Donnerstag, 1. Mai 2014

Anne Will - Geiseln, Terror, Kriegsgefahr – Ist die Ost-Ukraine außer Kontrolle?


Sendung am 30. April 2014 | 22:45 Uhr
© Will Media Fotograf Wolfgang Borrs/Marijan Murat
Die Gäste im Studio
  • Werner Schulz Mitglied des EU-Parlaments
  • Peter Altmaier Chef des Bundeskanzleramts
  • Wladislaw Below Deutschland-Experte der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau
  • Gabriele Krone-Schmalz Ehemalige Russland-Korrespondentin der ARD


Das Bangen um die OSZE-Militärbeobachter, die sich in der Ost-Ukraine in Geiselhaft befinden, hält an. Unter den festgesetzten Beobachtern sind auch vier Deutsche. Der Westen fordert ein größeres Engagement Russlands für die Freilassung der Geiseln. Und die Bundesregierung vermutet, dass Russland „offensichtlichen Einfluss“ auf die Geiselnehmer habe. Unterdessen haben die USA und die EU ihre Sanktionen gegen Russland verschärft. Wie gefährlich ist die Lage für die deutschen Geiseln in der Ukraine? Hat Russland wirklich Einfluss auf die bewaffneten Kräfte? Welche Ziele verfolgt Putin in der Ost-Ukraine? Und wächst die Kriegsgefahr in Europa?

Kommentare

Alleine wegen Gabriele Krone-Schmalz lohnt sich die Sendung zu sehen. Ich habe noch nie jemand Kompetenteren sich in Sachen Ukraine, Krim und Russland äußern hören.

Gerd 49
30. April 2014 um 8:49
Die Kriegsgefahr steigt alleine dadurch schon, dass die westlichen Medien allesamt von einer “OSZE Militärmission” berichten, obwohl sie ganz genaus wissen, dass solche Aktionen im völligen Gegensatz zur Gründungscharta der OSZE ständen und mit der OSZE absolut nichts zu tun haben. Außerdem ist es von der Organisation selbst doch längst klargestellt worden.
Warum wird in den Meldungen nicht gesagt was es ist?
Es handelt sich um in Zivil und mit verdecktem Informationsbeschaffungsauftrag durch die Ostukraine reisende Offiziere, die das Label der OSZE lediglich als Deckmantel missbrauchten.
Aus Sicht der Aufständischen könnte man auch sagen: Spione.
Ob sie im Auftrag der “Übergangsregierung” oder der Nato da sind spielt dabei die kleinere Rolle. Dabei frage ich mich: “Was haben ausgerecnet deutsche Soldaten dort zu suchen? Will Röschen auch ein wenig stänkern oder hat man sie gar nicht gefragt?”


Dieser Beitrag von Till Eulenspiegel wurde nicht freigeschaltet

Diese „Drecks-Russen“ (in Anlehnung an Hagen Rether´s „diese Drecks-Nordkoreaner“)
Riesenskandal! Da haben die doch rausgekriegt, dass der russische Geheimdienst die ganze Welt bespitzelt; die haben jahrelang das Handy von Merkel abgehört; krass oder?
„Drecks-Russen“. Das ist ein Pack! -
Ach nee, das waren ja die Amerikaner!

Die Russen, genau dies waren die mit Hiroshima und Vietnam, genau, das waren die „Drecks-Russen“. Die mit den vielen Drohnen-Toten, Irak usw.! Genau, das waren die. Genau, das waren die „Russen“.
Nee, das waren auch die Amerikaner.

Nee, Moment, die „Russen“, … das waren die mit den Foltergefängnissen, den Todesstrafen, Monsanto. Genau, das waren die.
Nee, das waren auch die Amerikaner.

Die „Russen“, … die haben doch diese Spionagesoftware an die Diktatoren, genau, verkauft an die Chinesen und Bahrain. Damit die ihre Dissidenten foltern und inhaftieren können. Genau. Die „Russen“ haben auch, genau das Giftgas an Saddam und Assad und diese Waffen nach Saudi Arabien und nach Libyen und so....! Genau, das waren die, diese „Dreck-Russen“!
Nee, das waren ja WIR!

Sorry! Man kann sich ja auch mal irren. Was haben jetzt gleich noch mal die „Russen“ gemacht?!
Ach, ´ne Rakete getestet und Gas geliefert. Hör mal, das macht man aber auch nicht! Du kannst doch keine Raketen testen. Wie scheiße ist das denn?! Du musst mit den Raketen ganze Landstriche bombardieren. Dann kriegst Du auch einen festen Sitz im Sicherheitsrat. Vom Testen ist noch keiner fett geworden! Bekloppt!
Die „Russen“ versklaven und unterdrücken ihr eigenes Volk! Wie doof kann man eigentlich sein?! Was sollen wir noch machen?! Seit 400 Jahren zeigen wir denen, wie man zu Wohlstand kommt! Durch Aggression! Aber doch nicht … das eigene Volk! So kriegst Du nie Flachbildschirme, SUV´s! Das eigene Volk unterdrücken, das ist doch wohl die doofste Idee, die ich jemals gehört habe?! Was sollen wir noch machen?! Wir können nicht mehr machen, als Vorbild zu sein! Also ehrlich! Diese „Drecks-Russen“!
Originaltext von Hagen Rether. (hier)

Uli
29. April 2014 um 14:31
Es grenzt schon an Dummdreistigkeit, mit welch einem anmaßenden Gehabe deutsche Politiker Russland mit Sanktionsdrohungen konfrontieren, aber andererseits von der russischen Regierung Unterstützung in der Freilassung der Gefangenen erwarten. Abgestumpfter geht es wohl gar nicht mehr. Als russischer Außenpolitiker würde ich Merkel oder Steinmeier und v.a. von der Leien eins husten.
Besser macht es dagegen Gerhard Schröder, der mit seiner Geburtstagsfeier in Petersburg aktiv zur Deeskalation beiträgt.

Alisa
29. April 2014 um 17:15
Deutschland soll mehr vermitteln? Etwa Frau Merkel?
Da bin ich aber gespannt, was Frau Merkel jetzt bei ihrer USA Reise, in ihrer einzigen Rede, die sie dort vor der US-amerikanischen Handelskammer hält, dem republikanisch dominierten Laden erläutern wird, wie sie die Ukrainekrise positiv beeinflussen will! Da ist sie doch genau beim richtigen Publikum, das sie dafür braucht. Ansonsten scheint ihr auch nicht viel mehr einzufallen, vor allem auch nicht rechtzeitig. Da wird sich der alte Gerhard aber heute gefühlt haben, als er, der gedemütigte “Knappverlierer”, seine Genugtuung hatte, als er mit dem “Bösewicht Putin” so herzlich parlierte und posierte.
Moderieren reicht hier halt nicht, da müßte man schon richtig verhandeln, da zeigt sich aber ihre noch immer deutliche politische Unerfahrenheit, Unfähig- und Instinktlosigkeit. Es ist halt alles “Neuland” und sie lernt halt immer noch. Nur bei wem? Ihr alter Freund Dabbelju, der sicher schon mit der Kavallerie beim Rus einmarschiert wäre, steht ja leider nicht mehr hinter ihr und tätschelt ihr die Schulter. Schade aber auch.
Mit Aussitzen wird da wohl auch nichts geregelt werden.
Spätestens, wenn es die ersten westlichen Toten gibt, wird’s ungemütlich.
Man hat sich ewig mit den “Spirenzchen” des Putins arrangiert und müde gelächelt, jetzt sieht man, dass er ernst genommen werden muss und seine Richtung des immer autokratischeren Regierens mit all den Spielchen muss endlich wahrgenommen und entsprechend beantwortet werden. Sowohl im Kaukasus als auch in Syrien sind schon zu viele Menschen gestorben, als dass man immer noch einfach wegschauen könnte.
Dieses ewige Laufenlassen der Kanzlerin egal in welchem Bereich, wird sich bitter rächen. Aber leider meint das Volk auch, so könne man sich immer noch am besten Durchwurschteln.
Ja Deutschland könnte Russland einbinden in die westliche Politik und einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessen rechtzeitig suchen. Man müßte im Kontakt sein und eine gute Kommunikation pflegen und wenn das nicht geht, dann müßte man das so deutlich kommunizieren, dass sich alle darauf einstellen können, damit die Möglichkeiten realistisch eingeschätzt werden und man sich keine Illusionen über die Lage macht.
Es muss ein Geben und Nehmen sein, und zu meinen, dass nur unsere “Wirtschaftsgüter” als Geben reichen, ist reichlich naiv.
Es geht um Macht, Einfluss und Sicherheit.
Ich meine, Frau Merkel ist damit völlig überfordert, das zu gestalten und rechtzeitig lenkend miteinzugreifen.

Geert van Beeken
1. Mai 2014 um 2:15
Viele Menschen bei uns in den Niederlanden bekommen wieder Angst vor Deutschland, wenn wir sehen wieviel Hass auf Russland schon wieder in Deutschland von der Politik und der Bevölkerung geschürrt wird. Müssen wir schon wieder Sorgen haben vor Deutschland? Der Herr Schulz scheint ein Faschist im groenen Gewand zu sein. Und waren die Geiseln nicht Spione von der Bundeswehr?

Paulus
1. Mai 2014 um 7:07
Wie schnell die politische Akzeptanz einer Zentralregierung in multi-ethnischen Staatengebilden auf eine schier unüberwindliche Grenze stößt, ist nicht erst seit dem Ende der Donau-Monarchie bekannt, die sich auch schon einmal auf Teile des heutigen Staatsgebiet der Ukraine erstreckte. Die immer wieder gestarteten Versuche, in multi-ethnischen Staaten die Legitimationsschwächen der politischen Körperschaften mit einem Verweis auf angeblich völkerrechtliche Normen/Universalien auszugleichen, sind zum Scheitern verurteilt (auch wenn BP Gauck das noch nicht bemerkt hat), wenn ökonomische Schwierigkeiten die politische Lage verschärfen. Die von der Kiewer Regierung eingeleiteten “marktwirtschaftlichen” Experimente haben das Land an den Rand eines Staatsbankrott geführt. Die Bevölkerung eines an natürlichen Ressourcen reichen Landes (trotz der Hinterlassenschaft in und um Tschernobyl aus sowjetischen Zeiten) geht den Weg in Armut und Hoffnungslosigkeit. Kein Wunder, dass da die russischsprachige Bevölkerung sich in die Zeiten zurücksehnt, in der dass Donezk Becken unter einer sowjetischen Zentralverwaltungswirtschaft in raschem Tempo industrialisiert wurde und die mit dem Erreichen eines passablen Wohlstandsniveau für die arbeitende Bevölkerung verbunden war. Es ging der Mehrheit damals besser als heute. Denn die wirtschaftspolitischen Gehversuche in den Kapitalismus kennen zur Zeit fast nur Verlierer – mit Ausnahme einiger Oligarchen, die im Handumdrehen und Hand in Hand mit Kiewer Regierungskreisen zu Milliardären wurden. In diese ökonomische und finanzielle Lücke glauben nun die Brüsseler Spitzenmandarine mit ihren europäischen Steuerzahlern im Rücken, einspringen zu können/zu müssen (wie Ziethen aus dem Busch). Trotz nach wie vor ungelöster Eurokrise für deren Kosten die mit Rettungsschirmen und EZB Aufkaufaktionen (von Schrottpapieren, die bestenfalls zeitverzögert aber gleichwohl zwangsläufig zu Verlusten der EZB führen werden, für die, na wer wohl, einstehen muss?) verbunden sind. Die deutschen Steuerzahler reiben sich verwundert die Augen, wofür alles Geld da ist – für Bankenrettung sowieso. Leider keins für verrottende Schulen, Verkehrssysteme zu Lande und zu Wasser, die Abschaffung eines skandalös ungerechten Steuertarifs (Mittelsstandsbauch), eines skandalös ungerechten Rentensystem etc., etc.,. Dass diese Entwicklungen nicht längst die Regierung Merkel mit ihrem Zickzack Kurs in der “Energiewende” hinweggefegt haben, ist nur der Trägheit der deutschen Wähler und einer gut geölten Propaganda-Maschine in den ÖR- und Printmedien zu verdanken. Diese Situation in Deutschland lässt wieder einmal an den politischen Scharfsinn eines B. Brecht denken: “Irgendwann wird der politische Irrsinn so riesengroß, dass ihn keiner mehr sieht”.

Es bleibt keine andere Wahl, die Brüsseler Parasiten und Dilettanten müssen am 25.05. vom Wähler die rote Karte erhalten – weil uns allen Europa, nicht Brüsseler EU Irrsinn – am Herzen liegt.
Gruß Paulus

Fjodor
1. Mai 2014 um 7:48
Ihr Deutschen habt uns zwei Weltkriege aufgezwungen, euer Hitler hat über 25 Millionen russische Menschen umgebracht. Trotzdem waren wir beim Fall der Mauer sehr großzügig zu euch. Zum Dank habt ihr uns dafür betrogen und belogen. Jetzt wollt ihr schon wieder einen Krieg gegen uns anfangen und hetzt eure Bevölkerung, genau wie damals Hitler, gegen uns auf. Wenn man in die Netzwerke sieht, sieht man nur noch Hass gegen Russland von deutschen Menschen. Aber täuscht euch nicht, solltet ihr es wirklich nochmal wagen wird Deutschland im Feuer unserer Kernwaffen verbrennen, dass ist sicher.
Danach wird nie wieder ein Krieg von Deutschland ausgehen.

Lesen Sie (hier) die TV-Kritik der FAZ. Damit ist eigentlich alles gesagt.

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