Die Gäste im Studio
von links
Chefökonomin „Die Welt“
stellvertretender Bundesvorsitzender und Erster Parlamentarischer Geschäftsführer
Bundestagsvizepräsidentin
Ministerpräsident in Sachsen-Anhalt
Wissenschaftsjournalist und Moderator
Am Samstag werden die letzten drei Atomkraftwerke endgültig vom Netz genommen. Nach rund sechs Jahrzehnten ist Schluss mit der Nutzung der Kernenergie in Deutschland. Ein Tag der Freude für Grüne und Anti-AKW-Bewegung. Kritik am jetzigen Ausstieg kommt dagegen aus der Wirtschaft und von der Union. Auch die FDP plädiert dafür, nicht sofort mit dem Rückbau der letzten AKW zu beginnen, sondern sie als Reserve zu behalten. Kann die Energiewende gelingen, wenn Deutschland zeitgleich aus Atom und Kohle aussteigen möchte? Geht Deutschland damit einen Sonderweg und gefährdet seine Energiesicherheit? Ist die deutsche Energiepolitik glaubwürdig und durchdacht?
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Pressestimmen
Kölner Stadtanzeiger
Von Christine Meyer - 17.04.2023
Deutschlands Atomausstieg ist mit dem Aus der letzten Kernkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 am Wochenende endgültig vollzogen worden. Die AKWs wurden in der Nacht zu Sonntag vom Netz genommen. Obwohl schon vor langer Zeit politisch beschlossen, ist die Debatte nun unter dem Eindruck des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der Energiekrise neu entbrannt. Eine Verlängerung der Laufzeiten bis ins Jahr 2023 hinein war im vergangenen Jahr beschlossen worden. Insbesondere Politiker aus der Union sprechen sich dafür aus, die Atom-Ära noch nicht gänzlich zu beenden.
Stern.de
von Mark Stöhr
17.04.2023
Die letzten drei verbliebenen deutschen Atommeiler stehen seit Samstag still – doch die Debatte geht weiter. Bei "Anne Will" wurde über Weiterbetrieb, Rückbau und die CO2-Rechnung für den Ausstieg gestritten. Highlights: ein wilder Söder-Diss und ein leidenschaftliches Anti-Atomkraft-Plädoyer eines Physikers.
Zwischen Apokalypse und Aufbruchseuphorie gibt es in diesen Tagen des Atom-Abschieds wenig. Entweder wird der Wirtschaftsstandort Deutschland zu Grabe getragen – adieu, Ammoniak-Produktion, ab jetzt wieder Agrarnation. Oder die Erneuerbaren flattern fröhlich im Wind und winken uns aus einer rosigen Zukunft entgegen. Im Line-up von "Anne Will" besetzten die "Welt"-Journalistin Dorothea Siems und die Grüne Katrin Göring-Eckardt diese beiden Extreme.
Siems tat das mit einer kommunikativen Bulldozer-Strategie, die an schlechtes Benehmen grenzte. Und Göring-Eckardt legte eine Wird-schon-alles-Attitüde an den Tag, die schon fast Merkelsche Züge trug. Gleichwohl war die Debatte aufschlussreicher und nachdenklicher als erwartet. Und als der FDP-Vertreter zu einem ziemlich wilden Diss gegen Markus Söder ausholte, wurde es sogar kurzzeitig lustig.
WeLT.de
Von Kristoffer Fillies
Katrin Göring-Eckardt:
„Man muss jetzt einfach machen und darf nicht alles Schwarzmalen“
Bei „Anne Will“ fordern Politiker der CDU und FDP, die Atomenergie nicht ganz aufzugeben. Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt will auch den Kohleausstieg beschleunigen. Physiker Harald Lesch sieht kein Stromproblem, aber Sprengkraft bei gesellschaftlichen Themen.
In Deutschland entsteht nach mehr als 60 Jahren keine Atomenergie mehr. Die verbliebenen drei AKWs sind abgestellt und werden zurückgebaut. Bundeskanzler Olaf Scholz will den Anteil von erneuerbaren Energien am Strommix von 46 Prozent auf 80 Prozent im Jahr 2030 steigern. Dazu brauche es vier bis fünf neue Windkrafträder pro Tag, hinzu umgerechnet mehr als 40 Fußballfelder voller Solaranlagen. Doch derzeit entstehen allein an Windkrafträdern täglich nur 1,5 Windkrafträder in Deutschland.
Sind die Ziele also überhaupt zu erreichen? Diese Frage beschäftigte die Runde bei „Anne Will“ am Sonntagabend. Ist der Atom-Ausstieg zum jetzigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung? Ist es realistisch, dass Deutschland bis 2023 die 80 Prozent erreicht? Diese und andere Fragen richtete die Moderatorin an ihre Gäste. „Nein, das ist nicht realistisch“, konstatierte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU).
Kommentare
Seite 80
W. Lambrecht schrieb am 16.04.2023 22:55 Uhr:
Hallo Expertenrunde, speziell Herr Lesch
tRANSMUTATION - Ein neues Verfahren könnte Atommüll harmloser machen – und die Suche nach Endlagern vereinfachen. Die Suche nach einem Endlager für nukleare Abfälle verzögert sich um viele Jahre. Neue Techniken, mit denen sich Radioaktivität reduzieren lässt, könnten helfen. Die Suche nach einem Endlager könnte bis 2068 dauern.
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/transmutation-ein-neues-verfahren-koennte-atommuell-harmloser-machen-und-die-suche-nach-endlagern-vereinfachen/28827926.html
Schon mal etwas von Browns Gas gehört? Damit wird z.B. in China von der Firma Norinco radioaktives Material dekontaminiert. 2005 (!!!) war es schon als Zukunftstechnologie im Forschungsbericht E 5001-15 des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zu lesen.
Was ist bisher passiert ?
-
Charlie Wiet schrieb am 16.04.2023 23:14 Uhr:
Wir müssen nur über den nächsten Winter kommen.
... Was soll hier ihr Ansatz helfen ?
K.Nowak schrieb am 17.04.2023 08:20 Uhr: - - ZENSIERT - -
Man kann aber die Ursachen für diese Energiekrise nicht einfach ignorieren, sondern muss die Konsequenzen ziehen. Ein „Weiter so“ wird das Problem nicht lösen, mit grünen Dilettanten garantiert nicht.
https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-20231/wie-lange-kann-ein-land-gruen-idiotische-politik-ertragen/
W. Lambrecht schrieb am 17.04.2023 09:22 Uhr:
@Charlie Wiet
Womit wir garantiert nicht über den nächsten Winter kommen, sind die Maßnahmen der Grünen. Da werden wissenschaftlich fundierte Fakten wegen der Ideologie einfach außer Kraft gesetzt. Nur 2 Beispiele (1000 Zeichen Begrenzung):
1. Bei uns ist Gaserzeugung durch Fracking verboten. Um das umweltschädliche, teure US-Frackinggas (LNG genannt) zu importieren, wurden bereits mehrere Terminals an Nord- und Ostsee gebaut, und man ist noch stolz darauf.
2. Seit gestern sind alle AKW‘s bei uns außer Betrieb. Aber zu den AKW‘s in der Ukraine hat Minister Habeck folgende Meinung:„Die Ukraine wird an der Atomkraft festhalten. Das ist völlig klar, und das ist auch in Ordnung, solange die Dinger sicher laufen. Sie sind ja gebaut.“ Unsere etwa nicht ? Die deutschen AKW‘s gelten als die sichersten der Welt. Vor Fukushima war sogar die Laufzeit noch verlängert worden. Alle unsere Nachbarn haben AKW‘s. Wenn unser Strom nicht reicht, auch wegen der vielen E-Mobile, kaufen wir dann Atomstrom?
Seinte 87
S.W. Kraft schrieb am 17.04.2023 09:11 Uhr:
Kurz zur Sendung bei Anne Will.
Zum alternativlosen, endgültigen Ausstieg aus der Kerntechnik. Der in Parteipolitik nach einem Erdbeben im Pazifik, das an der Küste von Japan den Futschijama Tzunami auslöste, unter Kanzlerin Merkel den Ausstieg nach Einstieg einleitete, von unserer Regierung der Ampel vollendet wurde.
In alternativer Stromerzeugung wieder zurück zur Kohle, aber nur befristet. Wer soll es noch glauben?
Vertreterin für Grün, Fr. Göring Eckart: " Strom aus erneuerbaren Energien ist preisgünstiger". Nur die anteilige Wasserkraft aus 100 Jahren alten Staustufen entlang unserer Flüsse?
Der Verbrauenr zahlt die Zeche mit fortlaufenden Preiserhöhungen. Von meinem Versorger wurde mit Wirkung ab 1. Juni die nächste Erhöhung auf Abgaben, insgesamt mehr als 100% vom Grundpreis, angekündigt.
H. Lesch: Predigt auch alternativlos gegen die Kerntechnik, ohne Aussage zur Stromversorgung. Fr. Sims allein: Bezeichnete den Zustand mit allen Auswirkungen für die Verbraucher: "Zutreffend"!
S.W. Kraft schrieb am 17.04.2023 10:50 Uhr:
Die Sendung hat einmal mehr gezeigt, dass es z. Zt. keine Alternativen zum Ausstieg der Kerntechnik aus deutscher unabhängiger Stromerzeugung gibt.
Kam zwar in der Sendung nicht vor. Aber nach den Äußerungen unseres Wirtschafts- und Klimaminsters Habeck, träumt er schon von Energieversorgung aus der Ukraine mit Strom aus den aus russischer Zeit errichteten AKW sowie mit grünem Wasserstoff, vielleicht in 50 Jahren.
Seite 90
Klaus Winkler schrieb am 17.04.2023 12:04 Uhr:
Das Problem in Deutschland ist nicht nur in der Energiefrage
- daß es weder eine ausgewogene Berichterstattung zu diesem Thema gibt - sondern diese Themen bewußt manipulativ in der Öffentlichkeit abgehandelt werden. Die einseitige Sicht ist Programm!
Und die Sicht entsteht aus bekanntlich grüner Positionierung der Presse. Wenn die Informationen dem Wähler aber nur einseitig und lückenhaft bekannt werden
- braucht man sich über manches Wahlergebnis auch nicht zu wundern! Und so lässt sich Deutschland immer mehr von einer Minderheit in Entscheidungen drängen
- die ansonsten so nicht gefällt würden!
Die Seitenzahlen in roter Schrift sind die aus dem Anne Will Gästebuch
Zu Habeck und AKW‘s in der Ukraine:
AntwortenLöschenFür Habeck sind sie sicher. Wie krank ist das denn ? In der Ukraine ist Krieg. Ständig wird das AKW Saporischschja, das größte AKW Europas von der ukrainischen Armee beschossen, weil die Russen es besetzt haben. Seit März 2022 sind die Russen da und haben für eine sichere Stromversorgung der Ost- und Südukraine gesorgt bis die Angriffe von der ukrainischen Armee kamen. Es ist unverantwortlich, was die sich erlauben. Wenn es durch den Beschuss zum Supergau kommt, geht nicht nur das ukrainische Volk drauf, es betrifft dann ganz Europa, siehe Tschernobyl. Aber in unseren „neutralen Nachrichten“ heißt es: Das AKW wird seit Wochen beschossen. Ukraine und Russland geben sich gegenseitig die Schuld !