauer 1946 erstmals eine Kommission ein, um die tatsächliche Zahl der Opfer zu ermitteln; sie einigte sich auf 35.000. Auf welcher Grundlage diese Zahl ermittelt wurde, lässt sich nicht mehr nachvollziehen, denn die Bestandsaufnahme wurde damals ‚nicht transparent‘ durchgeführt, wie Thomas Widera vom Dresdner Hannah-Arendt-Institut, Mitglied der aktuellen Kommission, konstatiert. Selbst die damaligen Mitglieder konnten sich später nicht einigen, wie die Zahl eigentlich zustande gekommen war – dennoch wurde sie 1965 die DDR-offiziöse Opferzahl für Dresden” (2).
Mein alter Dresdner Freund wird darauf noch zurückkommen – auch, dass Müller mit dieser Aussage von 2008 eine weitere Geschichtsfälschung betrieb.
Erst einmal jedoch stellte Jürgen ein weiteres Zitat in den Raum und kommentierte es nachfolgend:
„Nun lese ich am Schluss einer Expertenschilderung zum Angriff auf Dresden am 13. Februar 1945 (3) eine aus meiner Sicht völlig wirre Darstellung der Trauer und Totenehrung von 1945 bis 1990. Ich bin gespannt, ob jeder, der dies liest, die gleichen Wortspiele des Kalten Krieges heraushört.
Beginn des Zitats:
‚(Dresden … ) war bereits zum Symbol geronnen und wurde schon wenige Monate nach Kriegsende neuerlich propagandistisch benutzt, nunmehr von den neuen Machthabern in Ostdeutschland. Das sollte typisch für die folgenden Jahrzehnte werden. Im An- und Abschwellen der politischen Konfrontation des Kalten Krieges, in den Richtungswechseln der aktuellen Tagespropaganda war das öffentliche Erinnern an den Dresdner 13. Februar 1945 strikt auf die vorgegebenen Deutungen der DDR-Staatspartei ausgerichtet.
Gedenken wurde erlaubt, ja gefordert, solange es den propagandistischen Absichten hilfreich schien, oder verweigert und unterdrückt, wenn es zu Haltungen führt, die der Staatsführung missliebig waren.
Die persönliche Trauer und das abweichende Nachdenken über das Erlebte wichen so in den privaten Raum der Familien und in die geschützte Nebenöffentlichkeit der Kirchen und Künste aus.
Folgerichtig war das öffentliche Erinnern im letzten Jahrzehnt der DDR zum Gegenstand der innenpolitischen Auseinandersetzungen zwischen einer wachsenden Opposition und dem Staat. Auch außerhalb der DDR und der Ost-West-Konfrontation blieb das Symbol der Zerstörung Dresdens geläufig. Es diente weltweit als Argument in allen möglichen Diskursen, wurde vielfach künstlerisch reflektiert (…)‘ (4).
Ende des Zitats
Das ist ein Text des heutigen Dresdner 13.-Februar-Experten Mathias Neutzner (a1) in einer Passage über den Umgang der DDR mit den damaligen Ereignissen.
Zu diesem Text nun einige Bemerkungen:
Wie will man die Zerstörung Dresdens anders ‚propagandistisch‘ nutzen, als dieses Kriegsverbrechen beim Namen zu nennen? Die ‚neuen Machthaber‘ waren die Regierung eines völkerrechtlich, und später auch von der BRD, anerkannten Staates. Ein Historiker ist für mich bereits durch solche demagogischen Formulierungen befangen. Wir (Dresdner in der DDR) haben nicht laufend einen Richtungswechsel des Erinnerns vorgenommen. Wie sollte man sich auch laufend anders erinnern? Natürlich haben wir nie von Versöhnung gesprochen. In meiner Erinnerung sind wir uns in unseren Meinungen treu geblieben. Weitere Kalte-Kriegsformulierungen sind beispielsweise, dass ‚Gedenken (also Trauern) erlaubt, ja gefordert‘ wurde — welch unsinnige Wortkombination.
Man kann einer Bevölkerung von 500.000 Einwohnern, die 35.000 Angehörige, Bekannte oder Freunde verloren hat, weder das Trauern verbieten noch kann man es fordern. Ich kenne auch keine Auseinandersetzungen in den letzten DDR-Jahren mit der Opposition hinsichtlich der Art und des Inhalts des Trauerns. Das würde mich schon interessieren, was ich da alles nicht mitbekommen habe. Sarkastisch gesagt: Wahrscheinlich hat man in den Kirchen von Versöhnung gesprochen und die so Denkenden sind damit nicht in die Öffentlichkeit gekommen. Und? Da hat ja die Diktatur des SED-Regimes wieder eine furchtbare Gemeinheit begangen. Man hat die Versöhnung nur in den Kirchen zugelassen und sie nicht zur Staatsdoktrin erhoben!
Es gibt sehr gut recherchierte Bücher über die Luftangriffe auf Dresden. Sie entstanden mehrheitlich nicht hier, am Ort des Geschehens und der wichtigsten Originaldokumente, sondern in den alten Bundesländern Deutschlands, auch in Österreich, England und so weiter. Geschrieben haben diese Bücher freischaffende Journalisten und selbst ernannte Historiker, die damit ihren Lebensunterhalt bestritten. Sie sind entweder in der Ideologie des Westens aufgewachsen oder nach dort ausgewandert. Ich betone dies, weil ich relativ viel Subjektives herauslese, obwohl ihre Schriften einen Anspruch an Wahrhaftigkeit vermitteln.
Trotzdem anerkenne ich die Leistung der zusammengetragenen Informationen und Dokumente. Das Grundmaterial stammt von den Arbeitsergebnissen und Unterlagen Dresdner Arbeitsgruppen und Ermittler. Was neu hinzukam, ist eine Fülle von weiteren Dokumenten aus den Arsenalen der Militärs, sind zusammengetragene Augenzeugenberichte, Fotos und einige wenige neue Erkenntnisse. Die teilweise Subjektivität der Texte ist menschlich verständlich. Ich kann mit solch unterschiedlichen Betrachtungsweisen leben.
Schlimm dagegen finde ich die Bemühungen, eine verordnete Wahrheit zu kredenzen. Ganz gleich, ob die Autoren dies aus Feigheit, der dienlichen persönlichen Anerkennung zuliebe oder aufgrund ihrer Überzeugungen behaupten. Angesichts der Unterschiedlichkeit bestimmter Aussagen und Behauptungen fragt man sich, wem man glauben darf und was die Autoren bewegt, solche Entstellungen zu kreieren.
Beispielsweise Franz Kurowski, Autor von ‚Dresden Februar 1945‘ und anderen Publikationen, — laut Wikipedia stigmatisiert als Bestsellerautor unter anderem für sogenannte rechtspopulistische Dokumentationen und Literatur über den Zweiten Weltkrieg — führt einige Zeugen so glaubhaft an, dass der Leser keinen Zweifel hat, dass es während der Luftangriffe auf Dresden Tieffliegerangriffe mit entsprechenden Toten gab. Für mich liest sich sein detailreiches Werk überzeugend. Doch es wird von Wikipedia und der Dresdner Historikerkommission der Jahre 2003 bis 2010 in mancher Hinsicht nicht anerkannt.
Strittig in der Aufarbeitungsliteratur des 13. Februar 1945 sind zumindest folgende Komplexe:
- Waren die Luftangriffe auf Dresden am 13./14. Februar vom militärischen Standpunkt aus relevant?
- Wer hat sie in Auftrag gegeben?
- Oder handelte es sich schlicht um Terrorangriffe?
- Wie viele Tote sind durch die Angriffe zu beklagen, 16.500 oder 350.000?
- Wer hat warum die Zahlen derart nach oben und unten manipuliert?
- Sind die durchziehenden Flüchtlinge und die in Gefangenenlagern Festgehaltenen ausreichend mit erfasst?
- Gab es Tieffliegerangriffe auf die Bevölkerung?”
Terror „der Guten”
Diese Fragen sind von großer Bedeutung, weil sie uns — so man das damalige Geschehen offen und ehrlich analysiert — zu der Antwort führen, dass die Bombardierung von Dresden grundsätzlich ein Akt des Terrors war. An dieser Stelle beginnt nämlich für Historiker — die aus ideologischen Gründen ihrem Anspruch nicht gerecht werden können — das Problem, die Dissonanz aufzulösen, dass „die Guten” ja gar nicht fähig sein können, terroristische Handlungen zu begehen. Wer aus der Sichtweise vom hohen Podest „der Guten” forscht, fühlt sich genötigt, zu verkürzen oder zu überhöhen, abzulenken und neu zu zeichnen.
Aber im Kampf gegen „das Böse” war schon immer jedes Mittel recht. Vor Dresden kostete die Operation „Gomorrha” 45.000 Hamburger das Leben. Kurz nach Dresden wurde Tokio mit Tausenden Napalmbomben eingeäschert, wobei etwa 150.000 Einwohner jämmerlich zugrunde gingen. Monate später registrierte man zwei verstrahlte Großstädte in Japan, sechs Jahre später die Umwandlung des größten Teiles von Nordkorea in eine Mondlandschaft.
Diese Art und Weise des Niederzwingens eines Gegners lässt sich niemals durch das Verhalten des Gegners rechtfertigen. „Das Böse” lauert vor allem in jenen, die zweifelsfrei davon überzeugt sind, zu „den Guten” zu gehören, ja zu „den besonders Guten”.Gerade sie sind hervorragend geeignet, für das Gute extrem zu polarisieren, zu vereinfachen und jeden Krieg total zu führen — Terror auszuüben.
Die Nazikeule
Jürgen gehört zu jenen Menschen, die zu ihrer Vergangenheit stehen und stolz sind auf das, was die DDR mit ihren begrenzten Möglichkeiten — und trotz all ihrer Mängel — geschaffen hatte. Deswegen lässt er sich noch lange nicht die eigene Meinung verbieten, nur weil sie auch von „Rechten” vertreten wird:
„Die Rechten haben nach 1990 ein Problem aufgegriffen und demonstrierten gegen die Terroranschläge der britischen und US-amerikanischen Luftstreitkräfte. Zu DDR-Zeiten hießen diese Anschläge auch so. Da brauchte man nicht extra demonstrieren. Denn auch wir wussten, dass Dresden keine unschuldige Stadt war, weil auch von den Menschen dieser Stadt der Zweite Weltkrieg und die Hitlerdiktatur ideologisch und durch die tägliche Arbeit unterstützt wurde. Bis dahin (1990) waren wir Dresdner uns 46 Jahre lang einig gewesen.
Unsere Ansichten waren aber nicht im Interesse der altbundesdeutschen Ideologie, welche uns durch die CDU und den am Rockzipfel hängenden anderen Parteien — PDS/Die Linke leider oft einbegriffen — übergestülpt wurde. Da die als Verteidigungsbündnis gegründete NATO, rechtswidrig nach deutschem und nach UNO-Recht, wieder Terroranschläge in anderen Ländern der Welt flog und wir mehr oder weniger daran beteiligt waren und sind, mussten wir von dem anklagenden Begriff des ‚Terroranschlages‘ auf Dresden wegkommen.
Man organisierte eine neue öffentliche Meinung, welche die Zerstörung Dresdens nicht mehr als Terrormaßnahme der westlichen Alliierten benannte. Dazu gibt es heute von den Meinungsmachern folgende, wesentliche Begründungen:
Stalin hätte beim Treffen der Antihitlerkoalition auf Jalta die Verbündeten gebeten, den Gegner Deutschland mithilfe von Bombenangriffen zu schwächen, sodass es endlich eine Entlastung für die sowjetischen Fronten geben würde. Die westlichen Verbündeten hätten bewusst die Sowjetunion viel zu lange allein gegen den deutschen Faschismus kämpfen lassen und mit der Eröffnung einer zweiten Front im Westen gezögert. Stalin hätte im Gespräch auch (sinngemäß) geäußert, dass unter Umständen bei Kriegshandlungen der westlichen Alliierten auch zivile Wohngebiete mitbetroffen sein können.
Das bezweifelten zwar die DDR-Historiker, weil es im Widerspruch zur sowjetischen Kriegstaktik stand. Denn die sowjetischen Truppen haben die großen Städte — im Zuge von Kampfhandlungen — zwar mit Artilleriebeschuss, aber ohne Bombenteppiche befreit. Trotzdem steht erst einmal Standpunkt gegen Standpunkt (a2). Die verantwortlichen britisch-amerikanischen Generäle waren ohnehin damals der Meinung, wenn man die Bevölkerung terrorisiert, werde sie sich gegen den eigenen Staat auflehnen, dem sie ja den Krieg zu verdanken hat, und durch den erlittenen Schmerz dazu beitragen, den Krieg zu beenden.
Klingt logisch, hat aber damals nicht geklappt – und vorher und hinterher auch nicht.
Nordkorea wie Vietnam haben nicht aufgegeben und Syrien acht Jahre lang auch nicht.
Mit Terror erreicht man keinen Frieden! Und deshalb muss Terror auch immer wieder Terror genannt werden.“Was Dresden betrifft, sind überhaupt keine Verrenkungen erforderlich, um zu erkennen, dass dessen Zerstörung reiner Terror war. Ein Terror, der die — auf den Theorien des italienischen Generals Giulio Douhet (1869 bis 1930) basierenden — Luftkriegsdoktrin der Briten und US-Amerikaner begründete, die sie nach dem Ersten Weltkrieg weiterentwickelt und auch schon längst praktiziert hatten (5, 6). Terror aber auch, um dem Verbündeten — der da hieß Sowjetunion — eine Trümmerlandschaft zu hinterlassen. Denn was Dresden betraf, war nur wenige Tage zuvor — auf der Konferenz von Jalta (4. bis 11. Februar 1945) — dieses Gebiet als zukünftiges Besatzungsgebiet für die sowjetische Militäradministration bestimmt worden. Deshalb erlitten auch Städte wie Chemnitz und Plauen — nur wenige Wochen vor Kriegsende — ein ähnliches Schicksal.
Aber bleiben wir bei Dresden und lassen unseren Zeitzeugen sprechen:
„Denn Dresden wurde eben nicht aus militärischen Gründen angegriffen. Die Sowjetarmee war auf gutem Weg und hätte gern eine unzerstörte Stadt befreit. Unsere Propaganda in der DDR behauptete, es ginge den Westalliierten damals darum, ihr in der Ostzone/sowjetisch-besetzten Zone nur eine Trümmerwüste zu überlassen. Und deshalb habe man die einzige, bisher verschonte Großstadt zerstören müssen. Ganz offensichtlich ging es ausschließlich um die Demoralisierung der Zivilbevölkerung. Denn kriegswichtige Unternehmen und die Dresdner Kasernen blieben unzerstört. Und das war kein Zufall und kein Versehen.
Die schon von Walter Weidauer veröffentlichte und allgemein bekannte Karte für die ersten zwei Angriffe zeigt den Sektor, der mit Leuchtkörpern (bekannt geworden als „Christbäume“) vor dem Abwurf der Bomben markiert wurde (b2):
Zielgebiet war eindeutig das alte, (elbabwärts gesehen) linksseitige Stadtzentrum, in dem sich keine kriegswichtigen Objekte, sondern nur Wohn- und Geschäftsviertel, öffentliche Gebäude und denkmalgeschützte Kunst- und Kultureinrichtungen befanden. Beim zweiten Angriff kam das rechtsseitige Zentrum hinzu. Aber auch da sparte man die Kasernen, in denen sich zeitweise bis zu 20.000 Wehrmachtsangehörige befanden, aus.
Es handelte sich also um eine echte Terrormaßnahme gegen die Einwohner Dresdens und Tausende von Flüchtlingen, die zwischenzeitlich in der Stadt untergebracht waren.“
An dieser Stelle ein weiteres Zitat des Militärhistorikers Müller aus dem Spiegel-Interview:
„Der Major und sein Kommandant (Festungskommandant von Dresden) seien damals aber völlig überfordert gewesen und bald nach dem Angriff abgelöst worden; sie hätten nicht einmal geschafft, die Zahl ihrer eigenen Toten zu ermitteln. Das hat die Kommission jetzt für sie nachgeholt: Von rund 17.000 Wehrmachtsoldaten in der “Festungsstadt” Dresden wurden gerade einmal rund einhundert als tot gemeldet” (7).
Dieser Historiker hat weder Zeit noch Mühen gescheut, ganz genau nachzurechnen, ob auch jeder Tote von Dresden ordentlich gemeldet wurde. Namenlose Tote sind für ihn keine Toten. Stolz verkündet er, dass es ja gar nicht so viele waren und belegt das unter anderem mit einhundert toten Wehrmachtssoldaten. Aber er wird offensichtlich nicht stutzig, wenn von 35.000 Menschen, die im Bombenhagel starben, 34.900 Zivilisten waren. Mehr als 99 Prozent der Getöteten in Dresden waren keine Militärs. Wem haben wohl die Angriffe von Dresden gegolten — etwa Soldaten?
Was nun tat der Müller-Interviewer des Spiegel? Er verwies darauf, dass die AfD beim angloamerikanischen Bombenangriff auf Dresden von Terror spreche, und – siehe da – schon war Terror als verwendbarer Terminus aus dem Rennen. Das geschah schon in der Frage, die emotional Ablehnung erzeugte. Die Antwort des Militärhistorikers war die eines Propagandisten, der systematisch andere Meinungen ausgrenzt:
„Das (bezogen auf Terror) ist eine Sprache, die heute die Neonazis benutzen. Dresden war zum Zeitpunkt des Angriffs von erheblicher Bedeutung für Hitlers Kriegsführung, als Rüstungsstandort, Verkehrsknotenpunkt für Truppenverlagerungen, es war eine der letzten intakten Garnisonsstädte, die Berlin im Süden schützte” (8).
So begründete Müller also, dass es völlig in Ordnung sei, wenn 99 Prozent aller Toten eines Bombardements Zivilisten sind. Der „Witz” dabei war, dass die Garnison der „Garnisonsstadt” nie getroffen wurde. Keine Rückfrage des Spiegel, kein Kommentar.
Mehr als zweifelhaft belegte Horrorgeschichten von „Luftangriffen des Assad-Regimes auf unschuldige Zivilisten“ wurden aber im gleichen Blatt wieder und wieder emotional genau andersherum den Konsumenten verkauft. Auf die Ergebnisse einer Historikerkommission zu diesen syrischen (Nicht-)Ereignissen wäre ich wirklich gespannt. Wie ich schon sagte: Das nennt sich Propaganda. Wem der Vergleich mit Syrien zu sehr an den Haaren herbeigezogen scheint, der möge sich noch ein paar Zeilen gedulden.
Der Dresdner Jürgen — lebendiger Zeuge der Zerstörung Dresdens — kommt noch einmal zum hässlichen, instrumentalisierenden „Spiel“ mit den Opferzahlen:
„In dem Buch des Dresdner Oberbürgermeisters Walter Weidauer ‚Inferno Dresden‘ aus dem Jahr 1965 wurden 35.000 Tote durch eine Kommission nachgewiesen. Es gab in der DDR keine andere Zahl. Gerüchteweise sprach man unter unserer Bevölkerung, weil man sich nicht sehr damit beschäftigte und die Nazi-Infos noch im Hinterkopf festsaßen oder man von Ermittlungen in der BRD erfuhr, von einigen 100.000 Toten. Es war für uns, die wir den Angriff miterlebt hatten, ziemlich unbedeutend. Jeder Tote ist ein Toter zu viel. Uns kam es auf die Schlussfolgerungen und Lehren aus diesen Terrorangriffen der Westalliierten an. Nun waren also ab 1991 die Altbundesdeutschen im Rahmen der deutschen Einheit wie eine Art Besatzungsmacht für Dresden zuständig. Und plötzlich kamen auch die einstigen Streitpunkte über die Toten wieder auf.
Februar 1945 (b3).
Im westdeutschen und angelsächsischen Raum beschäftigte man sich damals auch mit der Zerstörung Dresdens und berief sich auf einen von der SS nach Berlin gemeldeten Bericht, wonach es intern 60.000, als ‚Geheim‘ von Goebbels deklariert aber 250.000 Tote gab. Und dieses hinterhältig ‚geheim‘-benannte Papier war angedacht, verbreitet zu werden. Das ist genau die Lesart, die den Altnazis im Westen und den an einem neuen Krieg interessierten Kriegsgewinnlern gefiel, zeigte es doch, durch welche Unmenschlichkeit der ‚unbesiegbare‘ Deutsche in die Knie gezwungen wurde und das eine Atombombe auch nicht viel gefährlicher sei.
Walter Weidauer lud daher die Herren, welche solch falsche Zahlen in die Welt setzten, nach Dresden ein, um die echten Zahlen zu überprüfen. Aber sie kamen nicht — nicht zu einem kommunistischen Bürgermeister. Also schickte Weidauer den Dresdner Abschlussbericht an die Adressaten. Und trotzdem blieb im Westen die Zahl der Todesopfer in Dresden weiterhin ‚offen‘. Die Bundesrepublik ging es eigentlich gar nichts an, wie viel Tote in Dresden gezählt wurden. Es war einfach nur eine der üblichen Stänkereien und Einmischungen in die Belange eines anderen Staates: Größenwahn im Kalten Krieg — Stichwort Alleinvertretungsanspruch der BRD. Die Regierung Pankow, wie sie die DDR-Regierung über zehn Jahre lang nannten, war ja von der BRD in dieser Zeit nicht anerkannt.
Nach 1991 unternahm man den Versuch, die Toten des Angriffes auf Dresden als gar nicht so schlimm darzustellen, in dem man sie herunterrechnete. Man sah die Unterlagen von Walter Weidauer ein und prüfte sie nach. Aha, 35.000 Tote statt bis zu 300.000. Doch scheinen diese Angaben unglaubwürdig zu sein? Warum?
Eine Begründung habe ich jedenfalls nicht finden können, warum der Dresdner Stadtrat stattdessen eine Historikerkommission beauftragte, um für anfangs angeblich 170.000 Euro die Toten – 60 Jahre nach dem Krieg – noch einmal nachzuzählen. Als gäbe es nichts Wichtigeres in dieser Zeit zu tun. Und das Ergebnis nach sieben Jahren harter Historikerarbeit?
Ganz klar: Die US-Luftwaffe flog am 14. Februar 1945 keinen Tiefflugangriff, jagte und tötete die von der Katastrophe betroffenen Dresdner weder auf den Elbwiesen noch im/am Großen Garten. Die noch lebenden und zu diesem Sachverhalt aussagenden mehr als hundert Zeugen hätten sich dieses Ereignis mit den Jahren selbst eingeredet, entnehme ich den umschreibenden Worthülsen. Im Rahmen der neuerlichen Untersuchungen habe man mit entsprechenden Munitionsspürgeräten die Elbwiesen und den Großen Garten abgesucht und – nach 60 Jahren! – keine Munition aus Bordwaffen mehr gefunden.
Außerdem wüssten die angloamerikanischen Militärs — also die damaligen und heutigen Terroristen —, danach befragt, nichts davon. In deren Archiven gebe es keinerlei Hinweise darauf und militärtechnisch sei es gar nicht sinnvoll beziehungsweise unmöglich gewesen, solche Tiefflugangriffe durchzuführen. Also erklärte man die Zeugen als nicht mehr glaubwürdig. Die DDR hätte ja keine andere Meinung zugelassen. Die bedauernswerten Opfer und Augenzeugen können angesichts der damals verordneten Trauer unbewusst in eine Hysterie über die bösen Amerikaner getrieben worden sein. So lese ich das zwischen den Zeilen. Eine andere Deutung gibt es wohl nicht. Das Ergebnis der Historikerkommission kann man ja verstehen. Die US-Streitkräfte, die dafür am 13./14. Februar 1945 verantwortlich gewesen wären, sind doch unsere Freunde und Helfer in der Not. Die tun so was nicht! Und 35.000 Tote waren es auch nicht (9).
Man habe mit Computerberechnungen die alten Datenbanken, die als Hauslisten vorliegen, überprüft und komme nun auf höchstens 25.000 Tote. Und wer dagegen demonstriert, ist ein Rechter. Denn der Computer lügt nicht. Allerdings gibt es eine alte Computerweisheit: Mist rein – Mist raus.”
Wir Dresdner sind bewegt und dankbar für Gesten von Menschen, denen die Geschichte und die Gegenwart Dresdens und seiner Bewohner tatsächlich am Herzen liegen. Doch misstraut mein alter Freund zutiefst der von lokalen und höhergestellten Politikern zelebrierten Versöhnungskultur:
„Der Bau der Dresdner Frauenkirche mit dem von dem Vereinigten Königreich, Großbritannien und Irland, gespendeten Kreuz soll so ein Mahnmal der Versöhnung sein. (…) Für mich ist die Handhabung der Versöhnung in diesem Zusammenhang diskussionswürdig. Wir DDR-Bürger sind nie zum Hass gegen andere Völker erzogen oder manipuliert worden. Selbst Stalin mahnte seine Truppen, einen Unterschied zwischen Hitler und dem deutschen Volk zu machen, obwohl ein unversiegbarer Hass verständlich gewesen wäre. (…) Zu DDR-Zeiten hieß die Losung: „Nie wieder Krieg! Dresden mahnt!“ Dazu konnte sich jeder seine Gedanken machen, ohne dass man in Streit geriet. Was gewesen ist, ist gewesen.“
An dieser Stelle ist es angebracht auf das weiter oben angedeutete Thema Syrien etwas näher einzugehen. Wie eine Instrumentalisierung der Katastrophe von Dresden durch die Apologeten der Macht und des Krieges aussieht, möchte ich Ihnen an einem Foto deutlich machen, das – wie unschwer zu erkennen ist – direkt vor der Dresdner Frauenkirche aufgenommen wurde (b4):
Bus-Installation im Februar 2017.
Das Bild zeigt noch mehr. Es weist uns eindringlich darauf hin, wie man Menschen, die guten friedlichen Willens sind, mittels Propaganda zu willfährigen Dienern des Krieges formen kann – ohne dass es jenen überhaupt bewusst wird. Die Installation war Teil einer Kampagne gegen die syrische Regierung und Syrien als Ganzes und meinte, ein Symbol setzen zu müssen — aber was für eins?
„(Es zeigt) eine von unzähligen Straßensperren, die zum Schutz der Zivilbevölkerung während der Kampfhandlungen in der Stadt (Aleppo) errichtet wurden, um das Leben von Menschen zu schützen” (10).
Allerdings handelte es sich nicht um irgendwelche Kampfhandlungen, sondern um die zwischen terroristisch islamistischen Kämpfern — vorrangig der al-Qaida nahen Jabhat al-Nusra und Ahrar al-Sham, unterstützt von westlichen und autokratischen arabischen Staaten —, die seit 2012 in Aleppo eingefallen waren einerseits sowie der regulären syrischen Armee und den mit ihnen verbündeten Milizen andererseits. In jener Zeit wurde dieser Fakt aus der Syrien-Berichterstattung ausgespart und stattdessen ein Bild gezeichnet, dass sich der Westen aus dem Krieg herausgehalten hätte und nun endlich moralisch in der Pflicht sei, in Syrien einzugreifen. Das war nichts anderes als eine heimtückische Aufforderung, die Menschen ins Kriegsboot zu holen.
Der Vollständigkeit halber sei hinzugefügt, dass die Busse im Jahre 2015 von der Islamistenmiliz Ahrar al-Sham in Ost-Aleppo als Barrikade aufgestellt worden waren (11).
Unser Zeitzeuge verband dieses Ereignis der jüngeren Geschichte mit denen von 1945 in seiner Heimatstadt:
„Die offizielle Auffassung: Die Busse sind ein Symbol für die Verteidigung der syrischen Stadt gegen die Todesschützen der eigenen Regierung. Das sagen diejenigen, die das Monument unterstützt und bezahlt haben.
Die entgegengesetzte Auffassung: Nein, es ist ein Symbol für die Verteidigung der Einwohner Aleppos vor den ausländischen Horden, die auch von den Deutschen unterstützt wurden. Die NATO will — natürlich wieder einmal ohne UNO-Beschluss und unter Verletzung der UN-Charta — die vom Volk gewählte Assad-Regierung stürzen.
Mit anderen Worten: Die Busse sind ein Mahnmal dafür, dass die ehemalige Antihitlerkoalition unter Führung der USA immer wieder und immer noch Terroranschläge durchführt oder durch Bezahlte durchführen lässt.“
Während Politiker und Historiker eine Versöhnungskultur pflegen, die verbietet, die Zerstörung Dresdens als das zu benennen, was sie tatsächlich war, betreiben sie Kampagnen gegen andere Staaten und verdecken auch bei diesen gekonnt, was dahinter wirklich steckt: Terror.Ein solcher kann von friedliebenden Menschen nicht gerechtfertigt werden. Dafür tun es diejenigen, die in Kategorien der Macht denken und dabei meinen, besser zu sein, als ihre — gern willkürlich dazu ernannten — Gegner. Dann, ja dann sind „besondere Maßnahmen” sogar ein Muss. Diese „besonderen Maßnahmen” sind: entfachte Kriege — Terror. Die Zeiten haben sich leider diesbezüglich nicht groß geändert. Die Menschen haben das System, in dem sie allzu oft im Sinne der Macht funktionieren, noch nicht erfasst.
Lassen wir meinen alten Freund — der als Kind erleben musste, wie seine Stadt im Feuersturm unterging — auch abschließend zu Wort kommen:
Mahnung
„Diejenigen, die begriffen haben, dass wir uns seit einigen Jahren am Beginn eines Dritten Weltkrieges befinden, werden der Wahrheit am nächsten kommen. Denn sie wissen, dass in jedem kalten und heißen Krieg als erstes die Wahrheit auf der Strecke bleibt. Wir sehen es an den Lügen und Verdrehungen, Halbwahrheiten und feindbilderschaffenden Meinungsäußerungen in unseren Medien, die bereits sprichwörtlich sind. Die Tageszeitung Junge Welt hat einen neuen Slogan für ihre Zeitung:
‚Sie lügen wie gedruckt. Wir drucken, wie sie lügen.‘
Wer nun so naiv ist und der Kriegspropaganda unserer Regierung und der Medien der Mächtigen vertraut, kann von sich nicht behaupten, im Besitz irgendeiner Wahrheit zu sein.
Entweder man schweigt besser oder man informiert sich auch über andere Kanäle sowie Blogs und Plattformen im Internet. Dann kommt man der Wahrheit sicher etwas näher.“
Liebe Leser, bitte bleiben Sie schön aufmerksam.
Quellen und Anmerkungen:
(a1) Mathias Neutzner war zudem Mitglied der Historikerkommission unter dem mehrfach genannten Rolf-Dieter Müller, die 60 Jahre nach den Bombenangriffen die Anzahl der Opfer prüfte und auf maximal 25.000 revidierte.
(1) Klaus Wiegrefe, Historiker über Bombenopfer in Dresden „Goebbels war damit erstaunlich erfolgreich", in Der Spiegel, 9. Februar 2020, https://www.spiegel.de/panorama/bombenangriff-auf-dresden-1945-historiker-widerspricht-afd-chef-tino-chrupalla-a-456cb726-5ddb-4ee7-b858-34b54181e2f8?sara_ecid=nl_upd_1jtzCCtmxpVo9GAZr2b4X8GquyeAc9&nlid=us100fk7
(2) Hans Michael Kloth, Bombenangriffe auf Dresden 1945 Das Ende der Legenden, 3. Oktober 2008, https://www.spiegel.de/geschichte/bombenangriffe-auf-dresden-1945-a-947951.html
(3) Bus-Monument in Dresden kostete 57.000 Euro, 16. Februar 2017, http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/SACHSEN/Bus-Monument-in-Dresden-kostete-57-000-Euro-artikel9837136.php
(4) Gravuren des Krieges, Verlag DZA, 1. Auflage 2006, Beitrag von Matthias Neutzner, Dresden 1945.
(5) Olaf Groehler, Geschichte des Luftkriegs 1910 bis 1981, 1981, Militärverlag der DDR, Seite 115, Originalquelle: Die Luftherrschaft, Guliot Douhet, 1921 (1930).
(6) The Command of the Air; Giulio Douhet; Air Force History and Museums Program, Washington D.C. 1998, ISBN 0-16-049772-8, Seiten 9, 10, Originaltitel: Dominio dell’Aria. Amerikanische Originalausgabe: Coward-McCann, New York NY 1942.
(7) (7) https://www.spiegel.de/panorama/bombenangriff-auf-dresden-1945-historiker-widerspricht-afd-chef-tino-chrupalla-a-456cb726-5ddb-4ee7-b858-34b54181e2f8?sara_ecid=nl_upd_1jtzCCtmxpVo9GAZr2b4X8GquyeAc9&nlid=us100fk7
(8) Gravuren des Krieges, Verlag DZA, 1. Auflage 2006, Beitrag von Matthias Neutzner, Dresden 1945.
(9) Erklärung der Dresdner Historikerkommission zur Ermittlung der Opferzahlen, 1. August 2008, http://www.stadtwikidd.de/wiki/Datei:Deutsche_Fotothek_df_roe-neg_0002588_003.jpg
(10) Businstallation zu Aleppo vor der Frauenkirche in Dresden, Informationstafel vor der Installation, 3. März 2017, aufgenommen von Peds Ansichten.
(11) Olivier Laurant, 27. März 2015, https://time.com/3760455/aleppo-busses-syria/
(b1) Dresden; Blick von der Kreuzkirche über Gebäudetrümmer Richtung Johannstadt, 1950; Quelle: Deutsche Fotothek
(b2) Walter Weidauer, Inferno Dresden, Dietzverlag Berlin, 1966.
(b3) Zehntausende von Toten wurden in den Straßen Dresdens in hohen Stapeln auf Roste geschichtet und, zum Teil ohne Identifizierung, verbrannt, Februar 1945, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_183-08778-0001,_Dresden,_Tote_nach_Bombenangriff.jpg, Lizenz: CC3.0 Share Alike Germany.
(b4) Businstallation zu Aleppo vor der Frauenkirche in Dresden, 03. März 2017; Autor: Peds Ansichten; https://peds-ansichten.de/wp-content/uploads/2017/03/2017-03-03_DD-Businstallation-Aleppo_PedsAnsichten.png, Lizenz: Creative Commons 4.0.
Peter Frey, Jahrgang 1960, ist seit 1965 Dresdner, gelernter Autoschlosser, war LKW-Fahrer, Taxifahrer, selbständig in der IT-Beratung. Nach der Insolvenz war er Sozialhilfeempfänger, Hartz-IV-Empfänger, und studierte schließlich ab 2004 Informationstechnik und ist seit Jahren in Dresden in der Friedensbewegung aktiv. Er will Menschen aufwecken und so zu aktivem, selbst bestimmten, dem kleinen wie dem großen Frieden gewidmeten Handeln bewegen. Seit einigen Jahren ist er hauptberuflich als Administrator tätig und betreibt nebenher den Blog Peds Ansichten. |
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