Montag, 5. Juli 2021

Presseclub - 04.07.2021 - Lehren aus Afghanistan - Wofür brauchen wir die Bundeswehr?

Presseclub - 04.07.2021 - Lehren aus Afghanistan - Wofür brauchen wir die Bundeswehr?
So. 04. Juli 2021, 12.03 - 13.00 Uhr

Lehren aus Afghanistan - Wofür brauchen wir die Bundeswehr?


Moderation: Volker Herres
Von November 2008 bis April 2021 war Volker Herres Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen. Er ist heute u.a. Vorstandsvorsitzender der Deutschen Journalistenschule e.V. und arbeitet freiberuflich.
Bilder: Screenshots. Text: ARD

Bald sind keine internationalen Truppen mehr im Land. Die Bilanz ist frustrierend. Unzählige Tote, Milliarden sind investiert worden. Die Taliban kehren zurück. Welche Lehren zieht die Bundeswehr aus dem Einsatz?

Der tödlichste und gefährlichste Militäreinsatz nach dem 2. Weltkrieg ist zu Ende. Die Bundeswehr hat die letzten Soldaten still und heimlich aus Afghanistan abgezogen, der vollständige Abzug der internationalen Truppen steht unmittelbar bevor. Unzählige Menschen sind gestorben, Milliarden in den Wiederaufbau geflossen. Jetzt stehen die Taliban wieder kurz vor den Toren Kabuls. War alles umsonst? Was bedeutet dieser Einsatz für die künftigen Aufgaben der Bundeswehr?

Die Bilanz ist desaströs. Weit mehr als 100.000 Zivilsten wurden getötet, die US-Armee verlor mehr als 2.400 Soldaten, die Bundeswehr 59. Zeit für eine ehrliche Bilanz, die Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer versprochen hat. Das Motiv für die Militäraktion der NATO war zunächst Vergeltung für den Terrorangriff am 11. September 2001 in den USA. Die Bundesregierung versprach bedingungslose Solidarität. Die Taliban wurden aus Afghanistan vertrieben, Osama bin Laden 2011 in Pakistan getötet. Die internationalen Truppen blieben weiter mit dem Ziel, für Demokratie, Menschenrechte und Wohlstand zu sorgen. Heute ist Afghanistan auf dem Papier eine islamische Republik mit demokratischer Verfassung, doch wahrscheinlich werden die Taliban schon in einigen Monaten die Macht übernommen haben und das Rad zurückdrehen. Was ist schiefgelaufen? Sollte sich die Bundeswehr auch in Zukunft an solchen Militäreinsätzen beteiligen? Und wenn ja, mit welchem strategischen Ziel? Sind unsere Streitkräfte den enormen internationalen Herausforderungen gewachsen, die sich aus der deutlich unsicheren globalen Sicherheitslage ergeben?

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Kommentare

Kommentar 650:
HaJo Wernauer schreibt am 04.07.2021, 14:52 Uhr:
Vielen Dank für diesen wieder mal lehrreichen ARD-Presseclub! Allerdings hätte man keine 45 Minuten Sendezeit gebraucht, um die Meinungen der Medienstammtisch-Journalisten darzulegen. Auch die wie immer ausgewählten Telefon-Zuschauerbeiträge waren eher entbehrlich. +++ Früher war Werner Höfers sonntäglicher "Frühschoppen" oft sogar noch im Kreis der Arbeitskollegen montags ein Thema... heute nicht mal mehr innerhalb der Familie ... weil einfach oft zu lächerlich. Okay, damit komme ich klar, und gehe manchmal nach dem PC eine Runde mit dem Hund spazieren, und erzähle dem unterwegs was von Politik, wozu er gelegentlich mit dem Schwanz wedelt. Doch wenn ich dann später noch das PC-Gästebuch lese bin ich immer erstaunt darüber, daß es der Moderation/Redaktion nicht selbst peinlich ist, immer wieder diese jede Woche gleichen und leicht erkennbaren Lobhudelkommentare freizuschalten. Braucht das die streichelbedüftige Redaktuersseele...?
Kommentar 652:
Doro schreibt am 04.07.2021, 14:53 Uhr:
Ein Presseclub zum Vergessen.
(Anmerkung Blogschreiber: diese Person gehört zu den oben erwähnten Lobhudelkommentar-Schreibern. Wenn Angela Merkel in der Sendung gut wegkommt, überschlagen sie sich förmlich in ihren Lobesgesängen.
Hierzu passt Kommentar 605)

Kommentar 605:
D. E. Satinoscri schreibt am 04.07.2021, 13:53 Uhr:
Vielen Dank für die Benennung zahlreicher schwerer Fehler der deutschen Politik in Afghanistan! Und wer war und ist dafür verantwortlich? Warum wurden Ross und Reiter nicht benannt?
Kommentar 657:
Heinz Becker schreibt am 04.07.2021, 14:55 Uhr:
Jetzt wo das "Abenteuer Afghanistan", was ja lt. unseren diversen Verteidigungsministern kein Krieg war, zu Ende ist, darf man ja wohl eine Bilanz darüber fordern, was uns Steuerzahlern vor zwanzig Jahren als Grund für die Teilnahme verkauft wurde: Brunnen bohren und Mädchenschulen bauen. Afghanische Terroristen können ja nicht der Grund gewesen sein, denn die Attentäter bei 9/11 kamen fast alle aus Saudi-Arabien, keiner aus Afghanistan. Deshalb meine Frage: Wie viele Brunnen hat die Bundeswehr in der Zeit gebohrt und wie viele Mädchenschulen wurden errichtet? Das muss doch einfach zu beantworten sein. Sollte man zur nächsten Bohraktion nicht besser den Katastrophenschutz schicken, die sind dafür viel besser ausgerüstet?
Kommentar 637:
Markus schreibt am 04.07.2021, 14:28 Uhr:
Ich würde mir und Deutschland wünschen, das auch die AfD mit an der nächsten neuen Regierung beteiligt ist. Sie haben kluge, fähige und kompetente Politiker in ihren Reihen mit genauen Vorstellungen über unsere Verteidigungspolitik und über unsere Bundeswehr.
    Antwort von
    Heiner Schmid , geschrieben am 04.07.2021, 14:51 Uhr:
    Am besten wäre eine Kombi aus AfD und Grün. Das würde Deutschland weltweit ganz nach vorne bringen.
    Antwort von
    Christiane F., geschrieben am 04.07.2021, 14:58 Uhr:
    Wäre wünschenswert, aber das wird leider noch einige Jahre dauern. Vorher müssten sie sich von einigen rechtsextremen Leuten trennen, damit die Presse keine Angriffsfläche mehr hat.

Kommentar 630:
Siegfried schreibt am 04.07.2021, 14:22 Uhr:
Unsere deutsche Nationalmannschaft hatte sich nach ihrem Ausscheiden aus dem Europäischen Fußballmeisterschaftsturnier vergleichsweise so sang- und klangslos davongemacht wie nunmehr auch unsere Soldaten aus Afghanistan. Sportschau: Die Türkei ist eine stolze Nation. Das wurde gleich zweimal so gesagt. Wer das nicht glaubt: Kann nachgeschaut werden. Ach ja. Die Ungarn sind natürlich keine stolze Nation, obwohl die Fans nach ihrem letzten verlorenen Spiel im Stadion blieben, die Hände aufs Herz legten und nach dem verlorenen Spiel zum Abschluss mit der angetretenen ungarischen Fußball-Nationalmannschaft ihre Hymne gemeinsam sangen.
Kommentar 626:
Stefan Meyer schreibt am 04.07.2021, 14:17 Uhr:
Nun ja, wie ist das eigentlich, darf man aus der Geschichte lernen? Es fing nicht erst mit den Opiumkriegen an! Der Vietnamkrieg war für den Westen auch kein Ruhmesblatt. Natürlich hat die USS Vincennes (CG-49) auch nur ganz aus Versehen die Iran Air Maschine Flug 655 abgeschossen. Die Reaktion ein halbes Jahr später, der Lockerbie - Anschlag. Angeblich Massenvernichtungswaffen im Irak (es gab eine kostl. Bi-Ausgabe für jeden Haushalt) u. irakische Soldaten die in Kliniken Frühchen aus den Brutkasten (Inkubator Perinatalzentrum) gerissen hätten. Nach 9/ 11 wurde nicht Saudi Arabien besetzt (fast alle T. waren aus Saudi Arabien) sondern die bekamen aus der USA Waffen massenweise! Afghanistan bis Libyen (Uran für FR) .. Algerien usw. war ein absoluter Reinfall. Spricht in Tunesien noch Jemand vom arabischen Frühling oder davon, dass sich eigentlich nichts geändert hat? Können wir noch anders oder haben nur die eine Möglichkeit Krieg. China Entwicklungshilfe ..anders!
Kommentar 620:
Jan schreibt am 04.07.2021, 14:10 Uhr:
Eingesetzte Waffen in Afghanistan (nicht von der Bundeswehr): Hightech-Waffen, Mini-Nukes, Minen, chemische Waffen und Uranwaffen.
    Antwort von
    Helmut S., geschrieben am 04.07.2021, 14:56 Uhr:
    Und was gescheht mit der Resten dieser Waffen?, Das Gleiche wie im Irak, als sie sich nicht um die Reste der von Ihnen verschossenen abgereichteren Uran-Munition kümmerten und deswegen heute noch tausende mißgebildeter Kinder geboren werden.

Kommentar 615:
Herr Seitter schreibt am 04.07.2021, 14:08 Uhr:
Eine Schande für die BRD ist es Leute, die den westlichen Werten offen gegenüber sind, den Taliban an Messer zu liefern. Typisch wie in der Pandemie gerade das zu unterfinanzieren
Kommentar 611:
Klaus F. schreibt am 04.07.2021, 14:00 Uhr:
Es war eine gute Diskussionsrunde. Es wurde mehrfach fundiert erläutert, dass ein Land und eine Gesellschaft, von den dort lebenden Menschen, nur von sich selber heraus stark und sicher werden kann. Eventuell mit Start-Unterstützung von außen. Militär ist nur dazu da, dass vor Angriffen und Beschädigungen von außen zu schützen (Polizeifunktion). Soldaten sind keine Unternehmer oder Ratsmitglieder.
    Antwort von
    Frank Neubert , geschrieben am 04.07.2021, 14:29 Uhr:
    Ja aber warum hat das dann in 20 Jahen keiner den Verteidigungsministern gesagt? Mobbing?

Kommentar 609:
Axel Schulte schreibt am 04.07.2021, 13:59 Uhr:
Auch der heutige Presseclub war ein Hochgenuss. Ein diffiziles Thema wurde adäquat und überzeugend diskutiert. Die Moderation war auf der Höhe der Zeit, ebenso waren es die Diskutanten. Wir haben viel gelernt.
    Antwort von
    Fred Topfer , geschrieben am 04.07.2021, 14:29 Uhr:
    Die Firma dankt.
    Antwort von
    Heinz Becker, geschrieben am 04.07.2021, 14:41 Uhr:
    In Sachen Genuss sind sie wohl nicht sehr verwöhnt? Aber da sie anscheined von mehreren Zuschauern beauftragt sind für die zu schreiben, allerdings der deutschen Sprache nicht sicher zu sein scheinen und sich deshalb versuchen gewählt fremdsprachlich auszudrücken, ist es kein Wunder, wenn sie und die anderen Zuschauer viel gelernt haben. Oder ist es einer ihrer Standardbeiträge zum Ende des Gästebuchs?

Kommentar 607:
Gregor Schrimm schreibt am 04.07.2021, 13:54 Uhr:
Den afghanischen Menschen helfen, mit Bomben auf Hochzeitsgesellschaften, das war laut der heutigen Diskussion beim Presseclub offenbar keine so sehr gute Idee. Ein weiteres Thema, bei "Presseclub nachgefragt" angesprochen: Schändungen an afghanischen Leichen durch die USA: "US-Soldaten urinieren auf getötete Aufständische und lassen sich dabei filmen". Mir kamen die Bilder aus My Lai in Erinnerung, das Abschlachten von über 400 vietnamesischen Frauen und Kinder durch US-Soldaten vor laufender Kamera. Ein Verbrechen des Westens jagt das andere: 1 Million Iraker wurden 2003 von den USA im Irak zu Tode gebombt. Nato-Angriff auf Libyen von 2011: Zehntausende Tote, aber kein Tribunal gegen die Nato? Bundeswehreinsatz in Mali auch ohne jeden Plan. Das ist das Land mit den ständigen Militärputschen. Völlig sinnloser Einsatz.
    Antwort von
    Franke Ludwig , geschrieben am 04.07.2021, 14:20 Uhr:
    Wir produzieren offensichtlich unsere Feinde selber mit. Für meine Begriffe sind diese Kriegsorganisationen dort völlig falsch, dürften nur dort sein um Hilfsorganisationen zu schützen, beispielsweise.

Kommentar 599:
E.Dreier schreibt am 04.07.2021, 13:46 Uhr:
Fast 30.000 Soldaten spielen erneut vor den Toren Russlands Krieg. Sind diese Soldaten aus aller Herren Länder immun gegen das Virus und besteht nicht die Gefahr das wenn die wieder in ihre Kaseren zurückkehren dann das Virus dort zu verbreiten. Man suche nur nach Defender 2020, oder 2021. Da wird ohne Sinn und Verstand Krieg geübt. Hoffentlich wird es kein heißer!
Kommentar 594:
Klaus F. Parität schreibt am 04.07.2021, 13:39 Uhr:
Journalisten und *innen sprechen feministisch korrekt immer von Soldatinnen und Soldaten. Dabei ist der Anteil der Frauen, besonders in Auslandseinsätzen marginal. Der Gesamtanteil beträgt dort knapp neun Prozent. Sie werden auch nicht in den Kampfeinheiten eingesetzt, sondern vornehmlich in der Luftsicherheit. Da klingt für mich administrative Sachbearbeiterin in Abwehrstellungen am Radar und Leitstand. Nach dem, gewünschten, Paritätsgesetzt erwarte ich, da mindestens die Hälfte der kämpfenden Einheiten im Auslandseinsatz durch Frauen gestellt werden. „Wir leben schließlich im 21. Jahrhundert.“ Gleichberechtigung ist keine Rosinenpickerei.
    Antwort von
    Gaby Gross , geschrieben am 04.07.2021, 14:02 Uhr:
    Da bestünde die Gefahr, das sich die Soldatinnen in den Angreifer verlieben oder ihn bemuttern wollen.
    Antwort von
    Maria Terstappen , geschrieben am 04.07.2021, 14:15 Uhr:
    Also viel mehr Förderung der Waffenausbildung für Mädchen und Frauen mit Bewaffnung und Schießausbildung das wollen Sie. Ich erwarte in Ihrem Sinne, dass nicht nur die Hälfte der jungen Frauen, sondern dass jede beim Schießen mit Schusswaffen engagiert gefördert wird, um immer zielsicher mit Schusswaffen umzugehen. Gleichberechtigung ist keine Rosinenpickerei: Die Schützenvereine erhalten Fördergelder für Mädchenkurse.


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