Liebe Leser,
Diesmal, passend zum Beitrag vom 30.07.2012, ein kompletter Beitrag von
Klaus:
Als Quelle
habe ich wegen der kurzen und fundierten Darstellung die Wikipedia-Seite (nein,
nicht Wikileaks...;-)) herangezogen. Die Schritte stelle ich jeweils zuerst die
Historie und dann die heutige Situation dar:
Inflations-Saat 1914
Die
(Reichs)Regierung hob mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges am 4. August 1914
die gesetzliche Noteneinlösungspflicht der Reichsbank in Metallgeld bzw. Gold
(siehe Goldmark) auf. Niemand konnte mehr von den Banken verlangen, dass ihm
der Gegenwert seiner Banknoten in Metallgeld ausgezahlt werden muss.
Es wurden
die staatlichen Möglichkeiten zur Schuldenaufnahme und der Vermehrung der Geldmenge
bei den Scheidemünzen und Banknoten durch die Aufhebung des Goldankers (=
gesetzliche Dritteldeckung der Reichsbanknoten durch Gold) ausgeweitet. Der
Plan war, diese Geldvermehrung durch Kriegsanleihen gegen zu finanzieren, da
der Aufmarsch und die Versorgung riesiger Armeen sehr großer Geldmengen bedurften.
Stufe II 1919:
Mit dem
Ende des Krieges 1918 hatte die Mark bereits offiziell mehr als die Hälfte
ihres Wertes (genauer: ihrer Kaufkraft im Innen- und Außenverhältnis) verloren,
wobei auf dem Schwarzmarkt der Inflationsindex noch wesentlich höher lag.
Eigentliche Ursache der ab 1919 schon beginnenden Hyperinflation war die
massive Ausweitung der Geldmenge durch den Staat in den Anfangsjahren der
Weimarer Republik, um die Staatsschulden zu beseitigen.
Stufe III 1923
Die
entwerteten Löhne und Einkommen wirkten wie Lohndumping. Das deutsche
Wirtschaftswachstum war stärker als in den Volkswirtschaften der Sieger
Um Unruhen
zu vermeiden, wurden die Löhne der kleinen Arbeiter und Angestellten der
Preisentwicklung angepasst, wenn auch mit deutlicher Verspätung. Und um die
Vermögenden nicht aufzubringen, wurden die Steuern nicht angemessen angehoben
Ende der Inflation 1923
Mitte
November 1923 begann die Regierung, die sogenannte Rentenmark auszugeben. Es
hieß, die neue Währung sei gedeckt durch den Grundbesitz der Industrie und der
Landwirtschaft. Gottseidank haben DAS die Leute geglaubt!!!
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Inflations-Saat 1971:
Die
Nixon-Regierung gab am 15. August 1971 bekannt, es müssten außergewöhnliche
Maßnahmen ergriffen werden, um die amerikanische Wirtschaft zu schützen. Diese
Maßnahmen beliefen sich auf die Auflösung des Rechts, den Dollar in Gold
umzutauschen. Anschließend musste der Dollar, gemessen am Gold, innerhalb von
drei Jahren so stark an Wert einbüßen, dass er nur noch ein Fünftel seines ursprünglichen
Goldwertes besaß.
Stufe II 2002-2007 (USA)
Der
US-Dollar verlor 2002 bis 2004 auf Grund eines enormen Defizits in der
Außenhandelsbilanz der USA rund 15 Prozent an Wert im gewichteten Durchschnitt
gegenüber allen Währungen von US-Handelspartnern. Nach einer kurzen
„Erholungsphase“ setzte sich der Wertverlust seit 2006 fort und verschärfte
sich noch mit der Hypothekenkrise Mitte 2007.(...) Die Zinsen wurden gesenkt
und Geld von Investoren und Spekulanten flossen ab.(eigene Anmerkung: Bereits
jetzt wird Geld ohne Ende gedruckt!)
Stufe II 2008-2011 (EURO-Gebiet)
Nachdem die
erste Investmentbank in Island nicht mehr in der Lage ist, sich gegen die
Wetten (Carry Trades!) der Hedgefonds zu behaupten springt die isländische
Nationalbankals Retter für die Investoren ein (das verlorene Investment wurde
einfach neu gedruckt und an die Investoren gereicht).
Nachdem
Portugal am Rande des Bankrotts steht, springt diesmal die EZB ein und
übernimmt die wertlosen Wertpapiere von den gescheiterten Banken! De facto: Es
wird wieder Geld gedruckt.
Nachdem
Griechenland am Rande des Bankrotts steht, springt diesmal die EZB ein und
übernimmt die wertlosen Wertpapiere von den gescheiterten Banken! De facto: Es
wird wieder Geld gedruckt.
Nachdem
Spanien, Italien und Belgien vor dem Abgrund stehen, wird über eine
Transferunion mit weitestgehende Rechten offen nachgedacht - und versucht, die
Folgen der niemals bankrott gehenden Notenbank zu verheimlichen. Die erste
Unruhe macht sich in massiven Ansteigen der EMs bemerkbar.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Anm. von
mir:
2012
Es fallen
alle Hemmungen, es wird laut und deutlich über eine "unbegrenzte
Banklizenz" der EZB gesprochen.
ESM ist
schon Geschichte bevor er in Kraft tritt.
Stufe III 2011:
Nachdem
klar wird, dass die Zinsverpflichtungen einen Großteil der US-Ausgaben
ausmachen und auch deutlich wird, dass die eigentliche Schulden - trotz eines
minimalen Zinssatzes - nicht mehr zurückbezahlt werden können, wird aus einer
"gefühlten Inflation" eine bei USD und EURO objektiv nachweisbare
Inflation.
Das
deutsche Wirtschaftswachstum ist stärker als in den anderen westlichen
Volkswirtschaften.
Stufe IV 2012 (westliche Welt allgemein):
Um Unruhen
zu vermeiden, werden die Löhne der kleinen Arbeiter und Angestellten der
Preisentwicklung angepasst, wenn auch mit deutlicher Verspätung. Und um die
Vermögenden nicht aufzubringen, werden die Steuern nicht angemessen
angehoben.(klar, sonst bin sogar ich weg...)
Stufe V
Frankreich
wird wie Deutschland aufgrund der riesigen Forderungen der Transferunion
zahlungsunfähig.
Ende der Inflation 2013?
Es werden
neue Währungen entwickelt und im Idealfall mit Sachwerten und EMs hinterlegt
(sonst geht die Chose nämlich wieder von vorne los...). Ansonsten hofft die
Politik auf Vertrauen...
Wie gesagt:
Mir fallen die Ähnlichkeiten frappierend auf - nur leider ist diesmal nicht nur
eine Währung betroffen, sondern 80% der Reservewährungen....
Danke Klaus, ein bemerkenswerter Beitrag.
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen
Der Kommentar erscheint manchmal erst nach Freigabe