Montag, 10. August 2020

Presseclub 9.8.2020 - Rückkehr auf die Schulbank – Verantwortungslos oder überfällig?


So. 9. August 2020, 12:03 - 13:00 Uhr

Rückkehr auf die Schulbank – Verantwortungslos oder überfällig?


Moderation:
Volker Herres
ARD Programmdirektor
Bilder: Screenshots

Die Ruhe hielt keine Woche: In Mecklenburg-Vorpommern sind nur wenige Tage nach den Sommerferien zwei Schulen wegen Corona wieder geschlossen worden. Ein schlechtes Omen für die sechs Bundesländer, die nächste Woche mit dem Regelbetrieb beginnen – darunter auch NRW mit den höchsten Infektionszahlen. Doch die Entscheidung der Kultusminister steht: Die Kinder sollen nach dem Lockdown im Frühjahr wieder gemeinsam unterrichtet werden – im Klassenzimmer ohne Mindestabstand. Nur NRW verpflichtet alle Schüler ab der 5. Klasse, auch im Unterricht eine Maske zu tragen. Eine gute Entscheidung – für Eltern, Lehrer und Kinder?

Prinzip Hoffnung und kein Plan?

Die lange Schulpause hat bildungspolitisch großen Schaden angerichtet, vor allem bei leistungsschwachen Kindern. Besonders strapaziös war sie auch für Eltern, die sich im Homeoffice auch noch um die Beschulung ihrer Kinder kümmern mussten. Eine Ifo-Studie zeigt: Fast die Hälfte der Schüler hatte weder gemeinsamen Onlineunterricht noch Einzelgespräche mit ihren Lehrern. Während einige Lehrkräfte sehr engagiert versuchten, den Notstand durch kreative Ideen zu überbrücken, konnten andere ohne Attest mit dem Hinweis auf Vorerkrankungen einfach abtauchen. Jetzt will die Politik die Digitalisierung der Schulen so schnell wie möglich nachholen. Doch das dauert: Kinder brauchen Computer, Lehrer müssen geschult und Lehrinhalte erst entwickelt werden. Bis dahin gilt das Prinzip Hoffnung, dass das Infektionsgeschehen möglichst an den Schulen vorbeigeht. Denn unsere Kinder dürfen nicht zu Bildungsverlierern werden. Doch was passiert, wenn es anders läuft? Sind die Schulen für eine zweite Welle gerüstet? Wie sollen die enormen Lernrückstände aufgeholt werden? Wie gehen wir mit dem Lehrermangel um, der sich jetzt noch mal verstärken wird, weil viele Lehrkräfte zur Risikogruppe gehören? Wie garantieren wir Bildungsgerechtigkeit?

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» der Kommentar des Blogschreibers «

Wie will sich Deutschland an EU-weiten Problemlösungen (manchmal meine ich sogar "global" gehört zu haben) beteiligen, wenn nicht einmal innerhalb des Landes die geringste Einigkeit besteht? Können Coronaviren Landesgrenzen, politische Gesinnungen oder auch zeitliche Termine erkennen?
Oder sollte es sich auch bei der Maskenpflicht für Schüler, wie bei fast Allem was sich um Corona dreht, um politische Machtkämpfe handeln?
Wird das Ergebnis der dreißigjährigen Medien-Manipulation jetzt als Masken-Dressurmaßnahme an der Bevölkerung, und in NRW an Kindern, getestet?
Mehr kann es eigentlich nicht sein, wenn selbst alle verantwortlichen Exsperten Sinn und Zweck einer Maske als Virenschutz bezweifeln.

738 Kommentare - 202 Kommentare und Antworten zensiert

Kommentar 141:
Karl Heinz schreibt am 08.08.2020, 22:25 Uhr :
Lauterbach hat eben in den Nachrichten erzählt, dass es bei den „vielen“ Tests für die Urlaubsrückehrer und auch noch den Lehrern und Schülern wohl ganz schnell zu einem Engpass käme und selbst die Labore haben ihre Kapazitäten schon mehr als überlastet. Im Großen und Ganzen herrscht bei unseren Politikern der blanke Dilettantismus. Schulen 1 Jahr schließen und restaurieren und digitalisieren. Das ist wohl die einzige gute Möglichkeit.
    Antwort von
    Heinz Becker , geschrieben am 08.08.2020, 22:58 Uhr :
    Ein ganzer Jahrgang ohne Schulausbildung?
    Ein ernsthafter Beruf kommt wohl eher nicht infrage aber als Mitglied oder auch Abgeordeter bei den Grünen reichts.

    Dieser Kommentar wurde gesperrt, weil er gegen unsere Netiquette verstößt. (die Redaktion)
    Antwort von
    Heinz Becker , geschrieben am 08.08.2020, 23:26 Uhr :
    Das mit eurer Nettikette hätte mir eigentlich klar sein müssen, so grün und rot wie die ARD angehaucht ist, konnte das nicht ausbleiben.
    Schöne Grüße an den regierungstreuen Chefredakteur
    Antwort von
    Gerd Körner , geschrieben am 09.08.2020, 07:55 Uhr :
    Lauterbach erzählt viel wenn der Tag lang ist. Der Mann ist nicht mehr ernst zu nehmen. Ein Wichtigtuer vor der Kanzlerin, mehr nicht! - Sie wollen also die Schulen 1 Jahr schließen, restaurieren und digitalisieren. - Wissen Sie eigentlich was das mit den Kindern macht? Wissen Sie eigentlich, was ein Jahr Bildung und Unterrichtsausfall mit einer Jugendgeneration anrichtet? - Schon heute entlassen Jahr für Jahr Real- und Hauptschulen Zehntausende "funktionelle Analphabeten" in die totale Ausbildungsunfähigkeit von Industrie und Handwerk. Die PISA-Ergebnisse sprechen Bände! Von den vielfältigen ethnischen Problemen an Schulen ganz zu schweigen, wo täglich das Miteinander der Kulturen neu ausverhandelt werden muß, weil man dem Lehrkörper sämtliche autoritäre Handlungskompetenzen genommen hat. - In einer solchen Gemengelage wollen Sie allen Ernstes die Schulen für ein Jahr schließen? Das glaub ich jetzt nicht!
    Antwort von
    Doro , geschrieben am 09.08.2020, 08:17 Uhr :
    @Heinz Becker. Wenn der Redakteur so regierungstreu ist, kann er nicht rot-grün sein. Oder habe ich verpasst, das Rot-Grün gerade die Regierung stellt? Die ARD kann eigentlich auch nicht Rot-Grün sein, denn dann würde man doch nicht Frau Merkel so hochjubeln. Die ist laut Parteibuch wohl bei der CDU. Wenn Sie schon von regierungstreuen Medien erzählen, sollten Sie vielleicht auch die richtigen Parteien benennen.
    Antwort von
    Heinz Becker , geschrieben am 09.08.2020, 08:50 Uhr :
    @Doro, die richtige Partei habe ich benannt. Der Gestaltung der Politik nach zu urteilen, haben wir nur eine bunte Regierungs-Partei mit den Farben schwarz, rot und grün. Eine Opposition findet nicht statt. Die Richtlinien der Innen-Politik bestimmt seit Februar ein Trio aus einem Virologen, einem Tierarzt und einem Bankkaufmann, nachdem ihre Vorgängerin, die sechzehn-jährige Schwedin, seit kurz vor Weihnachten abgetaucht ist, bzw. von Corona überstrahlt wird.

Kommentar 126:
Gaby Gross schreibt am 08.08.2020, 20:10 Uhr :
Die Abschaffung der Schulpflicht würde wahrscheinlich das Schulsystem deutlich entlasten.
    Antwort von
    Heinz Becker 08.08.2020, 22:32 Uhr
    ... und Deutschland bei PISA zum negativen Sieger machen.
    Alleine dieser Vorschlag ist schon ein Fleißkärtchen, abgezeichnet von der Kanzlerin, wert.

Kommentar 127:
Petra L. schreibt am 08.08.2020, 20:21 Uhr :
Meine Tochter hat ihre Lehrerin gefragt, ob sie eine Hausarbeit über ein Thema schreiben darf, das der investigative Journalist Gerhard Wisnewski vor vielen Monaten vorgestellt hat. Die Lehrerin kannte ihn gar nicht. Aber meine Tochter durfte und freute sich.
    Antwort von
    Günter.K , geschrieben am 08.08.2020, 20:36 Uhr :
    Bestimmt hätte die Lehrerin alle persönlichen Daten von Greta gekannt :-)
    Antwort von
    Harry Niebuhr , geschrieben am 08.08.2020, 21:11 Uhr :
    Wer ist Gerhard Wisnewski? Muss man den kennen? Und vor allem: Was hat das mit dem Thema der Sendung zu tun?
    Antwort von
    Heinz Becker , geschrieben am 08.08.2020, 22:40 Uhr :
    Das wissen sie nicht Herr Niebuhr? Erkundigen sie sich erstmal, bevor sie so unqualifizierte Fragen stellen
    Dieser Kommentar wurde gesperrt, weil er gegen unsere Netiquette verstößt. (die Redaktion)

Kommentar 521:
Heinz Becker schreibt 09.08.2020, 12:44 Uhr :
Ich höre schon wieder "arme Kinder". Seit wann sollen die denn überhaupt gebildet werden? Nicht auszudenken wenn jetzt eine Lösung für das Schulproblem im Allgemeinen und Bildung im Besonderen gefunden würde. Ein regelmäßig alle vier Jahre bemühtes Wahlkampf-Thema, dass genauso schnell schon am Wahlabend aus dem Blickfeld verschwindet wie seinerzeit die Steuerbibel des Guido Westerwelle. Hat zwar nie geklappt, aber jetzt wird es funktionieren. Bei jedem Wahlkampf wieder.
Kommentar 556:
Justyna schreibt 09.08.2020, 12:51 Uhr :
Hallo, was passiert mit alleinerziehenden Muttern/Vatern die vollzeit arbeiten gehen müssen um zu überleben und erstklassen schuler zuhause haben ? Wie soll das e-learning funktionieren wenn mann Geld verdienen muss, in der Firma anwesen sein muss und gleichzeitig ZUHAUSE MIT EINEM KLEINEN KIND LERNEN ODER HELFEN SOLL DEN LERNSTOF ZU VERSTEHEN ?????? Wie soll das funktionieren bitte ?
Kommentar 555:
Maik G. schreibt 09.08.2020, 12:51 Uhr :
Mittlerweile geht jeder elfte Schüler auf eine Privatschule– oder haben zumindest den Wunsch, es zu tun. . Gewerkschafter fürchten dadurch eine Verschärfung der sozialen Spaltung.Bis tief hinein in die Mittelschicht erlebe ich Eltern, die ihre Kinder auf Privatschulen schicken, weil das Niveau an staatlichen Schulen sinkt. Ein Trend, der bei Gewerkschaftern Sorgen hervorruft: Aus Sicht der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wirken private Schulen „sozial selektiv“ und verschärfen die soziale Spaltung. Die GEW in Nordrhein-Westfalen kritisierte, auch der schlechte Zustand vieler öffentlicher Schulen habe zu der steigenden Privatschulnachfrage beigetragen. „Bei vielen Eltern nimmt das Gefühl zu, dass das öffentliche Schulsystem überfordert ist“, sagte Klaus Klemm, Bildungsforscher an der Uni Duisburg-Essen.
    Antwort von
    Stefan Meyer , geschrieben am 09.08.2020, 13:05 Uhr :
    Nun ja stellen sie sich einen Lehrer vor der in den gr. Ferien immer gesagt bekommt OK mit dem Beginn der Sommerferien müssen sie Arbeitslosengeld / Hartz 4 beantragen. Zitat - Baden-Württemberg Land ist Spitzenreiter bei Lehrer-Arbeitslosigkeit im Sommer. In keinem Land melden sich zu den Sommerferien so viele Lehrer arbeitslos wie in Baden-Württemberg. Das liegt an den Verträgen, die oft auf nur ein Schuljahr befristet sind. Das spornt richtig an da gebe ich als Lehrer mein Bestes wenn man mit mir so umgeht. Nun ja es stimmt schon, Baden- Württemberg ist ja noch ärmer wie Bremen oder Berlin, die noch an den Schulden der Bankgesellschaft Berlin (Heute noch) abzahlen.
    Antwort von
    Angela Hoth , geschrieben am 09.08.2020, 13:18 Uhr :
    Ich kann Herrn Meyer nur zustimen, in Schleswig-Holstein gibst nur noch 9 Monatsverträge. Wer will da noch Lehrer werden?

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