7 Juli 2012 | Von
dpa, dpa-infocom
Bundespräsident Joachim Gauck hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
gemahnt, die Maßnahmen zur Euro-Rettung den Bürgern zu erklären: «Sie hat nun
die Verpflichtung, sehr detailliert zu beschreiben, was das bedeutet, auch
fiskalisch bedeutet.
„Er sei froh über die
Klagen gegen den dauerhaften Euro-Rettungsschirm ESM und den europäischen
Fiskalpakt, sagte Gauck im ZDF-Sommerinterview, über das die «heute»-Sendung am
Samstag berichtete.
Das
Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe verhandelt am Dienstag über die
Eil-Anträge gegen ESM und Fiskalpakt. Die Kläger wollen verhindern, dass der
Bundespräsident die Gesetze unterzeichnet. Mit einer Entscheidung des höchsten
deutschen Gerichts in Karlsruhe wird noch im Juli gerechnet.
Ausführlich ging der
Bundespräsident im ZDF-Interview auf die Schwierigkeiten der Politik ein, den
Bürgern die Notwendigkeiten zur Lösung der Euro-Krise zu vermitteln. «Manchmal
ist es mühsam zu erklären, worum es geht. Und manchmal fehlt die Energie, der
Bevölkerung sehr offen zu sagen, was eigentlich passiert. Da kann ich helfen.»
Die Politik insgesamt würde manchmal zu wenig kommunizieren.
Das ZDF-Sommerinterview wird am
Sonntagabend ausgestrahlt.“ der ganze Artikel hier
Klaus hat mal wieder besser aufgepasst als ich und mich auf obigen Artikel
aufmerksam gemacht.
Mag ja sein, dass ich mich über Gauck getäuscht habe und er hat doch einen eigenen Willen und
ist gar nicht so kanzlerinnenhörig wie es damals den Anschein hatte, aber wie
nahezu alle in der Regierung und im Parlament spricht unser Bundespräsident, die
eigentlichen Aufgaben dieser Institutionen nicht an.
Deren verfassungsmäßige Aufgabe
ist es nämlich nicht, eigenständig irgendwelche Rettungsmaßnahmen, wie den ESM,
in die Wege zu leiten, deren Finanzaufwand ein Mehrfaches des BIP beträgt, sie selber teilentmachtet und die die gesamte Nation auf Jahrzehnte in
höchstem Maße zusätzlich verschuldet. Wenn sie es wäre, hätten sie bestimmt nicht alles so still und heimlich durchgeführt. Dann wäre wohl auch in den ÖR schon mal berichtet worden.
Für was sich diese selbsternannte „Elite“ befugt erklärt ist
keinesfalls mit dem Wählermandat abgedeckt und deshalb halte ich es mit diesem
Kommentator des Artikels:
Bei allem Respekt vor
unserem Bundespräsidenten übersieht auch er, dass uns Bürgern nichts erklärt zu
werden braucht. Wir sind doch das Volk
und die Parlamentarier und die Regierung haben den Volkswillen zu
repräsentieren. Die Parteien wirken
nach dem Grundgesetz auch nur an der Willensbildung des Volkes mit; sie sind
aber nicht das Volk. Und die Notwendigkeiten der Euro-Rettung zu erklären
besteht auch nur dann, wenn wir den Euro auch wollen. Erklärungsbedarf besteht also darin, warum die Regierung etwas retten
will, was wir Bürger gar nicht wollen. Außerdem bestreite ich, dass die
Kanzlerin überhaupt ein Mandat hat, ohne Zustimmung des Bundestages so weit
reichende Versprechungen zu machen. Trotzdem finde ich es gut, dass der Bundespräsident
sich einmischt.
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