Die Gäste von links
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Die Liebe zum Fußball scheint bei vielen Deutschen erkaltet zu sein: Nicht mal zehn Millionen Fans schauten sich das Auftaktspiel der Nationalelf an. Bei der WM in Russland vor vier Jahren waren es mehr als doppelt so viele. Was hat den Menschen hier so die Lust vergällt?
Die Empörung über den Austragungsort Katar reißt seit Wochen nicht ab. Eine Fußball-WM in einem Wüstenstaat im Winter, in einem Land, wo Homosexuelle unterdrückt und Arbeitsmigranten auf den Baustellen zu Tode gekommen sind. Ganz zu schweigen von der FIFA, die sich mal wieder schwere Korruptionsvorwürfe gefallen lassen muss. Diese Woche bekam die Empörung neue Nahrung. Die europäischen Fußballverbände beugten sich der Vorgabe der FIFA, nicht mit der Kapitänsbinde “One Love” im Stadion einzulaufen. Wenigstens Innenministerin Faeser ließ es sich dann nicht nehmen, auf der Tribüne direkt neben FIFA-Chef Infantino diese Binde deutlich sichtbar an ihrem Oberarm zu tragen. Bei der ganzen Diskussion um Moral und Menschenrechte rückt der Sport immer mehr in den Hintergrund. Auffällig ist, dass die öffentliche Empörung bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland längst nicht so vehement ausfiel wie jetzt, ebenso wenig bei den Olympischen Winterspielen in China. Wie ist es so weit gekommen? Warum spielen jetzt auf einmal moralische Bedenken beim Sport eine so herausragende Rolle? Und dann auch noch ausgerechnet im Profifußball, der schon seit Jahren vom Geld regiert wird? Moralische Bedenken haben die Bundesregierung jedenfalls nicht davon abgehalten, in Katar um Flüssiggas zu betteln. Wird hier mit zweierlei Maß gemessen?
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Der folgende Kommentar sagt alles über die Sendung aus:
Kommentar 663:
Klaus F. schreibt am 27.11.2022, 17:34 Uhr:
Die heutige presseclub-Veranstaltung dient vornehmlich der Erhaltung von Arbeitsplätzen und Einkommen von Journalierenden. Einen substanziellen Wert hat sie nicht. Die Menschheit käme auch ohne den heutigen presseclub aus. Von eigenen Einschränkungen im ORR-Programm aus Umwelt- und Klimagründen hört man nichts. Man will seinen eigenen Arbeitsplatz nicht gefährden. Man fordert es nur von Anderen.
Wer die Sendung nicht gesehen hat, hat nicht Viel verpasst, wer sie trotzdem nochmal sehen möchte, unterhalb der Kommentare ist das Video.
Kommentar 246:
Edith Abbott schreibt am 27.11.2022, 11:47 Uhr :
Empörungs WM? Empörungs Ampel? Empörungs Haushalt? Empörungs Energieversorgung? Der Adventskalender hat mehr als 24Türen! Wie wäre es wenn man bei aller Kritik zuerst einmal die Zustände hier im Land ändern würde? Warum in die Ferne schweifen, das wahre Gute zu wollen liegt hier so nah! Wie kann es sein das es im reichsten D den größten Prekären Arbeitsmarkt gibt mit 38% der arbeitenden Bevölkerung? ( H. Böckler Untersuchung). 2000 Tafel /Suppenküchen, marode Infrastrukturen usw. Nein es muß immer das Riesenrad gedreht werden. Man erregt sich über Katar und hofft der billige ArmerSohn Mitarbeiter bringt ja rechtzeitig das Paket! Man ist solidarisch mit der ganzen Welt und friert dabei mit kaltem Waschlappen. Dafür strahlen die Reporter von der WM in kurzen Armen und ergötzen sich an der tollen Location. Das neue Kanzleramt für 800Mio. bekommt einen Helikopterlandeplatz. Im Ahrtal wärmt man sich an den Bildern aus der Wüste. Und der ÖR fragt ob man sich die Spiele ansehen soll. D2022!
Kommentar 365:
Kathrin Bauer schreibt am 27.11.2022, 12:27 Uhr :
Heuchelei ist es nicht, denn die Probleme bestehen, doch es zeigt die Überheblichkeit des Westens auf. Haben die Deutschen vergessen, dass 1974 bei der WM Homosexualität in Deutschland strafbar war und Frauen ohne Erlaubnis des Mannes nicht arbeiten durften. Wir können die Länder bei ihrer Entwicklung begleiten, aber nicht bevormunden. Und es sollte nicht auf dem Rücken der Sportler ausgetragen werden. Wenn sie persönlich für sich entscheiden, nicht zu einem Wettkampf zu fahren, ist das okay. Aber es sollten keine Weisungen von oben kommen. Weiterhin finde ich es auch nicht in Ordnung, Länder auszuladen. Sportler sind keine Politiker.
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Antwort von
D. Preuß , geschrieben am 27.11.2022, 13:29 Uhr :
Hallo Frau Bauer, bitte schreiben Sie nicht "dass 1974 bei der WM Homosexualität in Deutschland strafbar war und Frauen ohne Erlaubnis des Mannes nicht arbeiten durften". Diese Rückständigkeit galt nur für den Westteil. Und trotzdem hat die DDR bei der WM mitgespielt, ohne eine woke Armbinde tragen zu wollen und auch noch gewonnen. Doch vielleicht ist das die gegenwärtige Denke. Die bei Homosexualität und Gleichberechtigung von Mann und Frau fortschrittliche DDR hat die BRD besiegt und heute probiert es die Mannschaft wieder mit einem woken Trick.
Antwort von
Kathrin Bauer , geschrieben am 27.11.2022, 14:09 Uhr :
@Herrn Preuß - Das 1974 mit Deutschland die BRD gemeint ist, ist selbstverständlich, da die WM ja auch dort stattfand.
Kommentar 427:
Rüdiger Trebing schreibt am 27.11.2022, 12:44 Uhr:
I had a Dream: die deutsche Mannschaft tritt im Endspiel mit unterschiedlichen Schuhfarben an und gewinnt unter den Augen des anwesenden Bundeskanzlers Olaf Scholz den Pokal. Das erfordert heute Abend vollen Einsatz unserer verunsicherten DFB-Spieler sowie uneingeschränkte Unterstützung aller Fußballfans im Stadion und vor den TV-Geräten.
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Antwort von
S.Ackermann , geschrieben am 27.11.2022, 13:20 Uhr:
Träume weiter Scholz oder Steinmeier sollten beim Spiel der Deutschen Mannschaft anwesend sein, aber unsere Politiker sind nur noch peinlich.
Antwort von
Heinz Becker, geschrieben am 27.11.2022, 13:41 Uhr:
Ich wünschte mir das Führungstrio der "Grüninnen" beim Schwenken von drei Regenbogenfahnem im Stadion in Katar zu sehen. Dann wären wir die schon mal für eine Weile los.
Kommentar 433:
R.Bodo schreibt am 27.11.2022, 12:45 Uhr:
Was interessieren mich die sexuellen Minderheiten. In jedem Landsollte die Mehrheit die Politik bestimmen. Diese Mehrheit muss auch alles erwirtschaften. Gesetze sind nun einmal für alle da. Da kann eine Minderheit nicht sonder Rechte für sich beanspruchen. In einer Schule müssen Kinder sich auch dem Lehrer fügen, der Hausordnung unterwerfen. Warum halten sich Politiker nicht an Gesetze und Ihren Amtseid? Das ewige Gerede von demokratischen Rechten und Demokratie, beweist doch das Es dies auch bei uns nicht gibt.
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Antwort von
Aga Bellwald , geschrieben am 27.11.2022, 13:17 Uhr:
Sorry, aber Demokratie bedeutet nunmal AUCH Schutz von Minderheiten. Weder darf das Recht des Stärkeren gelten, noch eine Mehrheitstyrannei herrschen.
Antwort von
Frank , geschrieben am 27.11.2022, 13:17 Uhr:
@R.Bodo, so ist es. Die Heteros sind Gott sei Dank noch die Mehrheit. Als die Merkel auch die Heirat für sexuelle Minderheiten im Bundestag durchwinkte, bin ich aus der CDU als MItglied ausgetreten. Die können gerne zusammenleben, aber heiraten NEIN.
Antwort von
Heinz Becker, geschrieben am 27.11.2022, 13:32 Uhr:
Es würde mich sehr interessieren ob sich diese Minderheit der LGBT-Bewegung auch so ins Zeug legt, wenn die Minderheit der "Anonymen Alkoholiker" fordert, die Alkoholsteuer abzuschaffen.
Kommentar 510:
Friedrich Moltke schreibt am 27.11.2022, 13:38 Uhr:
Ich bin immer wieder erschrocken - zwar nicht überrascht - wie viele Beiträge dem abstrusen Vortrag des FIFA-Präsidenten folgen, der mit einer ewig gestrigen Argumentation jede Kritik an den Zuständen in Katar beiseite wischen will. Siegmar Gabriel, der Weggefährte von Gerhard Schröder, hat als völlig uneigennütziger Freund der Deutschen Bank sich ähnlich geäußert. Die enge Verbundenheit des Staats Katar zu Deutschen Bank hat er nicht erwähnt. Ein Schelm, wer dabei etwas Böses denkt. Wie kurzsichtig wird nur gedacht. Für Katar reicht danach aus, dass dieses Land auf keine nennenswerte Geschichte über Jahrtausende zurückblicken kann und schon erreicht man die Absolution und für uns gilt Mundverbot. Das bedeutet auch Mundverbot für den brutalen Angriffskrieg Russlands in der Ukraine usw.
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Antwort von
D. Preuß , geschrieben am 27.11.2022, 13:49 Uhr:
Ich verstehe auch nicht, wie man sich über die Verstrickungen der FIFA mit Katar aufregen kann, aber gelassen hinnimmt, wenn ein Germanist auf Lehramt in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank kommt.
Antwort von
Heinz Becker, geschrieben am 27.11.2022, 14:11 Uhr:
@D. Preuß, es gibt Türen, die lassen sich mit einem Scheck weit besser und einfacher öffnen, als mit einem Schlüssel.
Kommentar 530:
D. Preuß schreibt am 27.11.2022, 14:06 Uhr:
Warum wurden meine Lobhudeleien auf die Sendung gesperrt? Nur weil ich darauf hinweise, von wem ich die Stereotypen, die doch regelmäßig kurz vor Ende des Forums erscheinen, abgekupfert habe? Sie ist doch deshalb nicht weniger verlogen als jene, die veröffentlicht werden.
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Antwort von
Heinz Becker, geschrieben am 27.11.2022, 14:22 Uhr:
Ganz wichtig, haben sie den Sonntagsbraten erwähnt?
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