Mittwoch, 6. Juli 2022

Anne Will - 03.07.2022 - Bilanz der Corona-Politik – Ist Deutschland auf die nächste Welle besser vorbereitet?

Anne Will - 03.07.2022 - Bilanz der Corona-Politik – Ist Deutschland auf die nächste Welle besser vorbereitet?

Die Gäste im Studio

Foto: Screenshots . Text: ARD

von links

  • Christine Aschenberg-Dugnus (FDP)
    Parlamentarische Geschäftsführerin und Mitglied im Gesundheitsausschuss
  • Karl Lauterbach (SPD)
    Bundesminister für Gesundheit
  • Christina Berndt
    Wissenschaftsredakteurin bei der "Süddeutschen Zeitung"
  • Ricardo Lange
    Intensiv-Pfleger
  • Im dritten Corona-Jahr befindet sich Deutschland in einer „Sommerwelle“. Die 7-Tage-Inzidenz steigt, ebenso die Zahl der an Corona Erkrankten auf Intensivstationen. Schutzmaßnahmen wie Test- oder Maskenpflicht jedoch wurden bereits stark reduziert. Jetzt hat der Sachverständigenausschuss seine Bewertung der Corona-Maßnahmen vorgelegt, diese gilt als Grundlage für das weitere Vorgehen in der Corona-Politik. Wird es neue Maßnahmen geben? Kommt eine altersbezogene Impfpflicht? Ist es sinnvoll, dass von Juli an die Bürgertests für die meisten Menschen nicht mehr kostenlos angeboten werden? Und: Ist Deutschland gut auf kommende Pandemie-Wellen vorbereitet?

    Link zur Sendungsseite
    Link zum Gästebuch

    Pressestimmen

    Berliner Zeitung
    TV-Kritik :
    Pflegenotstand: Karl Lauterbach gerät bei Anne Will an wütenden Berliner Pfleger
    von Ruth Schneeberger

    Der Gesundheitsminister brüstet sich gegenüber Ricardo Lange, er habe viel für die Pflege getan. Dabei vergisst er ein wichtiges Detail.

    Es ist schon erstaunlich, wie Lauterbach das immer wieder macht. Da sitzt er am Sonntagabend bei Anne Will in der ARD und wird von dem Berliner Pfleger Ricardo Lange intensiv danach befragt, wieso er schon wieder eine um die andere Maßnahme gegen Corona für den Herbst diskutiert, um die Überlastung der Kliniken zu verhindern. Dabei ist doch das eigentliche Problem das fehlende Pflegepersonal, und zwar nicht erst seit Corona, wie Lange dem Gesundheitsminister eindrücklich vor Augen führt:

    „Wenn ich höre, man will vulnerable Gruppen schützen und das System nicht überlasten, dann sitze ich vorm TV mit geballter Faust“, hebt der Intensivpfleger an zu einem kleinen Wutausbruch: „Würden Sie sagen, das System ist überlastet, wenn Menschen wegen Personalmangel sterben?“ Lange macht deutlich: „Das ist schon seit Jahren und war auch schon vor Corona ein Problem. Jetzt gehen wir jedes Mal wieder unvorbereitet in eine Herbstwelle und alle sind erschrocken: Oh Gott, wir haben gar kein Pflegepersonal. Wir reden immer wieder über Masken und Tests, das ist alles schön. Aber Sie haben die Verantwortung für die Personalüberlastung!“


    WELT.de
    TV-Kritik :
    Die Wut des Pflegepersonals ist verständlich
    von Jörg Wimalasena

    Der emotionale Auftritt eines Krankenpflegers bei „Anne Will“ zeigt: Die Zustände in der Pflege sind dramatisch, und die Gesellschaft nimmt es hin. Gesundheitsminister Lauterbach will nun noch vor der Sommerpause ein Entlastungsgesetz vorstellen. Doch das allein genügt nicht.

    Krankenpfleger Ricardo Lange ist sichtlich erregt, als er bei „Anne Will“ über die Probleme im Gesundheitssystem spricht. „Wir haben kein Pflegepersonal und im Sommer redet keiner davon.“ Stattdessen rede im Zusammenhang mit den wieder steigenden Corona-Infektionszahlen über Masken(pflichten), Tests, und Impfungen, echauffiert sich der stämmige Mann mit der Glatze.

    Wenn man die Ursachen der Überlastung – nämlich den Personalmangel nicht beseitige, „wie rechtfertigen sie dann immer wieder (…) Masken“, fragt Lange an Bundesgesundheitsminister Lauterbach gewandt.


    n-tv.de
    Corona-Bilanz bei Anne Will
    "Ich sitze vorm Fernseher mit geballter Faust"
    von David Bedürftig

    Ist Deutschland auf kommende Corona-Wellen gut vorbereitet? Bei "Anne Will" streiten die Gäste über Maßnahmen und das Infektionsschutzgesetz. Während Gesundheitsminister Lauterbach Lockdowns ausschließt, ist Intensiv-Pfleger Lange auf 180 wegen der Situation in den Krankenhäusern.

    Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt rasant an. Erstmals ist die Zahl der Schwerkranken auf den Intensivstationen wieder auf 1000 angewachsen. Das Land befindet sich mitten in einer Sommerwelle, doch eine viel schlimmere Situation im Herbst wird schon jetzt erwartet. In der ARD-Talkshow "Anne Will" geht es am Sonntagabend deshalb heiß her, als über den Stand der Vorbereitungen für die Herbstwelle und das weitere Vorgehen der Politik diskutiert wird.

    Am Freitag verkündet der Sachverständigenausschuss in seinem Bericht zu den Corona-Maßnahmen nur vage Ergebnisse. Dennoch wartet die Ampel-Koalition auf das Papier, bis sie sich aufmacht, am Infektionsschutzgesetz, das am 23. September in Teilen ausläuft, zu feilen. Es hagelt Kritik, dass die Politik nicht aus dem Quark kommt und die Vorbereitungen für den Herbst nicht schon längst angelaufen sind. "Ich brauchte den Bericht nicht" für irgendwelche Erkenntnisse, gibt SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach gegenüber Talkmasterin Will zu. Aber so sei das eben in einer Koalition, denn "die FDP hat darum gebeten, dass wir warten, bis das Gutachten vorliegt".


    Kommentare

    Nachdem die heiße Luft durch Odradeks wichtigtuerischen Leerzeilen raus war, schrumofte die Datei von 183 auf 154 Druck-Seiten.

    Seite 78
    Odradek schrieb am 04.07.2022 17:42 Uhr:
    Da hier immer noch Hendrik Streeck und Alexander Kekulé als namhafte Virologen als namhafte Virologen bezeichnet werden, sei noch mal ein Blick in die wissenschaftliche Fachliteratur geworfen, genauer, in den Zitations-Index nach Semantic Scholar:
    1. Drosten (h-Index: 115, Highly Influential Citations: 3.007)
    2. Streeck (h-Index: 47, Highly Influential Citations: 357)
    3. Kekukulé (h-Index: 15, Highly Influential Citations: 33)
    Wissenschaftsjournalist Volker Stollorz hat mal nach dem meistzitierten Paper 2010-20 - also im Wesentlichen vor der Pandemie - auf Google Scholar gesucht:
    1. Drosten: 5.462
    2. Streeck: 439
    3. Kekulé: 62
    Auch da ist das Gefälle eminent.
    Christian Drosten gehört fraglos zur Weltspitze, die andern beiden not so much. Und über Kekulé ist noch zu erfahren: "Die Universität Halle geht seit 2020 disziplinarisch gegen Kekulé vor. (...) Im Dezember 2021 enthob ihn die Universität seines Dienstes und untersagte ihm die weitere Tätigkeit." (Wikipedia)
      Odradek schrieb am 04.07.2022 18:10 Uhr:
      Hoppla, das war wohl etwas schlampig formatiert.
      Erwähnenswert ist in dem Zusammenhang jedenfalls noch, dass der h-Index gemeinhin mit der Dauer der Forscherkarriere steigt. Drosten und Streeck sind in ähnlichem Alter. Auch wenn man auf Jahre in der Forschung umrechnet, ist Drosten weit vorne. Kekulé ist bedeutend älter und steht schon relativ kurz vor der Pensionierung. Viele wissenschaftliche Meriten hat er sich in seinem Leben als Wissenschaftler jedenfalls nicht erworben. Drostens h-Index liegt aktuell sogar bei 118, Streecks bei 49. (Der weltbekannte Astrophysiker Stephen Hawking - zum Vergleich - erreichte zeitlebens: 90, wobei die direkte Vergleichbarkeit durch unterschiedliche Wissenschaften etwas eingeschränkt ist.) Anders als Streeck, dessen einflussreiche Veröffentlichungen auf HIV-Forschung basieren, ist Drosten jedoch Experte für repiratorische Viren (SARS und MERS).
      Heinz Becker 04.07.2022 18:49 Uhr: - - ZENSIERT - -
      Ich wette dafür, wenn heute ein "technischer Experte 3. Klasse" des Schweizer Patentamts ein Paper zur Relativität veröffentlichen würde, er als Schwurbler bezeichnet und als Verschwörungstheoretiker, Nazi und Reichsbürger diffamiert würde, vor allem wenn er keine Titel, wie Professor Dr. Christian Drosten, vorweisen könnte.
      Heinz Becker schrieb am 04.07.2022 19:08 Uhr:
      Zumindest kennt man Hendrik Streeck und Alexander Kekulé als namhafte Virologen.
      Von Jemanden, der für ihr Pseudonym in Frage käme, habe ich, trotz intensiver Suche in einschlägigen Veröffentlichungen bisher nichts gefunden, obwohl ich "Bart" und "Max Rebo Band" in die Suche einbezogen habe. Zumindest eine Veröffentlichung sollte man schon haben wenn man die Beiden dermaßen kritisiert, Drosten aber beinahe heilig spricht.

    Seite 79
    Odradek schrieb am 04.07.2022 19:02 Uhr:
    Sehenswert ist noch die Video-Reihe "Im Verhör" - Folge 1 bis 5 - von Spiegel Online über die bizarren Welten der Corona-Schwurbler: https://www.youtube.com/playlist?list=PLuiYhcgFTmqDz3JG3kJ8HZcO7-tY_HZm9
      Heinz Becker 04.07.2022 22:47 Uhr:
      Odradek, nehmen sie doch mal Stellung zum „COVID-19 Vaccine Surveillance Report“ (Woche 42) des britischen Gesundheitsministeriums und da besonders zu Seite 23.
      Ihre Expertise zum N-Antikörperspiegel bei Menschen, die sich nach zwei Impfdosen infizieren und dass dieser Rückgang der Antikörper im Wesentlichen dauerhaft ist, interessiert mich.
      Dass die "Impfstoffe" eine Infektion oder Übertragung des Virus, entgegen der ersten Aussagen, nicht verhindern, wissen wir mittlerweile, dass aber geimpfte Erwachsene jetzt viel wahrscheinlicher infiziert werden als ungeimpfte, war mir neu. Genauso neu wie Fauci bestätigt, dass der PCR-Test keine lebenden Viren erkennen kann und weder der Antigentest noch der PCR-Test sagen können, ob jemand ansteckend ist oder nicht!
      Was war nochmal der einzige Hinweis auf eine Pandemie?

      --- und Australier, sie haben doch selber vor einiger Zeit geschrieben, wie sie im Selbststudium zum Hobbyvirologen geworden sind.

    Seite 81
    Odradek schrieb am 05.07.2022 00:07 Uhr:
    Dass ich hier aufs Factchecking für Nonsens aus rechtsradikalen Schwurblerblogs (s. Beitrag von Heinz Becker) hinweisen muss, ist ärgerlich: https://correctiv.org/faktencheck/2021/12/13/nein-daten-aus-grossbritannien-zeigen-nicht-dass-die-covid-19-impfung-das-immunsystem-langfristig-zerstoert/
      Heinz Becker schrieb am 05.07.2022 10:48 Uhr:
      Zu Faucis Aussagen, dass der PCR-Test keine lebenden Viren erkennen kann und dass weder der Antigentest noch der PCR-Test sagen können, ob jemand ansteckend ist oder nicht, steht im gesamten Faktencheck nichts.
      Einzig mit dem Ergebnis des PCR-Tests wurde doch begründet, dass Covid 19 eine Pandemie sei, oder etwa nicht?

    Australier schrieb am 05.07.2022 11:51 Uhr:
    @Becker 🧠💭
      Heinz Becker schrieb am 05.07.2022 15:43 Uhr: - - ZENSIERT - -
      Australier,
      nicht schlecht, so als Odradeks Antwort-Lakai

    Seite 81
    Australier schrieb am 05.07.2022 12:03 Uhr:
    @Jörg
    "So führen viele Gesundheitsämter zum Wochenende keine Daten ab und erreichen so Traum-Inzidenzwerte, nachdem diese Werte freitags noch traumatisch ausschauten"
    Interessant fand ich, daß es in den ÖR Medien lauthals gefeiert wurde, als Montags verkündet wurde:
    Erstmals seit Bestehen der Pandemie hat es gestern (Sonntag) keine Corona Todesfälle gegeben 😁 🎆
    Dabei hatten dazu nur 5 Bundesländer überhaupt Daten geliefert, und die sicher auch nur unvollständig, denn haben wirklich alle KH am Sonntag jeden Toten gemeldet ❓
    Wenn darauf die gemeldeten Fälle wieder auf ~50 pro Tag steigen, so muss man die og Meldung ja so verstehen, dass aufgrund höherer Mächte 🛐 am heiligen Tage niemand von und geht..
    Wie ich schon mehrfach sagte, die Qualität unserer Medien ist tw mangelhaft 👎🏻
    Ansonsten würde ich nicht alle Schuld bei Lauterbach abladen, auch nicht bei den Gesundheitsämtern, letztere hatten viel Stress
    ist ein systemisches Problem ❗
      Heinz Becker schrieb am 05.07.2022 15:58 Uhr: - - ZENSIERT - -
      Wer checkt eigentlich die Faktenchecker? Doch hoffentlich nicht die allwissenden Gästebuch-Autoren mit ihrem Home made expert training an der X-Box.

    Seite 85
    Robert Kroiß schrieb am 05.07.2022 14:49 Uhr:
    Es konnte und kann mit dem Experten-Gutachten nichts werden. Wenn man feststellen muss, dass sich die wahren Experten, mit entsprechendem Fachwissen. Literaturverweisen und hellseherischen Fähigkeiten nur hier im Forum und nicht an verantwortlicher Stelle einfinden.
      Heinz Becker schrieb am 05.07.2022 15:32 Uhr: - - ZENSIERT - -
      Das Fachwissen mancher Experten scheint so umfangreich zu sein, dass der Wortschatz der deutschen Sprache nicht ausreicht und deshalb Einige ihre Beiträge hilfsweise mit Symbolen illustrieren müssen.
      In seriösen, wissenschaftlichen Publikationen habe ich sowas allerdings bisher noch nie gesehen.

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    Die Seitenzahlen in roter Schrift sind die aus dem Anne Will Gästebuch



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