Montag, 27. April 2020

Presseclub - 26.4.2020 - Geldhahn auf gegen Corona: Wieviel können wir uns leisten?



So. 26. April 2020, 12.03 - 13.00 Uhr

Geldhahn auf gegen Corona: Wieviel können wir uns leisten?


Moderation:
Jörg Schönenborn
Mitglied Atlantikbrücke
Programmdirektor des WDR
Bilder: Screenshots

Mit einem neuen milliardenschweren Hilfspaket stemmt sich die große Koalition gegen die Coronakrise. Um Wirtschaftspleiten und Massenarbeitslosigkeit zu vermeiden, wird das Kurzarbeitergeld erhöht, Arbeitslosengeld verlängert und die Steuern für kleine Unternehmen und Gastronomen gesenkt. Auch Schüler und Schulen sollen Geld bekommen für den digitalen Fernunterricht. Insgesamt beläuft sich das Rettungspaket mindestens auf eine Billion Euro. Kein anderes Land in Europa nimmt so viel Geld in die Hand. Ist dieser riesige Rettungsschirm groß genug oder doch eher zu klein? Kann der Staat tatsächlich für alles und jeden eine Lösung finanzieren?

Unser Schuldenberg wird wachsen

Die Coronakrise schlägt inzwischen voll auf den Arbeitsmarkt durch. Jede zweite Firma fährt Kurzarbeit, fast jedes fünfte Unternehmen will Arbeitsstellen abbauen. Je nachdem, wie lange die Pandemie anhält, erwarten Wirtschaftsexperten eine tiefe Rezession. Kein Tag vergeht, an dem nicht eine neue Klientel um finanzielle Hilfe bittet. Deshalb stellt sich die Frage: Unterstützt die Regierung eigentlich diejenigen, die es am dringendsten brauchen? Haben wir künftig überhaupt noch genug Spielraum für notwendige Zukunftsprojekte? Fakt ist: Die Schuldenbremse ist - vorerst - vom Tisch, erst recht die „schwarze Null“. Unser Schuldenberg wird wachsen: Die Befürworter dieser Rettungspolitik sagen: Kein Problem, Deutschland kann sich das leisten. Stimmt das? Zumal die Kanzlerin auch versprochen hat, den deutschen Anteil am EU-Haushalt deutlich aufzustocken, um unseren europäischen Nachbarn in der Coronakrise zu helfen. Irgendwann kommt aber der Tag, an dem uns die Regierung die Rechnung präsentiert. Und dann stellt sich die Frage: Wer soll das bezahlen? Wie erreichen wir eine gerechte Verteilung der Lasten?

Links:
Sendungsseite
Linktipps
Gästebuch

Auffällig war in dieser Sendung:
Immer wenn jemand das durchnittliche Vermögen zwischen Italienern und Deutschen vergleichen wollte, hatte ich den Eindruck Herr Schöneborn bekommt augenblicklich Schnappatmung und muss sofort das Thema wechseln.


711 Kommentare, davon 75 gesperrt

Uwe B schreibt am 26.04.2020, 12:32 Uhr :
Wie selbstverständlich gibt Deutschland auf die ein oder andere Weise Geld an die anderen EU-Staaten über die vertraglichen Pflichten hinaus. Im Presseclub wird das auch positiv kommentiert, in dem Sinne"...wir haften ja ohnehin.." Deutschland steht ja gut da. Ich für meinen teil möchte als Betroffener darauf hinwiesen, dass Deutschland deshalb so gut dasteht, weil hier die Leute mit 67 in Rente gehen und 45 Beitragsjahre brauchen, während in Italien nur 35 Jahre nötig sind und das Renteneintrittsalter bei 62 Jahren liegt. Ich bezahle das Ganze also mit dem kostbarsten, was ich habe, meiner Lebenszeit. Dieser Aspekt fällt völlig unter den Tisch! Wenn schon dann will ich auch nach 35 Beitragsjahren und 62 Jahren (und 90% der letzten Bezüge ) nach Hause. Dann kann man schauen, wer wem was zu geben hat.
Heinrich schreibt am 26.04.2020, 11:09 Uhr :
Kurzarbeit und zusammenbrechende Firmen, eine Fahrzeugindustrie die madig gemacht wurde und sich momentan noch im Fahrwasser Corona verstecken kann, die Tourismusindustrie liegt momentan auch darnieder. Steuern werden einbrechen und damit auch die Leistungen von Staat und Kommunen. Ob man will oder nicht, die Wirtschaft wird wieder zum Laufen gebracht werden müssen. So viel Schulden kann man gar nicht machen, bzw. wer soll die je wieder tilgen? Und was die EU, diesen Schuldenmacherverein angeht, .....
    Franz-Josef , geschrieben am 26.04.2020, 11:23 Uhr :
    Ruinen schaffen ohne Waffen.

Heinz Becker schreibt am 26.04.2020, 12:30 Uhr :
Was reden denn die Damen und Herren da? Es ist genug Geld da. Jahrelang wurde versucht auch nur die geringste Rentenerhöhung zu bekommen oder den Hartz 4 Betrag etwas zu erhöhen. Immer wurde das abgelehnt mit dem Hinweis, es sei kein Geld da.
Renate Koller schreibt am 26.04.2020, 13:40 Uhr :
Guten Tag, was mich bei vielen Diskussionsbeiträgen stört ist, dass oft despektierlich von der "kleinen Verkäuferin" gesprochen wird, wie auch heute wieder von der " kleinen" Journalistin der Sueddeutschen Zeitung. Zudem gibt es auch Verkäufer. Außerdem interessiert mich, welchen Beitrag die Beamten leisten müssen. Auch in einigen Ämtern gibt es aufgrund der Krise momentan wenig zu tun. Bekommen sie weiterhin volle Bezüge oder auch eine Art Kurzarbeitergeld? Freundliche Grüße R. Koller
    H. Bauer , geschrieben am 26.04.2020, 14:09 Uhr :
    Beamte sind "heilige Kühe", in allen Belangen.....unantastbar,.....!!!

Günter Schmid schreibt am 26.04.2020, 13:53 Uhr :
Ich denke, alles was uns die Ära Merkel eingebrockt hat, Kosten der Energiewende, Flüchtlingsaufnahme -und Unterhaltkosten, Bankenrettung und anderes mehr kann nun dem Virus in die Schuhe geschoben werden. Wir hätten's ja locker geschafft ohne die unglückselige Pandemie.
    Hajo Kuhn , geschrieben am 26.04.2020, 14:04 Uhr :
    Wahre Dinge gelassen ausgesprochen, Herr Schmid.
    Gabriela Dohm , geschrieben am 26.04.2020, 14:07 Uhr :
    Die Atom - MÜll Katastrophe(N) (Asse und Co.) zu der Zeit als Merkel Umweltministerin gewesen ist, haben sie noch vergessen.
    lotta , geschrieben am 26.04.2020, 14:44 Uhr :
    Man fragt sich wirklich woher die Merkel ihren Heiligenschein hat.

B.Tester schreibt am 26.04.2020, 14:01 Uhr :
In Venedig gabs den berühmten Maskenball, oft Rekordverdächtig. Bald ist in ganz DE Maskenball. Ebenfalls Rekorverdächtig. Weltweit gibt es nicht ähnliches. Und das für unbestimmte Zeit. Ist das Vermummungsverbot vorerst aufgehoben? Erst hieß es Masken bringen nicht, dann waren Masken Virenschleudern, dann konnte der Staat nicht ausreichend liefern weil ausgelagert, verschenkt wurden diese auch noch und nun kommt die Maskenpflicht! Wie sich Politiker doch von Tag zu Tag, von Woche zu Woche sich wenden, eben Wendehälse. Was früher falsch war soll heute richtig sein?
    Renate Meile , geschrieben am 26.04.2020, 14:18 Uhr :
    Mundlappenpflicht-Verordnung grenzt eh an Vodoo. Selbst gehäkelte oder gestrickte Masken würden durchgehen. Hält die Menschenangst schön weit oben, wenn man jeden Tag mit den Maskenfratzen konfrontiert wird. Und wie schon gesagt: Angst macht aus Bürgern Untertanen. Mir egal, wieviele Läden jetzt geöffnet werden. Dank der Mundlappenpflicht-Verordnung werde ich erstmals in meinem Leben so weit wie möglich im Netz bestellen. Sorry lokaler Handel so sad.
    Susanne G. , geschrieben am 26.04.2020, 14:35 Uhr :
    Ich lasse mir keine Maske verordnen, deren Schutzwirkung nicht eindeutig nachgewiesen ist.
    Wolfgang M , geschrieben am 26.04.2020, 14:39 Uhr :
    Die Wende beim Nutzen der Masken schadet natürlich. Das schafft kein Vertrauen. Übrigens waren erst die WHO und das RKI gegen die Masken. Das sollten die Fachleute sein. Da hat die WHO wirklich Mist gebaut. Bis heute werden in Deutschland über Flughäfen Einreisende aus Risikoländer nicht untersucht. Dafür hätte die WHO plädieren sollen. Da wundern sich Iraner, dass sie ohne Fiebermessen und ohne Quarantäne in Deutschland einreisen können. Die Asiaten schütteln über Deutschland nur noch den Kopf.

Siegfried E. schreibt am 26.04.2020, 14:08 Uhr :
Der Geldhahn soll wohl weniger gegen Corona aufgedreht werden als zur Pflege dieser Pandemie. Denn es gab schon lange keinen glaubwürdigeren Vorwand für die elitäre Optimierung der Wirtschaft durch eine rentable Reform der Anspruchsberechtigung auf Grund- und Menschenrechte sowie des Rechtsstaatsprinzips. Die Fridays-For-Future-Schulschwänzung konnte durch eine noch rentablere Schulschließung bereits optimiert werden. So kann mit dem Segen von Corona der Weg für die abhängig Beschäftigten in die neoliberale Hölle der Prekarisierung bei klimaneutral rationiertem Wasser und Brot und dafür mit dem durch Immunitätszertifikat aus der Corona-Quarantäne entlassenen Rausch von Gladiatoren-Geisterspielen freigemacht werden. Und die Bürger, die durch Konsumverzicht Geld gehortet haben, kann man nun mithilfe der Corona-Rezession durch Entwertung enteignen. Als gern gesehene Nebenwirkung lacht dann den besonders Tüchtigen in der medizinischen Forschung auch wieder das so lange vermisste Glück.

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen

Der Kommentar erscheint manchmal erst nach Freigabe