Montag, 25. März 2013

Zyperns Staatspleite abgewendet? Auf wessen Kosten?

Eingestellt: 25.03.2013, 10:56 | Ergänzt 11:36 | 18:16 | 18:36

So jubelt die Wirtschaft
- Anleger erleichtert, Zypern-Einigung sorgt für gute Stimmung
- Aktien steigen wieder
- Euro erholt sich

... und was sagt der Normalbürger?
Der wird gar nicht gefragt!
Wenn man manche Kommentare bei deutschen Medien liest, dann weiß man: die verordnete Gehirnwäsche wirkt immer mehr

So sieht man es bei
Deutsche Wirtschafts Nachrichten


Der Deal Zyperns mit der EU bedeutet die Übernahme der Kontrolle aller europäischen Bank-Guthaben durch die EU. Wer sein Geld auf die Bank getragen hat, hat ab sofort keine Sicherheit mehr, dass er es jemals wiedersieht. Ab sofort sind alle Banken in der Euro-Zone offizielle Hausbanken der Bürokraten in Brüssel.

Der aus Panik vor einem verfrühten Euro-Crash gezimmerte Deal zwischen Brüssel und Zypern markiert das Ende des klassischen Bank-Wesens, wie man es bisher kannte. Die Troika hat den vollen Zugriff auf jedes einzelne Bank-Konto – und macht im Krisenfall davon knallhart Gebrauch.
Nur scheinbar ist nämlich der Wegfall der Zwangs-Abgabe ein Erfolg. Die Euro-Retter haben davon vorerst die Finger gelassen, weil es sonst am Montag zu einem Bank-Run in ganz Europa gekommen wäre.
Der Schuldenschnitt ist in Wahrheit viel härter. Denn die Troika aus von niemandem gewählten Funktionären von EU, IWF und EZB hat nunmehr amtlich festgestellt: Bank-Guthaben von über 100.000 Euro sind vogelfrei. Auf sie kann nach Belieben, ohne Vorwarnung und ohne Rechtssicherheit über Nacht zugegriffen werden. Die Grenze von 100.000 Euro ist absolut willkürlich.
Nur Leute, die annehmen, dass ihr Gehalt und ihre Rente auf ewig sicher sind, werden dem schleimigen Gerechtigkeits-Gefasel von Schäuble & Co. aufsitzen, dass 100.000 Euro automatisch Reichtum bedeuten. Jede ausbezahlte Lebensversicherung, Abfertigung, angesparte Gelder, Erbschaften können diesen Betrag schnell übersteigen. Die Lehre für jeden Bürger in der Euro-Zone ist eine Umwertung aller bisherigen Werte: Nur Geld, das man nicht auf der Bank hat, ist sicher.

und bei Spiegel-online steht es etwas politisch konformer
Staatspleite abgewendet: Minister beschließen Rettungsplan für Zypern

Kurz vor zwei Uhr nachts war es entschieden: Die EU-Finanzminister haben einem Rettungsplan für Zypern zugestimmt und machen damit den Weg für milliardenschwere Beihilfen frei. Die Laiki-Bank wird zerschlagen, Kleinsparer werden verschont, Gutbetuchte zur Kasse gebeten.

Brüssel - Zyperns Präsident Nikos Anastasiades twitterte nach Mitternacht, die Vorverhandlungen hätten zu einem Ergebnis geführt. Gut zwei Stunden später akzeptierten die EU-Finanzminister den Vorschlag der Troika von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) mit Zypern. Das Rettungspaket beinhalte Kredithilfen der Euro-Staaten und des IWF von zehn Milliarden Euro.
Dafür musste Zypern aber massiv in Vorleistung gehen. Dem Vernehmen nach ist die Zwangsabgabe auf Bankguthaben vom Tisch. Allerdings soll die Laiki-Bank, die zweitgrößte Bank Zyperns, in eine Good Bank und eine Bad Bank zerschlagen werden. Einlagen bis zu 100.000 Euro seien dabei garantiert, während alle höheren Guthaben verlorengingen, erklärte ein EU-Diplomat.
Lesen Sie hier:

und anschließend hier:
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/03/25/schaeuble-spareinlagen-sind-sicher-wenn-es-keine-staatspleite-in-europa-gibt/
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sagt, die deutschen Spareinlagen sind sicher – sofern nicht ein europäisches Land zahlungsunfähig wird. Damit räumt Schäuble erstmals ein, dass der Euro-Crash von den deutschen Sparern bezahlt werden wird. Allerdings hält Schäuble die Vorstellung, ein Land könne pleitegehen, für „unrealistisch“.

Wer glaubt dem denn noch?

Bank-Run andersrum, willkommene Marktbereinigung
Europas Banken schnappen sich Groß-Kunden aus Zypern

Das Vertrauen der Russen in das Bankensystem Zyperns ist zerstört. Sie werden ihre Geschäfte künftig anderswo machen und werden auch bereits von Banken aus ganz Europa umworben. Ein zypriotischer Anwalt mit russischen Klienten fragt. „Warum ist es in Zypern Geldwäsche und in London ein angesehenes Geschäft?

Klingt doch irgendwie alles sehr verdächtig, oder?


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