Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat entschieden, sich mit Hamburg für die Olympischen Spiele im Jahr 2024 zu bewerben.
Angesichts
der weitgehend fehlenden Informationen zu den Kosten, den sozialen und
ökologischen Auswirkungen und aus der Sorge, dass die negativen Folgen
in der Summe überwiegen werden, sagen wir: Nein, zu Olympia!
Die ehemals als „kostenneutral” angepriesene Elbphilharmonie in Hamburg ist für uns eine Mahnung, ganz genau hinzusehen. Wir
erinnern daran, dass der Londoner Bevölkerung für die Olympischen
Sommerspiele 2012 im Vorfeld Kosten von 2,6 Milliarden Euro verkündet
wurden. Am Ende waren es insgesamt 18 Milliarden Euro.
Die
Handelskammer und andere Wirtschaftsvertreter wollen mit der
Olympia-Bewerbung „Hamburg in der Welt bekannter machen”. Ihr Ziel: Mehr
Touristen und vor allem mehr Investoren sollen in die Stadt gelockt
werden.
Olympische
Spiele, die in Hamburg im und um den Hafen durchgeführt werden sollen,
werden mächtigen Druck auf die Lebensbedingungen in Hamburg und die
Mieten ausüben. Schon heute ist bezahlbarer Wohnraum für viele
Menschen in dieser Stadt eine Rarität. Die Gefahr weiterer
Privatisierungen von bislang preiswerten städtischen Flächen und
Immobilien würde die soziale Spaltung der Stadt verschärfen. Das wollen
wir nicht!
Nicht absehbar ist, welche Folgen für die Umwelt, das Klima und den Verkehr
auf Hamburg zukommen. Umwelt- und Klimaschutz haben für den Senat in
den letzten Jahren kaum eine Rolle gespielt, der Haushalt der
Umweltbehörde wurde deutlich gekürzt. Mit klimaneutralen Spielen ist das
bislang nicht vereinbar.
Wir fragen auch: Wen laden wir uns mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eigentlich nach Hamburg ein? Das IOC steht für Gigantomanie, Korruption, Intransparenz und undurchsichtige Machenschaften.
Viel ist derzeit von Reformen die Rede. Dass ausgerechnet diejenigen,
die Olympische Spiele zur Geschäftemacherei entwickelt haben, wirkliche
Reformen betreiben, überzeugt uns nicht. Immer noch werden mit dem
„Host-City-Vertrag”, den die Ausrichter-Städte unterschreiben müssen,
dem IOC und seinen Konzern-Sponsoren monopolartige (Verwertungs-) Rechte
eingeräumt und der Ausrichter-Stadt weitgehend eigene
Gestaltungsmöglichkeiten genommen. Oslo und andere Städte haben ihre
Bewerbungen zurückgezogen, nachdem diese Verträge öffentlich wurden.
Aus all diesen Gründen und Sorgen sagen wir jetzt: Nein zu Olympia.
Weitere olympiakritische Informationen finden sich auf:
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