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Anonymous
IS reagiert auf "Totalen Krieg" durch Anonymous:
"Was wollen die denn hacken?"
Kampfansage der Cyberaktivisten: "Wir werden euch finden und wir werden nicht nachlassen. Wir werden die wichtigste Operation gegen euch starten, die je gegen euch geführt wurde. Der Krieg hat begonnen." Jetzt antworteten die Terroristen. Sie belächeln die Ankündigung mit gewohnt überheblicher Art. Doch ein altes chinesisches Sprichwort lautet: "Eine übertrieben selbstbewusste Armee ist zur Niederlage verurteilt".
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Cyber-War nach Charlie Hebdo
Bereits nach den Charlie-Hebdo-Anschlägen vom Frühjahr sagte Anonymous den Terroristen den Kampf an: "ISIS, wir werden euch jagen, eure Webseiten, Emails und Onlinekonten aus dem Netz nehmen, und eure Identität aufdecken. Von jetzt an gibt es für euch keinen sicheren Ort mehr im Netz. Ihr werdet wie ein Virus behandelt werden, und wir sind das Heilmittel", schreibt der Online-Provider GMX. Bald darauf wurden Hunderte Twitter- und Facebook-Accounts der Dschihadisten gehackt.
Eigenen Angaben zufolge wurden in einem Jahr insgesamt 149 IS-Websites vom Netz genommen und über 100.000 Twitter-Accounts gemeldet. Dabei wurden etwa 6.000 Propaganda-Videos markiert.
"Größte Operation" gegen den IS angekündigt
"Anonymous wird Sie auf der ganzen Welt jagen. Wir werden die größte Operation starten, die wir jemals unternommen haben. Erwarten Sie viele, viele Cyberattacken!"
Die Möglichkeiten des Hacker-Kollektivs ließen sich nach Ansicht des IT-Experten beim Bund Deutscher Kriminalbeamter schwer einschätzen. Ronald Schulze betonte im Gespräch mit der GMX-Redaktion: "Wie effektiv die Angriffe von Anonymous gegen den IS sind, lässt sich daher schwer einschätzen."
Allerdings bezieht sich dies nur auf eine Vermutung: "Die informationstechnischen Strukturen von Anonymus, aber leider auch vom IS, sind derzeit nicht aufgeklärt", so Schulze weiter. Der Experte bezweifelt, ob durch das Löschen von Twitter/Facebook-Accounts dem IS ein wirklicher Schaden entstehen werde, da diese ebenso schnell wieder neu zu erstellen seien. Er sprach sogar über mögliche negative Folgen, da die bekannten Accounts damit auch für die Geheimdienste nicht mehr als Informationsquelle zur Verfügung stünden.
Cyber-War im digitalen Zeitalter
Allerdings wird durch zerstörte Informationsknotenpunkte die Kommunikation der Terroristen geschwächt. Auch müssten sie, um neue Accounts unter Gefolgsleuten zu verbreiten, die Informationswege einer dahinterliegenden Ebene öffnen, was wiederum Möglichkeiten erschließt, näher zum Zentrum vorzustoßen. Cyber-Aktionen könnten auch auf die finanziellen Quellen und Transportwege eine störende Wirkung ausüben.
Auch ein zerstörter Facebook-Account muss nicht das Ende vom Lied sein. Hinter dem Account stehen Personen, Dschihadisten, aber auch einfach nur Sympathisanten und Informationsgeber. Diese haben alle eine mehr oder weniger soziales und gesellschaftliches Leben und eine Identität, einen Job, eine Krankenkasse, einen Führerschein, ein Bankkonto, also auch digitale Informationen, die für das Leben in einer gesellschaftlichen Umgebung notwendig sind. Auch dies könnte Ziel von Cyberangriffen sein.
Auch sollte man die Vielzahl und gesellschaftliche Verbreitung von Anonymous nicht unterschätzen. Anonymous könnte jeder sein, der Bäcker nebenan, der Postbote, der Banker oder der schüchterne Brillenträger in der zehnten Klasse. Wenn diese unsichtbare Masse an Personen auf die Suche nach Möglichkeiten geht, findet sich vielleicht auch die eine oder andere sensible Information, die anderen IS-Gegnern nützlich sein könnte.
Sicherlich sind die Hacker von Anonymous noch wesentlich erfindungsreicher als von professionellen IT-Spezialisten bisher angenommen und man sollte ihnen Glück wünschen, diesen Feind der Menschheit auf digitalem Wege zu bekämpfen. Auch könnte dieser Aufruf von Anonymous andere Gruppen motivieren, ihren eigenen Weg im Kampf gegen den Terror zu finden. (sm)
Mit freundlicher Genehmigung von http://www.epochtimes.de
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