Soziale Ungleichheit ist gefährlicher für US-Amerikaner als IS
so ein Experte.
RIA Novosti
MOSKAU, 15. November (RIA Novosti)
Eine reale Gefahr für die USA stellt die wachsende Vermögensungleichheit und nicht die Bedrohung seitens der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ dar, schreibt der Chefredakteur des US-Magazins Foreign Policy, David Rothkopf.
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Der Islamische Staat sei natürlich für die Amerikaner und ihre Lebensweise eine reale Gefahr, aber keine so große - wenigstens jetzt nicht, sot Rothkopf.
Es handle sich dabei eher um eine Gefahr für die amerikanischen Interessen und die US-Verbündeten im Nahen Osten und an anderen Orten.
Die Amerikaner sind laut Rothkopf mit viel ernsteren Bedrohungen konfrontiert, die oft übersehen werden. Trotz des Wirtschaftswachstums während der Präsidentschaft von Bill Clinton, des wachsenden US-Aktienmarktes und der Zunahme des Bruttoinlandsprodukts steigen die Löhne nicht und die Qualität der Arbeit sei nicht gut.
Eine solche Situation sei für viele Länder kennzeichnend, aber in den USA sei sie dadurch verschärft, dass die Ungleichheit bei den Löhnen von Durchschnittsarbeitern und Topmanagern eines Unternehmens gravierender ist, als in jedem anderen Land der Welt.
„Die reale Gefahr, die den Amerikanern keine Ruhe lässt, (…) schließt nicht nur Terroristen und nicht kontrollierbare Staaten ein, sondern viel mehr politische und finanzielle Institute im Land, deren sich einige Menschen bemächtigten, die sich von ihren eigenen Interessen leiten lassen“, so Rothkopf. Diese Menschen streben danach, die amerikanische Hoffnung zu unterdrücken, wie es kein Terrorist besser tun könnte.
Quelle: RIA Novosti
Anti-IS-Kampf und Sturz Assads: Obama eröffnet zwei Fronten
US-Präsident Barack Obama schwenkt nach CNN-Angaben in seiner Syrien-Politik um, um die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) effizienter bekämpfen zu können, schreibt die Zeitung „Kommersant“ am Freitag.
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Wegen des Kampfes gegen die radikalen Islamisten im Irak und in Syrien sieht sich die Obama-Administration gezwungen, ihre Syrien-Politik zu ändern. In der vergangenen Woche sollen im Weißen Haus vier Sitzungen zum Thema Syrien stattgefunden haben. Eine der Sitzungen leitete Präsident Barack Obama persönlich.
Die Aufgabe, den syrischen Präsidenten al-Assad zu stürzen, wurde bereits lange bevor die Terrorgruppe IS eine ernsthafte Gefahr für die USA und den Westen darstellte gestellt. Als IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi die Schaffung eines weltumspannenden Kalifats ausrief, wurde der Kampf gegen die militanten Islamisten eine der Prioritäten für die USA und ihre Verbündeten.
Gleichzeitig geriet das Projekt zum „demokratischen Umbau“ Syriens in die Sackgasse. Assad schaffte es, die Kontrolle über mehrere Gebiete seines Landes aufrechtzuerhalten und bei der Präsidentschaftswahl im Juni wiedergewählt zu werden. Die Einheiten der gemäßigten Oppositionellen, auf die der Westen zunächst setzte, wurden von den Islamisten zerschlagen. Die Treffen der „Freunde Syriens“, die den Sturz des Assad-Regimes anstreben, wurden seitdem seltener.
Trotz der Bedrohungen durch die IS hält Washington weiter an der „Demokratisierung“ Syriens fest. US-Diplomaten zufolge handelt es sich um keinen Kurswechsel in der Syrien-Politik, sondern eher um eine Anpassung. „Das Vorgehen hat sich nicht geändert. Als vorrangige Aufgabe gilt nach wie vor die Vertreibung der IS aus dem Irak. Wir und unsere Koalitionspartner versetzen Angriffe gegen den „Islamischen Staat“ in Syrien, damit er sich nicht sicher fühlen kann und um seine Kampfstärke zu zerstören“, sagte William Stevens, Sprecher der US-Botschaft in Moskau. „Assad bleibt der größte Magnet für Extremismus in Syrien. Präsident Obama gab deutlich zu verstehen, dass diese Person ihre Legitimität als Präsident verloren hat. Deswegen streben wir zusammen mit unseren Verbündeten neben der Isolierung des Assad-Regimes die Stärkung der gemäßigten Opposition an“, ergänzte der Botschaftssprecher.
Die von „Kommersant“ befragten Experten betrachten den US-Versuch, Assad zu stürzen und gleichzeitig den „Islamischen Staat“ zu bekämpfen, mit Skepsis. „Der Zeitpunkt zum Sturz Assads wurde verpasst. Das Weiße Haus hat zurzeit kaum eine klare Vorstellung davon, wie dieses Ziel erreicht werden kann“, sagte der Sicherheitsexperte Wladimir Sotnikow. Die Änderung der Syrien-Strategie habe für Obama eine politische Bedeutung. Es handele sich eher um einen Versuch, das Gesicht vor den Republikanern im Kongress und den am feindlichsten gegenüber Assad gestimmten Mitgliedern der von den USA geführten Koalition zu wahren, so der Experte.
Quelle: RIA Novosti
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