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Mo, 02.07.12 | 22:45 Uhr Das ERSTE
Wenn jeder jeden täuscht
Film von Michael Wech
Sendungsbeschreibung; von der Seite der ARD
„Verona, im Frühjahr 1996. Theo Waigel, damals deutscher
Finanzminister, schaut seinen griechischen Amtskollegen, Yannos Papantoniou,
erstaunt an: „Ihr seid nicht dabei und werdet nicht dabei sein." Auf dem
EU-Finanzministertreffen hatte Papantoniou plötzlich gefordert, dass auch
griechische Buchstaben auf die Banknoten gedruckt werden. „Ich konnte mir gar
nicht vorstellen, dass Griechenland mit seinen Zahlen in absehbarer Zeit
Mitglied werden würde", erzählt Waigel.
Doch Papantoniou bleibt bei seiner Forderung und schlägt
Waigel eine Wette vor: Griechenland werde den Euro bekommen. Heute - nach nur
zehn Jahren ist Europas historisches Gemeinschaftsprojekt in Gefahr. Wie konnte
das passieren? Trägt nur Griechenland die Schuld?
Erstmalig werden die folgenschweren Fehlentscheidungen in der Frühphase des Euro in einer umfassenden Dokumentation aus der sehr persönlichen Sicht der Handelnden erzählt. Der Film ist mehr als eine spannende Chronik weltgeschichtlicher Ereignisse. Mit großem Rechercheaufwand rekonstruiert Michael Wech in der Dokumentation, wie sich Europas Politiker gegenseitig täuschten. Nahezu alle verantwortlichen Finanzpolitiker in Deutschland, Griechenland und Brüssel sprechen offen über die wilden Anfänge der Währung, darunter u. a. die beiden ehemaligen Bundesfinanzminister Theo Waigel und Hans Eichel, der aktuelle Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, der langjährige Chef der Eurogruppe Jean-Claude Juncker, der frühere Bundesbankchef Hans Tietmeyer sowie der damalige Finanzminister Griechenlands, Yannos Papantoniou.
Die Dokumentation blickt hinter die Kulissen und stellt ernüchternd fest: Die Krise des Euro ist eine Geschichte von Betrug und Selbstbetrug - aller Mitglieder, auch der Deutschen.
Als Griechenland nur zwei Jahre nach Waigels Wette plötzlich
die Stabilitäts-Kriterien erfüllt, ist auch Otmar Issing, Chef-Ökonom der
Europäischen Zentralbank, fassungslos: „Sie sitzen vor den Zahlen und denken
sich 'Mein Gott, wie haben die das geschafft?' Hinter den verschlossenen Türen
der Bundesbank sind sich die Experten damals jedoch einig: Ein Beitritt
Griechenlands in den Euro-Club ist riskant.
Der Bundesbanker Hans Reckers wagt sich damit an die
Öffentlichkeit. Doch Deutschlands neuer
Finanzminister Hans Eichel reagiert sofort: Er pfeift den Kritiker zurück.
Den Risiken zum Trotz hoffen alle auf den großen Euro-Boom - und werben bei
ihren Bürgern für Vertrauen in die neue Währung.
Ein gefährliches Wunschdenken. Denn fast alle Länder haben große Mühe, die Stabilitätskriterien einzuhalten und entwickeln erstaunlichen Erfindungsreichtum - auch die Deutschen: Finanzminister Theo Waigel will die Bundesbank dazu bewegen, die Goldreserven aufzuwerten. Sein Nachfolger Eichel lässt Milliarden-Forderungen an Russland am Kapitalmarkt verkaufen, um den Bundeshaushalt zu sanieren. In Athen geht man einen Schritt weiter: Die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs hilft den Griechen, einen Teil der Staatsschulden zu verstecken. Andere Ausgaben werden in den Bilanzen verschwiegen.
Ein gefährliches Wunschdenken. Denn fast alle Länder haben große Mühe, die Stabilitätskriterien einzuhalten und entwickeln erstaunlichen Erfindungsreichtum - auch die Deutschen: Finanzminister Theo Waigel will die Bundesbank dazu bewegen, die Goldreserven aufzuwerten. Sein Nachfolger Eichel lässt Milliarden-Forderungen an Russland am Kapitalmarkt verkaufen, um den Bundeshaushalt zu sanieren. In Athen geht man einen Schritt weiter: Die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs hilft den Griechen, einen Teil der Staatsschulden zu verstecken. Andere Ausgaben werden in den Bilanzen verschwiegen.
Als die Augenwischerei in der
Euro-Grau-Zone auffliegt, ist es zu spät. In vielen Staaten ist die
Staatsverschuldung längst außer Kontrolle geraten.
Natürlich ist es
Zufall, dass der Film erst nach der ESM-Abstimmung gesendet wird.
Zum ESM ein Beitrag von Klaus:
Letzte Hoffnung ist das Verfassungsgericht.
493 Volks-Verräter haben Deutschland den "Märkten" verkauft, das war wohl Ziel des Euro !
Man bezeichnet es auch als Revolution von Oben -
Geld siegt über Vernunft, unterwirft sich auf Ewigkeit dem Diktat der
Bänker. Sie bestimmen über Europa und ganz schlimm daran ist, dass
diese Politik-Heinis nicht begriffen haben, auch IHR persönliches
Schicksal ( und das ihrer Klientel ) unterliegt dessen Spielregeln.
Werden noch 614 Abgeordnete plus Länderparlamente, plus gute gesicherte Posten aus rein fiskalischer Sicht noch gebraucht ?
Wann fordern die "Märkte" Stellenabbau und Gehaltskürzungen bei diesem Behörden-Staat ?
Sie haben wahrscheinlich noch nie "Monopoly" gespielt - die Bank gewinnt immer !
Aber kann dieser Merkel nicht mal einer sagen dass da jetzt nichts mehr zu retten ist?
Ihr Ziehvater geht in die Geschichte ein als "Bimbes- Schwarzekassen- und Kanzler der Einheit" und sie geht in die Geschichte ein als "die Umverteilungskanzlerin von unten nach oben", die Deutschland ruiniert und an die Banken verschachert hat. Für die ein "Scheues Reh", das Kapital dubioser Anleger, der Profit und die Kapitalrendite von Wirtschaft und Banken wichtiger war als das Wohlergehen des eigenes Volkes.
Der ESM ist ein
weiterer großer Fehler in der Laufbahn des Euro aber dazu gibt es die nächste
Doku dann in zehn Jahren, wenn es den Euro dann noch gibt.
Und wäre Deutschland ins Endspiel der EM gekommen, dann hätte es noch weniger Aufmerksamkeit für die ESM-Abstimmung gegeben, deshalb wohl der Termin, rein zufällig an diesem Freitag.
Vielleicht wollten die Spieler auch nur verhindern, dass diese Frau wieder ungebeten in ihrer Umkleidekabine auftaucht und haben deshalb verloren.
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