Montag, 8. Dezember 2014

Bulgarien wurde von USA wegen South-Stream massiv unter Druck gesetzt

Thema: South-Stream
RTDeutsch
4. Dezember 2014
Ex-Wirtschaftsminister:
Aus für South Stream – Bulgarien massiv von USA unter Druck gesetzt


Durch das Aus von South Stream verliert das ärmste Mitgliedsland der EU, Bulgarien, die Option auf jährliche Transitgebühren in Höhe von bis zu 400 Millionen Euro. Der frühere bulgarische Wirtschaftsminister Owtscharow berichtet von Einschüchterungen durch die USA und EU.


Quelle: Ruptly
Im Interview mit RT analysiert Rumen Owtscharow, der ehemalige Wirtschaftsminister Bulgariens, anhand der kapitalen Pleite Sofias im Kampf um einen direkten Zugang zu russischen Energielieferungen via South Stream das Versagen der bulgarischen Außenpolitik beim Versuch, sich gegen ihre westlichen „Partner“ durchzusetzen. Laut Owtscharow ist das milliardenschwere Projekt einzig und allein auf Grund des US-amerikanischen und Brüsseler Agierens gescheitert.

Ex-Minister Owtscharow erklärte dazu:
    „Bulgarien war das einzige potenzielle Transitland im Rahmen des russischen South-Stream-Projekts, das es nicht vermochte, seine nationalen Interessen zu verteidigen, geschweige denn effektiv zu positionieren.“
Er glaubt, dass die bulgarische Republik angesichts des „demütigenden“ Besuchs von US-Senatoren im Juni die Fähigkeit verloren hat, unabhängige Entscheidungen zu treffen. Umgehend nach den Konsultationen mit den US-amerikanischen “Partnern” erklärte Bulgariens aktueller Wirtschaftsminister, Plamen Orescharski, dass das South-Stream-Projekt auf unbestimmte Zeit ausgesetzt werde.

Owtscharow, seines Zeichens bulgarischer Minister für Wirtschaft und Energie in der Zeit von 2005 bis 2007, sieht hinter der Mischung aus beharrlicher US-Diplomatie und konsequenter Androhung von Sanktionen ein probates Mittel, um das energiearme Bulgarien unter Druck zu setzen. Er erklärte, Bulgarien wurde erfolgreich eingeschüchtert:
    „Weder Österreich noch Italien gaben nach. In der Tat, wenn Sie sich erinnern, so erklärte der österreichische Bundespräsident den gestrengen US-Besuchern: ‚Entschuldigen Sie, mein Herren, aber ich erkläre Ihnen auch nicht, wie und mit wem Sie in den USA handeln sollen. Deswegen brauchen Sie mir auch nicht erklären, mit wem Österreich Wirtschaftsbeziehungen aufbauen darf oder nicht.“
Im Vorfeld hielt der russische Präsident, Wladimir Putin, fest, dass Bulgarien die Option auf jährliche Transitgebühren in Höhe von bis zu 400 Millionen Euro genommen wurde. Schlimmer noch, das jüngste Abkommen der Russischen Föderation mit der Türkei weckt in Sofia Befürchtungen, dass russisches Erdgas künftig Bulgarien komplett umgehen könnte.

Womit gedenkt die EU, die klammen Bulgaren zu entschädigen?
Quelle: RTDeutsch

Ergänzung 08.12.2014 0:50 Uhr
Spiegel-Online

Montag, 09.06.2014 – 08:35 Uhr
Gasstreit: Bulgarien stoppt Arbeiten an South-Stream-Pipeline

Die EU-Kommission hatte am Dienstag verlangt, die Arbeiten am bulgarischen Abschnitt der Leitung vorerst einzustellen. Grund waren Bedenken, dass Bauaufträge nicht im Einklang mit EU-Recht vergeben wurden. Brüssel leitete deswegen ein Verfahren gegen Bulgarien ein. Auch die USA bemängelten die Vergabe des Bauauftrags an ein Konsortium um das russische Unternehmen Stroytransgaz, das von den US-Sanktionen im Ukraine-Konflikt getroffen ist.

Sueddeutsche

9. Juni 2014, 12:39 "South Stream"-Leitung aus Russland
 Bulgarien setzt Arbeiten an Pipeline aus


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