Samstag, 31. Juli 2021

Impfung hält nicht das, was sie verspricht

Impfung hält nicht das, was sie verspricht
WIR-NOI

Rechtsanwältin Renate Holzeisen ist seit Beginn der Pandemie sehr engagiert, um alle Menschen vor der Nötigung zur sogenannten Impfung zu verteidigen.
Die zentrale Absicht der weltweiten Impfkampagne laut den Gesundheitsbörden besteht darin, die Infektionsketten zu unterbrechen und die sogenannte „Herdenimmunität“ zu erreichen, um die Pandemie zu beenden. Die italienische Regierung hat dafür ein Gesetz zur Impfpflicht für das Gesundheitspersonal erlassen.

Das Gesetzesdekret Nr.44 vom 1. April 2021, das inzwischen in ein Gesetz umgewandelt wurde, verpflichtet hiermit das italienische Gesundheitspersonal, sowohl in öffentlichen als auch in privaten Einrichtungen, zur Impfung gegen Covid-19. In Südtirol ist die Landesregierung besonders bestrebt, diese Pflicht umzusetzen. Wer sich nicht impft, wird suspendiert, und zwar ohne Gehalt.

Frau Dr. Holzeisen berichtet darüber, dass sie eine im Gesundheitsdienst angestellte Mandantin in ein Impfzentrum begleitet hat, wo dann eine Reihe von Diskrepanzen aufgezeigt wurde. Aus dem Informationsbogen ging nämlich hervor, dass die zu impfende Substanz nicht gegen die Infektion mit dem Virus gegen das Virus SARS-CoV2 schützt, sondern die Krankheit Covid-19 verhindern soll. Die Impfärztin wurde über diese Diskrepanz zwischen dem Informationsbogen und den Dokumenten des Herstellers und jenen der Zulassungsbehörde, sprich der EMA informiert. Die angegebene Funktion der Impfung, sprich die Vorbeugung der Entwicklung der Krankheit Covid-19 und die konkrete gesetzliche Verpflichtung laut Gesetz Nr. 44 – Art. 4 , dass das Gesundheitspersonal sich gegen die Infektion mit dem Virus SARS-Cov-2 impfen lassen muss, sind zwei verschiedene Dinge. Die Infektion mit dem Virus ist eine Phase vor der Entwicklung der Krankheit Covid 19, wobei die Entwicklung der Krankheit abgemildert werden kann, was diese Substanzen erfüllen sollen denn nur dafür sind sie auch zugelassen. Somit verspricht diese Impfung keine sterile Immunität gegen Covid-19.

Konkret wäre das dann so, dass z.B. eine Altenpflegerin auch wenn sie geimpft ist, sich trotzdem auf natürlichem Weg mit dem Virus infizieren kann und dann die Insassen einer Pflegeanstalt anstecken kann. Mitglieder des Gesundheitspersonals werden hier nicht freiwillig vorstellig und man kann nicht einfach eine andere Substanz verabreichen, die von der gesetzlichen Verpflichtung abweicht. Dieser Umstand müsste geklärt werden, bevor man überhaupt über die Risiken und die Nützlichkeit dieser Substanzen redet, ganz abgesehen davon, dass die Informationen zur Impfung sehr dürftig waren. Nachdem im Impfzentrum die Situation nicht geklärt werden konnte musste RA Dr. Holzeisen die „Carabinieri“ rufen. Hören sie selbst wie diese spannende Geschichte weitergeht.


Danke Wolfgang für den Link

Freitag, 30. Juli 2021

Rubikon - Faschistischer Zirkus

Rubikon - Faschistischer Zirkus https://www.rubikon.news/artikel/faschistischer-zirkus

Faschistischer Zirkus

Der Gesundheitstotalitarismus kommt heute schrill und bunt daher.
Donnerstag, 29. Juli 2021, 17:00 Uhr
von Michael Sailer

Fast schon dadaistisch mutet der Faschismus der 2020er-Jahre an. In ihm entsteht ein Kult, der sich gegen alles wendet, was zuvor als sicher und unverrückbar gegolten hatte. Alle Komponenten, die Bestandteile eines lebendigen Lebens waren, wurden von der Bildfläche des öffentlichen Lebens getilgt. Sparsam portioniert und in pervertierter Form werden nur denjenigen Menschen Bruchstücke dieses Lebens gewährt, die sich artig den Regeln des Kults beugen. Konzerte in Strandkörben und mit Masken, Kneipenbesuche mit strikten Hygieneregeln ... Spontanität, Überraschendes, die magischen Momente werden im Keim erstickt. Und abseits dieses Abklatsches eines echten Lebens darf der Rest — Hunden vor dem Supermarkt gleichkommend — draußen warten.


Den Computerbildschirm als „Fenster zur Welt“ zu bezeichnen,
ist ein verbreitetes, aber völlig falsches Bild. Wer in den Bildschirm schaut, schaut nicht in die Welt, sondern aus der Welt hinaus in einen gigantischen Müllkübel. Dass der Bildschirm also ein „Fenster aus der Welt“ ist, vergisst man heute leicht, weil der Mensch natürlicherweise auf Bilder hereinfällt. Früher, als man da nur grüne Punkte und Striche auf schwarzem Hintergrund sah, war das klarer; bemerkt hat es aber auch damals kaum jemand.

So kommt es heute zu einer — zumindest in digital durchgeimpften Ländern — pandemischen kognitiven Dissonanz: Man hält das, was auf dem Bildschirm erscheint, für die Wirklichkeit und „erlebt“ so zum Beispiel eine „Epidemie“ anhand von drei YouTube-Filmchen wie „die Bilder aus Bergamo!“, zehntausend bunten Statistiken und unablässig wiederholten Beschwörungen und Verhaltensmaßregeln. Wer dann versehentlich mal hinaus in die Welt geht, stellt fest, dass da nichts dergleichen stattfindet, und flüchtet schockiert zurück in den Bildschirm, um sich weiter schockieren zu lassen. Schließlich hat man gelernt, dass der virtuelle Müll da drin „echt“ ist, und wenn die Welt da draußen das Gegenteil zeigt, kann sie nicht echt sein.

Bild: Screenshot von nzz.ch

Jetzt, wo wir wissen, was die „Bilder aus Bergamo“ bedeuteten, dass die Statistiken samt und sonders verdreht und verfälscht, die Verhaltensmaßregeln Humbug und der Rest der Inszenierung … na ja, Teil einer ganz anderen Inszenierung war, die man vorsichtig als Element einer „Philanthropokratie“ charakterisieren mag, können die meisten das natürlich auf keinen Fall „einräumen“ oder auch nur wahrhaben wollen.

Das wäre etwa so: 90. Minute im Lokalderby, der Schiedsrichter pfeift Elfmeter für den TSV 1860 München, plötzlich klingelt es, du wachst auf, rennst zur Tür, draußen steht der Paketbote, du fragst: „Wie ist das Spiel ausgegangen?“, und er sagt: „Welches Spiel? Ist doch Sommerpause, und Sechzig spielt gar nicht in der Bundesliga.“ — „Leugner!“ brüllst du und jagst ihn davon. Einer muss ja büßen.

Simulierte Kultur, ausgerottete Subkultur

Es ist höchst eigenartig, wie soziale Medien, Plakatwände, Flyerberge und andere Träger einer vermeintlichen „Realität“ derzeit den Eindruck erwecken, „da draußen“ blühe die Kultur wieder auf und erlebe einen Wahnsinnssommer mit begeisterten Zuschauermassen und applausumfluteten Bühnen. Während die Wirklichkeit darin besteht, dass Großveranstaltungen vor wenigen, durch „Abstandsregeln“ disziplinierten und vereinzelten Unentwegten stattfinden, die auf dem Weg zum zugewiesenen nummerierten Klappstuhl ihr Gesicht maskieren und auf den Bildern der bunten Bühnen nie zu sehen sind — weil man sonst vor allem traurige Leere sähe.

Die kleineren Veranstaltungen — Gigs von Non-Mainstream-Bands, Kabarett, die ganze „Kleinkunst“ — sind nach wie vor streng verboten und finden schon deshalb nicht statt, weil es die Bands und die Künstler und die Institutionen wie Kneipen- und Lesebühnen, Liveclubs überwiegend gar nicht mehr gibt. So entsteht eine „alternative Realität“, eine staatlich geförderte, zwanghaft zur Schau gestellte Unterhaltungsmaschinerie ohne Publikum, die einen Eindruck von „Leben“ erwecken soll, das in der Wirklichkeit nicht mehr da ist. Aus dem logischerweise auch nichts mehr wächst und neu entsteht.

Bild: Screenshot von quora.com

Wenn dann noch gefordert wird, der Staat solle mehr dafür tun, dass auch die „kleine“, subversive Subkultur wieder angekurbelt wird, ist die Absurdität kaum noch zu übertreffen: Diese Kultur fand immer abseits und jenseits vom Staat geförderter, von Konzernen getragener und ausgebeuteter Unterhaltungsräume statt und war zumindest teilweise sogar gegen den „Kulturbetrieb“ gerichtet. Deshalb war sie der Kulturindustrie und der offiziell alimentierten Großkunst — und deren Medien — auch höchstens ein ignorantes Naserümpfen wert oder ein Dorn im Auge. Jetzt ist es gelungen, das Unkraut weitgehend auszurotten, und die, die es ausgerottet haben, denken nicht im Traum daran, es wieder „anzupflanzen“ — was sowieso nicht ginge, weil man Wildwuchs nun mal nicht anpflanzen kann.

Der Wildwuchs musste sich stets mit Schikanen, Verboten und Drangsalierungen auseinandersetzen, sich Druck, Zwang und kleingeistigen Attacken widersetzen und entziehen. Er war immer prekär, blühte in Nischen, die oft sehr bald beseitigt wurden. Das ist nicht neu, sondern zieht sich durch die ganze Geschichte. Bild: Screenshot vom Eingabebogen auf ueberbrueckungshilfe-unternehmen.de

Schon die Volkssänger in bayerischen Wirtshäusern der vorletzten Jahrhundertwende waren arme Schlucker, die sich der Fuchtel von Obrigkeit und biedermännischem Mehrheitsgrimm nur durch situative Frechheit entziehen konnten. Die Musikclubs litten schon in den 1970er-Jahren unter dem Terror der Gentrifizierung und wurden einer nach dem anderen mit Auflagen und Einschränkungen kaputtgemacht und vertrieben, weil gutsituierte Neubürger nachts ihre Ruhe und tagsüber ein sauberes „Umfeld“ wollten.

Wer sich erinnert, dass in München noch Anfang der Achtziger an jeder Ecke, in jedem Kellerlokal und in jedem Wirtshaus Bands, Ensembles, Kabarettisten und Schreihälse auftraten, dass es zum Beispiel mitten in Schwabing in fast jeder Straße Lokale gab, wo vor ausverkauftem Haus, in Sardinenbüchsen, die meist kaum hundert Leute fassten, bis in die tiefe Nacht gelärmt und getobt wurde, der findet heute nicht mal mehr Anhaltspunkte, weil sogar die Lokale weg sind und dort heute Büros residieren. Selbst die meisten Kneipen sind in den letzten Jahren verschwunden. Die „Corona“-Sanktionen haben nun auch noch den Rest vertilgt. Wer glaubt, dieses über viele Jahre unter kargsten Bedingungen und in stetigen Rückzugsgefechten gewachsene Biotop von Unkraut lasse sich mit staatlicher oder „öffentlich-privater“ Förderung künstlich wieder anpflanzen, der hält auch eine „begrünende Maßnahme“ zwischen Betonklötzen für „Natur“.

Bild: Screenshot von quora.com

Deshalb wahrscheinlich klingt die moderne Popmusik so, wie sie klingt: tot, leer, künstlich, so mitreißend und inspirierend wie ein ausgeschalteter Bildschirm. Ein endloser fader Abgesang, bei dem man nicht sagen kann, ob ein beliebiges „Lied“ aus dem Jahr 2021, aus 2005, 1999 oder wann auch immer stammt.

Künstliches Denken, künstliches Leben

Vielleicht auch deshalb ist die öffentliche Diskussion um die Darstellung sexueller Extravaganzen und Zweideutigkeiten heute so langweilig, verbiestert, rigoros, moralistisch und akademisch. Es geht nicht mehr um ein Spiel mit Provokationen, sondern um die Durchsetzung einer Art kultureller Lärmschutzmaßnahmen in luxussanierten Habitaten, in denen nichts mehr wachsen und überraschend entstehen darf, sondern alles den Regeln des Konsenses folgen muss. Selbst die niegelnagelneuen Geschlechter, an denen David Bowie, Marc Bolan und diverse New-Wave-Bands ihre Fantasie entzünden konnten, stehen heute auf EU-Formularen. Bloß noch ankreuzen, fertig.

Vielleicht wirkt die „Künstliche Intelligenz“, in deren Universum es keine Sprünge, Sensationen und unvorhergesehenen Abweichungen geben kann, inzwischen solcherart prägend auf den Menschen zurück, dass er auch nur noch künstlich denken und leben kann: unveränderlichen Parametern sklavisch unterworfen?

Was sich liest, wie Zeilen aus einem Thesenpapier eines Zentralkomitees einer kommunistischen Diktatur, stammt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die Plattform für die apokalyptischen Visionen findet sich unter vorausschau.de. Erstellt wurden die Beiträge 2019, vor Auslösung der Corona-Krise, aber im Zeitraum der Krisenplanung mit den entsprechenden Vorbereitungen, wie dem Event #201, veranstaltet vom World Economic Forum, der Bill & Melinda Gates Foundation und der Johns Hopkins Universität mit seinem militärischen Center for Health Security.

Bild: „Stern“-Titelbild von 1983, zu sehen unter anderem hier.
Rechts gegen rechts gegen rechts

Dass 1983 in Hamburg 2.000 Journalisten und Sympathisanten demonstrierten, um die Übernahme der „Stern“-Chefredaktion durch Peter Scholl-Latour und Johannes Gross zu verhindern, weil sie einen „Rechtsruck“ fürchteten, wirkt heute wie ein Märchen.

Heute beschimpfen Rechte Linke als rechts, andere Rechte Rechte als links, „Antifa“-Faschisten Antifaschisten als Faschisten, Rechte Antifaschisten als rechts, andere Rechte „Antifaschisten“ als „Kommunisten“, und wenn man zwischendurch mal vorsichtig fragt, was diese Begriffe eigentlich bedeuten sollen, dann bekommt man zu hören, man solle nicht so blöd fragen, das wisse doch jeder.

Der lustigste Vorwurf, den ich zuletzt gehört habe, lautet, wenn man ­— Bernt Engelmanns klassischen Buchtitel oder wahlweise Warren Buffet zitierend — meint, es finde Klassenkampf statt, in dem es um Oben gegen Unten gehe, sei man so eine Art linker Nazi und jedenfalls (gähn) Verschwörungstheoretiker, und das sei „Querfront“. Dass die „Querfront“ eine Idee von „denen da oben“ war, um die Nazis in die Durchsetzung eines neuen feudalistischen Ständestaats einzubinden, braucht man mit Leuten, die so etwas brabbeln, gar nicht zu diskutieren. Die haben ihre historische Bildung von Guido Knopp und „Wikipedia“.

Die merken auch gar nicht, dass sie, wenn sie einen „antisemitischen Verschwörungstheoretiker“ „entlarven“ wollen, genau so argumentieren, wie der „antisemitische Verschwörungstheoretiker“ angeblich (!) argumentiert: ad personam, raunend, mit Falschinformationen, Küchenpsychologie, Andeutungen, Blaupausen aus dem Kalten Krieg, regierungsamtlichen Fake News, munkelnden Missverständnissen, Verallgemeinerungen und Gleichsetzungen, bemüht um Vergleiche, „Strukturen“ und „Muster“, hemmungslos schwurbelnd in stramm gebürstetem Neudeutsch, notfalls auch mal biologistisch und in akustischer Knall-Peng-Fassade und antirussischer Propaganda in CIA-Manier, Jahrgang 1958. Im strengen (eigenen) Sinn rassistisch, antisemitisch und „verschwörungsideologisch“. Die Vermutung, dass es sich dabei um eine Satire handelt, an der der „Entlarvte“ selbst mindestens beteiligt war, halte ich für plausibel — und amüsant.

dpa-Meldung, Screenshot vom „Tagesspiegel“-Ticker

Der Rätselsatz der Woche aus dem Mund des bayerischen Führers, der nicht müde wird, von der Ständigen Impfkommission (Stiko) ein „klares Signal“ zu fordern: „Wir wären — wenn wir das Impftempo von Juni fortsetzen würden — in neunzig Tagen durch, alle bis über zwölf zu impfen in Bayern.“ Wie impft man denn „bis über zwölf“? Oder wer ist „alle bis über zwölf“?

Der Führer und die Profis

Was Söder noch so knatterte, gefiel der Stiko — und jedem empfindsamen Menschen — noch weniger:

„Wir schätzen die Stiko, aber das ist eine ehrenamtliche Organisation. Die EMA — die Europäische Zulassungsbehörde — das sind die Profis. Die haben entschieden: Ja, der Impfstoff ist zugelassen. Kinder- und Jugendärzte, überwiegend jedenfalls, empfehlen die Impfung.“

Das darf man gerne mal genauer durchgehen. „Wir“ ist vermutlich das gleiche „wir“ wie bei Bill Gates, heißt also „ich“. „Ich schätze die Stiko“ ist folglich gelogen, denn: Die ist ja bloß eine „ehrenamtliche Organisation“. So was wie ein windiger Kegelverein also. Das ist kompletter Unsinn, außerdem ist es ziemlich unverschämt gelogen. Aber jedenfalls fragt ein Söder, wenn er was erreichen will, doch nicht irgendwelche verstockten Ehrenamtlichen — etwa eine „Ethikkommission“, deren Mitglieder er hinausschmeißt, wenn sie nicht zackig mitmarschieren —, sondern Profis. Wie die bei der EMA, deren Direktorin auf jeden Fall ein Profi ist: Sie arbeitete von 1991 bis 1998 für die European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations (EFPIA), einen Lobbyverband der Pharmaunternehmen — unter anderem Astra Zeneca, Johnson & Johnson und Pfizer.

Trotzdem ist es ein Unterschied, ob die EMA etwas „zulässt“ oder die Stiko auf Führerbefehl etwas „empfehlen“ soll. Es ist für einen Sechzehnjährigen zulässig, jeden Tag zehn Bier zu trinken. Empfehlen wird ihm das aber niemand — nicht mal die Brauereien, die selbst in Konzerngröße von anderem moralischen Format sind als ein Pharmakonzern. Den Unterschied kennt Söder entweder nicht, oder er kennt ihn, dann ist diese Verdrehung eine noch dreistere Lüge. Die abschließende Behauptung, dass „Kinder- und Jugendärzte die Impfung empfehlen“, jedenfalls „überwiegend“, ist frei erfunden und damit im Grunde ebenfalls eine Lüge. Ach so, und einen „Jugendarzt“ gibt es gar nicht. Den gab es nur in der DDR.

So funktioniert Söder-Sprech: ein Befehl in 35 Wörtern, von denen kein einziges wahr ist.

Ein Vorgänger Söders, allerdings in anderem Amte, das Söder — trotz aller Gruseligkeit der Alternativen — zum Glück (!) vorläufig verwehrt bleibt, war übrigens aufrichtiger, was seine minderjährigen Schutzbefohlenen anging: „Und sie werden nicht mehr frei ihr ganzes Leben, und sie sind glücklich dabei!“

Verständlicher ist Söders derzeitiges Hauptmantra: „Impfen ist der Weg zur Freiheit“ beziehungsweise „Ohne Impfen keine Freiheit!“ — etwas kryptischer oder auch bedrohlicher der Zusatz: „Jedenfalls nicht so in der Form, wie wir es uns vorstellen“ — wie wir uns was vorstellen? Das Impfen? Im letzten Oktober ratterte er noch: „Die Maske ist ein Instrument der Freiheit.“ In einem meiner Bücherregale stehen ein paar hübsche kleine Büchlein aus den Achtzigern, in denen besonders schrille, absurde, entlarvende, dumme, kuriose Zitate von Politikern wie Strauß, Kohl und Reagan versammelt waren. Sammelt heute noch jemand so etwas? Ich hoffe auf eine zehnbändige Söder-Gesamtausgabe.

Screenshot von RKI-Website
Frau Pop und der Mensch als Mais

Die sogenannten „Bürgertests“ kosteten im März, April und Mai allein in Berlin 91,3 Millionen Euro.

Wie schön, wenn man eine reiche Stadt ist und Geld aus dem Fenster schmeißen kann für etwas, was zu 0,1 Prozent etwas anzeigt, was dann zu 80 Prozent falsch ist.

In Berlin gibt es laut „Tagesstürmer“ neuerdings „Pop-up-Impfungen“. Ob dabei neben Maiskörnern auch Menschen per Impfung gepoppt werden sollen, wird nicht verraten.

Bild: dpa-Meldung, Screenshot vom „Tagesspiegel“

Der Berufsstand der „Modellierer“ ist seit längerer Zeit dafür bekannt, von primitiven Computerprogrammen aus unsinnigen Zahlen noch unsinnigere Zahlen ableiten zu lassen. Dumme Menschen, zum Beispiel Politiker, erschrecken dann und machen anderen dummen Menschen Angst. Nun haben — ebenfalls laut Tagesstürmer — die „Modellierer“, genauer gesagt: einer, nach dessen Aussage wir im Mai eine Inzidenz von 2.000 haben sollten, endlich mal Erfreuliches mitzuteilen: Die Zahl der Krankenhäuser, die seit Jahren zwecks Profitmaximierung gezielt heruntergefahren wird, steigt demnächst wieder! und zwar — wie das bei „Modellierern“ üblich ist — exponentiell! Leider ist auch dies vermutlich nur ein typisch zeitungsgrammatischer Schwurbelfehler:

Bild: dpa-Meldung, Screenshot vom „Tagesspiegel“

Wenn sämtliche exponentiellen „Modelle“ eintreffen, werden wir 2023 eine Durchimpfung von 386 Prozent erreichen. Zugleich werden in der achten Welle 100 Millionen Deutsche fünfmal täglich positiv getestet, was eine „Inzidenz“ von 10 hoch 12 ergibt.

Wenn dann jemand einen Schnupfen kriegt, stehen ihm jedoch 18 Milliarden Intensivstationen zur Verfügung. Allerdings sollte man nicht verschweigen, dass älteren Modellen von Ferguson, Drosten et al. zufolge die Menschheit bereits heute ausgestorben sein müsste.

Bild: Screenshot von focus.de

Apropos „Inzidenz“: Eine solche hat nun auch der nagelneue britische Flugzeugträger „HMS Queen Elizabeth“, der zur Zeit nach Ostasien unterwegs ist, um die Chinesen einzuschüchtern. Die „Inzidenz“ ist ziemlich beeindruckend: Sie beträgt 2700. Nämlich wurden an Bord 100 Besatzungsmitglieder positiv getestet. Was die „Deutsche Welle“ verschämt verschweigt, verrät die BBC in ihrer ursprünglichen Meldung:

Die gesamte Besatzung ist komplett geimpft.
Bild: Screenshot vom „Tagesspiegel“-Ticker

Die Wirtschaftssenatorin von Berlin heißt übrigens Ramona Pop. Möglicherweise ist die „Pop-up-Impfung“ ja ein Wahlkampfslogan.

Frau Pop ist auch meine heutige Kandidatin für die Kategorie „niedrigschwellige Angebote“: Die findet sie nämlich total dufte und wichtich, weil sie „der Impfkampagne aus Sicht der Grünen-Politikerin neuen Schwung“ verleihen. „So werden auch diejenigen Menschen erreicht, die nicht zum Hausarzt gehen oder die sich bisher noch nicht ausreichend über die Corona-Schutzimpfung informiert fühlen.“

Das mit der „ausreichenden Information“ sollte sie vielleicht nicht so laut sagen. Erstens könnten die „nicht ausreichend Informierten“ auf die Idee kommen, sich doch noch ausreichend zu informieren, und fallen dann als „Impflinge“ aus. Zweitens ist es, wie neulich erläutert, verboten, nicht ausreichend Informierte zu impfen. Die fallen dann also auch aus — und schwupps, landen schon wieder 100.000 „Dosen“ im Sondermüll.

Bild: Sreenshot vom „Tagesspiegel“-Ticker

Ganz unbegeistert ist Frau Pop selbstverständlich von Hubert Aiwanger, der sich der Spritzung standhaft widersetzt. Oder, in den Worten der „Corona“-Jünger bei der Deutschen Presse-Agentur (dpa), hier zitiert laut SZ:

„FW-Chef Hubert Aiwanger, um publikumswirksame Äußerungen selten verlegen, positioniert sich an der Seite derer, die mit dem Impfen gegen das Coronavirus noch nicht endgültig Frieden geschlossen haben.“

Das ist eine fast Tagesstürmer-mäßig fiese, arrogante und bösartige Diffamierung, aber da Versöhnung aktuell das wichtigste ist, antworte ich lieber so: Wie gut, dass es auch in der SZ-Redaktion (noch?) Menschen gibt, die zum Beispiel mit Rassismus, Faschismus, Umweltzerstörung und einem Atomkrieg gegen Russland noch nicht endgültig Frieden geschlossen haben.


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Michael Sailer, Michael Sailer, Jahrgang 1963, Jahrgang 1963, schreibt Romane, Geschichten, Kolumnen, Bühnentexte und einen Blog. Er ist Stammautor der Lesebühne „Schwabinger Schaumschläger“, sporadisch immer noch Musiker. Er studierte Germanistik und Geschichte, arbeitete als Autor beziehungsweise Redakteur unter anderem für Musikexpress, taz, Konkret und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Er wurde 2001 mit dem „Schwabinger Kunstpreis“ ausgezeichnet, lebt und faulenzt in Schwabing und am Lerchenauer See. Weitere Informationen unter sailersblog.de.
Dieses Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen dürfen Sie es verbreiten und vervielfältigen.

Der Artikel ist erschienen bei :Rubikon-News


Donnerstag, 29. Juli 2021

Kurz nachgefragt bei Boris Reitschuster

KURZ NACHGEFRAGT BEI BORIS REITSCHUSTER

FAIR TALK

Das Interview Format mit Jens Lehrich und seinem Gast: Boris Reitschuster


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Kommentare

Miriam Kosterka
Es braucht 40 Reitschusters in der Bundespressekonferenz!
Micha Theresia Primus
Zwei hoch sympathische und intelligente Menschen!
Nadeshda Wolkova
Daumen hoch, gefällt mir jetzt schon. Der Reitschuster ist n klasse Typ mit ❤ und Verstand! ! 👍👍🌱🌿🌳
Robert Hirsch
Ein absoluter Hochgenuss, das sehen zu dürfen ‼️
Lieber Herr Lehrich, Sie und Ihr Team haben etwas großartiges geschaffen!
Herzliches Dankeschön
Andy S.
Boris ist ein Journalist der die Bezeichnung Journalist wirklich verdient hat, ehrlicher Journalismus, man spürt immer wieder das es für Boris mehr als nur ein Beruf ist, es ist Berufung, er leistet erstklassige journalistische Arbeit, 👌er hat sein Handwerk gelernt, er ist brillant, sehr klug fleißig, gründlich, ausdauernd, offen, fair lässt sich nicht verbiegen und besitzt Charakterstärke, sehr beeindruckend seine Hartnäckigkeit bei seinen Fragen in den BPK und sein immer wieder nachbohren, er bleibt standhaft und stets höflich, lässt sich nicht belügen und hinters Licht führen, er ist ein Vorbild-Journalist, unermüdlich im Einsatz für die Wahrheit und Meinungsfreiheit, er kann sehr gut mit Worten 📝 umgehen das kommt ihn bei seiner journalistischen Arbeit sehr zu gute, er ist ein steht's positiver gesprächsbereiter Mensch er lässt jeden zu Wort kommen 🎤🚶🚶🚶🚶🚶 egal was für eine Meinung jemand vertritt solange er was sinnvolles zu sagen hat, er besitzt Herz und Verstand mit einer Briese Humor. Boris ist ein wunderbarer Mensch wir sind sehr stolz auf ihn, unser Fels in der Brandung in dieser schweren Zeit, wir stehen voll hinter ihm, seine Berichterstattung ist stets neutral und authentisch, seine Kollegen können sich von ihm eine große Scheibe abschneiden, er hat Stil und Format er ist ein Ehrenmann 👍👍👍

Mittwoch, 28. Juli 2021

Bald Freiheitseinbußen fürs Klima? Merkel-Sprecher: „Warten Sie ab!“

Bald Freiheitseinbußen fürs Klima? Merkel-Sprecher: „Warten Sie ab!“ Heute auf der BPK

Boris Reitschuster

Artikel zum Video: https://reitschuster.de/post/bald-fre..

Unterstützung: https://reitschuster.de/unterstuetzung/ Paypal: https://www.paypal.com/paypalme/breit... Mein Ersatzkanal: https://www.youtube.com/user/breitsch... Meine Seite: https://reitschuster.de/

Twitter: https://twitter.com/reitschuster Facebook: https://www.facebook.com/reitschuster Telegram: https://t.me/reitschusterde VK: https://vk.com/reitschuster LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/boris-rei... Parler: https://www.parler.com/profile/reitsc...

Impressum: https://reitschuster.de/impressum/

Lizenz Creative Commons-Lizenz mit Quellenangabe (Wiederverwendung erlaubt)

Kommentare

SM 2603
Ich habe mich noch nie im Leben für eine Bundes Pressekonferenz interessiert bis ich ihren Kanal entdeckt habe. Danke für ihre Arbeit
Hashi Moto
Herr Reitschuster ich bewundere Ihre Geduld.👍
Passen Sie auf sich auf.🍀🐞🍀🐞🍀
Andrea Pobbig
Ich kann mit dem Herrn Seibert nichts anfangen!! Diese Arroganz 🙄
Sie sind Gold wert, Herr Reitschuster👍🏻👍🏻. Vielen Dank 🙏🏻
Sondelass
Weiter so Herr Reitschuster es ist erfrischend einen bei der Pressekonferenz zu haben der Das Volk vertritt !! Danke !!!
Romy Giese
hren Kollegen, die daneben sitzen, sollte es langsam peinlich sein, zu schweigen. Danke an Sie!

Dienstag, 27. Juli 2021

Schwules Berlin - Christopher Street Day Berlin 2021

Berlin. Christopher Street Day Berlin 2021. Berlin unterwegs. Stolz Berlin 2021. Schwules Berlin.

Travel by Walking

65.000 Menschen feiern ausgelassen den Christopher Street Day in Berlin.

In Berlin sind zehntausende Menschen zum Christopher Street Day durch die Stadt marschiert. Der Veranstaltung mit nach Polizeiangaben rund 65.000 Teilnehmern drohte zwischendurch die Auflösung, weil die Vermummungspflicht zum Teil nicht eingehalten wurde.
Zehntausende Menschen haben am Samstag in Berlin ausgelassen und farbenfroh verkleidet am 43. Christopher Street Day teilgenommen. Die Polizei sprach von 65.000 Teilnehmern, die Organisatoren sogar von 80.000. Kurz nach Beginn der Demonstration um 13 Uhr hatten sich bereits rund 35.000 Menschen in Mitte versammelt, wie ein Polizeisprecher gegenüber rbb|24 sagte. Die Organisatoren hatten im Vorfeld 20.000 Teilnehmer angemeldet.

Sollte die Versammlungsbehörde der Polizei die Teilnehmerzahl am Montag bestätigen, wäre der CSD die größte Demonstration in Berlin seit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020. Die zweitgrößte Veranstaltung ist nach derzeitigem Stand die Großdemonstration gegen die Corona-Politik im August 2020 mit rund 30.000 Teilnehmern.

Mitorganisator Nasser El-Ahmad zeigte sich nach der CSD-Parade sehr zufrieden: "Wir sind uns alle im Vorstand einig. Es war eine gelungene Demonstration nach eineinhalb Jahren des Schweigens", sagte er am Abend dem rbb. Wegen der Corona-Pandemie war die große CSD-Parade im vergangenen Jahr abgesagt worden.

Hoogay und Happy Pride: Am Samstag zog die Parade zum Christopher Street Day durch Berlin. Mehr Politik, weniger Party war dieses Mal das Motto. Wegen der Corona-Pandemie sollte der CSD ein paar Nummern kleiner ausfallen. Trotzdem waren nach Angaben der Polizei 65.000 Menschen unterwegs, die Veranstalter sprachen sogar von 80.000. Eine frühere Schätzung von 35.000 korrigierte die Polizei am Abend wieder nach oben. Damit war es die größte Demonstration in Berlin seit dem Beginn der Corona-Krise.

Die Menge war groß, nicht immer wurden Masken getragen. Sie war auch politisch: Kultursenator Klaus Lederer (Linke) will Berlin zu einer "queeren Freiheitszone" machen, kritisierte Polen und Ungarn.

Viel Spaß beim Anschauen!

Kommentare

Richard Wagner
BESTE ANTI - CORONA WERBUNG SEIT 2019 - WO BLEIBT DA DIE POLIZEI ? ACHJA VERSTEHE - DIE LAUFEN JA VERKLEIDET MIT !!!!!!
Thulevakt
Was wissen wir über die Corona-Impfung???...kanal Chembuster Dieses Video ist die beste, kurze Impfaufklärung bezüglich Corona, die ich gesehen habe. Das Video wurde von der Childrens Health Defense produziert.
Thulevakt
➡️ Pfizer: 4,7 Mrd. Strafe für falsche Behauptungen, Verstöße gegen die Sicherheit von Medikamenten und medizinischen Geräten , Off-Label-Promotion, korrupte Praktiken, Schmiergelder und Bestechung .
andrzej hanma
Corona Demos werden zerschlagen weil das Risiko zu hoch wäre sich anzustecken😂 aber die Popo Piraten dürfen zu tausenden auf den Straßen feiern😂
    Spiegel
    jep und gesunde Menschen werden diskriminiert .


Montag, 26. Juli 2021

internationaler frühschoppen 25.07.2021 - Wetterextreme weltweit - wie können wir uns rüsten?

internationaler frühschoppen 25.07.2021 <br /> Wetterextreme weltweit - wie können wir uns rüsten? <br />
Internationaler
Frühschoppen
Logo Internationaler Frühschoppen (Quelle: phoenix)

Wetterextreme weltweit - wie können wir uns rüsten?
Internationaler Frühschoppen - So. 25.07.2021 12.00 - 13.00 Uhr


Anke Plättner diskutiert mit ihren Gästen:
  • Ranga Yogeshwar
    Wissenschaftsjournalist (Deutschland)
  • Liedeke Morssinkhof
    NOS (Niederlande)
  • Ines Pohl
    Deutsche Welle (USA)
  • Shi Ming
    freier Journalist (China)

Hitze, Starkregen, Stürme: Extreme Wetterlagen nehmen auf der ganzen Welt zu. Mit ihnen wächst auch das Ausmaß der Verwüstungen, die sie anrichten – und die Gefahr, die sie mitunter für Leib und Leben bedeuten können. Gerade erst hat eine Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern große Schäden verursacht und zahlreiche Todesopfer gefordert. Viele Menschen werden weiterhin vermisst. Während der Westen der USA und Kanada derzeit mit einer enormen Hitzewelle zu kämpfen haben, sehen sich auch die Niederlande und China immer wieder verheerenden Wassermassen gegenüber. Die Wissenschaft ist sich mittlerweile weitgehend einig, dass zwischen den gewaltigen Wetterphänomenen und dem Klimawandel ein direkter Zusammenhang besteht – und daher zukünftig mit noch mehr Extremwettererscheinungen gerechnet werden muss.

Wie können wir uns darauf vorbereiten? Wie beugen andere Staaten wetterbedingten Verwüstungen vor? Was wird andernorts für den Katastrophenschutz unternommen? Wie können Menschen besser vor Unwetter gewarnt werden? Welche langfristigen Maßnahmen müssen ergriffen werden, um eine Zunahme extremer Wetterphänomene zu vermeiden?


Hintergrundinformation

Der Internationale Frühschoppen ist die traditionsreichste Talkrunde im deutschen Fernsehen. Seit der Erstsendung am 30. August 1953 heißt der Leitspruch: Sechs Journalisten/innen aus fünf Ländern diskutieren das wichtigste politische Thema der Woche. Bis 1987 moderierte Werner Höfer die Sendung, danach trat der "Presseclub" am 27. Dezember 1987 die Nachfolge an.

Am 13. Oktober 2002 hat phoenix den Internationalen Frühschoppen mit dem ursprünglichen Konzept unter dem gewohnten Titel wieder belebt. Seitdem strahlt der Ereignis- und Dokumentationskanal die Talksendung immer an Sonntagen von 12.00 bis 13.00 Uhr aus, wenn der "Presseclub" im Ersten ausfällt.

In seinem Gesamterscheinungsbild hat sich der Frühschoppen seit seinen Anfängen kaum verändert. Zwar wurde vor allem die Studio-Dekoration immer an aktuelle Trends des Fernsehdesigns angepasst. Dafür blieb aber - auch in der Neuauflage bei PHOENIX - das ursprüngliche stilbildende Konzept der Zuschauerbeteiligung durchweg erhalten: Von 12.45 Uhr an haben die Zuschauer und Zuhörer Gelegenheit, sich in die Diskussion mit Fragen einzuschalten.

Der Internationale Frühschoppen setzt in der Themenwahl stets auf hohe Aktualität. Vor allem die Mischung aus deutschen Journalisten und ausländischen Korrespondenten mit ihrer zum Teil ganz speziellen Außenansicht der diskutierten Themen macht den einzigartigen Charakter der Sendung aus.

Sonntag, 25. Juli 2021

Dr. Daniele Ganser: Können wir das Erdöl verlassen?

Dr. Daniele Ganser: Können wir das Erdöl verlassen? (Luzern 2. Juni 2021)

Daniele Ganser
15.06.2021

Am 2. Juni 2021 hat der Schweizer Historiker und Friedensforscher Daniele Ganser am eco2friendly Day im Kultur- und Kongresszentrum Luzern einen Vortrag zum Thema Erdöl gehalten.

Ganser erklärt im Vortrag, dass wir als Menschheitsfamilie stark vom Erdöl abhängig sind. 1945 brauchten wir pro Tag 6 Millionen Fass zu je 159 Litern. Seither ist der globale Verbrauch stark angestiegen. Derzeit brauchen wir pro Tag 100 Millionen Fass, das entspricht 50 Supertankern.

Erdölkriege sind eine Realität. Der illegale Angriff der USA auf den Irak 2003 und die Lügen von US-Aussenminister Colin Powell vor dem UNO-Sicherheitsrat zeigen, so Ganser, dass immer wieder Kriege um Erdöl geführt wurden.

In seinem Vortrag argumentiert Daniele Ganser, dass wir auf erneuerbare Energien aus Sonne, Wind und Wasser umsteigen sollten. Jeder kann einen Beitrag leisten. Persönlich produziert er Sonnenstrom auf seinem Hausdach, fährt ein Elektroauto und ernährt sich vegetarisch.

Weil der Vortrag wegen den Corona-Massnahmen praktisch ohne Publikum stattfinden musste, ging Ganser am Schluss noch auf das Thema Corona ein. Er unterscheidet zwischen drei Ängsten: Die Angst vor Virus, vor Armut und Diktatur. Keine Angst ist besser oder richtiger als die andere. Es brauche einen Diskurs zwischen den verschiedenen Gruppen, wobei jeder seine Angst beobachten solle.

Moderiert wurde der Kongress von Sven Furrer, der im Anschluss an den Vortrag mit Daniele Ganser ein kurzes Gespräch führte.

Hier findest Du den Link zum neuen Online-Kurs „Peacemaker“ von Daniele Ganser. Er besteht aus 30 Lektionen zu 15 Minuten und kostet 179 Euro. Jede und jeder kann diesen Kurs am eigenen Computer machen und so einen ganzen Monat mit Daniele Ganser verbringen:
https://www.danieleganser.online/lp/w...

Abonniere hier den Daniele Ganser YouTube Kanal: https://bit.ly/3i0QecQ
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Dr. Daniele Ganser ist Schweizer Historiker und Friedensforscher. Er ist Leiter des Swiss Institute for Peace an Energy Research (SIPER).

In seiner Arbeit untersucht Daniele Ganser die Themen Frieden, Energie, Krieg, Terror und Medien aus geostrategischer Perspektive. In der Überzeugung, dass auch Wissenschaftler helfen können, einen Teil der Lügen und der Brutalität zu überwinden, die unsere Welt noch immer prägen, engagiert sich Daniele Ganser gemeinsam mit tausenden Menschen für eine Welt in Frieden und für erneuerbare Energien. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Internationale Zeitgeschichte seit 1945, Verdeckte Kriegsführung und Geheimdienste, US-Imperialismus und Geostrategie, Energiewende und Ressourcenkriege, Globalisierung und Menschenrechte.

Kommentare

Engistein Dehnbarerbegriff
Daniele Ganser. Der Mann der Meine Weltsicht und mein Mindset am meisten positiv beeinflusst hat. Großartige Arbeit, danke Herr Ganser!
SpiritualPeaceMakers
"Man darf den Politikern nicht blind glauben" - einer der wichtigsten Sätze dieses Beitrags.
O815
wen wundert es das die MSM ihn nicht mögen, er ist einfach gut. wahrhaftig.....

Samstag, 24. Juli 2021

unterschreiben Sie für die Rettung der deutschen Jugendherbergen?

Während der Corona-Pandemie waren sämtliche Jugendherbergen in Deutschland nach behördlicher Anordnung geschlossen und dadurch in wirtschaftliche Notlagen gekommen. Mit dem Aufkommen der Delta-Variante droht im Herbst evt. erneut der „unwiderrufliche Verlust von Orten der außerschulischen Bildungsarbeit, der interkulturellen und inklusiven Begegnung“. Die Forderung des deutschen Jugendherbergswerk ist daher nach wie vor relevant: „schnelle und wirksame Verhinderung des Zerfalls des Deutschen Jugendherbergswerks durch staatliche Rettungsmaßnahmen!“ Liebe Leser, unterstützen Sie diese Forderung?


Rettungsschirm für alle Jugendherbergen in Deutschland – jetzt!

208.380 haben Deutsches Jugendherbergswerk e.V.'s Petition unterschrieben. Lassen Sie uns 300.000 erreichen!

Bitte unterschreiben Sie diese Petition

Corona: Jugendherbergen ohne staatliche Hilfen vor dem endgültigen Aus

Bund und Länder müssen unverzüglich und flächendeckend handeln, Politik überlässt die gemeinnützigen Betriebe des Deutschen Jugendherbergswerks in den meisten Bundesländern bislang ohne wirksamen Schutz sich selbst, knapp 2,5 Millionen Mitglieder der „Jugendherbergsfamilie“ betroffen #RETTETJugendherbergen

Die Jugendherbergen in Deutschland leiden massiv an den Folgen der Corona-Krise. Nach der explosionsartigen Ausbreitung des Virus hatten die zuständigen Gesundheitsbehörden Mitte März die sofortige Schließung aller Jugendherbergen verfügt, um Gäste und Mitarbeiter*innen zu schützen.

Eine Stornierung fast aller bestehenden Buchungen, der maximale Rückgang von Neubuchungen und damit der Verlust der Möglichkeit der Erwirtschaftung von Umsatz einerseits – laufende Kosten und Verpflichtungen andererseits haben alle Landesverbände in massive wirtschaftliche Notlagen gebracht. Ein bundesweiter Schutzschirm, Sonderkredite bzw. Liquiditätshilfen oder direkte finanzielle Unterstützungsleistungen greifen für die Mehrzahl der Jugendherbergen in Deutschland nicht, weil die Jugendherbergen bislang nur in drei Bundesländern in ihrem Status als gemeinnützige Bildungs- und Beherbergungsbetriebe in den entsprechenden Programmen berücksichtigt werden.

Wir fordern deshalb zur Unterzeichnung der Petition auf, die sich an politische Entscheidungsträger auf kommunaler, Landes- und Bundesebene richtet.
Wir sind sozial relevant! 

Wir appellieren an Bürgermeister*innen, Landrät*innen, Landtags- und Bundestagsabgeordnete sowie an die Spitzen der Landesministerien, in deren Wirkungsbereich die Jugendherbergen fallen:

  • Setzen Sie sich persönlich auf allen Ihnen zur Verfügung stehenden politischen, wirtschaftlichen und medialen Handlungsebenen für eine schnelle und wirksame Verhinderung des Zerfalls des Deutschen Jugendherbergswerks und seiner Landesverbände ein!
  • Tragen Sie umgehend dafür Sorge, dass die Jugendherbergen in Deutschland flächendeckend durch staatliche Rettungsmaßnahmen in ihrem Fortbestand gesichert werden!
  • Verhindern Sie die die endgültige Schließung von Jugendherbergen, die in den zurückliegenden 111 Jahren erfolgreiche Strukturen wirksamer Bildungsarbeit aufgebaut haben und wertvolle Lern- und Begegnungsorte sind!
  • Unterstützen Sie unsere Forderung: Wir sind sozial relevant!

 

Hintergrund:

Wir sind sozial relevant! Seit 111 Jahren stehen die Jugendherbergen für einen gemeinwohl-orientierten Wertekanon, der sich im Slogan „Gemeinschaft erleben“ wiederfindet. Weltoffenheit und gegenseitiger Respekt – Partizipation zur Stärkung der eigenen Persönlichkeit und ehrenamtliches Engagement für das demokratische Gemeinwesen: diese Ursprungsidee der Jugendherbergsbewegung trägt bis in unsere Zeit und fasziniert heute bundesweit fast 2,5 Millionen Mitglieder im Deutschen Jugendherbergswerk. Dieser essentielle Teil der Zivilgesellschaft droht zu zerfallen.

Wir sind sozial relevant! Gemeinsames Lernen, Austausch und Kommunikation, unvergessliche Freizeit- und Naturerlebnisse werden in den kommenden Monaten und Jahren nicht nur notwendig sein, sondern auch eine enorme Nachfrage unter unseren Mitgliedern erfahren. Nach übereinstimmender Einschätzung der politischen Spitzen wird das Deutsche Jugendherbergswerk mit seinen Häusern und inhaltlichen Angeboten gerade in dieser Situation unverzichtbarer Teil der demokratischen Gesellschaft sein. Ein wirtschaftliches Überleben ist jedoch derzeit höchst fraglich, sollten nicht unmittelbar bundesweit und für alle Landesverbände Hilfen des Staates greifen.
Im Falle einer endgültigen Schließung der überwiegenden Zahl unserer Häuser würde darüber hinaus die Wirtschaftskraft in den Regionen, in denen Jugendherbergen ansässig sind, erhebliche Einbußen erleiden. Eine Studie der Tourismusberatungsagentur dwif-Consulting hatte ergeben, dass jeder Euro, der von einem Gast einer Jugendherberge ausgegeben wird, etwa drei Euro zusätzlichen Umsatz für die lokale/regionale Wirtschaft generiert. Zum finanziellen Fiasko im betroffenen Haus käme eine Schwächung der Wirtschaft vor Ort. Denn: Wir sind sozial und wirtschaftlich relevant!

Bereits in den nächsten Wochen wird der Zeitpunkt erreicht sein, dass die Jugendherbergen in den Landesverbänden, für die bislang noch keine Hilfszusagen vorliegen, ihre laufenden Verpflichtungen nicht mehr aus der eigenen wirtschaftlichen Tätigkeit decken können. Es droht damit die endgültige Schließung der betroffenen Häuser. Damit verbunden ist der unwiderrufliche Verlust von Orten der außerschulischen Bildungsarbeit, der interkulturellen und inklusiven Begegnung und von einzigartigen Freizeithäusern für Kinder, Jugendliche, Familie, Schulklassen und Gruppen.

#RETTETJugendherbergen

Bitte unterstützen Sie uns! Zeichnen Sie die Online-Petition des Deutschen Jugendherbergswerks und zeigen Sie damit Ihre Wertschätzung für die vielfältigen, bunten, lebensnahen und modernen Jugendherbergen in Deutschland. „Gemeinschaft erleben“ muss auch für die nächsten 111 Jahre möglich sein – in ganz Deutschland! Wir sind sozial relevant!

 

Bitte umterschreiben Sie diese Petition

Petitionsseite anschauen




Freitag, 23. Juli 2021

TICHYS AUSBLICK - „Was ist in diesen Zeiten noch normal?“

TICHYS AUSBLICK - „Was ist in diesen Zeiten noch normal?“

TV.Berlin - Der Hauptstadtsender

Was ist eigentlich “normal”? Früher gab es darüber eine ganz bestimmte Vorstellung. Heute ist man sich dagegen nicht mehr sicher. Eins steht allerdings fest: das Normal von früher, ist heute der Feind. Alles was man früher selbstverständlich war, wird heute nach Möglichkeit über den Haufen geworfen. “Was ist in diesen Zeiten noch normal?” lautet deshalb das Thema der heutigen Ausgabe Tichys Ausblick. Moderator Roland Tichy spricht mit zwei Schriftstellerinnen: Monika Maron und Cora Stephan.


Kommentare

bericson76
Der ganze Irrsinn erinnert an eine Gesellschaft kurz vor ihrem Untergang, dass haben wir ja aus mehreren tausend Jahren Geschichte gelernt.
Paul Rasche
Herr Tichy, ihre Formate sind wirklich erstklassig. Bei diesem Video haben sie sich wirklich übertroffen. Die beiden Damen sind sehr wortgewandt, und die historischen Vergleichen stellen einige Einblicke da.
Günter Krass
Das Ziel ist die Zerstörung von allem und allen. Und die Mehrheit will es partout nicht wahrhaben!
Nicole
DANKE für eine Diskussion mit noch normal Denkenden Menschen, man glaubt allmählich verrückt zu werden in diesem Links-grünen Gender-öko-zuwanderungs-Diktatur

Donnerstag, 22. Juli 2021

Probleme mit Sirenen und Katastrophenschutz – aber am deutschen Wesen das Weltklima genesen lassen!

Probleme mit Sirenen und Katastrophenschutz – aber am deutschen Wesen das Weltklima genesen lassen!

Reitschuster
Published July 21, 2021

Rumble — Hier geht es zum Binner-Interview:
https://rumble.com/vjqkg9-entzugserscheinungen-nach-corona-panik-in-costa-rica-nikolai-binner-ber-sei.html

Normalerweise kritisieren die Journalisten Politiker. In Deutschland 2021 ist es öfter mal umgelehrt. Auf der Bundespressekonferenz gab es heute Rüffel gegen die Medien – weil die sich erdreistet hatten, zu kritisieren, dass die Regierung nach der Hochwasser-Katastrophe schlecht vorbereitet war und auf wichtige Fragen keine Antwort hatte. Ein Sprecher des Verkehrsministeriums sagte dazu heute: "Wenn man eine Nachlieferung verspricht und dieselbe Frage dann fünfmal gestellt wird, finde ich es nicht in Ordnung, daraus einen Zusammenschnitt zu basteln, sozusagen die Regierung ahnungslos darzustellen, das in die sozialen Netzwerke zu schicken und dann mal zu gucken, was passiert. Die Reaktionen sind sehr unschön. Ich muss das hier einfach einmal sagen, weil das auch mir sehr nahegeht. Dort gibt es Beschimpfungen, Verunglimpfungen, persönliche Angriffe. Das hat eine Kollegin, die hier am Montag zum ersten Mal saß, nicht verdient."

Ich empfehle Ihnen wegen der aktuellen Zensurwelle neben Telegram meine folgenden zensurfreien Social-Media-Kanäle: VK: https://vk.com/reitschuster
Parler: https://www.parler.com/#/user/reitsch...
gab: https://gab.com/Reitschuster
VIDEO:
https://rumble.com/user/Reitschuster
https://odysee.com/@reitschuster:3
Achtung: Der Account unter „reitschuster“ auf gettr ist nicht von mir, auch andere Account auf meinen Namen in kleineren Netwzerken sind nicht von mir.


Mittwoch, 21. Juli 2021

Rubikon - Wir brauchen einen neuen Journalismus!

Wir brauchen einen neuen Journalismus! https://www.rubikon.news/artikel/wir-brauchen-einen-neuen-journalismus

In seinem Buch „Die Propaganda-Matrix“ beschreibt Michael Meyen, warum der Kampf für freie Medien über unsere Zukunft entscheidet.
von Max Stadler

Da Medien Realitäten konstituieren, sollte ihre Macht nicht unterschätzt werden. Medienhoheit bedeutet zugleich Deutungshoheit über die Realität, die Art und Weise, wie die Menschheit die Welt wahrnimmt. Über die nicht zu unterschätzende Wichtigkeit, dass die Gesellschaft Rahmenbedingungen für freie Medien bereithält, schreibt der Kommunikationswissenschaftler Michael Meyen in seinem neuen Buch. Mit „Die Propaganda-Matrix: Der Kampf für freie Medien entscheidet über unsere Zukunft“ erscheint am 20. Juli der fünfte Teil der Corona-Aufklärungsoffensive des Rubikon-Verlages. Max Stadler hat es rezensiert.


„Dies ist kein Buch über Corona“, so beginnt der
richtungsweisende Text „Die Propaganda-Matrix“ von Michael Meyen. Dem Autor geht es nicht um die Zerstörung der Matrix, dies stellt er gleich zu Beginn klar, sondern um Aufklärung. Er wolle dem Leser helfen zu verstehen, „wo und wie die Realität produziert wird, die man uns rund um die Uhr ins Haus liefert“.

„Die Realität der Massenmedien ist genauso real wie der Baum, den wir im Wald umarmen können, der Polizist, der unsere Papiere checken will, oder der Fluss, den wir ohne Brücke schlecht überqueren können.“

In diesem Zusammenhang verweist der Autor auf Michel Foucaults Satz: „Wir denken stets innerhalb eines anonymen, zwingenden Gedankensystems, das einer Zeit und einer Sprache angehört.“ Mit anderen Worten: Die Medien und der durch sie erzeugte Diskurs konditioniert und beeinflusst unser Denken und Handeln.

Die Propaganda-Matrix bildet ein Raster, ein geistiges Gefängnis, ist aber kein Schicksal, sondern von Menschen gemacht. Und somit, so der Autor, können Menschen diese Matrix auch ändern, selbst wenn sich angesichts der scheinbar übermächtigen Einheitsfront dabei oftmals ein Gefühl der Ohnmacht einstellt.

Michael Meyen wünscht sich einen Journalismus, der dem Leser kein bestimmtes Weltbild oder eine bestimmte Haltung vorschreibt.

„Als Bürger, als Wähler, als Mensch möchte ich erfahren, was in der Welt so läuft, und mir selbst meinen Reim darauf machen. Wenn das dann unbedingt noch kommentiert werden muss: meinetwegen. Aber eigentlich ist es mir egal, wie Heribert Prantl oder Claus Kleber die Welt sehen.“

Dazu jedoch sei eine andere Organisation des Journalismus nötig. Gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk gehöre theoretisch den Bürgern, die dafür Gebühren zahlen, de facto aber werde er vom Staat, von den Parteien und von Interessenverbänden kontrolliert und nicht von der Gesellschaft.

Um die Propaganda-Matrix infrage zu stellen, brauche es Zeit und Kraft. Daran fehle es den meisten Menschen aufgrund von Arbeit, Familie und vielem anderen. Und so komme den Massenmedien trotz TikTok, YouTube, Instagram, et cetera doch wieder eine entscheidende Rolle zu. Sie bilden mit Niklas Luhmanns Worten „das Gedächtnis der Gesellschaft“. Sie bringen uns den „Schatz an Gemeinsamkeiten, auf den wir selbst dann zurückgreifen können, wenn wir unser Gegenüber noch nie gesehen haben“. Es werde ein Hintergrundwissen geschaffen, von dem man bei jeder Kommunikation ausgehen könne.

Obwohl vielen klar sei, dass man der Zeitung und dem Fernsehen nicht trauen dürfe, könnten sie doch nicht darauf verzichten. Einige Nachrichten „müsse“ man einfach kennen, wenn einem ein bisschen an der Achtung der Mitmenschen liege. Wir können uns nicht ausstöpseln, so der Autor, ohne vom Rest der Menschheit als Sonderlinge abgestempelt zu werden.

Und so kann staatliche Autorität Risiken erzeugen, wenn die entsprechenden Leitmedien mitspielen. Als Beispiel hierfür nennt Michael Meyen Szenen aus dem Corona-Alltag: Menschen, die bei einsamen Waldspaziergängen Masken tragen, die sich angewidert abwenden, wenn sie im Niemandsland zwei Paaren begegnen, obwohl sich gerade nur drei Erwachsene treffen dürfen, und die Polizei rufen, sobald der Geräuschpegel nebenan auf ein Geburtstagskränzchen hindeutet. Das Internet und die digitalen Plattformen seien hierbei allenfalls Nebendarsteller gewesen.

Das mediatisierte Zentrum hat ein „Killervirus“ im Gedächtnis der Gesellschaft platziert, ein „Narrativ“ mit vier erzählerischen Grundelementen: erstens eine einzigartige Ausnahmesituation, zweitens das lückenlose Kontaktverbot als Gegenmittel, drittens die Verleumdung von allen, die nicht uneingeschränkt an erstens und zweitens glauben, und viertens die Impfung als „einziger Ausweg aus der Krise“.

Michael Meyen schildert, wie die Kräfteverhältnisse offen zutage traten, die „Definitionsmachtverhältnisse“. Was Wolfgang Wodarg, Sucharit Bhakdi, Bodo Schiffmann, Thomas Berthold und weniger prominente Stimmen im Frühjahr 2020 gegen das Killervirus-Narrativ einzuwenden hatten, hätten die Leitmedien entweder ignoriert oder lächerlich gemacht. Dabei sei der „Raum des Sagbaren“ durchaus größer geworden, im Internet finde man nahezu alles, andererseits jedoch schrumpfe das von den Leitmedien als integer dargestellte „Hintergrundwissen“.

Der Meinungskorridor, in dem wir uns bewegen können, ohne dabei unsere Reputation aufs Spiel zu setzen, werde schmaler. Propaganda und Zensur gehören zur gleichen Medaille, so der Autor. „Auf der einen Seite etwas herbeiführen und auf der anderen etwas unterdrücken.“

In der Folge zeigt Meyen anhand einer Adaptation des Filtermodells von Noam Chomsky auf, wie es sein kann, dass Leitmedien eine Mauer errichten können zwischen Öffentlichkeit und Ereignis und eine Pseudoumwelt schaffen, auf die die Menschen so reagieren, wie die Führer der Herde es sich wünschen. Die fünf Filter von Edward S. Herman und Noam Chomsky sind Besitz, Werbung, Quellen, Flak, Ideologie.

Michael Meyen orientiert sich an diesem Modell, spricht jedoch nicht von Filtern, sondern von vier Arenen, die er Diskursordnung, Medienlogik, Medialisierung und das journalistische Feld nennt und jeweils in einzelnen Kapiteln ausführlich beschreibt. Letztlich kommt er zu dem Schluss:

„Die Propaganda-Matrix steht und fällt mit der Diskursordnung — mit den Scheuklappen, die uns schon in Schule und Elternhaus angelegt werden und die dann später ganz selbstverständlich Teil unseres Lebens sind.“

Mit seinem Werk leistet Michael Meyen einen virtuosen und anspruchsvollen Beitrag dazu, dass immer mehr Menschen diese Scheuklappen erkennen und womöglich ablegen. Dennoch bleibt der Autor skeptisch:

„Die Propaganda-Matrix hält uns auch dann gefangen, wenn wir wissen, wie sie entsteht. Mehr noch: Wir können die Leitmedien nicht wirklich ignorieren, weil wir davon ausgehen müssen, dass sich die allermeisten anderen an der ‚Wirklichkeit‘ orientieren, die dort präsentiert wird. Menschen nutzen Medienangebote, um Definitionsmachtverhältnisse zu beobachten und so ihr Handeln und ihre Sinne für den Alltag zu kalibrieren.“

Was tun? Der Schlüssel liege in den Schulen, so der Autor, an den Universitäten und an den Journalismusakademien. Es brauche die Fähigkeit, von außen auf die eigene Gesellschaft zu schauen, und dies funktioniere nur mit Bildung.

Vielleicht brauche es dazu sogar die Erfahrung eines Zusammenbruchs der Gesellschaft.


Pressestimmen zum Buch:

„Ist zu den Themen Medien und Medienkritik bereits alles Wichtige gesagt? Michael Meyen belehrt uns auf fulminante Weise eines Besseren. Der Autor führt in die verzweigte Debatte ein, verdichtet sie, spitzt sie zu und treibt sie voran, entwickelt Perspektiven — stilistisch brillant, mitreißend, erhellend. Medienkritische Aufklärung als Lesegenuss!“
Ulrich Teusch, Mitherausgeber Multipolar-Magazin

„Michael Meyens Buch ist trotz des knalligen Titels vor allem eines: solide Wissenschaft. Der Autor verbindet dabei zwei Qualitäten, die im akademischen Feld Seltenheitswert haben: Er schreibt prägnant, ohne Umschweife und vermeidet zugleich jede Selbstgerechtigkeit. Dieser Stil ist auch den politischen Debatten zu wünschen, die dieses Buch mit seinen brisanten, brandaktuellen Überlegungen hoffentlich anstößt.“
Paul Schreyer, Bestsellerautor

„Wer wie Goethes ‚Faust‘ wissen will, was ‚die Welt im Innersten zusammenhält‘, der muss Michael Meyens brillante Darstellung lesen, die tiefe Einblicke in die gegenwärtige Medien-Matrix liefert. Mit erzählerischer Leichtigkeit und analytischer Schärfe werden die Erkenntnisse von intellektuellen Größen wie Hannah Ahrendt, Ulrich Beck, Pierre Bourdieu, Noam Chomsky, Michel Foucault, Walter Lippmann oder Niklas Luhmann für die Beobachtung von Beobachtung fruchtbar gemacht. Sichtbar werden die ‚blinden Flecken‘, aber auch die neuen Chancen von demokratischer Beteiligung und selbstbestimmter Erkenntnis.“
Carsten Gansel, Literaturwissenschaftler

„Michael Meyen geht es um mehr als um Verständnis für sein Fach. Er bietet seine Expertise, klärt auf, macht verstehbar und veranschaulicht Mechanismen mit nichts weniger als der Freiheit im Blick. Ein Weißbuch für einen besseren Journalismus, wenn nicht für eine Revolution der Medien!“
Martin Sinzinger, Naturfotograf

„Michael Meyen, einer der wenigen Experten im deutschsprachigen Raum, der das Mediensystem des Ostens und Westens kennt, schreibt über die Propaganda-Matrix des 21. Jahrhunderts und die Geiselnahme ganzer Gesellschaften in ihrem totalitären Sog. Es geht um die Medienmaschine, die von Konzerninteressen finanziert und von Politikern legitimiert wird. Meyen verurteilt die Rolle der Leitmedien als Komplizen der Kriegsakteure. Der Journalismus ist tot! Es lebe der Journalismus der sich der Propaganda-Matrix widersetzt! Was hierbei aus den letzten Jahren der DDR zu lernen ist, wird in diesem Buch ebenfalls offen gelegt.“
Yana Milev, Soziologin




Michael Meyen
Die Propaganda-Matrix
Der Kampf für freie Medien entscheidet über unsere Zukunft

224 Seiten
Softcover
Format: 20,5 cm x 13,5 cm
Erscheinungsdatum: 20.07.2021
Artikelnummer 978-3-96789-020-4





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Max Stadler Max Stadler, Jahrgang 1981, studierte Literaturwissenschaften und Geschichte in Straßburg, Uppsala und Freiburg. Seit 2006 ist er als freier Übersetzer und Autor tätig. Er ist unter anderem die deutsche Stimme des norwegischen Enfant terrible Matias Faldbakken sowie zahlreicher weiterer Autoren. Er hat Helene Hegemann ins Französische übertragen.
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Der Artikel ist erschienen bei :Rubikon-News