bei >outube eingestellt von WELT-Nachrichtensender am 11.03.2024 im AXEL SPRINGER NEUBAU
Vor zehn Monaten fragten Meinungsforscher die Ukrainer, welchem Kirchenoberhaupt sie am meisten vertrauen. Sie schlugen sechs verschiedene vor, darunter auch Papst Franziskus. Das Oberhaupt der katholischen Kirche belegte mit 3,1 Prozent Platz vier vor dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. von Konstantinopel (1,8 Prozent) und dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. (0,5 Prozent). Das war kein schlechtes Resultat für Franziskus. Denn nur ein Prozent der Ukrainer sind römisch-katholisch.
Allerdings ist fraglich, ob heute noch so viele Ukrainer dem Papst am meisten vertrauen. In dem von Russland überfallenen Land wundern und ärgern sich aktuell eine Menge Menschen über Franziskus. Der 87-Jährige hatte in einem Interview der Ukraine "Mut zur Weißen Fahne" und zu Verhandlungen mit Moskau unter internationaler Vermittlung nahegelegt.
Ein Schweizer Journalist hatte von ihm wissen wollen: "In der Ukraine gibt es jene, die den Mut zur Kapitulation, zur Weißen Fahne, fordern. Aber andere sagen, dass dies den Stärkeren legitimieren würde. Was sagen Sie dazu?" Darauf antwortete Franziskus: "Das ist eine Interpretationsweise. Aber ich denke, dass jener stärker ist, der die Situation erkennt; der an das Volk denkt, der den Mut zur Weißen Flagge hat, zu Verhandlungen."
In der Ukraine kritisierten auch römisch-katholische Geistliche die Antwort des Papstes deutlich. Der Bischof von Charkiw und Saporischschja etwa, Pawlo Honczaruk, nannte die von Franziskus empfohlenen Verhandlungen "inakzeptabel", weil die Ukraine mit Russland sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe: "Der Papst hofft, dass der Aggressor ein menschliches Gesicht hat. Das ist ein Irrtum." Die im Ausland anzutreffende Meinung, man könne mit Russland verhandeln, sei ein großer Fehler.
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