Dienstag, 19. Dezember 2017

Zum ersten Mal seit 500 Jahren - Archäologenteam öffnet das Grab Jesu Christi

Thema: Jerusalem

Zum ersten Mal seit 500 Jahren
Archäologenteam öffnet das Grab Jesu Christi


Zum ersten Mal seit Jahrhunderten legten Wissenschaftler die Oberfläche dessen frei, was der Überlieferung nach als Grabstätte von Jesus Christus betrachtet wird. Hier soll er nach der Kreuzigung drei Tage aufgebahrt worden sein. Diese befindet sich in der Grabeskirche in der Altstadt Jerusalems. Das Grab war mindestens seit 1555 von einer Marmorplatte bedeckt, vermutlich aber schon ein paar Jahrhunderte länger.

oben: Grabschlucht - unten: Grabkammer (Modell)
Foto: Screenshots Video
Archäologe Fredrik Hiebert von National Geographic beteiligte sich an der dringendenden Restaurierung des heiligen Grabes in der Kirche der heiligen Grabstätte in Jerusalem.

Hiebert erklärt: „Das Heiligtum wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals durch Feuer, Erdbeben und Invasionen zerstört. Wir wussten nicht, ob es jedes Mal an genau an der gleichen Stelle errichtet wurde.“

Der Wallfahrtsort war drastisch restaurierungsbedürftig, und um das Grab für Reparaturen zu öffnen, begannen bereits 1959 die Verhandlungen. Es musste ein einstimmiger Beschluss gefasst und von einem „Status-quo-Komitee“, bestehend aus drei religiösen Führern, verabschiedet werden.

Das Edicule, oder „Häuschen“, das sich im Inneren der Kirche befindet, wurde um den ursprünglichen Grundstein herum gebaut. Man nimmt an, dass es sich um die Grabstätte Christi handelt, die „Felsen des Kalvarienberges“ genannt wird.

Hiebert sagte: „Alles muss vom Komitee genehmigt werden, so dass selbst das Auswechseln einer Kerze sehr lange dauert. Es gibt eine Leiter am Haupteingang der Kirche, die sich seit 240 Jahren nicht bewegt hat, und so lange wurde immer noch keine Entscheidung getroffen. Man nennt sie deshalb auch ‚die unbewegliche Leiter‘. Es ist ein Triumph der Verhandlung, dass wir nun endlich diese notwendige Arbeit ausführen durften.“

Nach einem halben Jahrtausend wurde der Marmordeckel schließlich in Anwesenheit der griechischen und armenisch-orthodoxen Kirchen und der Franziskanermönche angehoben.

Darunter befand sich eine Kalksteinplatte auch als „Regals“ bezeichnet. Es wird angenommen, dass es sich um den Ort handelt, an dem einst der Leib Jesu Christi lag.

Mit Hilfe von bodendurchdringenden Radar- und Thermografiescannern zur Erfassung von Informationen brauchten 35 Experten 60 Stunden, um den Schmutz zu entfernen, Mörtel zu sammeln und den Prozess zu dokumentieren.

Der Archäologe sagte: „Wir wurden alle sehr neugierig. Dann gingen wir hinein, schauten in das Grab und konnte viel Schutt erkennen. Es war also nicht leer, aber es gab keine Artefakte oder Knochen.“

Das Team entdeckte das Kalkstein-Begräbnisbett ein paar Stunden, bevor sie das Grab wieder verschließen mussten.

Laut The Mirror sagte Hiebert: „Das Erstaunlichste für mich war, dass wir die erste Staubschicht entfernt und ein zweites Stück Marmor gefunden haben. Dieses war grau, nicht cremeweiß wie das Äußere, und genau in der Mitte befand sich ein wunderschön beschriftetes Kreuz. Wir hatten keine Ahnung, dass das da war.“

Forscher glauben, dass das Kreuz von Kreuzrittern des 12. Jahrhunderts geschnitzt wurde

Das Kreuz - Foto: Videoscreenshot
Hiebert gab zu: „Als wir merkten, was wir gefunden hatten, zitterten meine Knie ein wenig.“

„In der Archäologie passiert der Eureka-Moment (‚Aha- Erlebnis‘) oft nicht auf dem Feld“, sagt Hiebert. Es kommt, wenn man nach Hause kommt und alle gesammelten Daten überprüft. Wer weiß, was uns das sagen wird.“

Das Team hat nun die Daten gesammelt, die es benötigt, um mit der virtuellen Rekonstruktion des Grabes zu beginnen.

Laut National Geographic wurden neueste Datierungsergebnisse über den Bau des Grabes in die Zeit von Konstantin, Roms erstem christlichen Kaiser, zurückdatiert.

Hiebert schloss daraus: „Ohne Knochen und Artefakte werden wir nie sicher sagen können, dass dies das Grab Christi war.“

„Es ist eine Frage des Glaubens. Es war schon immer so und wird es wohl auch immer sein.“

Mit freundlicher Genehmigung von EpochTimes.de

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