Montag, 5. Oktober 2020

Presseclub - 04.10.2020 - Corona-Schock im Weißen Haus – Wie widerstandsfähig ist die amerikanische Demokratie?


So. 4. Oktober 2020, 12.03 - 13.00 Uhr

Corona-Schock im Weißen Haus –
Wie widerstandsfähig ist die amerikanische Demokratie?


Moderation:
Ellen Ehni
Chefredakteurin WDR Fernsehen
Bilder: Screenshots

Die Corona-Erkrankung des US-Präsidenten Trump könnte den amerikanischen Wahlkampf auf den Kopf stellen. Die Situation ist jetzt vollkommen unberechenbar. Werden die nächsten beiden geplanten Debatten überhaupt noch stattfinden? Bisher lag sein Herausforderer, Joe Biden, in den Umfragen klar vorne. Bleibt das so?

Kritiker mögen sagen, dass eine Wiederholung der Schlammschlacht zwischen Biden und Trump die Debattenkultur in den USA noch weiter beschädigt hätte. Denn statt Fakten gab es nur billige Polemik, Beleidigungen und Lügen. So mancher – wenn man von den harten Trump-Anhängern absieht - wird sich da mit Grausen gefragt haben: Was ist eigentlich mit der amerikanischen Vorzeigedemokratie passiert? Wer trägt für dieses Desaster die Verantwortung? Tatsächlich nur Trump, der das Vertrauen in die Legitimität der bevorstehenden Wahlen systematisch untergraben hat? Oder liegen die Ursachen tiefer, weil die missratene Debatte nur ein Ausdruck ist für den „kranken“ Zustand der amerikanischen Demokratie? Denn Fakt ist: Trump ist durch freie Wahlen an die Macht gekommen, obwohl er weniger Stimmen bekam als Clinton. Viele haben sich damals damit getröstet, dass die Checks and Balances der amerikanischen Verfassung ein Schutzschild sein könnten. Haben sie Recht behalten?

Schon jetzt blühen die Verschwörungstheorien im Netz: Ist Trump wirklich krank oder sucht er nur nach Mittel und Wegen, die Wahl zu verschieben? Was soll, was kann man dem Weißen Haus noch glauben, dessen Glaubwürdigkeit schwer angeschlagen ist? All das ist schweres Fahrwasser für die amerikanische Demokratie und eine Herausforderung für den Westen.

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644 Kommentare - davon 181 Kommentare und Antworten gesperrt

Kommentar 557
Heinz Becker schreibt am 04.10.2020, 13:17 Uhr:
Viel mehr Anti-Trump-Bashing hätte nicht in diese Sendung gepasst. Es ist mir unverständlich, warum deutsche Journalisten und Politiker, nach dem für sie verheerenden Wahlergebnis 2016, bei dessen Verkündung der Transatlantiker Claus Kleber (ZDF) beinahe Schnappatmung bekommen hat, noch nicht beim Supreme Court beantragt haben, den US-Präsidenten wählen zu dürfen, da in den Augen Vieler von ihnen das amerikanische Volk zu dumm dazu ist.
Kommentar 587:
Heinz Becker schreibt am 04.10.2020, 13:54 Uhr :
Was geschieht, wenn vier Wochen vor der nächsten Bundestagswahl im US-Fernsehen und in den bekannten US-Zeitungen, finanziert von Donald Trump, Dauerwerbung für die AfD platziert wird? Wird es einen Presseclub darüber geben? Wie sehen dann die Kommentare derjenigen aus, die jetzt gegen Trump wettern?
    Antwort von
    Leucht Maria , geschrieben am 04.10.2020, 14:10 Uhr :
    Die Idee ist spitze. Ich hoffe Trump liest dies. Russland wird es aufjedenfall machen. Schönen Sonntag

Kommentar 594:
Krishan-MS schreibt am 04.10.2020, 14:02 Uhr :
Was alles im Vorfeld der Wahl mit Trump gelaufen ist, ist für eine sogen. Demokratie entsetzlich: Es zählen keine Sachargumente mehr, nur Lügen und Manipulation, Schweigen zum Rassismus im eigenen Land! @ Frau Bünten: Ja, Trump-Wähler 'brennen' ... Meines Erachtens für sinnlose Gewalt, dann mit Legitimation!
    Antwort von
    Heinz Becker schreibt am 04.10.2020, 14:21 Uhr :
    Krishan-MS, sie haben Recht: "sachliche Argumente zählen nicht mehr, nur Lügen und Manipulation", also genau wie bei uns, es zählen Ideologien und eine Minderheit von Ideologen hat das Sagen, alle Anderen werden diffamiert und ausgegrenzt.

Kommentar 551
Leucht Maria schreibt am 04.10.2020, 13:11 Uhr :
Wie kam Frau v. d. Layen nochmal ins Amt.?
    Antwort von
    Heinz Becker 04.10.2020, 13:30 Uhr :
    amerikanische Verhältnisse, was die können, kann Europa schon lange. Wahlen dienen dazu, dem Volk vorzugaukeln, es müsse nicht nur für sämtliche Verfehlungen der Politiker finanziell aufkommen, sondern es könne beim Schicksal seines Landes auch etwas mitbestimmen. Ein Paradebeispiel für diesen Irrtum ist Ursula von den Leyen.

Kommentar 156:
Franz P. schreibt am 04.10.2020, 06:48 Uhr :
"Annegret Kramp-Karrenbauer bestreitet, dass ein AfD-Politiker mit Hilfe der CDU in Gera gewählt wurde. " So viel zur Demokratie in Deutschland. Das sind immer noch frei gewählte Politiker und können frei entscheiden was gut für die Stadt ist. Im Bundestag ist es noch schlimmer und wenn eine Wahl nicht passt wird sie rückgängig gemacht oder wie in Hessen, Bremen und NRW zu Gunsten der Grünen im Hunterzimmer geschätzt und der Presseclub macht sich Sorgen um die Demokratie in Amerika, soll das Satire sein?
    Antwort von
    Sabine Wirsch , geschrieben am 04.10.2020, 08:16 Uhr :
    Weder ihr Kommentar noch Ihr Fantasie-Name haben etwas mit dieser Sendung zu tun.
    Antwort von
    Hans , geschrieben am 04.10.2020, 09:24 Uhr :
    Sabine, vermutlich sind Sie nicht in der Lage, den Sinn dieser Meinung zu verstehen. Es geht doch im Thema um die Staaten und um Demokratie in den Staaten, oder nicht? Und es gibt doch ein breites verbindliches Band zwischen den Staaten und unserer BRD - und damit auch zu unserer Verteidigungsbereitschaft - oder nicht?
    Antwort von
    Heinz Becker , geschrieben am 04.10.2020, 09:43 Uhr :
    Sabina Wirsch, er hat aber mit der kaum noch vorhandenen "Demokratie" zu tun, in der schon die Verteidigungsministerin meint, sich über die Rechtmäßigkeit von Wahlen auslassen zu dürfen. Bei dem was zur Zeit in Deutschland abgeht, sollte man sich keine Sorgen um die Demokratie der USA machen da das eigene Land auf dem Weg zu Verhältnissen ist, wie sie vierzig Jahre lang in der DDR geherrscht haben. Stasi kommt bestimmt auch noch.

Kommentar 30:
Ulli schreibt am 03.10.2020, 15:55 Uhr :
Lieber Presseclub, so ganz kann ich diese Frage auch nicht verstehen. Trump wurde Präsident und die USA standen am Abgrund. So plapperten damals unsere Grünen. Unsere gleichgeschaltete linkslastige Presse übernahm das sofort. Jetzt ist Trump vielleicht schwer krank, was hat das mit der Demokratie in den USA zu tun? Wenn es ganz hart kommt, er hat einen sehr sehr starken Vize. Man könnte das auch in Richtung Biden fragen. Es soll auf keinen Fall eine Abwertung sein wenn ich sage, dieser Mann sollte sich eine nette Seniorenresidenz suchen. Als ich sein Gesicht und vor allem seine Augen beim Rededuell sah, da habe ich mich erschrocken. Kann er wirklich die USA in so schwerer See übernehmen auch wenn er genau wie Trump einen sehr starke Vize hätte b.z.w. eine? Aber auch da bräuchte sich die USA keine Sorgen um ihre Demokratie machen. Was soll das, liebe deutsche Presse? Die USA gehen durch Trump nicht unter genau wie Deutschland nicht durch die AfD. Bitte objektiv berichten.
    Antwort von
    Heinz Becker schrieb am 03.10.2020, 16:38 Uhr
    Die Medien in Deutschland werden noch gesucht, die objektiv berichten dürfen und nicht der merkelschen "neuen Normalität" folgen müssen. Es werden von Woche zu Woche weniger, wenn man Zuschauer- und Verkaufszahlen ansieht.
Kommentar 25:
Stefanie schreibt am 03.10.2020, 15:45 Uhr :
In der Krise zeigt sich, wie ausgefeilt ein Wahlsystem ist. Die USA haben offensichtlich politisch so ihre Probleme mit der Corona-Pandemie. Unser System hierzulande erscheint dagegen insgesamt pandemiefest. Man kann wirklich posthum nur auf Knien jedem einzelnen der Gründerväter danken, die sich 1948 im Auftrag der Ministerpräsidenten am Herrenchiemsee (für DDR-Nostalgiker: Das liegt in Bayern) ein paar Tage Zeit genommen und in ihrem Verfassungskonvent eine zukunftsfeste, hochmoderne, faire und humanistische Verfassung ausgearbeitet haben, die sich bis heute bewährt und die in all den Jahrzehnten schon so viel Unbill abgewehrt hat. Solche Zustände wie in den Staaten derzeit wären hier undenkbar.
    Antwort von
    Heinz Becker schrieb am 03.10.2020, 16:56 Uhr :
    Ein toller Jubel, den sie da auf die "zukunftsfeste, hochmoderne, faire und humanistische Verfassung" ausbringen, "die sich bis heute bewährt und die in all den Jahrzehnten schon so viel Unbill abgewehrt hat." Welchen Unterschied sehen sie denn zwischen USA und Deutschland? Im Augenblick wehrt das Grundgesetz garnichts ab, im Gegenteil, es wird von den Regierenden nicht beachtet. Eine Verfassung ist es erst, wenn GG Artikel 146 erfüllt ist. Und wenn es so wie zur Zeit weitergeht, dann haben wir bald Verhältnisse wie in der DDR und auch eine Stasi.


1 Kommentar :

  1. Lustig waren ja die Halluzinationen über einen schwer erkrankten Trump in den "Qualitätsmedien", die über den Gesundheitszustand besser Bescheid wussten, als sein Arzt. Als der angeblich Todkranke schon kurz nach dem Aufsuchen eines Krankenhauses, das er nach seinen Worten gar nicht aufsuchen wollte, ziemlich wohlbehalten und fit vor seine Anhänger trat, sind die "Qualitätsjournalisten", die wohl schon auf sein baldiges Ableben hofften, regelrecht ausgeflippt. Der "Todkranke" hat das Krankenhaus inzwischen verlassen. Das verkürzt auf jeden Fall seine Genesungszeit. Der gefährlichste Ort für Infizierte ist das Krankenhaus und die dort praktizierte Hochdruckbeatmung und Falschbehandlung. Da sind die "Qualitätsjournalisten", deren Wunschträume sich nicht erfüllten, natürlich außer sich. Dauerwahlwerbung der deutschen "Qualitätsjournalisten" ist natürlich völlig in Ordnung, Hetze gegen nicht genehme Regierungen im Ausland auch. Auch das Finazieren von "Freiheitskämpfern" im Ausland ist prima. Die brauchen auch keine Abstände einhalten und keine Masken tragen, sondern werden, auch wenn sie Gewalt anwenden, enthusiastisch als Freiheitskämpfer gefeiert. In der Scheindemokratie DL, in der das GG nicht mehr das Papier wert ist, auf dem es geschrieben steht, dagegen werden friedliche Proteste gegen die Regierung verboten, eingekesselt, aufgelöst, brutale Polizeigewalt angewendet und von den Medien wird gegen friedliche Demonstranten, die für das GG und gegen die Regierung demonstrieren, als "Covidioten", "Antisemiten", "Nazis" usw. gehetzt. Wer den Zustand dieser "Demokratie" mit den Zuständen in der DDR vergleicht, bagatellisiert m. E. den Coronaterror. In der DDR wurde (beispielweise) nicht die gesamte Bevölkerung zum Ttragen gesundheitsschädlicher Gesichtsvermummung unter Strafandrohung gezwungen und alte, kranke, demente Pflegheimbewohner nicht unter Isolationsfolter gesetzt. Die Machthaber in der DDR haben auch nicht vorsätzlich die Erwerbsgrundlagen der Bevölkerung zertört.
    Marie

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