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06.07.2022 Der Dokumentarfilm geht dem Umgang mit Pestiziden nach, die in Europa verboten sind und in Länder exportiert werden, in denen ihr Einsatz trotz hoher Schadwirkung erlaubt ist – vor allem nach Brasilien. Von hier aus werden die Rückstände der Gifte in Orangen, Kaffee und Soja wieder zurück nach Europa geschickt. Warum erlaubt die EU den (lukrativen) Export in Schwellenländer?
Der Dokumentarfilm geht einem wenig beleuchteten Wirtschaftskreislauf auf den Grund: Deutschland, das sich zunehmend gegen Umweltgifte sperrt, ist noch immer der wichtigste Importeur von brasilianischem Kaffee voller Pestizidrückstände. In ganz Europa trinken die Menschen Orangensaft, der aus stark belasteten Früchten aus Brasilien gewonnen wird. Und diejenigen, die in Südamerika die Gifte ausbringen, müssen mit ihrer Gesundheit teuer dafür bezahlen.
Die europäischen Staatschefs kritisieren Brasilien nur allzu gerne ob der Brände im Amazonasgebiet – schauen aber wohlweislich weg, wenn ihre eigenen Chemiekonzerne dort gute Geschäfte machen.
Mehr als die Hälfte aller Pestizide, die vor kurzem auf den brasilianischen Markt kamen, sind in der EU aufgrund ihrer Gefährlichkeit für Gesundheit und Umwelt verboten. Die in Europa hergestellten und zugleich verbotenen Produkte finden auf der Südhalbkugel dankbare Abnehmer. Laut der Schweizer NGO Public Eye erzielen die europäischen Herstellerfirmen durch diese extrem schädlichen Pflanzengifte, die an Entwicklungs- und Schwellenländer verkauft werden, beinahe die Hälfte ihres Gesamtumsatzes.
Der Dokumentarfilm zeigt, dass sich die europäische Politik kaum mit diesem Thema befasst. An den Grenzen wird kaum kontrolliert, die Gesetzgebung nimmt chemische Rückstände in Lebensmitteln in Kauf und die wirtschaftlichen Akteure sind vor allem bemüht, ihren eigenen Status quo beizubehalten.
Dokumentarfilm von Stenka Quillet (F/BR 2022, 82 Min)
Video auf Youtube verfügbar bis zum 19/10/2022
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Eis Berg
Man weiß nicht mehr wem man Glauben soll . Jeder versucht dich zu manipulieren , und dich für seine Sache zu gewinnen und einzusetzen . Nicht jeder der von sich behauptet er meine es gut mit dir, ist wirklich gut ..
Max da Costa
Mann es dreht sich doch nicht alles um Geld in dieser Welt. Die Natur ist das wichtigste und ich bin überzeugt daß der Mensch weniger schädlich und nachhaltiger existieren kann. Natürlich werden für manche exorbitanter Prunk, Reichtum und Verschwendungssucht weniger werden müssen damit Viele mehr haben. Bin aber ehrlicherweise pessimistisch und glaube mittlerweile daran daß unsere Zivilisation zum Untergang geweiht ist. Mit einem Fünkchen Hoffnung.
Sabine Schroeder
Danke für die super Doko. Es ist unfassbar, wie die Menschen unabhängig in welchem Land Sie leben, von den Mächtigen belogen und betrogen werden. Der Glaube an Gerechtigkeit ist längst verloren.
Joe
Verdammt wichtiger Film. Über das Thema kann gar nicht oft genug gesprochen werden. Einfach nur ekelhaft, wie aus Profitgier mit der Gesundheit von Millionen Menschen gespielt wird. Ich hoffe, dass dafür irgendwann einmal ein besseres Bewusstsein in den Menschen wächst. Auch der Endverbraucher macht sich mitschuldig. Ich sage nur: Geiz ist geil. Kaum ein Bundesbürger ist bereit, mehr als 5€ für eine Packung Kaffee zu zahlen. Und Kaffee soll hier nur als Beispiel dienen, um die Problematik zu versinnbildlichen. Es erfordert ein tiefgreifendes Umdenken in der Gesellschaft, wenn sich an Thema ernsthaft etwas ändern soll. Man kann nicht immer nur große Konzerne für diese Missstände verantwortlich zeichnen. Dem Verbraucher obliegt ein großer Einfluss, den viele Konsumenten gar nicht wahrhaben wollen, weil es immer einfacher ist gegen "Die da oben" und internationale Großkonzerne zu wettern. Man sollte erstmal damit anfangen den eigenen Konsum zu überdenken. Alternativen gibt es (zumindest hier bei uns in Westeuropa) reichlich.
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