Sendung am 28. Mai 2017 | 21:45 Uhr
Staatsmann oder Sicherheitsrisiko -
Kann Donald Trump Außenpolitik? |
Foto: Screenshot
die Gäste im Studio
- Christoph von Marschall,
War langjähriger USA-Korrespondent des "Tagesspiegel"
- Susan Neiman,
Amerikanische Philosophin und Direktorin des Potsdamer Einstein Forums
- Klaus von Dohnanyi,
Ehemaliger Erster Bürgermeister von Hamburg
- Michael Wolffsohn,
Historiker und Publizist
- Norbert Röttgen (CDU),
Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestags
US-Präsident Donald Trump hat in dieser Woche seine erste große Auslandsreise absolviert. Ziele und Forderungen des US-Präsidenten: Kampf gegen den islamistischen Terrorismus, mehr Geld von den NATO-Partnern und ein Bündnis gegen den Iran. Für Aufsehen sorgte Trumps eher rüpelhaftes Auftreten während des NATO-Gipfels. Kann er als Außenpolitiker überzeugen? Oder riskiert er mit seiner Haltung neue Konflikte? Innenpolitisch steht dem US-Präsidenten zudem eine stürmische Woche bevor. Ex-FBI-Chef
James Comey soll vor dem Sonderermittler aussagen. Was hat Trump von dieser Aussage zu
befürchten?
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Link zum Anne-Will-Blog:
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Wiederholungstermine
Mi, 31.05.17 | 10:15 Uhr 3sat
Video von der Sendung am Ende dieses Beitrags
Kommentare aus dem Blog
Klaus Keller
Also Protokollfragen interessieren mich nicht. Da ist bisher der Donald den bereitstehenden Fettnäpfchen auchgewichen.
Realpolitik ist für mich wichtiger und da bleibt Trump der Hoffnungsträger, dass der zerstörerische Welthandel seit Erfindung des Neoliberalismus gründlich zerlegt wird. Die übelste Perversion sind die sogenannten Freihandelsabkommen, die mir über die EU gelierfert werden ob ich will oder nicht. Danach soll Protektionismus als Schutz der Verbraucher und Arbeitnehmer vor Investoren von Übel sein aber der Protektionismus der Investoren vor der demokratischen Gesetzgebung soll Wohlstand bringen obwohl in der Realität das Gegenteil zu beobachten ist. Klar, wer im Wohlstands-Getto lebt hat Probleme mit dieser Beobachtung: besonders wenn er noch auf offizielle Statistiken vetraut. (TV-Tipp die ARD-Doku: Im Land der Lügen - warum Zahlen täuschen können)
Wer die Demokratie angreift ist mein Feind, folglich bekenne ich mich zur EU-Feindlichkeit. In diesem und in anderen Punkten bin ich für Trump. Es gibt sicher einiges auszusetzen aber die Arbeit muss ich mir nicht machen, das machen schon andere in der Regel mit durchsichtiger und oft plumper Polemik; selten in harter aber fairer Weise, egal welchen Namen die jeweilige Sendung hat.
Gerd M.
"Für Aufsehen sorgte Trumps eher rüpelhaftes Auftreten während des NATO-Gipfels."
Offenbar ist nicht bekannt, dass Herr Trump der gewählte Präsident der US ist und als solcher zum Wohle seiner Bürger handeln muss - und will! Dazu gehört, dass er die Zig-Milliarden, die andere Nato-Staaten immer noch nicht gezahlt haben, einfordert, um die eigenen Bürger zu entlasten. Was soll daran "rüpelhaft" sein? Rüpelhaft ist es, wenn Schnorrer-Staaten wie Deutschland trotz Zusagen nicht zahlen (wollen) und erst einen Tritt in den A... brauchen, bevor sie zu Potte kommen.
Herr Trump redet Tacheles, auch dafür wurde er gewählt. Wenn die Deutschen und andere glauben, sie könnten sich weiterhin kostenfrei auf Kosten der US in deren Schutz und Sicherheit sonnen, dann haben sie sich geschnitten. Merkel sollte ebenfalls damit anfangen, sich endlich um das Wohl ihrer Bürger zu kümmern, anstatt Steuergelder zu verschleudern und anstatt Edel-Globalisierer wie Großkonzerne und Banken zu pudern.
Sandra Maischer schrieb
"Amerika first" ist in den USA demokratisch gewählt worden. Das ist unter Demokraten zu akzeptieren. Die deutsche Regierung und und ihre Verbreitungskanäle ( zu denen meiner Meinung nach auch Anne Wills Sendung gehört) haben mit dieser Offenheit natürlich Probleme. Undenkbar hier auszusprechen "Deutschland zuerst" - schon wegen der sprachlichen Nähe zur 1. Tabu-Strophe unserer Nationalhymne.
Ich halte -wie Trump- gesunden Egoismus für ehrlicher, als (wie A. Merkel es verkauft) den Weltretter zu spielen und unter einem Heiligenschein knallharte Waffengeschäfte und Ausbeutung der eigenen Bevölkerung zu betreiben. Da finde ich Trump ehrlicher und verfolge teilweise amüsiert, wie die "Medienschar der Willigen" krampfhaft versucht, ihm ans Bein zu pinkeln.
Luki Emmentaler schrieb
Mr. D. Trump hat beim G7- Gipfel in Taormina die Kaiserin von Europa Amerkel bitter enttäuscht. Er will nicht mehr ihr Freund sein, sie muß nun "ihren Kram allene machen". Das schadet der gar nichts, schließlich wollte die immer und überall im Mittelpunkt stehen. Damit ist’s nun endgültig aus. Mr. Trump läßt sich nichts mehr von den Wadenbeißern aus Europa mit ihrer Anführerin gefallen. Amerika zuerst. Prima. Vielleicht wird jetzt daraus endlich auch: "Deutschland zuerst!"
Frank Luttmann schrieb
D. Trump führt die USA wie ein Unternehmen , dass auf optimale Gewinnausschöpfung ausgelegt ist , ohne Rücksicht auf andere. Der Staat ost aber für alle da und in einer heutigen globalen Welt sind alle von einander abhängig. Allein im Umweltschutz und im fären Umgang Miteinander geht dass nicht. Gerade dieses Miteinander hat Bündnisse wie die Nato und andere geprägt und stark gemacht. Sein Handeln setzt alles aufs Spiel und schafft Konflikte. Man kann nicht Partner angreifen und gemeinsamme Dinge nur für sich nutzen und zum Beispiel Geheimnisse unüberlegt und ohne Absprache an dritte weitergeben. Er macht die USA zu einem Sicherheitsrisiko dass auch politisch und wirtschaftlich zu einer Gefahr für sich selber und andere.
Klaus Winkler schrieb
Die Deutschen werden es nie kapieren! Es gibt keinen Blödsinn den sie nicht glauben wenn er nur ernsthaft vorgetragen wird.
Jetzt lamentieren einige rum - für die Amerikaner waren wir ja nur vorgeschobene Bastion und evtl. Schlachtfeld - das sind ja gar nicht unsere Freunde. Und dann sind die noch so kapitalistisch. Und ich verrate jetzt mal ein süsses Geheimnis - die Amerikaner haben uns nicht aus humanistischen Gründen von Hitler befreit sondern aus geostrategischen. Natürlich war USA immer imperial ausgerichtet - Demokratie und Coca Cola hin oder her. Und ja in USA wird in der Breite ein sehr rustikales Gedankengut gepflegt. Das sollte aber jedem klar gewesen sein.
Die USA konnten ja nicht ahnen daß wir die Wiedergutmachung so weit treiben, daß wir sie selbst inzwischen an den Pranger stellen.
Und klar haben die dt. Regierungen mit allen Tricks und Winkelzügen versucht den langen Arm der USA abzuschütteln. Die zündende Idee war die gemeinsame EU, da Dt. es allein nie geschafft hätte.
Jetzt stehen wir am Scheideweg. Emanzipation oder sogar Konfrontation mit USA. Gretchenfrage - ist der Preis in eine unkalkulierbare Schuldenunion hineinzuschliddern nicht zu hoch.
Und hält unsere einseitig orientierte Exportindustrie dem politischen Gegenwind stand. Hält unser Sozialsystem überfrachtet mit Wirtschaftsflüchtlingen einem rezessiven wirtschaftlichen Umfeld stand.
Besser alles ausblenden. Trump ist ein Spinner - da ist die Welt doch gleich wieder in Ordnung.
Anne schrieb
Es sind die US-Amerikaner(Konzerninteresse) die Syrien und die Flüchtlinge zu verantworten haben.
franzi schrieb
Abgesehen von dem kindischen Hickhack, wer nun das DEUTSCHE VOLK ist und wer nicht, steht folgendes fest: Trump hat mit den Waffenlieferungen an Saudi-Arabien von über 100 Mrd.$ einen schweren Fehler begangen, der uns allen schadet. Alle islamistischen Terroristen, die in Europa unser Leben bedrohen, kommen aus dem von Saudi-Arabien dominierten sunnitischen Lager. Deren Glaubensbekenntnis ist der radikale Wahabismus . Wir werden nicht vom schiitischen Iran und Syriens Assad bedroht. Um es klar zu sagen, Trump und vorher auch unsere Politiker rüsten mit Waffen an sunnitische Staaten unsere potentiellen Mörder auf!
Wikipedia:"Die meisten Wahhabiten leben heute in Saudi-Arabien, wo ihre Lehre staatliche Förderung genießt und etwa durch die Islamische Weltliga global verbreitet werden soll.[..] Daneben dominieren Anhänger der wahhabitischen Lehre auch in Katar, sie finden sich aber auch in Indien, Pakistan und Westafrika...Die in Asien verbreitete Gruppe der Ahl-i Hadîth sowie das Al-Qaida-Netzwerk stehen den Wahhabiten nahe. Auch die Ideologie der Taliban weist Ähnlichkeiten mit dem Wahhabismus auf, ...In seinem Herrschaftsgebiet führte der Islamische Staat einen auf der Scharia und dem Wahhabismus[..][..][..] basierenden 16-Punkte-Katalog ein, der das öffentliche und private Leben massiv normiert und einschränkt"