|
Den Monster-Konzern verhindern
Bayer will Monsanto kaufen, um noch mehr Profit mit Glyphosat,
Gentechnik und patentiertem Saatgut zu machen. Doch der Deal wankt.
Jetzt müssen wir Bürger/innen zeigen: Wir wollen keinen Megakonzern, der
unser Essen kontrolliert. Bringen wir den Deal zum Platzen!
|
Liebe Leser,
wenn dieser Deal kommt, entsteht ein Megakonzern, der fast alles kontrolliert, was wir essen: Bayer will den Agrochemie-Konzern Monsanto für 62 Milliarden US-Dollar kaufen.
Das Kaufangebot ist eine Milliarden-Wette darauf, dass scheitert, wofür
wir alle kämpfen: die Agrarwende hin zu einer bäuerlichen und
ökologischeren Landwirtschaft. Denn nur, wenn Monsanto und Bayer noch
mehr Profit mit Glyphosat, Gentechnik und patentiertem Saatgut machen,
lohnt sich die Fusion überhaupt.
„Wir sind seit langem von Monsanto beeindruckt“[1],
begründet Bayer-Boss Werner Baumann sein Interesse am Kauf des
Ackergift-Herstellers. Doch damit scheint die Manager-Riege ziemlich
allein zu sein: Viele Bayer-Aktionäre sind entsetzt – und der Aktienkurs
ist in den vergangenen Tagen drastisch gefallen. Rating-Agenturen und
Wirtschaftszeitungen warnen vor den Schulden, die der Kauf mit sich
bringen würde. Und wie jetzt bekannt wurde, will Monsanto noch mehr Geld
rausschlagen.[2] Der Deal wankt.
Das ist unsere Chance: Jetzt müssen wir dem Management zeigen, dass
auch die Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher keinen
Megakonzern für Gentechnik, Pestizide und Patente auf Saatgut will.
Bisher setzte das Management auf das vermeintlich gute Image des
Konzerns, der auch für Medikamente wie Aspirin steht. Wenn wir Bürger/innen uns jetzt laut und deutlich zu Wort melden, werden die Zweifel wachsen.
Unterzeichnen bis Samstag 200.000 Bürger/innen, veröffentlichen wir
unseren Appell als große Anzeige im „Handelsblatt“ – der Pflichtlektüre
für Manager.
|
Seit einigen Monaten ist unter den Agrochemie-Konzernen weltweit eine Fusionswelle in Gang.
DuPont hat Dow geschluckt. Chem-China kauft gerade den bisherigen
Pestizid-Marktführer Syngenta. Jetzt will Bayer beim Konzern-Monopoly
nachziehen.
Bereits jetzt kontrollieren lediglich fünf Konzerne etwa 95 Prozent des europäischen Marktes beim Saatgut für Gemüse. Bei Mais-Saatgut sind es 75 Prozent. Gelingt Bayer der Monsanto-Deal, würde die Kontrolle über unsere Lebensmittel weiter monopolisiert.
Doch Bayer hat die Rechnung ohne uns gemacht. Eines der größten Geschäftsfelder von Monsanto könnte bald wegbrechen – es ist der Verkauf von Glyphosat.
Allein mit diesem Pestizid erzielt Monsanto einen Milliarden-Umsatz.[3]
Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir dafür gesorgt, dass die
Wiederzulassung des Ackergifts in der EU auf der Kippe steht. Die
EU-Kommission musste am vergangenen Donnerstag die Abstimmung über die
Neuzulassung von Glyphosat erneut verschieben, weil es keine
qualifizierte Mehrheit gab.
Dieser Erfolg zeigt: Wenn wir Bürger/innen zusammenstehen, können wir
unglaublich viel erreichen – und auch den Bayer-Monsanto-Megakonzern
verhindern. Bitte machen Sie mit!
|
Mit herzlichen Grüßen Lara Dovifat, Campaignerin Christoph Bautz, Campact-Vorstand
PS: Schon einmal arbeiteten Bayer und Monsanto zusammen. Von 1954 bis
1967 führten sie gemeinsam das US-amerikanische Joint Venture Mobay. Es
produzierte Komponenten für das hochgiftige Entlaubungspestizid Agent
Orange, eingesetzt im Vietnamkrieg. Noch heute leiden tausende
Vietnames/innen unter Fehlbildungen und anderen gesundheitlichen
Schäden. Jetzt müssen wir verhindern, dass die beiden Konzerne erneut
zusammenkommen.[4]
|
[1] „Bayer will durch
Übernahme von Monsanto ein weltweit führendes Unternehmen der
Agrarwirtschaft werden“, Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Baumann in
http://www.news.bayer.de/baynews/baynews.nsf/id/2016-0126
[2] „Monsanto lehnt Übernahmeofferte
ab“, Handelsblatt, 24.5.2016,
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/bayer-angebot-monsanto-lehnt-uebernahmeofferte-ab/13637104.html
[3] „Wahrscheinlich krebserregend“,
Handelsblatt, 15.4.2016,
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/pflanzenschutzmittel-glyphosat-wahrscheinlich-krebserregend/13454050.html
[4] „Monsanto-Übernahme von Bayer birgt
Risiken“, Badische Zeitung, 24.5.2016,
http://www.badische-zeitung.de/kommentare-1/monsanto-uebernahme-von-bayer-birgt-risiken--122366772.html
|
|
|
|
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen
Der Kommentar erscheint manchmal erst nach Freigabe