Thema:
Big Brother
Testlauf in Berlin
An Bahnhof erkennen Kameras jetzt Gesichter
Für die einen ist es der Weg in den Überwachungsstaat, für die anderen ein probates Mittel im Antiterror-Kampf: Berlin testet umstrittene Gesichtserkennungskameras.
Überwachungskameras, die Passanten nicht nur filmen, sondern anhand ihrer Gesichter auch identifizieren: Weil das für die Sicherheitsbehörden technisches Neuland ist, wird das umstrittene Verfahren seit Dienstag am Bahnhof Berlin-Südkreuz erprobt. Die wichtigstens Fragen und Antworten.
Wie funktioniert die Gesichtserkennung?
Wird jemand von einer entsprechend ausgerüsteten Videokamera erfasst, so wird sein Gesicht mit biometrischen Fotos aus einer Datenbank abgeglichen, in der zum Beispiel Straftäter erfasst sind. So kann deren Aufenthaltsort ermittelt werden, sofern sie die entsprechende Kamera passieren.
Wie sieht das Pilotprojekt aus?
Am Berliner Bahnhof Südkreuz sind drei der dort vorhandenen 77 Videokameras mit Software zur Gesichtserkennung ausgestattet. Es wurden verschiedene Produkte dreier Hersteller installiert, um sie miteinander vergleichen zu können. Jedes Mal, wenn einer der rund 300 freiwilligen Teilnehmer durchs Bild läuft, soll er erfasst werden. Die Beteiligten sollen während der sechsmonatigen Testphase zudem einen Transponder tragen, der parallel registriert, wenn sie den Bereich durchlaufen. Damit soll die Zuverlässigkeit der Gesichtserkennungssoftware überprüft werden.
Gespeichert werden für eine gewisse Zeit nur die Aufnahmen der an dem Test Beteiligten. Die Daten anderer Menschen, die den Bereich der Kameras passieren, bleiben nicht erhalten. Zudem ist der Bereich des Pilotversuchs deutlich gekennzeichnet, sodass ihn Passanten generell meiden können, wenn sie nicht von den Kameras erfasst werden wollen.
Mit dem Pilotprojekt soll nur erprobt werden, wie gut die Systeme arbeiten – auch dann, wenn Passanten mit Sonnenbrille oder Schal unterwegs sind, und nicht so ohne weiteres erkennbar sind. Inwieweit die Technik dann auch eingesetzt wird, muss später politisch entschieden werden.
Welche Rechtsgrundlagen hat das Verfahren?
Der Bund beruft sich bei dem Test auf den Paragrafen 27 des Bundespolizeigesetzes, in dem die Behörde ermächtigt wird, «selbsttätige Bildaufnahme- und Bildaufzeichnungsgeräte» einzusetzen.
Welche Kritik haben Datenschützer?
Datenschützer und etwa der Deutsche Anwaltverein (DAV) wenden allerdings ein, dass es für den möglichen regulären Einsatz der Gesichtserkennung keine ausreichende Rechtsgrundlage gibt. Es handele sich um einen «intensiveren Grundrechtseingriff», deshalb könnten die bestehenden Gesetze nicht herangezogen werden, heisst es in einer gemeinsamen Erklärung der Datenschutzbeauftragten von Bund und Ländern aus dem Frühjahr diesen Jahres. Die Technik ermögliche eine «dauerhafte Kontrolle darüber, wo sich konkrete Personen wann aufhalten oder bewegen und mit wem sie hierbei Kontakt haben».
Ermöglicht würden so umfassende Bewegungsprofile und die Verknüpfung mit anderen verfügbaren Daten. Weil die biometrische Identifizierung mit Wahrscheinlichkeitsaussagen arbeite, seien zudem falsche Identifizierungen keine Seltenheit. Gegen den am Dienstag gestarteten Test gibt es aber keine Bedenken, weil er freiwillig ist.
Mit freundlicher Genehmigung von 20min.ch
» der Kommentar des Blogschreibers «
Wie wir immer wieder erleben können, werden die meisten Politiker nicht müde, uns einzuhämmern dass die DDR ein Unrechtstaat war.
Genau von denen wüsste ich gerne einmal, ob im Gegensatz dazu das "Vereinigte Deutschland", trotz des Einsatzes der Überwachungsinstrumente eines Polizeistaats, ein Rechtstaat ist?
Ist die Gesichtserkennung bei der Videoüberwachung nur die Fortsetzung des Umbaus der Sicherheit "zum Schutz der Bürger", die mit den Polizeieinsätzen bei Stuttgart 21, Blockupy Frankfurt und G20 in Hamburg, begann?
Soll damit der Personalmangel an allen Ecken und Enden übertüncht werden oder wollen deutsche Politikerdarsteller den Diktatoren in Nordkorea und China einfach nur mal zeigen, wie man es richtig macht?
Noch heute klingt mir das Gejammer der deutschen Journalisten in den Ohren, die von den Olympischen Spielen aus China berichtet haben.
Der Untergang der DDR liegt mehr als 25 Jahre zurück. Eine Ewigkeit für neue technische Möglichkeiten elektronischer Überwachung (sämtlicher Lebensbereiche) und die Ausschaltung politisch unliebsamer Zeitgenossen. Ergänzt, "abgerundet" werden diese Methoden durch eine mehr oder weniger subtile Lenkung der veröffentlichten Meinung. sowie durch direkte Denk- und Sprechverbote (PC). Noch, noch ........setzt das WWW diesen Machenschaften Grenzen. Das Information- und Mitteilungsmonopol besteht in der gewohnten Form nicht mehr....
AntwortenLöschenDie Zeiten einer vergleichsweise primitiv arbeitenden Zensureinrichtung wie sie in der DDR üblich war, hätten heute keine Chance mehr. Die Zensierten in der DDR, - fast die gesamte Bevölkerung - die nicht zugleich ZK- und Politbüromitglieder (auch SED und Stasi Mitarbeiter wurden überwacht) waren, wussten sehr genau dass sie zensiert und bespitzelt werden. Sie haben sich darauf so weit möglich eingestellt. Das ist heute ganz anders, Beeinflussung und Lenkung läuft heute sozusagen subkutan ab.
Zensierte und gelenkte Meinung erscheint heute als die "Wahrung von Demokratie und Menschenrechten sowie von Toleranz und Respekt bestimmten "Werten". Da darf ein Hinweis auf das GG nicht fehlen (wie aber wird es interpretiert? Lautet die spannende Frage). Auf den ideologischen Charakter der "Menschenrechtsverteidigung" die zum politischen Kampfinstrument und zur Aushebelung nationaler Souveränität degeneriert ist, wäre gesondert einzugehen. Auch der Begriff "Wissenschaftlichkeit" wird ausufernd ideologisch in Dienst genommen (z. B. als "wirtschaftswissenschaftlich" vorgetragene Begründung neoliberaler Machenschaften ist als politische Verzerrung gegebener Vermögensverteilung - siehe u. a. Macron - ins Werk gesetzt wird). Wissenschaft kann nur Naturwissenschaft sein und auch in ihr finden sich oft genug metaphysische Elemente, Ausgangspunkte.
An die Stelle der in der DDR als "Maßnahmen zur Sicherung des Friedens" verkündete, vergleichweise primitive Meinungsgängelung, ist in D unserer Tage eine "Friedenssicherung extended +" getreten (die EU ist angeblich ein "Friedensprojekt").. Diese Propaganda im Dienste von Regierung und Konzernen ist raffinierter ausgebaut, als es die Propaganda der SED je gewesen ist. Fast melancholisch lässt sich heute feststellen: die Zensierten jener Zeit wussten noch woran sie waren. Frank Zappa hat vor mehr als 20 Jahren bereits die Regierung der VSA als die Unterhaltungsabteilung der Konzerne beschrieben. Wie wir heute wissen, es war eine beschönigende Beschreibung, fast ein Kompliment.
Der der um sich greifende bargeldlose Zahlungsverkehr bietet ganz neue Möglichkeiten zur Ausschaltung oppositioneller Kräfte. Sperrung der EC Karte z. B. "Oh Verzeihung sie sind das unschuldige Opfer einer Rechnerpanne in der XY Bank geworden. Es tut uns sehr leid, wenn Sie dadurch sich nicht an der Großdemo in Berlin teilnehmen konnten". Darum: allein u. a. die fortschreitende Bargeldabschaffung unbedingt bekämpfen !!!
Gruß
Paulus