Donnerstag, 12. Februar 2015

Anne Will - 11.02.2015 - Friedensgipfel für die Ukraine - Lenken Putin und Poroschenko ein?


Sendung am 11. Februar 2015 | 23:00 Uhr
Friedensgipfel für die Ukraine - Lenken Putin und Poroschenko ein?
Die Gäste im Studio
© Will Media Fotograf Wolfgang Borrs/Marijan Murat
  • Eckhard Cordes Vorsitzender des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft
  • Peter Altmaier Chef des Bundeskanzleramts
  • Nataliia Fiebrig Ukrainische Journalistin
  • Ivan Rodionov Russischer Journalist

Am heutigen Mittwoch sollen Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Staatspräsident Hollande mit dem ukrainischen Staatschef Poroschenko und Russlands Präsident Putin bei einem Krisengipfel in Minsk zusammenkommen, um über eine friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts zu beraten. Noch am Montag hatte US-Präsident Obama bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Kanzlerin Merkel im Weißen Haus bekräftigt, auf eine diplomatische Lösung zu setzen. Während Merkel Waffenlieferungen an die Ukraine weiterhin skeptisch sieht, schloss Obama diese nicht aus. Unterdessen einigten sich die EU-Außenminister auf neue Sanktionen gegen Russland, sollte es in Minsk zu keinem positiven Ergebnis kommen. Wird Putin vor diesem Hintergrund einlenken und Zugeständnisse machen? Oder wird Kiew die Kriegsgewinne der Separatisten entgegen früherer Bekräftigungen anerkennen? Kann der Gipfel in Minsk den Durchbruch zum Frieden in der Ukraine bringen?

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Kommentare aus dem Anne Will-Forum

Nr. 4 von Egon
Da können sie, die Möchtegern-Politiker in Frankreich, Ltiauen, Deutschland, überhaupt in ganz Europa, noch so schöne Sprüche loslassen und “Einigkeit” demonstrieren – allein entscheiden tut einzig der amerikanische Präsident. Merkel und alle anderen können noch so oft beschließen und beteuern, keine Waffen an die Ukraine zu liefern. Wenn Obama im Auftrag des amerikanischen Großkapitals das will, wird es auch geschehen und alle zum westlichen Lager zählenden Regierungen werden ihm dienstbeflissen die Füße küssen – Deutschland in vorderster Reihe – ist ja alles alternativlos.

Nr. 6 von Peter Fischer
Lenkt Putin ein, fragt die Redaktion. Gleichzeitig erklärt die Redaktion, dass VS- Präsident Obama Waffenlieferungen an die Ukraine nicht ausschließt. Kann mir die Redaktion oder auch die geplante Sendung mal erklären, was denn die VSA in der Ukraine oder in Russland zu suchen haben? Ist der Präsident der russischen Föderation das Schoßhündchen der VSA, welches auf eigenem Grund und Boden die Befehle eines Möchtegernhegemon mit Namen VSA zu empfangen hat? Warum kann man sich nicht darauf einigen, dass die VSA hier in Europa nichts verloren haben? Es waren europäische Auswanderer, welche sich erst durch Eroberung den amerikanischen Kontinent angeeignet haben. Warum geben sie denn Amerika nicht den ursprünglichen Eigentümern zurück? Also halte ich fest, ein Land welches durch Raub und Krieg entstanden ist, maßt sich heute an Weltpolizei zu spielen und niemand außer Putin wagt es diesen Verbrechern entgegen zu treten.
Fakt ist jedenfalls, dass die Zwangssanktionen ( von den VSA längst offiziell bestätigt ) der VS geführten Europäer eben nicht zum Ziel führen und auch wirtschaftliche Nachteile für diese bedeuten. Man versuchte Putin mit dem Ölpreis in die Knie zu zwingen und vergaß dabei, dass auch das in den VSA heimische Fracking darunter zu leiden hat. Auch darf man nicht vergessen, dass Präsident Putin endlich einmal die Zwangsleitwährung Dollar in Frage gestellt hat, mit der die VSA ihren Militärhaushalt finanzieren. Auch wenn unsere “Qualitätsmedien” uns glauben machen wollen, dass die VSA die Lage im Griff haben, so sieht die Wirklichkeit anders aus. Russland hat sich bisher nicht vom Papiertiger VSA beeindrucken lassen. Vielleicht sollte unsere Regierung endlich erkennen, dass die Zeit der VSA zu Ende geht. Und ich sage dazu nur: Je früher desto besser!

Nr. 7 von Marie
Das ist doch alle nur eine Propaganda-Show, die Merkel und H. da veranstalten, um dem Publikum weiszumachen, hier wuerde verhandelt und ” gerungen”, um einen Krieg abzuwenden. Es ist immer von Vorteil, dem Volk den Friedensengel vorzugaukeln, wenn man Waffenlieferungen und Krieg plant, das steigert die Zustimmung. In Kuerze, da bin ich sicher, wird es Waffenlieferungen und eine Ausweitung des Krieges geben. Die Voreingenommenheit des Senders zeigt sich auch hier wieder an der Formulierung im Eingangstext, wo gefragt wird, ob Putin einlenkt. Die Frage, ob die EU und der Westen einlenkt, wird erst gar nicht gestellt, es wird wahrheitswidrig unterstellt, nur bei Putin gaebe es etwas zum Einlenken,, der Westen habe alles richtig gemacht. Die Frage muesste eher heissen, ob der Westen, der in der Ukraine ausschliesslich Expansionsinteressen, militärische und wirtschaftliche Interessen verfolgt, und m. E.absolut skrupellos, einlenkt und die Antwort heisst nein. Angeblich, so war in einigen Medien zu lesen, hat Merkel Putin ein Ultimatum gestellt, andernfalls sie Waffenlieferungen zustimmen werde. Verhandlungen sehen anders aus, da wird im Vorfeld nicht mit Sanktionen und Waffenlieferungen gedroht. Da wird der Verhandlungspartner nicht als boeser Bube, der nicht hoeren will, dargestellt, da wird ihm auch nicht unterstellt, er sei geisteskrank und lebe nicht in dieser Welt. Merkel und H. “verhandeln” und ” ringen”, wenn man der Hasspropaganda glaubt, also mit einem Irren. Was fuer eine manipulative, ueble Propagandashow.

Nr. 11 von Antimaterie
Was hat eigentlich die USA mit der ganzen Angelegenheit zu tun? Befindet sich die Ukraine nicht auf der anderen Seite der Erde? Ist es nicht Aufgabe von Europa den Konflikt zu lösen? Hat irgendjemand die USA um Hilfe gebeten? Mischen wir uns auch mit militärischer Unterstützung ein, wenn es auf dem Kontinent der unbegrenzten Möglichkeiten Konflikte gibt?
Die Mathematik der reinen Vernunft sagt natürlich, dass die USA ein eigenes Interesse bei dem Unkraine Konflikt haben muss. Sonst würde sie der ganzen Sache keines Blickes würdigen. Vielleicht stört es der USA, dass Putin den Dollar als Leitwährung abschaffen möchte?
Oder hat es etwas damit zu tun, dass die USA Raketen in der Ukraine stationieren will? So wie sie es zuvor in vielen anderen Ländern Europas getan hat?
Oder hat es etwas mit der Rüstungsindustrie zu tun, die nach dem Ende des kalten Krieges in Tränen aufgelöst war? Wenn alle europäischen Länder ihre Kriegsmaschinerie erweitern würden, aus Angst oder Wahnsinn…
Beim Krieg stirbt bekanntlich zuerst die Wahrheit. Deswegen kann sich von uns niemand damit brüsten über alle Einzelheiten informiert zu sein. Wir wissen allerdings, dass die großen Währungen der Welt in Gefahr sind und ein Zusammenbruch droht. Ein Krieg wäre eine gute Ablenkung, um diesen Sturz hinauszuschieben. Zudem ließen sich unzählige Notstandsgesetze durchprügeln, die Terror, Mord, totale Überwachung und Folter legalisieren würden. Neu ist diese Theorie leider nicht. Schaut man zurück, so wird man feststellen, dass in der Vergangenheit am Ende der Lebensdauer einer Währung es immer wieder zu heftigen Kriegen kam. Vielleicht muss erstmal alles zerstört werden, damit wir dann endlich wieder genug Arbeit für alle haben.

Nr. 21 von A.B.
@ Marie (Nr.7) & @ Antimaterie (Nr.11)
Beim Lesen muss ich nach Luft schnappen …
Denn was Sie beide über Entwicklung und Folgen dieses „Konflikts“ (was für ein harmloses Wort!) schreiben, ist von ERSCHRECKENDER Logik, raubt mir den Atem und weckt zahlreiche schlimme historische Erinnerungen.
Langsam glaube ich auch, dass der „Werte“-Maßstab in Wahrheit so aussieht: die Milliarden, die den Kriegsgewinnlern winken, sind mehr wert als viele Millionen Menschenleben.
Und dafür stehen diese Politiker???

Nr. 40 von Marie
@A.B. Nr. 21
Wer die Entwicklung dieser Angelegenheit von Anfang an aufmerksam verfolgt hat, kann zu gar keinem anderen Schluss kommen, als dass hier bewusst und mit Kalkül ein Krieg provoziert wurde und derzeit die Ausweitung dieses Kriegs provoziert wird. Die “Revolution” wurde vom Westen finanziert, und von westlichen Politikern auf dem Maidan angefeuert. Selbst dann noch, als sie völlig eskalierte und Faschisten auf eben diesem Maidan Polizisten in Brand setzten, Verwaltungsgebäude gewaltsam besetzten, als Häuser brannten und so weiter. Bis heute wurde die Angelegenheit mit den Scharfschützen nicht unabhängig untersucht. Warum wohl:Alles spricht dafür, dass es die faschistischen Trupps waren, und auf diese Weise wird eben ohne jegliche Beweise die damalige Regierung zum Schuldigen erklärt und am Absturz des Passagierflugzeugs ist ohne jeden Beweis natürlich der Putin schuld und wenn man das oft genug wiederholt, stellt unter der manipulations- und propagandageschädigten Bevölkerung das kaum einer noch in Frage.
Das Abkommen, das unter Mithilfe des Herrn Steinmeier für einen geregelten Übergang und Neuwahlen geschlossen wurde, war schon am nächsten Tag Makulatur, weil die Faschisten unter den Demonstranten sich nicht daran hielten, Abgeordnete verprügelten, aus dem Parlament jagten und den gewaltsamen Umsturz mit brachialer Gewalt erzwangen. Im neuen “Parlament” gab es, obwohl keine Wahlen stattgefunden hatten, nach dem Umsturz erheblich weniger Abgeordnete der Partei der Regionen, im Kabinett keinen einzigen, obwohl die vom Volk gewählt worden waren, und zwar demokratisch.

Nr. 44 von Marie
Für die von fast allen Medien verbreitete Propaganda mit den Waffenlieferungen Russlands/den im Osten der Ukraine kämpfenden russischen Truppen gibt es keinen einzigen Beweis. Es ist absolut verrückt, anzunehmen, Russland könne unbemerkt von westlicher Überwachung Kriegsgerät, Truppen und Versorgungslinien in die Ukraine verlegen. Ein ukrainischer Journalist/Kriegsberichterstatter, der sich im Kriegsgebiet aufgehalten hat, hat ein Video ins Netz gestellt, in dem er bestreitet, dass in der Ostukraine die russische Armee kämpft. Er wurde verhaftet, in der “demokratischen” Ukraine, ihm droht eine hohe Haftstrafe, er sitzt schon in Haft. Die westliche Propaganda über russische Truppen in der Ukraine ist ein reines Ablenkungsmanöver, um von der eigenen Verantwortung für den Krieg gegen die Menschen in der Ostukraine abzulenken.
Das deutsche Marktforschungsinstitut GFK (Nürnberg) hat bei einer Umfrage auf der Krim ermittelt, dass rund 93 % die Vereinigung mit Russland unterstützen, nur 4 % lehnen sie ab. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, ihre finanzielle Lage habe sich verbessert und der Lebensstandard sei gestiegen. Selbstbestimmung ist für den Westen nur gut, wenn sie den westlichen Machtinteressen dient.
W. Wimmer bringt in einem Interview die Dinge auf den Punkt:
Seiner Meinung nach sind die, die Sanktionen gegen Russland verhängt haben, auch die, die den Konflikt mit Russland verursacht haben. USA, EU, Kanada. Sie sind Konfliktpartei und Kriegspartei und erwecken den falschen Eindruck, sie seien eine neutrale Gruppe, die versucht, den Konflikt beizulegen. Diese Gruppe hat auf Weisung der USA die Sanktionen verhängt, um amerikanische Interessen gegen Russland durchzusetzen. Das hat Vizepräsident Joe Biden deutlich gesagt. Was wir erleben, ist eine große PR-Kampagne. Nicht wörtlich wiedergegeben. Das entspricht genau meiner Meinung.
Infos: Nachdenkseiten v. 09.02., Bericht über den verhafteten Journalisten Tagesschau

Nr. 52 von Gerd
Warum solange herumeiern, würde, hätte könnte ..
Der Herr Kornblum hat doch mit all seiner Bräsigkeit und Arroganz der Macht unmißverständlich am Sonntag bei Jauch gesagt, dass in Washington entschieden wird. Damit ist doch alles gesagt. Die selbsternannte Führungsmacht meint, sie müsse überall mitmischen und akzeptiert nich, dass weder die Ukraine noch Russland zur Nato gehören, sehr wohl aber zu Europa und keine Bundesstaaten der USA sind. Leider scheinen aber weder die EU noch Deutschland zu begreifen, dass sie der billigste Flugzeugträger für die USA sind, wenn es gegen die Russen geht.
Ich sehe sie doch noch alle auf dem Maidan herumtanzen, die Zündler, von Westerwelle bis Brook, von Harms bis Nuland und Kerry, mit feuchten Augen und Brötchen verteilend. Jetzt beweinen sie das, was sie selbst befeuert haben.
In jedem Schmierenblatt und jeder öffentlich-rechtlichen “Anstalt” täglich Putin, Putin, bis zum erbrechen. Warum werden denn nicht mal die großen “Demokraten von Poroschenko bis Jatzenjuk und deren Anhang so genau beleuchtet. Hab ich noch nirgendwo in dieser Breite erlebt. Man muss ja nicht Lügenpresse plärren, aber weglassen, verschweigen ist nicht weit davon entfernt. Warum gibt es keine Reportagen aus der Westukraine, wie die Bevölkerung dort denkt.

nicht freigeschaltet
Nr. 79 von Till Eulenspiegel (Robert Kroiß)
11. Februar 2015 um 18:39
Der Kommentar wartet auf Freischaltung.
Es sind einfach immer die falschen DiplomatInnen vor Ort. Wenn man diverse Forenbeiträge liest, dann denke ich auch, dass der/die ein/e oder andere für die „ diplomatische Frontarbeit“ weit besser geeignet wären. Da gibt es nämlich einzelne mit hellseherischen Fähigkeiten. Und was wäre geeigneter als solche Hellseher/Innen. Die können nicht nur aus Beiträgen, sondern auch aus Kaffeesatz (oder war es Tee) lesen. Die wissen ganz genau, was andere Menschen so denken und leisten (ganz abgesehen davon, dass sie deren Tagesablauf kennen), ohne dass sie sie persönlich kennen und haben immer einen „guten“ Ratschlag für diese. Wer aus der Ferne so firm in der Menschenkenntnis ist, müsste doch der/die Geeignete für „Krisen- und Konfliktlösungen“ sein?! Der „urteilt“ dann auch „ganz objektiv“ und zwar nur aufgrund seiner hellseherischen Fähigkeiten.

Nr. 201 von Stephano
Wenn ich den verlauf der Diskussion so begutachte.
Muss ich sagen das mir Herr Cordes Meinung als Ostbeauftragter und auch wo er als Bürger seine Meinung kund tat am realistischsten und der “Wahrheit” am nächsten kam.
Her Altmaier konnte und wollte einfache Fragen nicht beantworten er tat dies immer mit “reißerischen” Aussagen oder um mit “um den heißen Brei rumreden”.
Das Frau Fiebrig als ehemalige Ukrainerin für ihr Land redet und dort stark von den Westukrainischen Sicht geprägt ist, sollte man verstehen. Dafür war sie eingeladen und sollte wohl als Gegengewicht zum RT Chefjournalist Rodionov positioniert. Ihre persönlichen Absichten geben einen Teil der Kiew Ansichten wieder. Berichte und Videos der letzten Wochen aus der Westukraine zeichnen zum Teil ein anderes Bild. Von der Ostukraine wollen wir da nicht reden. Es bleibt ein Land das zerrissen ist und die Hoffnung hat durch den “Westen” durchgefüttert zu werden. Dazu braucht es wie Herr Cordes sagte aber Russland um die Ukraine aufzupäppeln. EU oder Russland alleine konnten es vor der Krise nicht und jetzt erst recht nicht. Da man sich aber gerade gegenseitig schädigt ist dies eher zum Schaden der Ukraine. Teile der “bürgerlichen” Kiew-Ukrainerer sehen dies auch so.
Durch RT Chefjournalist Rodionov konnte man einige Ansichten warum Russland so reagiert wie es reagiert hören. Er reagierte wie Altmaier manchmal abweichend auf Fragen.
Zusammengefasst von Herrn Altmaier hat man bist auf das was in der “Bildzeitung” als reißerische Überschrift stehen würde nichts erfahren.
Die anderen waren zumindest um Antworten bemüht und haben auch in die “Seele” der Seiten Einblick gegeben. Wobei wie gesagt mir Herr Cordes Antworten und Ansichten am realistischsten waren.

Pressestimmen
DIE WELT
Merkels Trümpfe? Altmaier schweigt beharrlich
Das Gipfeltreffen in Minsk war am Mittwochabend in vollem Gange – mit ungewissem Ausgang. Anne Will wagte trotzdem die Debatte über das Thema und bekam eine Lehrstunde in "guter politischer Manier".
Hilflose Runde: Zu viel war noch in der Schwebe. Eine echte Diskussion kam bei Anne Will nicht zustande


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