Thema:
Sanktionen
Trotz Sanktionen:
Russland wird weltweit größter Exporteur von Getreide
Immer größere wirtschaftliche Bedeutung kommt auf Russland zu, denn es besitzt die Kontrolle über große Teile der "Schwarzerde", des fruchtbarsten Bodens der Welt
so schrieben die Deutschen Wirtschafts Nachrichten am 14.05.2017.
Schon zu Beginn der Sanktionen äußerten einige Beobachter die Hoffnung, dass die gegenseitigen Handelsverbote und der sinkende Kurs der Landeswährung Rubel die Exportwirtschaft stärken und die Entwicklung heimischer landwirtschaftlicher Produktionsstrukturen fördern wird.
Dass die Sanktionen dem russischen Markt insgesamt schaden würden, hoffte die deutsche Regierung mit ihrer Anführerin inständig. Die Realität sieht ganz anders aus.
Erinnern wir uns noch an den Preisverfall bei Milch und Milchprodukten in 2016? Von Seiten der EU und der Deutschen Regierung wollte man uns weißmachen, es läge an einer "Überprodunktion". Überproduktion quasi über Nacht?
Alles Quatsch, es lag daran, dass Russland keine Milch und keine Milchprodukte mehr aus der EU importiert hat und bereits bedeutende Fortschritte beim Bestreben autarker zu werden gemacht hat. So wurden auch alle Einfuhren von Hühner- und Schweinefleisch durch heimische Produktion ersetzt. Die Ernte aus der Gemüsezucht in Gewächshäusern wurde zwischen 2015 und 2016 um fast ein Drittel gesteigert. Der Agrarsektor hat die Rüstungsindustrie inzwischen als zweitwichtigsten Wirtschaftszweig abgelöst. An der Spitze steht weiterhin die Öl- und Gasindustrie.
Was die Getreideproduktion betrifft, war Russland im vergangenen Jahr mit etwa 34 Millionen Tonnen zum weltgrößten Lieferanten von Getreide aufgestiegen. Die Gesamtproduktion stieg auf rekordhohe 119 Millionen Tonnen.
Die Financial Times weist darauf hin, dass das Land vor 15 Jahren noch ein Netto-Importeur von Getreide war.
Kürzlich lieferte der erste russische Zug Getreide über den Landweg in den Milliardenmarkt China – ein Zeichen dafür, dass Moskau die wirtschaftliche Integration mit China weiter vorantreibt, nachdem die Märkte in Europa und den USA weggebrochen waren.
„Die aufregendsten Chancen liegen in Asien, wo Russland über fruchtbare Landstriche an der Grenze zu China verfügt. Dort herrschen gute klimatische und Bodenbedingungen – auf den gleichen Breitengraden wie die großen Getreideanbauflächen in den USA – für den Anbau von Sojabohnen. Die Nahrungsmittelexporte nach China stecken noch in den Kinderschuhen und eine Entwicklung des Sektors könnte Jahre oder Jahrzehnte dauern. Doch selbst dann zeigt Russlands Agrar-Boom – trotz der Sanktionen und des schlechten Verhältnisses zwischen dem Westen und Russland – dass es große Chancen im russischen Markt gibt“, schreibt die FT.
Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten
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