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Glyphosat und Krebs: Systematischer Regelbruch durch die Behörden
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Liebe Freundinnen und Freunde des Umweltinstituts,
die
Skandale um die gesundheitliche Bewertung von Glyphosat sind uferlos:
Immer wieder kommen Informationen über geheim gehaltene Studien von
Monsanto und Co., das gezielte Weglassen von relevanten Daten und die
Beeinflussung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ans Licht.
Heute
erscheint in Wien eine neue Analyse, in der der Toxikologe Dr. Peter
Clausing nachweist, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR),
die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) und die
Europäische Chemikalienbehörde (ECHA) systematisch Hinweise auf eine
krebserzeugende Wirkung von Glyphosat aussortieren. Bei der Auswertung von sieben Studien verstießen die Behörden zudem eindeutig gegen ihre eigenen Richtlinien.
Laden Sie hier die Analyse herunter, die wir gemeinsam mit anderen Umweltorganisationen veröffentlicht haben.
Diese
Woche wurde zudem ein Gutachten des wissenschaftlichen Dienstes im
Bundestag bekannt, das ein Glyphosatverbot mit Gentechnik in Verbindung
bringt. Sollte Glyphosat verboten werden, muss die EU auch den Import
von Lebens- und Futtermitteln mit Glyphosatrückständen unterbinden. Auf
Millionen Hektar in Südamerika wächst genmanipuliertes,
glyphosatresistentes Soja für die Massentierhaltung in Europa. Wenn
Glyphosat verboten wird, dürfen diese Futtermittel nicht mehr importiert
werden.
Es drängt sich ein schwerwiegender Verdacht auf:
Soll Glyphosat gerettet werden, weil es für Teile der Landwirtschaft
"systemrelevant" geworden ist? Kommende Woche beraten die
EU-Mitgliedsstaaten das erste Mal über den Vorschlag der Kommission, das
Gift für zehn weitere Jahre zuzulassen. Dabei dürfen die falschen
Einschätzungen der Behörden nicht als Entscheidungsgrundlage dienen. Wir
fordern die Mitgliedsstaaten dazu auf, das in der EU geltende
Vorsorgeprinzip anzuwenden und ein Verbot von Glyphosat durchzusetzen.
Das Europäische Parlament muss außerdem einen Untersuchungsausschuss
einsetzen, um die massiven Fehler der Behörden im Zusammenhang mit der
Glyphosatbewertung ans Licht zu bringen. |
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Neue Bienengifte: Klage gegen Bundesamt
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Seit
fast einem Jahr streiten wir mit dem Bundesamt für Verbraucherschutz
und Lebensmittelsicherheit (BVL) darüber, was wir über die
Zulassungsverfahren für neue Insektengifte wissen dürfen. Die Behörde
will uns jegliche Auskunft dazu vorenthalten – mit haarsträubender
Begründung: Allein die Information, ob Anträge auf neue
Pestizid-Zulassungen vorliegen, ist für das Amt ein Geschäftsgeheimnis
der Chemiekonzerne. Die Öffentlichkeit soll erst von Zulassungsverfahren für neue Pestizide erfahren, wenn diese bereits im Einsatz sind. Das geht zu weit! Deshalb haben wir im März Klage auf Herausgabe der Informationen eingereicht.
Inzwischen hat unsere Anwältin eine ausführliche Klagebegründung geschrieben. Mehr dazu finden Sie in unserer aktuellen Meldung.
Vielen Dank an alle, die diese Klage mit einer Spende ermöglicht haben!
Wir werden Sie auf dem Laufenden halten, wie das Gerichtsverfahren
ausgeht.
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Verstrahlte Fische bald auf unseren Tellern?
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Die
aufgrund der Fukushima-Katastrophe erlassenen
Lebensmittel-Exportbeschränkungen sollen abgebaut werden. Das
vereinbarten Japans Premier Abe und EU-Kommissionspräsident Juncker
letzte Woche im Rahmen ihrer Einigung über den Abschluss eines
europäisch-japanischen Freihandelsabkommens. Damit könnten
radioaktiv belastete Produkte wie Reis oder Fisch aus Fukushima und
angrenzenden verstrahlten Regionen ohne Kontrollen nach Europa
exportiert werden. Eine entsprechende Verordnung hat die EU-Kommission bereits an das Parlament geschickt.
Ähnlich
wie bei TTIP und CETA soll hier offenbar erneut der Verbraucherschutz
den wirtschaftlichen Interessen der Handelspolitik geopfert werden.
Mehr Informationen finden Sie in unserer aktuellen Meldung.
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Mit herzlichen Grüßen,
Ihr Team des Umweltinstitut München
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