Samstag, 9. November 2013

Dammbruch der Verseuchung: EU stellt Weichen für Gen-Mais

Thema: Gentechnik

Die EU-Kommission hat den Weg für einen neuen Gen-Mais freigemacht. Ist der Mais einmal ausgesät, wird er sich mit ursprünglichen Sorten kreuzen und weiterverbreiten. Die Folgen für das Öko-System in Europa könnten weitreichend sein.


Gen-Mais wird künftig alle anderen Arten verändern – niemand weiß, in welche Richtung. (Foto: dpa)
Die Europäische Kommission hatte am Mittwoch die Chance, sich klar gegen den Anbau von Gen-Mais auszusprechen. Das passierte nicht. Stattdessen wurde die Abstimmung über die Zulassung an den Ministerrat weitergeleitet. 1998 wurde mit MON 810 der Firma Monsanto die bisher einzige Gen-Maissorte in der EU zugelassen. Nach 15 Jahren steht nun mit „Mais 1507“ eine weitere kurz vor der Zulassung.

Darüber werden nun die EU-Agrarminister entscheiden. Und die Vergangenheit zeigt: Entweder die Agrarminister einigen sich für einen Anbau von Gen-Mais. Oder sie kommen zu keiner klaren Entscheidung (mehr hier).

Damit wäre die Kommission wieder am Zug. Und die hat ihre Zustimmung bereits geäußert. Dabei beruft sie sich auf die Lebensmittelbehörde EFSA, die dem Gen-Mais für unbedenklich hält.

Pioneer, der Hersteller von „Mais 1507“, hatte den Antrag zur Zulassung bereits im Jahr 2001 gestellt und sich über das verzögerte Zulassungsverfahren beschwert. Der Europäische Gerichtshof hatte die Beschwerde im September zugelassen.

Die möglichen Folgen für Umwelt, Konsumenten und Bauern werden dabei außer Acht gelassen. Denn „Mais 1507“ produziert ein Insektengift. Dabei werden nicht nur Schädlinge wie der Maiszünsler getötet, sondern auch nützliche Tiere wie Schmetterlinge oder Falter, so Global 2000. Die Auswirkungen auf Honig- und Wildbienen wäre nicht abschätzbar.


Der Große Schillerfalter trägt beinahe die EU-Farben. Das wird ihm nicht helfen: Niemand weiß, welche Folgen der neue Gen-Mais für das Öko-System hat. (Foto: dpa)
„Die Kommission wäre mit einer Ablehnung den Anliegen der Mehrheit der europäischen Bürger nachgekommen, denn die lehnen Gentechnik ab. Stattdessen haben sie wieder einmal der Agrar-Industrie Vorschub geleistet. Das ist eine völlig falsche Richtung“, sagt Heidemarie Porstner von Global 2000 den Deutschen Wirtschafts Nachrichten.

Sollte der Anbau erlaubt werden, wird der Gen-Mais sowohl als Futter- und als Lebensmittel zugelassen. Das würde bedeuten, dass etwa Honig aus zugelassenen Gen-Mais-Pollen in Zukunft verkauft werden darf. In Bayern musste in einem ähnlichen Fall eine ganze Jahresernte Honig vernichtet werden. Der Unterschied: Der bayrische Genmais stammte von einem Versuchsfeld und war noch nicht zugelassen (hier).

Einzige Hoffnung ist, dass sich die Agrarminister überraschend doch auf eine Ablehnung einigen. „Wir werden in den nächsten Wochen den österreichischen EU-Kommissar und den österreichischen Landwirtschaftsminister einmal mehr darin bestärken, auf ihre internationalen Kollegen einzuwirken. Auch unsere Partnerorganisationen werden weiter auf ihre Entscheidungsträger einwirken, damit dieser Gentech-Mais in Europa keine Chance hat,“ so Porstner.

Derzeit verhandeln EU und USA über ein gemeinsames Freihandelsabkommen, bei dem die Agrarkonzerne profitieren würden (hier).

Mit freundlicher Genehmigung von DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN


Kommentare

» der Kommentar des Blogschreibers «
"Dammbruch der Verseuchung" lautet die Überschrift über diesem Beitrag und es scheint tatsächlich so zu sein:
Die Freunde unserer Regierung von jenseits des Atlantiks verschaffen ihrem berüchtigsten Konzern, Monsanto, endgültigen Zutritt nach Europa. Ob die Europäer ihre Genprodukte haben wollen oder nicht, danach wird gar nicht gefragt.
Die EU-Kommission setzt sich wieder mal über den Bürgerwillen hinweg.

Mich würde einmal interessieren wieviel, neben dem offiziellen Gebühren, es an Barem kostet, um eine Zulassung für den europäischen Markt zu bekommen.
Wieviele Leute mit riesigen offenen Händen, in denen ganze Geldkoffer verschwinden können, an entsprechenden Schaltstellen sitzen?
Strecken sich diese Hände Monsanto nur aus Brüssel entgegen oder kommen auch welche aus Berliner Ministerien? Wird das Bakshisch persönlich abgeholt oder frei Haus geliefert?

Dass Monsanto die weltweite Kontrolle für Nahrungsmittel haben will, ist mittlerweile ein offenes Geheimnis. Dass ihr genmanipulierter Schrott nur dafür entwickelt wurde, auch.

Lächerlich hören sich ihre Versuche an, die genmanipulierten Pflanzen als Segen für die Menschheit zu verkaufen. Irgendwie ähnlich wie "der Irak besitzt Massenvernichtungswaffen".

Wenn es so wäre und sie wollen nur die Pflanzen gegen Insektenbefall schützen, warum werden sie dann zu Hybriden manipuliert? Damit die Ernte nicht erneut zur Aussaat genutzt werden kann? Warum verlangen die "Menschenfreunde" für das Saatgut, welches sich erneut aussäen lässt, jedes Jahr von neuem Lizenzgebühren ohne jede Leistung ihrerseits?

Was sich bei Monsanto für Menschenfreunde tummeln und um was es dem Konzern in Wirklichkeit geht sieht man daran, dass sie sich Lebewesen jeder Art patentieren lassen.
Anscheinend fühlen sich Einige dort als Götter, betrachten alles als ihr Werk und meinen, sie hätten ein Recht auf die Natur.

Warum wundern sich die Einprozent eigentlich, dass sie auf der ganzen Welt immer mehr gehasst werden? Sind sie in ihrem Verfolgungswahn blind bei ihrer Jagd nach Profit?
... und was sagen die deutschen Regierungsdarsteller, die mächtigste Frau der Welt und ihr Ensemble, dazu? "Liebe Freunde, geht ihr voran, wir kriechen hinterher".

Lesen sie auch hier:
http://netzfrauen.org/2013/11/07/unfassbar-nicht-nur-smartstax-wurde-zugelassen-49-verschiedene-gentechnisch-veraenderte-pflanzen-der-eu-zugelassen/#more-4764


cashca sagt
Wenn es um Profit geht, wird der Mensch zum Raubtier.
Eine verdammt nüchterne Erkenntnis.genau darum geht es doch bei Genmais, Monsanto will Europa erobern , den Markt erweitern, den Gewinn vergrößern und unsere Idioten spielen mit. Sollen die doch ihre Genprodukte in USA belassen, sollen sie das Zeug essen, aber sollen uns damit in Ruhe lassen.
Keiner weiß, wie sich das auf die Natur, die Nahrungskette , sowie auf die Gesundheit noch auswirkt.
Doch unsere Verantwortlichen werden sich dem Druck beugen.
Über die Hintertüre “Versuche ” , ist er doch schon da,
Er wird nach Europa und Deutschland kommen, die EU Politiker haben nicht den MUM nein zu sagen.
Man buckelt sehr bald vor der Macht aus den USA.
Wer die Macht über die Nahrung erobert, hat auch die Macht über Menschen.
Diese ewige verdammte Gläubigkeit…alles was aus den USA kommt ist gut , dient den Menschen, ist Gesetz.
Nein, es unterjocht die Menschen, aber das wollen die EU Bürokraten nicht kapieren.
Oder, sie wollen es so und arbeiten Hand in Hand mit den Amerikanern zusammen.
Genprodukte sind doch schon soweit verbreitet, Monsanto hat sie doch schon alle in der Hand.
sollte das noch weitere gesundheitliche folgen haben, dann hat auch die Pharmaindustrie für Jahrzehnte ausgesorgt. Davon müssen wir ausgehen.
De EU dient nicht dem Menschen, dass muss uns endlich klar werden.

raterZ sagt:
Den Scheiss braucht doch niemand. Hoffentlich werden die Bauern endlich mal zur Vernunft kommen und einsehen, dass man nicht auf Umweltzerstörung Landwirtschaft betreiben kann auf lange Sicht gesehen.

cashca sagt:
@raterZ
Wahrscheinlich setzen sie genau darauf, dass Saatgut nicht mehr reproduzierbar ist.
Alle die genmanipuliertes Saatgut verwenden, müssen jährlich neu kaufen…von Monsanto, weil diese Pflanzen nicht mehr selber natürlich keimen.
Wie will man da die jährliche Aussaat für Nahrungsproduktion sicherstellen, für 7 Milliarden Menschen?
Wenn der natürlich keimende Samen erst mal weg ist, dann ist er weg.
Das könnte zum Himmelfahrtskommando für Milliarden Menschen werden.
Will man etwa sogar auf diese Weise die die Reduzierung der Menschheit erreichen?
Über den Hungertod? Alles ist möglich, denn die Urheber schrecken vor nichts zurück.
Eine “zentrale Versorgung und damit Abhängigkeit von Saatgut, ” von MONSANTO..
das ist ja wohl das größte Abenteuer, dass die Menschheit je eingegangen ist.
Das ist an Dummheit nicht zu überbieten.

Angie die Erste sagt:
@ cashca
…das könnte zum Himmelfahrtskommando für Milliarden Menschen werden
Vielleicht ist genau das der Plan, die Reduzierung der Menschheit, die dahinter steckt?
Ich könnte mir das vorstellen, denn einfacher geht es nicht. Dauert zwar etwas länger als wenn Atombomben geworfen werden, ist aber unauffälliger.

Kleingärtner sagt:
Genau dieser Weg wird genutzt, um die Dumm.- und Trägheit der Menschenmasse auszunutzen. Nicht ohne Grund hat man im ewigen Eis eine Saatgutlagerstelle eingerichtet.

qwertz sagt:
Die EU arbeitet gegen uns Menschen. Es gibt eine breite Ablehnung der Gentechnik und doch befürwortet die Kommission diesen Dreck. Es herrschen die Konzerne und die EU verstellt sich und zeigt sich äußerlich (mit Parlament und so) demokratisch, damit die Bürger darauf hereinfallen und es fallen sehr viele darauf herein (Friedensunion, gemeinsames Europa…) Hier hat sie wieder mal gezeigt, für wen sie arbeitet und dass ihr die Bürger egal sind und nur der Profit und die Wünsche der Eliten zählen.



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