Thema:
US-Wahl
„Eine ziemliche Peinlichkeit“
Assange über neuen Geheimdienstbericht zu angeblichen Russenhacks
Während einer Pressekonferenz am Montag kritisierte der WikiLeaks-Gründer Julian Assange den jüngsten Report aus dem Büro des Nationalen Geheimdienstdirektors der USA und bezeichnete den Bericht als „ziemliche Peinlichlichkeit für die US-Geheimdienste“.
Rund eine Stunde nahm sich Julian Assange am Montag Zeit, um unter dem Hashtag #AskWL Fragen von Twitternutzern entgegenzunehmen. Die Antworten wurden via Periscope als Audioaufnahme veröffentlicht. Thema des Tages war natürlich auch der neue Bericht aus dem Büro von James Clapper, dem Nationalen Geheimdienstdirektor der Vereinigten Staaten.
-
LIVE WikiLeaks press conf responding to CIA report on US election. Tweet your question with #AskWL affixed!
https://t.co/F7HX96WgLk
— WikiLeaks (@wikileaks) 9. Januar 2017
Der Australier kann in dem Fall durchaus als relevanter Zeuge betrachtet werden. Schließlich war es seine Plattform, welche die E-Mails aus dem Umfeld Hillary Clintons an die Öffentlichkeit brachte. Ein Leak, für das Teile des US-Establishments nun gerne Russland verantwortlich machen würden. Doch auf die Frage, wer die Quelle der Podesta-Mails sei, dementierte der WikiLeaks-Chef, dass es sich dabei um einen Staat handelt:
-
Wenn unsere Quellen staatliche Akteure wären, müssten wir uns weit weniger Sorgen machen, diese zu schützen.
Darüber hinaus dementierte Assange die Aussage, WikiLeaks verfüge über vertrauliche Datensätze aus der Republikanischen Partei. Zuvor berichteten Medien, die Leakingplattform würde solche Informationen besitzen, diese aufgrund von Sympathie zu Trump allerdings zurückhalten. Ohnehin mache sich Assange wenig Hoffnungen, dass unter Trumps Präsidentschaft Whistleblower weniger scharf seitens der US-Regierung verfolgt und attackiert werden:
-
Kein autoritäres System mag diejenigen, welche die Autorität in Frage stellen.
Ungeachtet der recht klaren Aussagen seitens WikiLeaks, Assanges und Murrays halten die US-Geheimdienste an ihrer Version der Geschichte fest, wonach Russland mit gezielten Hackerangriffen die Daten von den Servern der Demokraten gestohlen habe, um damit Hillary Clinton im Präsidentschaftsrennen zu schaden. Neuerdings kolportiert Washington gar, Russlands Präsident Wladimir Putin habe die Kampagne persönlich in Auftrag gegeben. Im am Freitag erschienenen Clapper-Report heißt es:
-
Wir schätzen und sind der festen Überzeugung, dass Russland Material des DNC und hochrangiger Parteivertreter erbeutet und an WikiLeaks weitergegeben hat.
Die Arbeit verfügt über derart wenig Glaubwürdigkeit, dass auch der frühere CIA-Analyst Larry C. Johnson den Bericht als „Farce“ bezeichnete und betonte, Hillary Clinton sei durchaus in der Lage, sich selbst zu diskreditieren. Dafür brauche es nicht Russland.
Dazu betonte Johnson, wann immer Geheimdienste mit Formulierungen wie „wir schätzen“, „wir glauben“, und „es ist wahrscheinlich“ arbeiten, dies im Grunde bedeutet, dass sie nichts Genaues wissen. Denn wenn man belastbare Belege hätte, würde man diese auch zeigen. Doch genau das lassen sowohl CIA, wie auch FBI und NSA bisher kläglich vermissen.
Quelle: RT-Deutsch
» der Kommentar des Blogschreibers «
Seltsam, dass der Inhalt der Emails nicht im Mittelpunkt steht. Schon wieder mal wird durch Beschuldigung Anderer, ohne irgendeinen Beweis, vom eigentlichen Skandal abgelenkt. Was kann denn so interessant sein, dass ihr das Bekanntwerden den Wahlsieg gekostet hat? Ist Hillary Clinton gar nicht der Engel, für den sie sich immer ausgegeben hat? Wenn es so ist, dann sollte doch über den Inhalt der Mails diskutiert werden.
Das Geschrei der Geheimdienste erinnert schon sehr an die "Brutkastenlüge" und an Saddam Husseins "Massenvernichtungswaffen", wobei damals allerdings primitiv gefälschte "Beweise" vorgelegt wurden. Will man sich diesmal eine solche Blamage ersparen und legt deshalb keine vor oder hat man mal wieder keine, wie schon in der Ukraine und versucht es lautstark und mit der geballten Kraft der ihnen hörigen Medien zu übertönen?
Es ist schon peinlich für Geheimdienste einer Nation deren Establishment die Weltherrschaft anstrebt, dass sie ihre eigenen Daten nicht schützen können, sich aber dazu berufen fühlen, die ganze Welt abhören und ausspionieren zu dürfen.
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen
Der Kommentar erscheint manchmal erst nach Freigabe