Samstag, 9. März 2013

Mehdorn wird Chef des Berliner Flughafens, das ist wirklich paradox

„Eine gelungene Satire“ glaubt der unbedarfte Leser um dann mit Erstaunen festzustellen: Es ist gar keine Satire, die meinen es ernst und machen auch hier wieder den Bock zum Gärtner.

Einer der nun wirklich oft genug bewiesen hat, dass er der Fachmann für Pleiten, Pech und Pannen ist, soll eines der vielen Dauerdebakel übernehmen.


BER-Überraschung: Mehdorn wird Chef des Berliner Flughafens

Es ist ein spektakuläres Comeback: Ex-Bahn-Chef Mehdorn wird neuer Chef des Hauptstadtflughafens BER. Als Air-Berlin-Chef ging er noch vor kurzem juristisch gegen die Betreiber vor. Grünen-Fraktionschefin Künast gibt sich entsetzt - die Betreiberfirma habe sich endgültig dem Gespött aussetzt.
Berlin - Hartmut Mehdorn soll neuer Chef des Hauptstadtflughafens BER werden. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung. "Ich freue mich, dass wir Hartmut Mehdorn als neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung der FBB gewinnen konnten", sagte Ramsauer. Ein Sprecher des Flughafens wollte den Bericht dagegen weder bestätigen noch dementieren. Er verwies auf eine vorgezogene Pressekonferenz am Mittag.
Der BER-Chefposten ist seit Januar nicht besetzt. Der Aufsichtsrat hatte den früheren Geschäftsführer Rainer Schwarz abgesetzt, weil die Eröffnung des Airports zum vierten Mal abgesagt werden musste.
Mehdorn hatte erst zu Jahresbeginn nach 16 Monaten den Chefposten bei Air Berlin aufgegeben. Im November ließ er wegen der Verzögerungen beim BER-Bau eine Feststellungsklage auf Schadensersatz gegen die BER-Betreiber einreichen. Mehdorn kritisierte die wiederholten Verschiebungen des Eröffnungsdatums scharf. Manch einer habe wohl vergessen, "dass die Erdachse eben nicht durch den Nabel von Berlin geht", sagte er im vergangenen Jahr. …
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Nachdem der ehemalige Chef des Frankfurter Flughafens, Wilhelm Bender, abgesagt hat, kommt natürlich nur noch Mehdorn infrage.
Wie größenwahnsinnig muss einer sein der nach so vielen Pleiten sich jetzt noch eine der größten Geldvernichtungsbaustellen im Land zuzutraut. Lockt wieder Mammon?
Spiegel schreibt noch:
„Als BER-Chef werde Mehdorn mehr als eine halbe Million, aber "deutlich weniger als eine Million" Euro verdienen, schreibt "Bild". Sein Vorgänger Rainer Schwarz hatte jährlich rund 550.000 Euro verdient.“

„Auch durch seine direkte Wortwahl fiel Mehdorn vielfach auf. So bezeichnete er den Bahnkundenverband Pro Bahn Ende 2002 als einen Verein von „selbst ernannten Eisenbahnfreunden“, die sich zu einem typisch deutschen Meckerverein zusammengetan hätten.
Vielfältig kritisiert wurde auch die Unternehmensstrategie, insbesondere zahlreiche Maßnahmen zur Rationalisierung und Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Deutschen Bahn AG im Hinblick auf die geplante teilweise Kapitalprivatisierung. Häufig wurde kritisiert, das Unternehmen würde Investitionen in das Schienennetz vernachlässigen, um das Ergebnis für Investoren aufzupolieren. Teils wurde berichtet, Mehdorn habe das Unternehmen unbedingt an den Kapitalmarkt bringen wollen, um seine Berufslaufbahn damit krönend abzuschließen.
Weitere Kritikpunkte waren unter anderem die Einführung eines neuen Preissystems (2002) und die Einstellung des InterRegio. Ferner wurde die „Abkopplung“ von Großstädten (zum Beispiel Chemnitz, Bremerhaven oder Gera) und des Bahnhofs Zoo in Berlin vom ICE/IC-Verkehr kritisiert. Meinhard von Gerkan verklagte die Deutsche Bahn, nachdem Mehdorn architektonische Änderungen am neuen Berliner Hauptbahnhof angeordnet hatte, die erheblich in den Architektenentwurf eingriffen. Der Verein Deutsche Sprache verlieh 2007 Mehdorn den Titel „Sprachpanscher des Jahres“ für den gehäuften Gebrauch von Anglizismen durch die Deutsche Bahn. Auch nachdem Anfang 2009 die Überprüfung der Stammdaten des Großteils der DB-Mitarbeiter („Screening“) bekannt wurde, kamen zahlreiche Rücktrittsforderungen auf. Nachdem Ende März 2009 die jahrelange Filterung bestimmter E-Mails durch das Unternehmen bekannt wurde, verlor Mehdorn den uneingeschränkten Rückhalt der Bundesregierung.

… und nun hat er wieder Rückhalt oder steht kein anderer zur Verfügung?

Na ja, was will man machen? Auch unsere Miss-Erfolg mit ihrer besten Bundesregierung seit der Wiedervereinigung hat ja kein kompetentes Personal mehr.

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