SCHÜTZT UNSERE KINDER - stoppt das Gänsereiten
In Bochum-Wattenscheid findet jährlich am Rosenmontagszug das traditionelle „Gänsereiten“ statt. Dabei
wird eine zuvor ermordete Gans an den Füßen zwischen zwei Bäumen
aufgehängt und mehrere Reiter versuchen ihr im Galopp den Kopf
abzureißen. Wem das gelingt, der darf sich für ein Jahr
„Gänsereiterkönig” nennen. Bis dahin muss der Gans der Hals immer wieder
angeschnitten werden. Während in anderen Städten mittlerweile Attrappen verwendet werden, hält Bochum-Wattenscheid an der toten Gans fest.
Das
ursprünglich aus dem 16. Jahrhundert stammende Brauchtum wurde damals
von spanischen Kriegsleuten übernommen und diente in erster Linie dem
Training der Reiter und sollte diesen jegliche Skrupel nehmen. Damals
riss man noch einer lebenden Gans den Kopf ab, was durch eine
„landesherrliche Verordnung” bereits 1806 verboten wurde.
Heute
rechtfertigen die Gänsereiter den Erhalt ihrer Tradition damit, dass
die Gans bereits zuvor getötet und anschließend gegessen wird. Seit der
Eingemeindung Wattenscheids in Bochum hat das Gänsereiten als
lokalpatriotisches Ereignis zusätzlich an Gewicht gewonnen. Sowohl
das Reiten als auch das Abreißen des Kopfes, also das Ausbeuten und
Ermorden von Lebewesen, werden als Karnevalsbrauchtum und spannendes
Spektakel dargestellt.
Kriegsspiele als „Karnevalsspass” gehören definitiv nicht in eine aufgeklärte Gesellschaft. Unfassbar,
dass so offen und ohne Skrupel auch Kindern diese gewalttätigen
Handlungen als "Stimmung, Spaß und gute Laune" gezeigt werden. Gewalttaten
gegenüber Tieren werden schon seit langem als Indikatoren für eine
Erkrankung der Psyche angesehen, die nicht auf Tiere beschränkt
sind. „Für jeden, der sich einmal daran gewöhnt hat, das Leben
irgendeines Lebewesens als lebensunwürdig anzusehen, besteht die Gefahr,
dass er eines Tages auch zu dem Schluss kommt, menschliches Leben sei
wertlos”, schrieb der Humanist Albert Schweitzer.
Wir sollten uns davor hüten, das Gänsereiten als harmlose Gaudi abzutun oder gar als „wertvolles Brauchtum” hinzustellen.
Das Gänsereiten ist als abstumpfendes und brutales Kriegsspiel
eingeführt worden- und genau diesen Charakter besitzt es noch immer.
Misshandlung der Tiere ist nur ein erster Schritt - amerikanische
Studien zur Entstehung von Gewaltstrukturen bei Jugendlichen haben
belegt, dass der rücksichtslose Umgang mit Tieren oft auch den
rücksichtslosen Umgang mit anderen, schwächeren Menschen zur Folge
hatte.
In Bochum-Wattenscheid halten zwei Vereine, nämlich der - „Gänsereiterclub Sevinghausen 1598 e. V.“ und der - „Gänsereiter-Club Höntrop von 1598 e. V.“, weiterhin
an diesem hemmungslosen und barbarischen Brauch fest und beziehen sich
auf eine 400 Jahre alte Tradition, die wie die Hexenverbrennung heute
nich mehr zeitgemäß ist.
Wir
fordern daher die Stadt Bochum und deren Verantwortlichen auf, diesem
Treiben sofort Einhalt zu gebieten und dafür Sorge zu tragen, dass
unsere Kinder mit dem notwendigen Respekt vor (auch toten) Tieren
aufwachsen und zu vermeiden, dass Eltern ihre teils noch sehr
jungen Kinder einem verstörenden und blutigen Schauspiel aussetzen
dürfen, welches durch die Brutalität ( hier wird solange an einem
leblosen Körper gezerrt, bis das geschundene Gewebe, Muskeln und Sehnen irgendwann nachgeben und der Kopf abreisst!) schwere emotionale Schäden hinterlassen kann!
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