Thema:
Syrien
Angriffe in Rakka
Amnesty vermutet US-Kriegsverbrechen
Haben die USA bei ihren Angriffen auf den IS im syrischen Rakka genügend an den Schutz der Zivilbevölkerung gedacht? Nach Ansicht der Menschenrechtler von Amnesty International nicht. Das soll nun untersucht werden.
Amnesty International hat eine unabhängige Untersuchung möglicher Kriegsverbrechen durch die US-geführte Koalition beim Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in deren syrischer Hochburg Rakka gefordert. Es gebe Hinweise, dass die US-geführten Streitkräfte bei ihren Mörser-, Artillerie- und Luftangriffen auf Rakka nicht genug dafür getan hätten, zivile Opfer zu vermeiden, erklärte die Menschenrechtsorganisation.
Der Einsatz unpräziser Waffen in dicht bewohnten Stadtteilen verstoße gegen Prinzipien des humanitären Völkerrechts, kritisierte Amnesty. Die Organisation veröffentlichte den Bericht "War of annihilation" anlässlich des ersten Jahrestags des Beginns der Offensive auf Rakka am 6. Juni 2017. Die Stadt am Euphrat war nach monatelangen erbitterten Kämpfen schließlich von den kurdisch-arabischen SDF-Einheiten eingenommen worden.
"Die Angriffe der US-geführten Koalition haben Hunderte Menschen das Leben gekostet, Tausende wurden verletzt", erklärte der Amnesty-Experte Ilyas Saliba. "Die hohen Opferzahlen ebenso wie das Ausmaß der Zerstörung in der Stadt lassen daran zweifeln, dass die Streitkräfte der US-geführten Koalition genug getan haben, um zivile Opfer zu vermeiden." Die Mitglieder der Koalition müssten umgehend eine unabhängige Untersuchung einleiten, forderte Amnesty.
Quelle: n-tv.de , jwu/dpa
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