Samstag, 23. Februar 2019

Erderwärmung - "Absoluttemperatur" und "Weltmitteltemperatur"

Thema: Klimaerwärmung

Erderwärmung - "Absoluttemperatur" und "Weltmitteltemperatur"

Den folgenden Text fand ich als Kommentar zum Video:
@DERSPIEGEL und der Schwindel mit der gefährlichen Erderwärmung
Da er die Verhältnisse deutlich beschreibt, habe ich ihm einen eigenen Beitrag gewidmet.

Schnucki Mausi schrieb:
Ich sage es auch hier gern nochmals: Kein Forscher und auch sonst kein Mensch kennt die wirkliche "Weltmitteltemperatur"! Die 15 °C sind somit seit über 120 Jahren sowohl ein theoretischer als auch ein gerundeter Wert (also NICHT mit 15,0 oder gar 15,00 °C gleichzusetzen!). Die beiden Hauptgründe dafür sind einleuchtend:
  1. Rund 70 % der Erdoberfläche besteht aus dem Wasser der Ozeane, für die es keine ortsfesten Langzeitmessreihen gibt
  2. Der Verteilung von Messstationen auf den Kontinenten ist sehr ungleichmäßig (die größte Stationsdichte historisch gesehen in Europa und Nordamerika; in weiten Teilen des inneren Afrikas, Südamerikas und der Antarktis hingegen ist das Messnetz auch heutzutage noch ziemlich dünn)
Je nachdem, wie man die Temperaturen in diesen Gebieten schätzt, kommt man zu verschiedenen Ergebnissen bei der Absoluttemperatur. Die NASA hat tatsächlich eine Abteilung, die sich mit dem Weltklima beschäftigt und die heißt GISS! Von denen stammt die GISSTEMP-Reihe, welche man sich in Zahlenform unter folgendem Link anschauen kann:
https://data.giss.nasa.gov/gistemp/tabledata_v3/GLB.Ts.txt

Dort wird zwar auch auf die Angabe eines absoluten Temperaturwertes verzichtet, aber man kann nun besser eigene Recherchen anstellen: So ist das Jahr 1987 (letztes verwendetes Jahr in der Hansen- und SPIEGEL-Grafik) dort mit +0,41 K angegeben, was die 15,4°C aus dem Video bestätigt.
Das Jahr 2016 hätte demnach zu 15 + 1,25 = 16,25 °C vermeldet werden müssen. Da jedoch andere Klimainstitute (WMO, IPCC, CRU etc) andere Rechenmethoden als die NASA benutzen, kommen sowohl für die Basis als auch für den absoluten Temperaturwert andere Zahlen heraus.
Das heißt: Die medial vermeldeten 14,8°C für 2016 sind auch dort um 1,3 Grad zu "warm", weil das "Normalmittel" der Jahre 1951-1980 dort nur 13,5°C beträgt! (vermutlich wegen der stärker gewichteten Arktis- und Antarktisflächen, womöglich fließen dort neuerdings auch Temperaturdaten von Messbojen oder Satelliten ein, um solche stationslosen großen Gebiete in den Griff zu bekommen)

Das GISS der NASA spricht zurecht nur von einem Temperaturindex, mehr ist dieses künstliche Konstrukt nicht. Es wurde dort auch versucht, Wärmeinseleffekte wie UHI etc herauszurechnen, aber leider sind dennoch unvermeidbare Inhomogenitäten und andere Verzerrungen in den Datensätzen enthalten; zudem sind aufgrund rein automatisch vorgenommener Datenprüfungen auch einige reale Extremmonate aus dem GISS-Datensatz rausgeworfen worden.

FAZIT: Die globale Mitteltemperatur ist der (untaugliche) Versuch, ein Flächenmittel für die gesamte Erdoberfläche zu berechnen, wobei zuviele unterschiedliche Methoden und Messstationen zu Rate gezogen wurden/werden. Zudem muss man sich fragen: Welche Klimareferenzperiode ist "normal"? Es gibt sicherlich keine, in welchem das Mittel genau 14,000 oder 15,000 °C betragen hätte!
Letzten Endes ist das aber auch egal, da der Fokus ja auf dem Verlauf der ABWEICHUNGEN liegen soll und wenn man sich diese anschaut, dann ist schon recht gut zu erkennen, dass es seit etwa 1988 keine "kalten" Jahre mit weniger als +0,24 K im GISTEMP-Datensatz mehr gab.
Nur den Schritt, zu sagen dass eine Erde von 19 oder 20 °C unbewohnbar wäre, würde ich dennoch nicht mitgehen. Es wäre auch damit immer noch der lebensfreundlichste Planet des Universums - in den Warmzeiten seiner 4,5 Milliarden Jahre langen Geschichte hat es auch das schon mal gegeben.... notfalls müssen wir mit unseren 10 oder 15 Milliarden Erdbewohnern eben auch anfangen, Sibirien, Grönland und die Antarktis zu besiedeln und mit Internet auszustatten, sofern wirklich Holland und Hamburg eines Tages absaufen sollten ;)

Wer sich für mehr interessiert, sollte diese interessante Diskussion mit Professor Stefan Rahmsdorf verfolgen scilogs.spectrum.de

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