heute morgen erhielt ich diese Email von Dr. Reinhard Crusius:
Aufsatz zur Griechenland-Wahl bei den DWN im Internet Geehrte Damen und Herren, einige der hier Angeschriebenen erhielten von mir in der letzten Woche einen Aufsatz zur bevorstehenden Griechenland-Wahl. Diese Wahl und die ersten Reaktionen darauf veranlassten mich, diesen Aufsatz zu aktualisieren und auf die aktuelle Situation hin zu konkretisieren. Diese Neufassung hatte den Titel "Der Tsipras-Sieg - Katastrophe oder Hoffnung für die Euro-Politik? Oder: Die 7 Todsünden der aktuellen Merkel'schen Euro-Politik". Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten haben diesen Aufsatz am 28.01.2015 unter dem Titel "Wenn die EU Tsipras dämonisiert, fliegt uns der Euro um die Ohren" ins Netz gestellt. Es ist schon sinnvoll, sich dieses Neufassung anzusehen, hier der Link: Deutsche Wirtschafts Nachrichten Einige aktualisierende Bemerkungen füge ich hier noch hinzu: "Wer einen Sumpf trockenlegen will, darf nicht die Frösche fragen" - unter diesem zynischen Motto findet seit 5 Jahren die sog. Euro-Rettungs-Politik statt. In meinem Buch "Rettet Europa, nicht nur die Banken" habe ich diesen Spruch zum Anlass genommen, diese verfehlte Politik positiv umzuformulieren: man sollte nicht nur, man MUSS die Frösche fragen in einem demokratischen Europa, dass sich immer wieder als Wertegemeinschaft tituliert. Die Griechenland-Wahl und auch das, was sich in Spanien abzeichnet, zeigt uns, wie die Folgen dieser verfehlten Politik jetzt alles "durcheinander" bringen. Wenn es eines Beweises bedurft hätte, dass die Troika-Merkel-Riege mit einem unverantwortlichen Ausmaß an Unkenntnis, Leichtfertigkeit, vernagelter Ideologiebehaftung und TINA-Sturheit (TINA ist immer ein Zeichen von undemokratischer Erpressung, von Phantasielosigkeit, von Nicht-Denken-Können oder Nicht-Denken-Wollen) den Europa-Zug seit 5 Jahren auf das falsche Gleis fährt, dann sind es die Reaktionen auf die Entwicklung in Griechenland. Nach der Wahl kam noch ein weiterer politisch verhängnisvoller Charakterfehler dieser Politiker dazu: eine unsägliche Arroganz. Ich wiederhole meine Behauptung, das mindestens 90% aller Politiker und Medienvertreter, die dauernd das Mantra vom "Sparen" und den "unabdingbaren Reformen" herbeten, nicht wissen, worüber sie reden. Das gilt sogar für die TV-Nachrichten, zum Beispiel für die unsäglichen Kommentare vom "Börsenparkett". Inzwischen dürfte diesen "Euro-Burgherren" die Entwicklung in Spanien schlaflose Nächte bereiten, einem Spanien, das angeblich schon wieder aufblüht. Aber ökonomische Statistik und reale Lebenssituationen der Menschen fallen gelegentlich auseinander. Wüssten die Deutschen auch nur 20 Prozent von dem, was auch in unserem Namen in diesen Ländern an "Sparen und Reformen" betrieben wird, oder würden gar 20 Prozent davon hier umgesetzt, würde unsere brave Mutti-Gesellschaft in Aufruhr geraten! Aber gottlob haben die Medien es bisher geschafft, uns über "Risiken und Nebenwirkungen" der angeblich alternativlosen Troika-Merkel-Politik so gut wie unaufgeklärt zu lassen. Wenn im ARD-Polit-Barometer vor wenigen Tagen fast 80 Prozent der Deutschen meinten, Griechenland müsse weiter sparen, dann hat das seine Ursache darin. Ich habe das alles in meinem Buch ja schon beschrieben, was jetzt passiert, und doch überrascht mich die intellektuell sklerotische "Euro-Rettungs-Riege" immer wieder. Dieser überarbeitete Aufsatz ist nochmals ein Versuch von mir, vor allem Medienvertreter nachdenklich zu stimmen und für eine Neubewertung der Euro-Politik zu gewinnen! Griechenlands Wahl kann man auch als Chance begreifen, den nachtblinden TINA-Express umzulenken, ehe er Europa endgültig in den Morast fährt. Und das müssten wir alle bitter bezahlen! 240 Mrd. Euro haben wir bisher allein in Griechenland versenkt (wenn man Samaras' Bilanz einmal nicht mit der neoliberalen Brille sieht), 70-80% davon wieder einmal in die Rettung eines maroden und semi-kriminellen Finanzsystems. Und nun mäkeln Politiker und Medienvertreter, wenn Tsipras einige Milliarden locker machen will, um die schlimmsten menschenverachtenden Auswirkungen der Troika-Politik rückgängig zu machen! Von welchem "christlichen Abendland" reden wir da in letzter Zeit so häufig?! Ich bitte jeden der hier Angeschriebenen, diesen Aufsatz zu lesen und eventuell auch weiter zu verbreiten. Diese Bitte um "Wahrnehmung" geht vor allem an die von mir angeschriebenen Medienvertreter. Kopf hoch und mal in eine andere Richtung geblickt! Mit freundlichem Gruß Reinhard Crusius |
PS: Zur weiteren Information hänge ich ein Interview von mir mit der Neuen Westfälischen (Bielefeld) vom 22.01.2015 an.
Hier der Link: Link zum Interview
Dr. Reinhard Crusius
Hochrad 39
22605 Hamburg
Tel/Fax: 040-821712
E-Mail: reinhard.crusius@gmx.de
HINWEIS AUF MEIN AKTUELLES BUCH:
Rettet Europa, nicht nur die Banken
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