Auf uns rollt eine Privatisierungswelle per Grundgesetz zu. Die Bundesregierung will per Grundgesetzänderung in 13 Artikeln für die Privatisierung der Autobahnen, der Infrastruktur und sogar der Schulen die Tür öffnen! Das dürfen wir nicht zulassen!
Da
es zu einer Grundgesetzänderung eine Zweidrittelmehrheit benötigt wird,
möchte die Regierung vor der Bundestagswahl dieses Vorhaben durchboxen.
Die große Koalition hat jetzt noch die notwendige Zweidrittelmehrheit. Die Abstimmung ist für Mai geplant.
Sämtliche
Medien richten derzeit ihren Fokus vor allem auf Erdogan, Trump und
Schulz. Dabei versäumen sie, über die wichtigsten und skandalösesten
innenpolitischen Weichenstellungen im Endstadium der großen Koalition im
Bundestag zu berichten. Deshalb sind den Koalitionsparteien die
medialen Ablenkungsmanöver auf andere Themen wohl ganz recht.
Mit einem neuen zusätzlichen Artikel 104c sollen öffentlich-rechtliche Partnerschaften (ÖPP) bei Autobahnen und bei der kommunalen Bildungsinfrastruktur wie Kindergärten und Schulen
ermöglicht werden, entgegen den bisherigen föderalen Zuständigkeiten
auch mit Weisungsrecht des Bundes. Auf ganzer Linie hat sich hier eine
Lobby erfolgreich durchgesetzt, noch vorbereitet vom SPD-Politiker
Sigmar Gabriel in seiner Zeit als Wirtschaftsminister mit einer
Expertenkommission aus Vertretern von Banken, Versicherungskonzernen und
dem Bund der Deutschen Industrie.
Nunmehr
werden ÖPP-Investitionsvorhaben für förderfähig erklärt oder sind
künftig sogar die Voraussetzung für eine öffentliche Förderung, mit
Beratung durch die neue „ÖPP-GmbH“. Diese ist die
Nachfolge-Organisation der bisherigen Lobbyorganisation „ÖPP Deutschland
AG“, die seinerzeit unter Kanzler Schröder und Minister Steinbrück an
der Spitze ins Leben gerufen wurde, ganz im Geiste der neoliberalen
Agenda 2010. Angeregt wurde damals diese Einrichtung vom Lobbynetzwerk
„Finanzstandort Deutschland“ unter Federführung der Bauindustrie. Für
die Kommunen soll künftig eine Infrastrukturgesellschaft (IfK)
eingerichtet werden, damit sich öffentliche Ausschreibungen erübrigen.
Es
wäre interessant, zu erfahren, was Kanzlerkandidat Martin Schulz zu
diesem lobbyhörigen Deal seiner Parteifreunde aus dem Bundestag sagt?
Denn trotz durchweg negativer Berichte der Rechnungshöfe über
ÖPP-Projekte an Schulen sollen nebst den Autobahnen vor allem die
Schulen und Kindergärten einbezogen werden. Kritiker sehen das größte
Privatisierungsprojekt seit den neunziger Jahren auf uns zukommen. Der
Deutsche Gewerkschaftsbund warnt bereits eindringlich vor diesen Plänen
mittels der größten Grundgesetzänderung dieses Jahrzehnts. Denn auch
die 70 Änderungsvorschläge aus den Bundesländern wurden von der
Bundesregierung in ihrem Entwurf nicht übernommen.
Über
die Schulprivatisierung per Grundgesetz freuen sich bereits
Privatunternehmen, die als Retter mit ihren Geldern „Gewehr bei Fuß“
stehen. Und das nicht nur für die Schulbauten, sondern auch für die
Privatisierung in der Bildung insgesamt, von Microsoft über McKinsey bis
Bertelsmann und inzwischen gebildeten „Bildungskonzernen“, die bereits
in anderen EU-Ländern Fuß fassen. Warum liest man so wenig bis fast gar
nichts darüber in unseren Tageszeitungen?
Diesen
großen Privatisierungsdeal von CDU und SPD müssen wir verhindern! Bitte
unterschreiben und verbreiten Sie unsere Petition!
Marianne Grimmenstein und Wilhelm Neurohr - Initiatoren der Petition
Marianne Grimmenstein:
die Initiatoren der ersten Verfassungsbeschwerde gegen CETA. Die
Musiklehrerin aus Lüdenscheid engagiert sich seit Jahren in
verschiedenen Bürgerinitiativen z.B. für bundesweite Volksentscheide.
Wilhelm Neurohr:
40 Jahre Berufstätigkeit im Planungs- und Umweltamt sowie in
Stabsfunktionen bei der Kreisverwaltung Recklinghausen. Vielfältiges
zivilgesellschaftliches, gewerkschaftliches und politisches Engagement
sowie in Bürgerinitiativen und Bürgerforen und in Netzwerken,
Buchveröffentlichung sowie zahlreiche Publikationen und Vorträge über
soziale und gesellschaftliche Gegenwarts- und Zukunftsfragen.
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