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Liebe Leser,
Schwarz-Gelb macht den Trump. Die neue
NRW-Landesregierung hat mit ihrem Koalitionsvertrag faktisch
beschlossen, aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen: CDU und FDP
wollen die Windenergie ausbremsen, das Klimaschutzgesetz abschaffen und
weiter uneingeschränkt Kohle abbaggern.[1] Dabei befeuert gerade die
Braunkohle den Klimawandel – und im rheinischen Revier wird mehr davon
aus dem Boden geholt als irgendwo sonst in Europa.[2]
Deswegen protestieren wir am 26. August gegen den Klimakiller Kohle:
Der BUND, Greenpeace und andere Umweltverbände rufen zu einer Demo am
Kohle-Tagebau in Kerpen-Buir auf. Direkt am Grubenrand ziehen
Kohle-Gegner/innen mit langen Transparenten eine symbolische rote Linie.
Ihre Forderung: Bis hierhin und nicht weiter – Kohleausstieg jetzt!
Mitten im Bundestagswahlkampf ist diese Botschaft besonders wichtig.
Und unsere Chance auf Erfolg besonders groß. Denn auch, wenn
Schwarz-Gelb in Nordrhein-Westfalen bremst – über die Zukunft der
Kohlemeiler wird die neue Bundesregierung entscheiden. Hier ist viel in
Bewegung: Grüne und Linkspartei fordern bereits ein schnelles Ende.
Selbst Kanzlerin Angela Merkel hat eingestanden, man müsse den Ausstieg
„ins Auge fassen“.[3] Jetzt ist es an uns: Je lauter unser Protest,
desto eher bringen wir die neue Regierung dazu, die Kohlekraftwerke
abzuschalten. Machen Sie mit und seien Sie Teil der roten Linie gegen die Kohle!
Ort: Kerpen-Buir (nahe Köln), Parkplatz Manheimer Bürge (Stadtplanlink) Zeit: Samstag, 26. August, 12 Uhr
Bringen Sie gerne rote Kleidung, Fahnen und Transparente mit zur Aktion!
Mehr Informationen zur roten Linie finden Sie auf der Webseite des Aktionsbündnisses.
Zeitgleich zur roten Linie ist im Rheinland auch eine Aktion zivilen
Ungehorsams geplant: Tausende Menschen wollen im Rahmen des
Bündnisses „Ende Gelände“ friedlich die Kohle-Bagger im Tagebau
blockieren. Campact hat sich gemeinsam mit dem BUND, Oxfam, den
Naturfreunden Deutschlands und vielen weiteren Umweltverbänden
solidarisch mit den Kohle-Blockierer/innen erklärt. Denn friedliche Aktionen zivilen Ungehorsams sind für uns ein essenzieller Bestandteil einer streitbaren Demokratie.
„Wir, die unterzeichnenden Organisationen, sind erschüttert über die
Politik des Wegschauens und die existenzielle Gefährdung von weltweit
Millionen Menschen durch den Klimawandel“, heißt es in der gemeinsamen
Erklärung. „Wir können angesichts der bedrohlichen Klimakatastrophe
nachvollziehen, wenn sich jetzt Menschen zum zivilen Ungehorsam gegen
den Kohleabbau gezwungen sehen.“
Es wäre falsch, die Aktionen von „Ende Gelände“ mit dem
illegitimen und schädlichen Randalierertum beim G20-Gipfel in Hamburg in
Verbindung zu bringen – so wie dies einige Medien und das
CDU-geführte Innenministerium von NRW bereits machen. Wenn die Aktionen
friedlich und gewaltfrei sowie zuvor öffentlich angekündigt sind, sind
sie wichtig und richtig. Im Aktionskonsens von „Ende Gelände“ heißt es
hierzu: „Wir werden uns ruhig und besonnen verhalten, von uns wird keine
Eskalation ausgehen, wir gefährden keine Menschen. Wir werden mit
unseren Körpern blockieren und besetzen.”[4]
Wer mit Aktionen zivilen Ungehorsams die Kohle blockiert, tritt der
Ungerechtigkeit, die die Verbrennung von Braunkohle mit sich bringt,
mutig entgegen. Das verdient unseren Respekt – Respekt, den wir auch von den politischen und staatlichen Institutionen erwarten.
Unsere Solidaritätserklärung und weitere Informationen zu der Aktion finden Sie hier.
Campact ist nicht Mitveranstalter der Aktionen im Rheinland, aber wir
streiten schon lange gegen Kohlekraft und wollen daher über den Protest
informieren.
Herzliche Grüße
Luise Neumann-Cosel, Campaignerin Christoph Bautz, Campact-Vorstand
[1] „NRW steuert auf Klima-Rollback zu“, klimaretter.info, 14. Juni 2017 [2] „Rohstoff der Superlative“, Kohleatlas 2015, Heinrich-Böll-Stiftung & BUND [3] „Merkels Ausstieg“, Süddeutsche Zeitung, 17. Juni 2017 [4] Aktionskonsens „Ende Gelände“
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