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Sandra Maischberger
Bosbach zum Maischberger-Eklat
"Da ist für mich die Grenze überschritten"
Es geht hoch her bei Sandra Maischberger. Wolfgang Bosbach findet das Verhalten der Mitdiskutantin Jutta Ditfurth unerträglich - und verlässt die Talksendung. Auch am Tag nach dem TV-Eklat steht der CDU-Politiker zu seiner Entscheidung.
Wolfgang Bosbach hat schon mit vielen über vieles diskutiert. Er gilt als ein Lieblingsgast der Talkshow-Macher, weil er eine klare Sprache spricht. Und weil er auf viele Zuschauer authentisch wirkt, gerade wenn er deutlich wird. Auseinandersetzungen mit Menschen anderer Meinung vor laufender Kamera ist er gewohnt. Aber am Mittwochabend ist dem CDU-Innenpolitiker in der "Maischberger"-Sendung im Ersten über die Krawalle beim Hamburger G20-Treffen der Kragen geplatzt.
Bosbach verließ die Talksendung nach einer hitzigen Diskussion mit der früheren Grünen-Politikerin Jutta Ditfurth mit dem Kommentar "Das muss ich nicht mitmachen." Ditfurth bezeichnete ihn daraufhin als "kleine Mimose". So sieht sich Bosbach nach wie vor nicht.
Eine Talksendung vorzeitig verlassen? Das war für den langjährigen Bundestagsabgeordneten eine neue Erfahrung: "Bis jetzt bin ich mehr als einmal tapfer gewesen bis zum Ende", sagt er. "Ich hatte schon einen Imam, der geredet hat wie ein Wasserfall, ich hatte schon eine vollverschleierte Muslima, die Werbung für den Dschihad gemacht hat. Jetzt bei dem Auftritt von Frau Ditfurth ist bei mir das Fass übergelaufen." Bosbach wirft ihr unter anderem vor, die Krawalle zu verharmlosen
"Frage mich, warum ich nicht früher gegangen bin"
Seinen wütenden Abgang hält er nach wie vor für richtig: "Nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen habe, muss ich freimütig gestehen, ich frage mich, warum ich nicht schon früher gegangen bin", erklärte er. "Frau Ditfurth hat sich wirklich die ganze Sendung über bemüht, durch Mimik, Gestik und Dazwischenreden zu zeigen, dass sie von abweichenden Argumentationen überhaupt nichts hält", kritisierte der CDU-Politiker.
"Für mich hatte die Argumentation von ihr nur einen roten Faden: Alle Gewalt ging von der Polizei aus, und die 500 verletzten Polizisten sind an ihrem Unglück selber schuld. Und da ist für mich die Grenze des Erträglichen überschritten."
Moderatorin Sandra Maischberger teilte per Facebook mit, sie bedaure sehr, dass Bosbach die Runde vorzeitig verlassen habe. "Mein Versuch, ihn zum Bleiben zu bewegen, schlug leider fehl. Das ist immer eine Niederlage in einer Sendung, deren Aufgabe es ist, Menschen ins Gespräch zu bringen."
Maischberger entschuldigt sich bei Ditfurth
Nachdem Bosbach gegangen war, bat Maischberger Jutta Ditfurth, die Runde ebenfalls zu verlassen - doch die ignorierte die Aufforderung. "Ich möchte mich ausdrücklich bei Frau Ditfurth für den Versuch entschuldigen, sie aus der Sendung komplimentieren zu wollen", schrieb Maischberger auf Facebook. Das sei eine "unüberlegte Kurzschlussreaktion" gewesen.
"Es war ein Fehler, den ich bedaure." Das komplette Statement zum Streit #Bosbach vs. #Ditfurth und dessen Folgen:https://t.co/tyz3rRyW2g pic.twitter.com/pd2JvN3ZuR — Maischberger (@maischberger) July 13, 2017Bosbach sagte, er habe mit seinem Abgang ein Zeichen setzen wollen: "Talkshows machen nur dann Sinn, wenn alle die Bereitschaft mitbringen, sich ernsthaft mit der Position des Gegenübers zu beschäftigen und ihn ausreden zu lassen. Er habe nichts gegen eine Zwischenfrage oder gegen einen flotten Spruch. "Das mache ich doch selber auch. Aber dieses permanente laute oder halblaute Dazwischengerede, das viele Zuschauer gar nicht mitbekommen, das geht nicht. Dann verlieren solche Sendungen ihren Sinn."
Der Politiker will trotzdem auch künftig in Talksendungen gehen und sieht keine Entwicklung zu mehr Krawall bei solchen Formaten: "Ich würde nicht sagen, dass es immer schlechter und schlimmer wird. Aber vielleicht wird die Intoleranz größer."
Zweiter Abgang in "Maischberger"-Geschichte
Der stellvertretende Chefredakteur Fernsehen beim zuständigen "Maischberger"-Sender WDR, Udo Grätz, betont, dass Bosbachs vorzeitiger Abgang eine Ausnahme sei: Bisher habe es in der Sendung nur einmal so einen Fall gegeben, 2007, als der Wissenschaftsjournalist Joachim Bublath sich die Ausführungen der Sängerin Nina Hagen nicht mehr länger anhören wollte. "So etwas ist absolut selten, das war gestern schon etwas Besonderes", sagte Grätz.
Neue Regeln für das Diskutieren in Talksendungen hält er nicht für nötig: "Wenn wir solche Fälle jede Woche hätten oder monatlich, dann müsste man vielleicht darüber nachdenken. Aber es gibt allein im Ersten rund 100 Gesprächssendungen jährlich, und so etwas wie gestern kommt so gut wie nie vor." Auch Grätz sieht nicht, dass sich die Diskussionskultur verschlechtern würde: "Vor fünf, sechs Jahren gab es in solchen Sendungen mehr Aggressionen. Es ist eher sachlicher geworden - und es ist auch nicht so, dass die Zuschauer auf Krawall stehen."
Quelle: Text T-Online.de
Viedeo: Youtube
Kommentare
Quod illustratio
Frau Ditfurth hält sich offenbar für den politischen Arm des Gewaltpacks von Hamburg.
Ferdinand 1913
Der Zerfall dieses Landes ist unbeschreiblich schnell und atemberaubend.
hardy0123
Wer lädt solche Zicken wie die Ditfurth ein?
Jobus
wer so einen Krawallbesen wie die unsägliche Ditfurth in eine Talk Show einläd, muss sich nicht wundern. Herr Bosbach hat das einzig Richtige gemacht, diese Frau ist nicht diskussionsfähig.
jannes
der Bosbach hat richtig gehandelt,es hätte keinen Sinn mehr gemacht sich mit dieser Frau zu streiten.
Josef-Peter
Diese Dittfuhrt hat noch nie benehmen gezeigt, diese Frau ist eine Zumutung. Andere Meinung hat diese person noch nie gelten lassen. Herr Bosbach ich ziehe vor Ihnen den Hut, dass Sie das Theater so lange mitgemacht haben.
Fuzzi2013
Es ist nicht zu fassen, das sich Fr.Maischberger bei dieser Frau entschuldigt und sich quasi für diesen Auftritt bedankt. Damit zeigt sie dieser Person doch nur, das man mit solchen Unverschämtheiten und falschen Unterstellung weiter kommt und Aufmerksamkeit erlangt. Solche Leuten wie Fr. Ditfurt kann man nur mit Nichtbeachtung den Boden entziehen. Man kann nur beten, das sie keine wichtige Funktion bekommt, egal welcher Art auch immer, die Einfluss auf das Leben Anderer hat.
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