Thema:
Südafrika
Südafrikas Geschichte
Steckte die CIA hinter Mandelas Verhaftung?
Die USA haben aktiv zur Festnahme von Nelson Mandela beigetragen. Das behauptet ein Ex-Spion des US-Geheimdienstes.
27 Jahre lang sass Nelson Mandela in Südafrika im Gefängnis. Dass der Freiheitskämpfer eine solch lange Leidenszeit erleben musste, könnte auch am amerikanischen Geheimdienst CIA liegen. Gemäss der «Sunday Times» hat ein US-Diplomat und Spion der CIA 1962 den entscheidenden Tipp zur Verhaftung Mandelas gegeben.
Der damalige Vizekonsul Donald Rickard hat dies dem Filmemacher John Irving gebeichtet. Der Brite hat einen Dokumentarfilm über Mandela gedreht, der am diesjährigen Filmfestival in Cannes uraufgeführt wird. Gemäss Rickard seien die Amerikaner davon ausgegangen, dass Mandela «komplett unter dem Einfluss der Sowjetunion» stehe. Die USA wollten anscheinend verhindern, dass der Freiheitskämpfer einen Krieg anzettle. Der ehemalige amerikanische Diplomat lebt nicht mehr; er starb im vergangenen März.
Erhöht sich der Druck auf die CIA?
Berichte über eine Beteiligung des US-Geheimdienstes an der Verhaftung Mandelas sind nicht neu. «Zizi Kodwa, Sprecher der südafrikanischen Regierungspartei ANC, bezeichnete den Bericht Rickards als ernstzunehmende Selbstbezichtigung», schreibt «Spiegel Online». Diese Hinweise könnten den Druck auf die CIA erhöhen, endlich Dokumente zum diesem Fall publik zu machen, vermutet die BBC.
Mandela wurde unter dem weissen Apartheidsregime in Südafrika mehrmals inhaftiert. Zu Beginn der 60er-Jahre tauchte er in den Untergrund ab, er bereiste mehrere Länder in Afrika. Nach seiner Rückkehr wurde er von den Behörden festgenommen und zu lebenslanger Haft verurteilt. Erst 1990 wurde Mandela unter grossem internationalem Druck aus dem Gefängnis entlassen, was auch das Ende der Apartheid bedeutete. Nur vier Jahre später wählte ihn das Volk zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas. Der Friedensnobelpreisträger (1993) starb am 5. Dezember 2013 im Alter von 95 Jahren. (fal)
Mit freundlicher Genehmigung von 20min.ch
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