Samstag, 13. Mai 2017

Offener Brief an Von der Leyen:

Thema: Bundesverteidigungsministerin

Offener Brief an Von der Leyen:
„Was tun mit den Bildern meines Großvaters in Uniform?“

Nach den neuesten Aktionen von Verteidigungsministerin Von der Leyen hat der Journalist und Theologe David Berger ein Problem: Wie soll er im Jahr 2017 auf sensible Weise seine 100-jährige Großmutter entnazifizieren? Die alte Dame, der es nicht gut geht, bewahrt noch Bilder ihres gefallenen Mannes in Wehrmachtsuniform auf.

Foto: Screenshot

Ein offener Brief an unsere Verteidigungsministerin von David Berger

„Sehr geehrte Frau von der Leyen,

wie ich gestern im „Spiegel“, dem „Sturmgeschütz der Demokratie“, in einer Kolumne des Journalisten Jakob Augstein lesen konnte, gehen sie nun mit eiserner Hand gegen „perverse Sex-Nazis und Wehrmachtsromantiker“ in der Bundeswehr vor. Er steht ganz an Ihrer Seite im Kampf gegen „perverse Sexrituale und Nazischrott in der Bundeswehr“. In diesem Sinne wurde wohl auch das Portrait von Bundeskanzler Helmut Schmidt aus der Bundeswehr-Uni in Hamburg entfernt, dass ihn in Wehrmachtsuniform zeigt.

So erfreulich dieser Kampf für das Gute ist, so schlaflos hat er meine Nacht gemacht. Ich will Ihnen kurz erklären warum:

Als ich den Beitrag von Herrn Augstein las, machte ich eine meiner Nachtwachen bei meiner schwer erkrankten Großmutter in Würzburg. Sie ist im letzten Jahr 100 geworden, hat als Trümmerfrau Deutschland wieder mit aufgebaut. Und drei Kinder als Witwe groß gezogen.

Da sind wir schon an dem Punkt der mir mehr Bauchschmerzen macht als die Frage, wann wir die nächsten Einlagen wechseln:

Über ihrem Bett hängt ein Bild, das ich Ihnen hier beilege. Unschwer ist sie darauf mit ihrem Mann zu erkennen. Und oh Schreck: der damals 21-Jährige trägt eine Uniform der Luftwaffe. Daneben ein weiteres Bild, das ihn ebenfalls in Uniform zeigt.

Daneben unter dem Schrank befindet sich eine alte Eduscho-Dose, in der meine Großmutter die Briefe meines Großvaters, die er ihr von der Front geschrieben hat, gesammelt hat. Sie erzählen von seiner Freude am Fliegen und über die Pakete von Zuhause, mit warmen Socken, fränkischen Würsten und den Fotos seiner beiden Töchter. Eine davon meine Mutter …“

Sie erzählen davon, wie sein Flugzeug über dem Kanal im Winter abgeschossen wurde und er an der Lungenentzündung, die er sich im kalten Wasser fast geholt hätte, gestorben wäre. Der letzte Brief ist aus dem Ende des Jahres 1944 und kam aus Russland. Ob er den Brief, in dem sie ihm von der Geburt seines Sohne berichtet, erhalten hat, wissen wir nicht. Jedes Lebenszeichen danach blieb aus.
Meine Großmutter hat mir diese Briefe öfter vorgelesen, besonders im November bevor wir zum Kriegerdenkmal der Stadt liefen und dort an dem 1945er Kreuz für die vermissten Soldaten eine Kerze aufstellten und gebetet haben.
Sie hat von den Bombardierungen Würzburgs erzählt, wie sie mit den Kindern immer wieder in den Luftschutzkeller fliehen musste. Wie sie als Überlebende mit den Kinder durch die Ruinen Würzburgs lief – durch die Mauern einer einst stolzen Stadt am Main; einer der schönsten Barockstädte Deutschlands, die in einem völlig sinnlosen und daher auch unerwarteten Akt noch im März ’45 in Schutt und Asche gelegt wurde.

Ich weiß zwar, dass meine Großmutter – aufgrund ihrer engen Bindung an Katholizismus (ja, er war damals noch regierungskritisch!) und Bayernpartei – niemals eine Nationalsozialistin war. Aber was heißt das schon? Die AfD hat mit den Nazis ja auch nichts zu tun – und trotzdem tönte es, mit Unterstützung der Landesmutter, in ganz Köln während deren Bundestagung in der ganzen Stadt: „Kein Kölsch für Nazis!“ – Dennoch bin ich ratlos, wie ich mit meinen Sympathien für meine Großeltern umzugehen habe. Zumal ich als schwuler Mann nicht weiß, inwiefern ich durch ihren Kampf gegen „Perverse“ ohnehin schon mitbetroffen bin.
Daher meine Frage: Muss ich jetzt dieses schlechtes Gewissen haben, dass ich damals mit meiner Großmutter in den Erinnerungen mit-litt, dass ich meinen nie gekannten Großvater vermisste, dass ich mittrauerte, wenn in Würzburg alle Glocken dieser Stadt am 16. März läuteten, um an den Beginn des Feuersturms und der fast vollständigen Zerstörung Würzburgs zu erinnern?
Da sie aber derzeit im Rahmen des Entnazifizierungs-Kreuzzugs alles einsammeln, was uns an unsere – wenn auch tragische und von Verbrechen geprägte – Geschichte erinnert:
Muss ich die Bilder von den Wänden meiner Großmutter jetzt schon abhängen und entsorgen?
Ihr geht es nicht gut, wir wissen nicht, wie lange sie noch zu leben hat. Und sie wimmert jedesmal auf, wenn ich die Bilder abhängen will. Können wir noch warten, bis sie ihre Augen geschlossen hat? Oder ist die Gefahr so im Verzug, dass wir möglichst rasch handeln müssen?

Quelle: EpochTimes.de und philosophia-perennis.com

Kommentare

Didi 12. Mai 2017 um 20:27
Mittlerweile könnte man kotzen, was sich dieses „Dame“ leistet!
Ich bin keine Freund der SPD, gewiß nicht!
Aber an einen Politiker wie Schmidt kommt KEINER ran! Keiner!
Nun wird er zum Nazi degradiert!
Was da bei der „Truppe“ und deren Flinten-Uschi abgeht, ist unter aller Sau!
Alles Nazis, alles Verbrecher, alles weg zu Sperrmüll!
Ich habe schon immer gesagt: Diese „Frau“ ist da fehl am Platz! Absolut! Bitte schnellstens ablösen!

conservo 12. Mai 2017 um 20:27
Mein Vater (*1899) hat in beiden Weltkriegen gedient. Er war in der Zentrumspartei aktiv und fühlte sich schon von daher dem Vaterland verpflichtet. (Gott sei Dank habe ich einiges davon geerbt.) Er wird sich im Grab umdrehen angesichts der derzeitigen Hetze gegen das Militär.
Da von der Leyen ganz offensichtlich ein sehr ichbezogenes Persönchen ist, schielt sie nur auf „Ankommen“ bei den Medien. Hätte sie sich ernsthaft mit der Geschichte befaßt, hätte sie (hoffentlich) einen solchen Unsinn nicht von sich gegeben.
Aber vielleicht ist sie – „eine hochmoderne Frau“ – geprägt von den „68ern“, die mit hämischer Freude Tucholsky zitieren: „Soldaten sind Mörder“ (und das BVG läßt dieses auch noch zu).
Angesichts solcher Grundhaltung und Geschichtsklitterung wundere ich (auch ehemaliger Soldat) mich nicht mehr, daß unsere Soldaten nicht verteidigt werden und ihnen kein angemessener Platz in der Gesellschaft eingeräumt wird.
Danke, lieber Herr Dr. Berger, für Ihren eindrucksvollen Brief, den ich gerne übernehmen werde.

Jo Ritter 12. Mai 2017 um 20:27
Das kommt langsam einem Pogrom immer näher. Jede Tradition, jegliche traditionelle Aussage, alles was Deutschland Lebens-und Liebenswert macht wird ausgerottet. Ich bin 73 Jahre alt, habe in der DDR gelebt, aber soviel Antideutschen gab es bisher nicht.

Kerstin 12. Mai 2017 um 20:27
Ich halt’s nicht aus. Da haben wir unsere Antwort:
Journalistenwatch.com

1 Kommentar :

  1. Wer dazu 4 Beiträge vorher liest "In Estland - begann ....." müsste eigentlich differenzieren können zwischen Kriegsverbrechern und wehrpflichtigen Soldaten. Das ist bei Jacob Augstein durchaus festzustellen. Wer es nicht tut, betreibt üble Demagogie. W.Meyer

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