Freitag, 13. Dezember 2019

Fragen und Antworten zur Absetzung von "Steimles Welt"

Der folgende Text ist von der Seite des MDR

Die Absetzung von "Steimles Welt" im MDR-Fernsehen wirft bei vielen MDR-Zuschauerinnen und -Zuschauern Fragen auf. Der Direktor der Programmdirektion Leipzig, Wolf-Dieter Jacobi, greift die Fragen auf und beantwortet sie.

Schränkt der MDR die Meinungsfreiheit ein?

Die Entscheidung hat nichts mit den Inhalten von "Steimles Welt" zu tun. Es geht um die Frage, wie man sich gegenüber dem eigenen Arbeitgeber verhält. Uwe Steimle hat wiederholt und massiv Grundwerte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Frage gestellt.

Da kann jeder selbst überlegen: Wenn ein Mitarbeiter in der Bäckerei den Kunden sagt, das Brot schadet Ihnen, dann würde dieser Mitarbeiter auch nicht mehr lange in der Bäckerei arbeiten.

Kritiker werfen dem MDR nun Zensur vor. Stimmt das?

Den Vorwurf der Zensur weise ich strikt zurück. Wir haben mit "Steimles Welt" den besten Beweis geliefert, dass wir Meinungsfreiheit gewährleisten und Vielfalt zulassen. In seinen Sendungen ist nie irgendetwas zensiert oder weggeschnitten worden. Es ist alles so gelaufen, wie er das auch wollte.

Satire darf sehr viel, auch hier und da mal Grenzen ausloten, aber hier geht es darum, wie er sich über das eigene Haus geäußert hat.

Wir haben über einen langen Zeitraum immer wieder das Gespräch gesucht - aber es hat sich nichts verändert. Das Vertrauensverhältnis für eine gute und respektvolle Zusammenarbeit ist damit schlicht nicht mehr vorhanden.

Wurde Steimle gekündigt/gefeuert/rausgeschmissen?

Uwe Steimle war freier Mitarbeiter des MDR. Er hat für jede seiner Sendungen einen Einzelvertrag bekommen. So wie jeder andere freie Mitarbeiter auch, hat er für seine Leistung ein Honorar erhalten. Mit dem Absetzen von "Steimles Welt" entfällt diese Leistung. Von einer Kündigung kann also nicht die Rede sein.

Erhält Steimle Berufsverbot?

Der MDR hat sich entschieden, die Sendung "Steimles Welt" einzustellen. Das hat mit einem Berufsverbot überhaupt nichts zu tun. Selbstverständlich steht es Uwe Steimle völlig frei, als Künstler aktiv zu sein, und er tritt ja auch weiter auf.

Er sagt doch die Wahrheit, ihr seid Staatsfunk!

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist solidarisch von allen finanziert und ein Rundfunk für alle Bürgerinnen und Bürger der Gesellschaft. Er ist wirtschaftlich und politisch unabhängig organisiert und dazu verpflichtet, unparteiisch, objektiv, unvoreingenommen und transparent zu berichten.

Was wir permanent hinterfragen, ist, ob wir die Vielfalt der Gesellschaft, die Vielfalt der Meinungen ausreichend im Blick haben. Warum tun wir das? Wir müssen unseren Wert im Diskurs mit der Gesellschaft nachweisen und Kritik bzw. das Urteil der Bürgerinnen und Bürger ernst nehmen.

Sie müssen das gesamte politische Meinungsspektrum repräsentieren, so lange es nicht grundgesetzwidrig ist!

Als öffentlich-rechtlicher Sender sind wir dem Prinzip der Ausgewogenheit verpflichtet und bilden politische Vielfalt ab, das gilt in besonderer Weise für unsere Informations- und Hintergrundsendungen.

Gerade in diesem Jahr mit Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen haben wir zudem Dialogformate bewusst verstärkt.

So gab es zum Beispiel im MDR-Fernsehen mehrere Bürgertalk-Sendungen vor den Wahlen sowie Sendereihen wie das MDR AKTUELL "Sofa" oder auch "Pommes mit Meinung" am Nachmittag, in denen wir vor Ort waren und Menschen und ihre Meinungen zu aktuellen Themen ausführlich abgebildet haben.

Horen Sie hier die Meinung von Tobias Riegel von den "NachDenkSeiten"
Uwe Steimle, der MDR und die Enge der „erlaubten“ Meinungen

veröffentlicht am 09.12.2019


NachDenkSeiten
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1 Kommentar :

  1. "Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist solidarisch von allen finanziert und ein Rundfunk für alle Bürgerinnen und Bürger der Gesellschaft. Er ist wirtschaftlich und politisch unabhängig organisiert und dazu verpflichtet, unparteiisch, objektiv, unvoreingenommen und transparent zu berichten."

    Klingt schön, stimmt aber leider nicht. Gerade die Berichterstattung über Vorgänge im Zusammenhang mit Russland sind völlig einseitig antirussisch.

    Beispiele MH17, Skripal, Krim-Ostukraine:
    Abschuss der MH17 - Da wird lang und breit über die Untersuchung der JIT berichtet, einer Kommission, in der nur die Ukraine, aber nicht Russland vertreten ist. Es wird behauptet, die Russen hätten mit einer BUK-Rakete das Flugzeug abgeschossen. Es gibt aber in den Dörfern rund um den angeblichen Abschussort niemand, der es bestätigen kann. Was die Leute da sahen, waren mehrere Flugzeuge in der Luft. In Malaysia tagte im August 2019 eine Expertenkonferenz. Ergebnis: Die JIT lügt. Eine neue objektive Untersuchung wird gefordert. Nichts davon brachten unsere ÖR-Medien.

    Fall Skripal - Ohne Beweis behauptete Johnson, Putin habe den Auftrag zum Giftmord mit Nowitschok gegeben. Nur die Russen hätten das Gift. Danach stellte sich heraus, dass alle Geheimdienste nach dem Zerfall der SU dieses absolut tötliche Gift hatten. Nun leben die Skripals zum Glück noch. Kein Wunder, denn als die „russischen Spione“ mittags in Salisbury ankamen und angeblich das Gift an die Türklinge von Skripals Haus schmierten, hatten die Skripals längst das Haus verlassen. Wieder nichts darüber in unseren ÖR-Medien.

    Krim-Ostukraine – Auch hier wird immer weggelassen, dass davor ein faschistischer Putsch war, bei dem der gewählte Präsident Janukowitsch flüchten musste. Es kamen Leute an die Macht, die sogar Hitler als größten Demokraten verehrten(Parlamentspräsident Parubij) oder MP Jazenjuk, der behauptete, die SU sei in Deutschland einmarschiert, nicht umgekehrt. Asow-Brigaden mit SS-Abzeichen und Naziideologie kämpfen in der Ostukraine auf Seiten der Ukrainischen Armee gegen die Separatisten. Nazi-Kolloborateur Bandera wurde postum „Held der Ukraine“. In Israel gilt er als Kriegsverbrecher. Wieder nichts darüber in unseren ÖR-Medien, die sonst doch ständig die Neonazis der AfD anprangern.

    Den Vogel in Sachen Hetze gegen Russland schoss allerdings der von unseren GEZ-Gebühren bestbezahlte Claus Kleber ab, als er im Heutejournal vom 4.4. den Überfall Russlands auf Estland als realistische Vision bezeichnete.
    https://www.youtube.com/watch?v=nwhg9Ll1_OY
    Wie sagte schon Helmut Schmidt: Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.
    Neutraler Beobachter

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