Freitag, 29. Januar 2016

Poroschenko und Biden wollen North-Stream 2 stoppen

Thema: Europa

Poroschenko:
US-Vize Biden und ich wollen gemeinsam North-Stream 2 stoppen

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko und der amerikanische Vizepräsident Joe Biden haben beim World Economic Forum in Davos das Projekt North-Stream 2 besprochen und sind dabei zu dem Schluss gekommen, dass es sich hierbei um ein äußerst „politisches“ Projekt handelt, welches verhindert werden muss. North-Stream 2 würde Deutschland eine größere Bedeutung für die Gasbelieferung Europas einräumen, unter Umgehung der bisherigen Transitländer Ukraine, Polen und Slowakei.

Poroschenko twitterte heute:
    „Im Gespräch mit dem @VP (Joe Bidden – Red.) wurde deutlich, dass das Projekt „North-Stream 2“ ein rein politisches Projekt ist, und wir müssen effektiv handeln, um es zu stoppen“.
North-Stream 2, das sind zwei weitere Pipelines, die künftig Gas durch die Ostsee aus Russland nach Deutschland leiten sollen. Von hier aus wird es dann in Europa verteilt. Beteiligt sind an diesem Projekt neben Gasprom auch Winterschall, E.on, Shell, OMV und Engie SA. Durch den Ausbau der North-Stream Leitung erhält Deutschland eine größere Bedeutung für die Gasbelieferung Europas – es bedeutet aber auch eine Umgehung der bisherigen Transitländer Ukraine, Polen und Slowakei.

Es sind gerade diese Länder, welche North-Stream 2 als mit der Energiepolitik Europas unvereinbar betrachten und auf eine zunehmende Abhängigkeit durch Russland hinweisen. Eigene wirtschaftliche Interessen dürften bei dieser Sichtweise eine nicht unwichtige Rolle spielen.

Kritiker weisen ebenfalls darauf hin, dass das Projekt South-Stream, welches russisches Erdgas über die Schwarzmeerküste nach Südost- und Südeuropa transportieren sollte, aufgrund der Sanktionen gegen Russland gescheitert ist. Somit wird die Rolle Deutschlands beim Bau der North-Stream-Route innerhalb der EU sehr kritisch wahrgenommen. Vor allem die Transitländer, durch die South-Stream verlaufen wäre, also Österreich, Bulgarien, Kroatien, Griechenland, Ungarn, Serbien und Slowenien bewerten Deutschlands Agieren als "Doppelmoral".

Der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk bezeichnete das South-Stream-Projekt im September 2015 sogar als „anti-ukrainisch“. Die deutsche Bundesregierung hat bisher zu diesen Aussagen keine Stellung bezogen.

Quelle: RT-Deutsch

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