Rohstoffhändler erzielen riesige Gewinne durch das Mischen und den Wiederverkauf von billigem russischem Öl.
von Rubikons Weltredaktion
Das Ende letzten Jahres in Kraft getretene Verbot der Europäischen Union und der USA für russisches Rohöl zwingt Russland, mehr Abnehmer im östlichen Teil der Welt zu finden. Neben dem steigenden Appetit Chinas und Indiens auf russische Rohölimporte strömt eine Flut von billigem Öl nach Singapur. Es wird dort gemischt und dann weltweit reexportiert, wobei die Händler große Gewinne erzielen. Es sei daran erinnert, dass russische Energieprodukte im letzten Sommer nach China verkauft und für die europäischen Märkte umverpackt wurden. Bevor Russland in die Ukraine einmarschierte, war Europa Moskaus größter Abnehmer von Rohöl und raffinierten Erdölerzeugnissen. Doch diese Zeiten sind vorbei, da die westlichen Sanktionen Russland zwangen, seine Energieversorgungsketten nach Osten zu verlagern.
von Tyler Durden
Moskau erkannte, dass es neben dem Ausbau der Pipelines nach Asien und anderswo, der Jahre dauern könnte, um die Infrastruktur für die Erhöhung der Ölströme zu entwickeln, am besten eine Flotte von Schattentankern für den Transport des Öls einsetzen sollte.
Laut Bloomberg steigt nun die Nachfrage nach Lagertanks in Singapur sprunghaft an, da das preiswerte russische Rohöl eine neue Heimat findet.
Laut einem leitenden Angestellten eines Tankbetreibers und einem Berater, der Händler in dieser Angelegenheit berät, wird der Tankraum im Stadtstaat aufgrund des gestiegenen Interesses und der Gewinne aus der Vermischung von billigen Treibstofflieferungen aus Russland mit Lieferungen aus anderen Quellen regelrecht aufgekauft. Dieser Prozess kann dazu beitragen, die Herkunft der Ladungen zu verschleiern, sagten sie.
Im Gegensatz zu vielen westlichen Ländern hat Singapur bisher kein Verbot für russisches Öl oder Erdölprodukte verhängt, obwohl es den dort ansässigen Banken verboten ist, russische Länder zu finanzieren oder direkt mit ihnen zu handeln.
In den kommenden Wochen bereitet sich Europa darauf vor, neue Sanktionen gegen russische Erdölerzeugnisse zu verhängen, was die Ströme von Russland nach Asien nur noch verstärken wird, die zu Drehkreuzen wie denen in Singapur geleitet werden, wo billige russische Kraftstoffe mit anderen Quellen gemischt und weltweit weiterverteilt werden.
„Wir haben in der Zeit vor Dezember einen Anstieg der Anfragen für Kurzzeitlagerungen beobachtet“, sagte ein Sprecher des Öllagerunternehmens Advario Asia Pacific per E-Mail.
Sechsmonatige Mietverträge für die Lagerung von Heizöl oder Rohöl in Singapur stiegen im letzten Jahr um bis zu 20 Prozent, so die örtlichen Tankbetreiber, darunter Advario, Jurong Port, Horizon und Royal Vopak.
Die Schiffsverfolgungsdaten von Vortexa Ltd. zeigen, dass die Terminals, die Öl entgegennehmen, im Dezember das Volumen an russischem Naphtha und Heizöl im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt haben. Die Terminals erhielten 2,6 Millionen Barrel Naphtha, fast 40-mal mehr als vor einem Jahr.
Russisches Naphtha, das in den Tanklagern in Singapur lagert, wird schnell in andere asiatische Märkte re-exportiert, so Armaan Ashraf, globaler Leiter des Bereichs Erdgasflüssigkeiten beim Branchenberater FGE.
William Tan, Senior Vice President der Brennstoffberatungsfirma Miyabi Industries, sagte, dass die Tanklager in Singapur bei Händlern sehr beliebt sind, die billiges russisches Rohöl aufnehmen, es mischen und mit „sehr guten“ Gewinnspannen in andere Länder exportieren. Er sagte, dass die Händler eine Gewinnspanne von 20 Prozent erzielen.
Russland wird seine Schattentankerflotte ausbauen müssen, da die Energieversorgungsketten aufgrund der westlichen Sanktionen neu geordnet werden. Die Händler profitieren von diesen neuen Handelsströmen. Dennoch muss der Westen Russland erst noch komplett lahmlegen, um eine Welt herbeizuführen, in der Energie nur in Dollar gehandelt wird.
Tyler Durden ist eine fiktive Figur aus dem Film Fight Club und Autor vieler Artikel der Online-Publikation ZeroHedge. Diese möchte den gutherzigen anarchischen Geist von Tyler Durden aufgreifen und die Anonymität ihrer Journalisten in einer Zeit schützen, in der so viele Äxte messerscharf auf jeden gerichtet sind, der sich nicht an das offizielle Narrativ hält.
Redaktionelle Anmerkung: Dieser Text erschien unter dem Titel „Traders Book Huge Profits By Mixing, Reselling Cheap Russian Oil bei Zero Hedge. Er wurde vom ehrenamtlichen Rubikon-Übersetzungsteam übersetzt und vom ehrenamtlichen Rubikon-Korrektoratsteam lektoriert.
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Der Artikel ist erschienen bei :Rubikon-News
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