Dienstag, 8. Juni 2021

Die schuldigen Ankläger - Rubikon

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Die schuldigen Ankläger

Alternativen Medien wird neuerdings mangelnde journalistische Sorgfalt vorgeworfen — da sollten sich die Öffentlich-Rechtlichen an ihre eigene Nase fassen.
von Peter Frey

Propaganda umfasst eine Fülle von manipulativen Techniken: Einseitigkeit statt Differenzierung, Verkürzung, emotionale Aufladung von Nachrichten, permanente Wiederholung von nicht bewiesenen Behauptungen, Unterstellungen und Verleumdungen, Weglassen von für das Verständnis notwendigen Zusammenhängen sowie das unkommentierte Verbreiten von Falschinformationen in Form von Nachrichten. Tag für Tag findet der aufmerksame Zuschauer, Leser und Hörer dafür Beispiele bei den ARD-Sendern. Die öffentlich-rechtlichen Medien agieren als Spalter der Gesellschaft. Der MDR macht dabei keine Ausnahme. Der Autor forderte von dem Sender Rechenschaft.


Es ist das quantitative Ausmaß der unter dem Motto „Corona“
stattfindenden Manipulation, die einen kritischen Betrachter ermüden kann. Wir können davon ausgehen, dass dies durch die „Corona“-Berichterstattung auch so beabsichtigt ist. Die Manipulation hat System, auch wenn die darin Verstrickten das in großen Teilen nicht zu erkennen vermögen. Die Manipulation zwingt die Objekte entweder dazu, die verordnete Wahrheit hinzunehmen oder sich in den zermürbenden Kampf der Aufklärung zu begeben, in dem Stück für Stück das Geflecht aus Lügen, Halbwahrheiten und emotional geprägten, manipulativen Botschaften aufgedeckt wird.

Die Meinungshoheit hat damit kein Problem. Hat sie doch in dieser Zeit unzählige weitere Botschaften gleicher Art zu den Menschen geschickt und damit deren Denken und Fühlen den verordneten Wahrheiten unterworfen.

Um so wichtiger ist es, zum Einen die Sender mit den Fehlleistungen ihrer journalistischen Praxis zu konfrontieren und sie andererseits unter Druck zu setzen, in dem man sie verpflichtet, Stellung zu dieser Praxis zu nehmen. So lange sich die öffentlich-rechtlichen Medien nicht ehrlich den Fragen aus der kritischen Gesellschaft stellen, müssen sie sich auch den Vorwurf gefallen lassen, Fake News — Medien, Propagandaabteilungen der Mächtigen zu sein.

Offener Brief an den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR)

An Publikumsservice@mdr.de

mit der Aufforderung zur Weiterleitung an den Intendanten des MDR sowie den MDR-Rundfunkrat

Dresden, 30. Mai 2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

auf diesem Wege möchte ich Sie darauf hinweisen, dass Ihr Sender wiederholt Falschinformationen im Zusammenhang mit der sogenannten Coronakrise streut. Nicht unbedingt, in dem Sie selbst Unwahrheiten beim öffentlichen-rechtlichen Sender Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) kreieren, sondern weil sie ganz gezielt Informationen weitergeben, welche hoch spekulativ und unbewiesen, vor allem aber in deren Ausrichtung verleumderisch sind.

Ihr Sender ist also — bezogen auf den im Weiteren besprochenen, speziellen Fall — nicht der Urheber von Falschinformationen, sondern er gibt sie weiter. Er sendet eine Botschaft in Form einer Nachricht, wobei die Nachricht nichts weiter als Regierungspropaganda darstellt. Aus dem Inhalt der Nachricht meinen Sie sich herauswinden zu können, weil Sie wohl argumentieren, diese ja nicht generiert zu haben. Das ist ein Selbstbetrug. Zumal Sie Nachrichten wie diese regelmäßig emotional aufladen.

Damit ist der MDR natürlich in hervorragender Art und Weise für Desinformation und Manipulation der Bevölkerung verantwortlich. Wie im Folgenden ausgeführt, sind Sie maßgeblich an der in diesen Monaten offensichtlich werdenden Spaltung innerhalb der Gesellschaft beteiligt. Zwangsläufig verletzen die Verantwortlichen auch ihre journalistische Sorgfaltspflicht, was für eine öffentlich-rechtliche Sendeanstalt besonders schwer wiegt. Doch kommen wir zum konkreten Anlass dieses offenen Briefes (Hervorhebungen durch Autor):

„An der Universität Magdeburg ist ein neues Forschungsprojekt zum Thema ,Superspreader‘ und Aerosole gestartet. Heike Walles vom Institut für Chemie sagte MDR WISSEN, man gehe der Frage nach, wieso manche Menschen besonders viele Coronaviren ausatmen. Die Beobachtung habe man anfangs in einem Kaufhaus gemacht. Dort habe es unterschiedlich hohe Viren-Belastungen in der Luft gegeben. Eine Hypothese sei, dass das mit der unterschiedlichen Form der Atemwege bei Menschen zusammenhänge“ (1).

Das Zitat entnahm ich Ihrem „Corona-Ticker“ vom 23. Mai 2021. Die enthaltenen Links — samt der teils hässlichen Botschaften, auf welche diese verweisen — habe ich übernommen, um dem Publikum deutlich zu machen, wie Sie, die Redakteure und Journalisten beim MDR, manipulieren und Bevölkerungsgruppen gegeneinander aufhetzen. Diesen harten Vorwurf betone ich ausdrücklich.

Bevor ich nun fortfahre, möchte ich Sie auf Phänomene hinweisen, welche auch durch Ihren Sender nicht erst seit Ausrufen der Coronavirus-Pandemie tagtäglich ignoriert beziehungsweise verdreht werden. Es geht um die der Beweislast und der Unschuldsvermutung.

In einem gelebten demokratischen Rechtsstaat — und das betrifft in diesem auch die sogenannte vierte Gewalt, die Medien — sind beide das eherne Fundament desselben. Wenn man die Nachrichten Ihres Senders verfolgt, kommt der Verdacht auf, dass Sie davon noch nie etwas gehört haben. Unabhängig davon zeugt (nicht nur) ihre diesbezügliche Berichterstattung von einem bedenklichen Menschenbild,

Weil Sie nämlich in dieser, Ihrer Berichterstattung die Regeln von Beweislast und Unschuldsvermutung systematisch umkehren. Teil einer solchen Sicht ist, dass jeder Mensch grundsätzlich mit Misstrauen, er in seinem Wesen damit als egoistisch, gierig und empathielos zu betrachten ist. Er wird als Objekt in eine Situation gezwungen, in der er sich rechtfertigen, seine Unschuld beweisen muss. Aus einer solchen Sicht kann man mit inhaltsleeren moralischen Floskeln wunderbar argumentieren, nicht wahr?

In dieses Menschenbild ist auch der Verdacht eingebettet, dass jeder Mensch seine Mitmenschen mit „tödlichen Viren“ infizieren könnte. Wurde dieser Verdacht begründet? Gibt es dafür wissenschaftliche Beweise?

Sie, Redakteure und Journalisten des MDR tun so, als ob das der Fall wäre. Wie gesagt: Ihre Sprachwahl unterstellt, dass die „Superspreader“-These — vielleicht ist es ja nicht einmal eine Hypothese — wissenschaftlich bewiesen wäre. Das ist sie nicht!

Wir kommen zur Beweisumkehr und damit zu dem, was ich nun nicht tun werde, nämlich Ihnen den Nachweis zu erbringen, dass die „Superspreader“-These eine Behauptung ist, deren wissenschaftlicher Nachweis niemals erbracht worden wäre. Sie als permanenter Verbreiter von Nachrichten, welche auf der „Superspreader“-Behauptung aufbauen, haben diesen Nachweis zu erbringen. Aber sie tun es nicht.

Mir stellen sich nun eine ganze Reihe von Fragen; Fragen die sich in ähnlicher Form an jedem Tag ergeben, an dem man sich der Berichterstattung des MDR widmet.

Erste Frage

Sie bringen in der Nachricht den Begriff „Superspreader“ und verlinken dabei auf einen weiteren MDR-Beitrag vom 9. Februar, in dem Sie die Behauptung einer Studie als Nachricht verbreiten. Dort wird den „Querdenkern“ vorgeworfen, dass deren Demonstrationen mit „Superspreader-Events“ gleichzusetzen wären, was zur „dritten Welle“ geführt hätte. Der verlinkte Beitrag „glänzt“ durch Tendenziösität, die kennzeichnend für gleichgeschaltete, undifferenzierte Berichterstattung ist. Rechts im Artikel wird auf einen weiteren Beitrag verlinkt, welcher titelt: „Querdenken: Wie gefährlich ist die Szene?“

Was verstehen Sie bitte exakt unter „Querdenkern“?

Verstehen Sie mich dabei bitte nicht falsch, wenn ich Ihnen hiermit unterstelle, dass „Querdenker“ für Sie nichts weiter als ein Kampfbegriff ist, gezeichnet mit den negativen Konnotationen, die einen Feind nun einmal ausmachen müssen. Ihr Bild der „Querdenker“, wer immer das auch sein mag, ist ein emotionales, aber kein logisch herleitbares, also rationales.

Zweite Frage

Auch die zweite Frage stellt sich mir nur deshalb, weil Sie beim MDR systematisch Ihre journalistische Sorgfaltspflicht verletzen. Es ist ein einfaches, kurzes Wort, welches Ihrer Nachricht einen ganz bestimmten, entscheidenden Spin verpasst. Im Zitat weiter oben lesen wir, dass eine Forschergruppe der Frage nachgeht, „wieso manche Menschen besonders viele Coronaviren ausatmen“. Im Zitat vermitteln Sie eine implizierte Erkenntnis, die so überhaupt nicht vorliegt.

Bevor man versucht, zu ergründen, „wieso manche Menschen besonders viele Coronaviren ausatmen“, sollte man doch bitte zuvor nachgewiesen haben, dass es diese Menschen nachweislich gibt. Daher meine nächste Frage:

Aufgrund welcher wissenschaftlichen Erkenntnisse vermitteln Sie den Konsumenten, dass es nachgewiesen wäre, dass manche Menschen besonders viele Coronaviren ausatmen?

Da ja dieses Thema für Sie längst abgehakt scheint, dürfte es kein Problem für Sie sein, mir die entsprechenden Quellen vorzuweisen. Diese sind es schließlich, auf denen Behauptungen fußen. Welche sind das also und was steht da wirklich genau drin?

Um bezüglich der Quellen Missverständnisse zu vermeiden, möchte ich an die Kriterien erinnern, welche für die Qualität von Quellen maßgeblich sind: Studien, basierend auf mathematischen Modellen, mit Ergebnissen, welche per Algorithmen im Computer erbracht wurden, sind keinesfalls gleichbedeutend mit dem wissenschaftlich gesicherten Nachweis einer aufgestellten Hypothese beziehungsweise These, die über die kritische Prüfung, über die kontinuierliche Testung ihres Wahrheitsgehalts zu einer gefestigten Theorie erwachsen könnte.

Dritte Frage

Die Herausforderung in Beantwortung der dritten Frage besteht bereits darin, dass man zuvor ernsthaft die Antwort auf die zweite Frage gesucht hat. Das bedeutet natürlich auch, die Quellen kritisch zu prüfen. Diese und ihre Inhalte einfach als Nachricht weiterzureichen ist kein Journalismus. Vielmehr degradiert man sich mit einem solchen Verfahren zum reinen Überbringer von Botschaften.

Aber Sie, beim MDR, machen eben mehr. Sie bringen eine Botschaft unter, eine mit starker emotionaler Wirkung, einer Unterstellung, Verleumdung. Ja, Sie, die Angestellten beim MDR betätigen sich regelmäßig als Verleumder. Hier Ihre Überschrift zur „Superspreader“-Verlinkung im Zitat weiter oben:

„Querdenken-Großdemonstrationen höchstwahrscheinlich Superspreader-Events“. Wollen Sie mir allen Ernstes erzählen, dass diese Titulierung journalistische Standards erfüllt?

Mehr noch: Ist die grundsätzliche Tendenz des Titels tatsächlich in Ihrem Hause erwachsen oder wurde diese möglicherweise vorgegeben? Entschuldigen Sie bitte, dass ich hier spekuliere, aber der journalistische Mangel ist so offensichtlich, dass man hier als aufmerksamer Leser einfach skeptisch werden muss. Das hat nichts mehr mit einer journalistisch sauber aufbereiteten Nachricht zu tun.

Das ist vielmehr eine ungeheuerliche, tendenziöse, emotionale Beeinflussung der Konsumenten, welche den Verdacht, den Sie da äußern, zwangsläufig aufnehmen. Unser Gehirn ist nun einmal so aufgebaut. Diese Beeinflussung ist kein Versehen, sie ist beabsichtigt, das unterstelle ich Ihnen. Denn Sie und die Mitarbeiter in Ihrem Haus sind nicht blöd, sie sind in ihrem Handwerk ausgebildet.

In Obigem, im Gesinnungsjournalismus, der kritisch nachfragenden, skeptischen und damit unbequemen Mitmenschen moralische Defizite unterstellt, strapaziert sich der MDR allerdings ständig. So Sie hierfür Beispiele als Belege anfordern, bin ich gern bereit Ihnen eine reichliche Auswahl in einem weiteren offenen Brief beizubringen.

Fassen wir einmal kurz zusammen: Sie hantieren mit dem Begriff „Querdenker“ als Kampfbegriff, wen Sie darunter subsumieren, kann ich erahnen, aber besser ist es natürlich, Sie verschaffen uns allen dazu Klarheit.

Des Weiteren werfen Sie mit dem Wort „Superspreader“ herum und verlinken dafür auf einen weiteren eigenen Beitrag, der wiederum vorrangig geeignet ist, die von Ihnen ungeliebten „Querdenker“ zu verleumden, ja zu verteufeln, gar als Gefahr für die Volksgesundheit zu begreifen. Dabei „argumentieren“ Sie mit einer Studie, deren wissenschaftlicher Wert gegen null geht, der Charakter einer Gefälligkeitsstudie dagegen aus fast jedem Satz sprießt (2, a1).

Aber den wissenschaftlichen Anstrich im Kern, den Sie der Nachricht geben, unterlegen Sie — ich mag es nicht glauben — mit diesem hier:

„Forscher des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim (ZEW) sowie der Berliner Humboldt-Universität (HU) wollen das (die vorgebliche Gefahr durch ‚Corona‘-‚Superspreader‘ für die Volksgesundheit) in einem neuen Diskussionspapier abschätzen. Weil es keine direkten Daten dazu gibt, wie hoch der Anteil von sogenannten Corona-Skeptikern an der Gesamtbevölkerung eines Ortes ist, zogen die Wissenschaftler verschiedene Hinweiswerte für ihre Analyse heran. Bei dem Beitrag handelt es sich um ein Diskussionspapier des ZEW, es ist also nicht durch den Review-Prozess einer wissenschaftlichen Zeitschrift gegangen. Die Annahmen der Forscher klingen dennoch plausibel“ (3).

Nun also Frage Nummer drei:

Worauf begründet Ihre Behauptung „Die Annahmen der Forscher klingen dennoch plausibel.“, so doch die behandelte Studie — ich kategorisiere sie mal unverblümt als Gefälligkeitsstudie — jedem, aber wirklich jedem Anspruch an Wissenschaftlichkeit Hohn spottet?

Jedem Journalisten mit einem Mindestmaß an Berufsehre müsste doch spätestens an dieser Stelle die Hand abfaulen. Was hat das noch mit einer seriösen Nachricht zu tun? Nichts, denn was Sie da wiedergeben, ist nichts weiter als ein Glaubensbekenntnis, ein emotionales Geständnis, auf welcher Seite Sie in der mit von Ihnen gespaltenen Gesellschaft zu stehen gedenken.

Nun ist der Verfasser dieses offenen Briefes nicht naiv. Und nicht umsonst brachte ich vorhin ins Spiel, dass Ihre Nachricht überhaupt nicht die Ihre ist, sondern nur beauftragt wurde, durch Sie weitergegeben zu werden. Das lässt sich schon deshalb schlussfolgern, weil neben Ihnen auch sämtliche anderen Massenmedien obigen journalistischen Schund mit ähnlichen tendenziösen, verleumderischen Titeln in der gleichen kritiklosen Art und Weise an ihre Kunden verkauft haben (4 bis 6).

Vierte Frage

Hierzu eine weitere Passage aus dem eingangs wiedergegebenen Zitat aus Ihrer Nachrichtenabteilung:

„Die Beobachtung (dass manche Menschen besonders viele Coronaviren ausatmen) habe man anfangs in einem Kaufhaus gemacht. Dort habe es unterschiedlich hohe Viren-Belastungen in der Luft gegeben“ (1i).

An dieser Stelle mache ich darauf aufmerksam, dass diverse Plattformen der alternativen Medienszene neuerdings Post erhalten, in der ihnen mangelnde journalistische Sorgfalt vorgeworfen wird — übrigens auch in deutlich so gekennzeichneten Meinungsbeiträgen. Ein Vorwurf zielt dabei auf die unzureichende Handhabung von Quellen. Verantwortlich für dieses, doch gelinde gesagt erstaunliche Gebaren, sind verschiedene Landesmedienanstalten (LMA) (7). Was meinen Sie, sehr geehrte Damen und Herren: Ist es vielleicht angebrachter, diesen offenen Brief an die hiesige, an die für den MDR zuständige LMA zu senden?

Daher meine vierte Frage:

Wie lautet die exakte, nachprüfbare Quelle, in der sauber dokumentiert ist, auf welche Art und Weise die „Virenbelastungen“ in der Luft eines Kaufhauses erfasst wurden?

Denn das finde ich hochinteressant: Man hat tatsächlich, Luftproben genommen und in diesen Viren nicht nur gefunden, sondern auch quantifizieren können? Mehr noch, man hat gar Varianzen über die Zeit ermittelt — aus der Luft eines Kaufhauses? So das stimmt, sollten diese Erkenntnisse der breiten Öffentlichkeit transparent gemacht werden, finden Sie nicht auch? Befreien Sie mich bitte von dem dringenden Verdacht, dass Sie hier ein weiteres Mal Falschnachrichten verbreiten.

Fünfte Frage

Aus Ihrem Beitrag sei erneut zitiert:

„Für die Untersuchungen will Walles eine künstliche Lunge wachsen lassen sowie eine Luftröhre und die oberen Atemwege nachbauen. Die gewonnenen Daten sollen per Computer analysiert werden. Mit den Ergebnissen könnte man Walles zufolge zum Beispiel ein Spray entwickeln, dass die Oberflächenspannung in den Atemwegen so verändert, dass virentragende Aerosole erst gar nicht entstehen, oder wenn sie entstehen, die Atemwege nicht verlassen. Das Magdeburger Projekt läuft drei Jahre und wird von der Deutsche Forschungsgemeinschaft mit 900.000 Euro bezuschusst“ (1ii).

Wenn wir erfassen wollen, was in diesem Zitat schräg daher kommt, ist es nützlich, die journalistischen Schlechtleistungen weiter oben erfasst zu haben. Denn das eine baut auf dem anderen auf. Doch auch ohne dies kann ein aufmerksamer Leser stutzig werden. Erstens wird hier von Modellen gesprochen. Diese Modelle werden mit Daten gefüttert. Die Ausgangsdaten werden dann von Computerprogrammen ausgewertet. All das ist künstlich und leider — das liegt in der Natur der Sache — auch beliebig manipulierbar. Doch nichts davon ersetzt wirkliche Untersuchungen an realen Objekten.

Doch etwas anderes erscheint mir an dieser Stelle noch wichtiger. Denn mit Ihrer Nachricht verbreiten Sie die Behauptung der „virentragenden Aerosole“. Wie gesagt, ist es eine pure Behauptung, eine die — so ergeben es wenigstens meine intensiven Recherchen — in keiner Weise ausreichend durch wissenschaftliche Erkenntnisse gestützt ist. Daraus ergibt sich die fünfte Frage:

Wo sind die Quellen, die zweifelsfrei, prüfbar und somit wiederholbar den wissenschaftlichen Nachweis für die Existenz virentragender Aerosole erbracht haben?

Da Sie in Ihrer Berichterstattung auf das Coronavirus fokussieren, ist es gerechtfertigt, den nachgefragten Nachweis für „virentragende Aerosole“ speziell für das Coronavirus zu stellen.

Dabei möchte ich es belassen. So es Ihnen gelingt, meine Bedenken zu zerstreuen und die gestellten Fragen konkret zu beantworten, wäre das eine gute Basis, um die Kommunikation weiterzuführen — auch gern die mit den Kollegen Ihrer Sparte MDR Wissen (von denen die Informationen der kritisch betrachteten Nachricht geliefert wurden). Irrtümer könnten ausgeräumt und mein Vorwurf, dass Ihr Sender politische Auftragsarbeit für die Regierenden leistet, geschwächt werden.

Bis dahin aber werfe ich dem Hause MDR vor, in Bezug auf das „neuartige Virus“ und die „Corona-Bekämpfung“ statt mit differenzierter Berichterstattung, die sich Wertungen weitestgehend enthält, mit hochemotionalen Botschaften an die Bevölkerung aufzuwarten.

Diese Botschaften tragen allesamt Merkmale von Propaganda, einer gezielten Manipulation der Konsumenten. Welche Motive dafür ursächlich sind, möchte nicht Teil dieses offenen Briefes sein.

Die von mir eher zufällig entdeckte Nachricht möchte das beispielhaft verdeutlichen.

In Erwartung Ihrer Antwort, freundliche Grüße,

Peter Frey

Liebe Leser, bleiben Sie bitte schön aufmerksam.



Redaktionelle Anmerkung: Dieser Artikel erschien am 30. Mai 2021 unter dem Titel „Offener Brief an den Mitteldeutschen Rundfunk“ auf Peds Ansichten und ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen kann er gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Bei Verlinkungen auf weitere Artikel von Peds Ansichten finden Sie dort auch die externen Quellen, mit denen die Aussagen im aktuellen Text belegt werden.




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Peter Frey Peter Frey, Jahrgang 1960, ist seit 1965 Dresdner, gelernter Autoschlosser, war LKW-Fahrer, Taxifahrer, selbständig in der IT-Beratung. Nach der Insolvenz war er Sozialhilfeempfänger, Hartz-IV-Empfänger, und studierte schließlich ab 2004 Informationstechnik und ist seit Jahren in Dresden in der Friedensbewegung aktiv. Er will Menschen aufwecken und so zu aktivem, selbst bestimmten, dem kleinen wie dem großen Frieden gewidmeten Handeln bewegen. Seit einigen Jahren ist er hauptberuflich als Administrator tätig und betreibt nebenher den Blog Peds Ansichten.“.
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Der Artikel ist erschienen bei :Rubikon-News

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