Mittwoch, 17. Juni 2020

George Orwell "1984" - Wir sind auf dem direkten Weg dahin

Liebe Leser,
per WhatsApp erhielt ich unter dem Titel: "George Orwell 1984" einen Kommentar, den ich nachstehend veröffentliche

"Jede Statue und jedes Straßengebäude wurde umbenannt, jedes Datum wurde geändert. Und der Prozess geht Tag für Tag und Minute für Minute weiter. Die Geschichte hat aufgehört. Nichts existiert außer einer endlosen Gegenwart, in der die Partei immer Recht hat.“
- George Orwell "1984"

Was wir gerade in der westlichen Welt erleben, hat historische Vorläufer. Die antiken Römer und Ägypter kannten bspw. die „Damnatio Memoriae“, also die vollständige Auslöschung historischer Zeugnisse unbeliebter oder gestürzter Cäsaren und Pharaonen, inklusive Tilgung aller Inschriften, Chroniken und Baudenkmäler. Während der französischen Revolution gingen die radikalen Jakobiner ebenso bilderstürmisch gegen Gotteshäuser vor, aus jüngerer Zeit kennen wir die barbarischen Bilder babylonischer Kulturstätten, die vom IS in Syrien und Irak gesprengt und zerstört wurden, da man alle vorislamischen Kulturzeugnisse ausmerzen wollte.

Heute geschieht das gerade wieder, fast überall im Westen. In England und den USA purzeln die Statuen ehemaliger Größen, nicht offiziell und unter Aufsicht der Behörden, aber geduldet durch die Politik und aufgrund des Drucks von der Straße. Der Mob regiert und über gut und richtig entscheidet nicht mehr die Wahrheit, ein nüchterner Diskurs oder Dialog, nein, entscheidend sind das Ausmaß der Empörung, eine neurotische Moralvorstellung und die Größe und Aggressivität der Gruppe, die den Aufstand anführt.

Die Medien sekundieren die Anliegen der Straße, möglichst einseitig natürlich und mit einem Fokus auf die Narrative, welche man von den liberalen Zeitungen der US-Küste abschreibt. Das sind die Lektionen, die wir aus den vergangenen Tagen mitnehmen können:

Gewalttaten, Vandalismus, Regel- und Gesetzesverstöße etc. sind dann geduldet - auch in Deutschland, wie die Großdemos gegen „Polizeigewalt“ in Berlin beweisen - wenn die Leute auf der Entscheiderebene (Medien/Politik/Kirchen), das Anliegen als „gut“ festlegen. Damit wird nicht nur indirekt das Gesetz ausgehebelt, es wird gleichzeitig auch dem Spott preisgegeben, es wird relativiert und aufgeweicht und in seiner Grundsubstanz geschädigt.

Dazu bedarf es inzwischen lediglich eines zufälligen Falls wie in den USA, der medial dann aber entsprechend aufgearbeitet, orchestriert und global präsentiert wird. Dann lenken auch Politiker ein und können bestimmte Spielregeln temporär aussetze, gönnerhaft und in der Hoffnung, dass der geduldete Regelübertritt sich am Wahltag auszeichnet. Für unser Land, Europa, den Westen und unsere Zukunft ist diese Entwicklung eine Katastrophe.

Es ist die Herrschaft einer totalitären Moral über den Verstand und eine Abkehr von den Prinzipien unserer Rechtstaatlichkeit. Die Vergangenheit wird zum moralisch aufgeladenen Spielball eines Kultes, der für sich das Recht in Anspruch nimmt, sich durch die Gnade der späten Geburt über die Geschichte zu überheben, ohne zu merken, dass sie sich genauso einfangen lassen wie die Mitläufer vergangener Regime. „Wie konnte das 1933 passieren“ fragen sich die Gutmeinenden stets und reißen im Schutz des Mobs Denkmäler ein, weil sie in der Gruppe stark sind und das totale moralische Recht auf ihrer Seite wähnen. Die Nazis taten es genauso, der IS und die Kommunisten ebenfalls.

Mit dieser totalitären Denke, die George Orwell in seiner Dystopie 1984 treffend beschrieb und welche gerade im Westen ein erschreckendes Revival erlebt, geht das Zeitalter stabiler Staaten, gesunder Demokratien oder eines aufgeklärten Bürgertums endgültig zu Ende. Und was machen die Bilderstürmer und Radikalen, wenn es kein Denkmal mehr abzureißen, kein Buch mehr zu verbannen und keinen Film zum Sperren gibt? Dann werden, das kennen wir aus allen radikalen Revolutionen der Vergangenheit, wieder Menschen verfolgt und entfernt. Keine Pointe. Wie lange wollen wir uns das noch gefallen lassen?

Darüber sollte jeder einmal Nachdenken

... und wer das alles nicht glaubt, der kann sich ja das Video ansehen



1 Kommentar :

  1. Man mag kaum glauben, dass George Orwells Roman bereits 1949 erschienen ist. Nimmt man dazu die Phantasien von Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi aus seinem Buch "Praktischer Idealismus 1925" https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Nikolaus_Coudenhove-Kalergi,
    dem Gründer der Paneuropa-Union, allerdings schon ein paar Jahre früher, dann könnte man meinen, die politischen Regisseure setzen die Zukunftsphantasien zweier Männer seit Jahren in bittere Realität um, nicht erst seit der Flüchtlingskrise 2015.
    Hat die "Die Europa-Gesellschaft Coudenhove-Kalergi" Angela Merkel bereits am 13. Januar 2011 mit dem "Europapreis 2010" ohne Hintergedanken ausgezeichnet?
    https://t1p.de/il2a

    Das Buch "Praktischer Idealismus 1925" war vor einiger Zeit noch kostenlos runter zu laden. Jetzt kann man es zumindest noch kostenlos lesen, oder sich vorlesen lassen
    https://archive.org/details/PraktischerIdealismus1925/
    und da sind z.B. die Seiten 22 und 23 sehr interessant, denn was er dort über Inzucht und Kreuzung, Rassen und Kasten in Bezug auf Menschen schreibt, wird nirgends sonst erwähnt, schon gar nicht in Wikipedia, im Gegenteil, es wird ignoriert und alle die darauf hinweisen werden, wie üblich, als Nazis, Verschwörungstheoretiker, Rassisten usw. beschimpft.
    Ein Leser des Blogs

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